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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Tolle Fortsetzung

Die Dorfschullehrerin
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Dorfschullehrerin Helene ist angekommen. Sie lebt in Berlin bei ihrer Tante und unterrichtet an einer Grundschule. Als sie das Angebot bekommt, als Schulleiterin zurück nach Kirchdorf zu gehen, muss sie ...

Dorfschullehrerin Helene ist angekommen. Sie lebt in Berlin bei ihrer Tante und unterrichtet an einer Grundschule. Als sie das Angebot bekommt, als Schulleiterin zurück nach Kirchdorf zu gehen, muss sie nicht lange überlegen. Doch liegt ihre Sehnsucht allein im beruflichen Umfeld?
Bereits nach den ersten paar Zeilen war ich sofort wieder in der Handlung gefangen. Helene ist einfach ein sympathischer Charakter und es macht Spaß, ihrem Werdegang und dem ihrer Familie zu folgen. Völler gelingt es sehr gut, den Zeitgeist des damaligen Lebens einzufangen. Man ist völlig in der Handlung gefangen und kann die Handlungsweisen gut nachvollziehen, auch wenn die damaligen Gesetze, bzw. Denkweisen in der heutigen Zeit nahezu nicht mehr vorstellbar sind.
Man kann diesen Band auch unabhängig vom ersten Band lesen, denn Völler flicht immer wieder kleine Rückblicke ein, die es auch mir leichter gemacht haben, der Handlung nach längerer Zeit gleich wieder zu folgen.
Leider stand am Ende nicht, ob es einen Folgeband der Reihe geben oder ob es bei der Dilogie bleiben wird. Die Handlung ist abgeschlossen und im Epilog vervollständigt, was nahelegt, dass Völler keinen weiteren Band geplant hat, was ich etwas schade finde.
Fazit: wieder ein gelungener Historienroman mit sympathischen Charakteren und einer authentischen Handlung.

Veröffentlicht am 21.05.2022

Sehr gute Unterhaltung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Anne Fitzpatrick, die Hafenärztin, arbeitet neben ihrer Praxis in den Auswandererhallen von Hamburg. Als ein Kind unter mysteriösen Bedingungen stirbt, will sie dem nachgehen und gerät selbst in Gefahr. ...

Anne Fitzpatrick, die Hafenärztin, arbeitet neben ihrer Praxis in den Auswandererhallen von Hamburg. Als ein Kind unter mysteriösen Bedingungen stirbt, will sie dem nachgehen und gerät selbst in Gefahr. Ihre Freundin Helene Curtius unterrichtet die Auswandererkinder als Teil ihrer Ausbildung und hilft Anne bei ihren Nachforschungen.
Ich habe mich sehr über einen neuen Teil der Hafenärztin gefreut. Bereits den ersten Band habe ich verschlungen und mochte die Charaktere sehr gerne. Anne kämpft immer noch um Anerkennung. Denn im Jahre 1911 hatten Frauen noch nicht dieselben Rechte wie heute. Diesen Kampf nimmt die Autorin auf und flicht ihn unterhaltsam in die Handlung mit ein.
Besonders interessant finde ich auch die Schilderung der Fortschritte der Kriminaltechnik. Das Fingerabdrucknehmen steckt noch in den Kinderschuhen und ist sehr mühsam. Was heute selbstverständlich ist, muss erst noch aufgebaut und verfeinert werden.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, aber man sollte den ersten Band gelesen haben, weil im zweiten schon die Auflösung des ersten steckt.
Fazit: wieder ein sehr unterhaltsamer historischer Roman mit sympathischen Charakteren und am Ende sehr spannender Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Vielschichtig

Im Leben wie im Tod
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Ein neuer Fall für Lazarus und Decker.
Wobei Lazarus eher zur Randfigur wird.
Ein Mann mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten verschwindet bei einem Ausflug spurlos. Eine fieberhafte Suche nach dem ...

