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Veröffentlicht am 11.05.2022

Was hält Freundschaft aus?

Ein Leben lang
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Eine Journalistin soll einen fünfzehn Jahre zurückliegenden