Ein neuer Fall für Lazarus und Decker.
Wobei Lazarus eher zur Randfigur wird.
Ein Mann mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten verschwindet bei einem Ausflug spurlos. Eine fieberhafte Suche nach dem Mann beginnt. Als eine Leiche gefunden wird, sind Decker und sein Partner gefragt und müssen alles geben, um den 10 Jahre zurückliegenden Mord aufzuklären.
Ich verfolge Lazarus und Decker schon seit dem ersten Band und freue mich über jedes neue Buch mit den beiden. Die Charaktere und ihre Familie sind einfach sympathisch und man fühlt sich als Leser beinahe schon als Teil der Familie. Leider kommt die in diesem Band etwas zu kurz.
Einen Cold Case aufzuklären ist nicht einfach und so mühen sich Decker und sein Partner durch zähe Zeugenbefragungen und suchen Puzzleteil für Puzzleteil das Gesamtbild. Viele kleine Hinweise verdichten sich zu einem Ergebnis und das macht es auch für den Leser spannend, der Handlung zu folgen. Kellermans Krimis sind nicht blutrünstig, sie leben durch die Ermittlungen und die damit einhergehende Spannung. Als Leser weiß man nie mehr als die Ermittler und das eignet sich hervorragend mit Mitraten.
Leider sind die Fälle irgendwie ein wenig durcheinander aufgebaut und von dem ursprünglichen Fall gibt es einen großen Sprung zum Nächsten ohne den ersten komplett aufzuklären. Das Buch endet dann auch mit einem Cliffhanger, der wiederum Lust auf das nächste Buch macht.
Fazit: mir hat das Buch gut gefallen, wenn es auch nicht das stärkste aus der Reihe ist. Ich freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit den Charakteren im Herbst 2022 wenn es heißt „Der Zorn sei dein Ende“

Veröffentlicht am 12.05.2022

Denkt wie ein Mörder

Todesglut
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„Denkt wie ein Mörder“. Das ist die Devise von Henry Zornik, einem ehemaligen Kriminalpolizisten, der nun an einer Kriminalakademie seinen Schülern das Lösen von Verbrechen unterrichtet. Grundlage ist ...

„Denkt wie ein Mörder“. Das ist die Devise von Henry Zornik, einem ehemaligen Kriminalpolizisten, der nun an einer Kriminalakademie seinen Schülern das Lösen von Verbrechen unterrichtet. Grundlage ist ein 3 Jahre zurückliegender Todesfall, der als Selbstmord durchgeht. Henry und seine Schüler sind nicht davon überzeugt und beginnen zu ermitteln. Einzeln und doch gemeinsam gehen sie den Fall an und bringen sich selbst in Lebensgefahr. Denn der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Ich war sehr schnell in der Handlung drin, der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an an die Seiten zu fesseln. Besonders gefesselt hat mich die Herangehensweise der jungen Leute und dass jeder einen anderen Ansatzpunkt hatte, um etwas herauszufinden. Der Wettbewerb hat dann alles noch mehr aufgestachelt und spannend gemacht.
Die Charaktere mochte ich auch sehr gerne. Auch wenn sie nicht richtig vertieft wurden, gelang es Moeller, sie mit kurzen Worten gut zu skizzieren, so dass man ihr Handeln gut verstehen und eine gewisse Bindung zu ihnen aufbauen konnte.
Auch der Fall war sehr gut aufgebaut und anfangs nahezu unlösbar dargestellt. Durch winzige Hinweise können die Ermittler dann irgendwann das Puzzle überschauen.
Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber dennoch anbringen. Mich hat Zorniks ständiges „verfluchte“ total genervt. Davon abgesehen, dass ich das „e“ am Ende nicht verstanden habe, flucht Zornik gefühlt auf jeder Seite wie Marten S. Snejder, der vielleicht ein wenig als Vorbild dient.
Fazit: Ich kannte die Autorin bisher nicht, bin jetzt aber ganz heiß auf den nächsten Fall mit Zornik und seinen Schülern.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Tod in Südschweden

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Ein neuer Krimi von Anders de la Motte? Muss ich haben. Allerdings schreibt De la Motte mit einem Co-Autor und dieses Mal einen Krimi, keinen Thriller.
Ich habe mich gerne auf dieses Experiment eingelassen ...

Ein neuer Krimi von Anders de la Motte? Muss ich haben. Allerdings schreibt De la Motte mit einem Co-Autor und dieses Mal einen Krimi, keinen Thriller.
Ich habe mich gerne auf dieses Experiment eingelassen und wurde auch nicht enttäuscht. Allerdings fand ich ein wenig schwer in die Handlung. Es waren einfach so viele Personen involviert, die man erst einmal gedanklich sortieren muss.
Sehr knifflig ist der Fall, den Peter Vinston in seinem Urlaub da lösen soll. Zumal alle Verdächtigten nur die Hälfte erzählen und einiges verschweigen.
Endlich mal ein Polizist, der nicht alkoholkrank oder depressiv ist. Schon das allein sorgt für eine freundlichere Grundstimmung. Davon, dass Mans Nilsson Komiker ist, merkt man im Buch allerdings nicht viel, was ich aber gut fand, weil Komik zu einem Krimi selten passt.
Der Täter bleibt bis zuletzt unerkannt und wird schließlich im Stile Agatha Christies überführt, was mir sehr gut gefallen hat. Falsche Spuren während der Handlung sorgen dafür, dass man kaum draufkommt, wer denn nun die Morde begangen hat. Die subtilen Andeutungen der Autoren versteht man besser im Nachhinein.
Fazit: ein lockerer Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt und dennoch spannend ist.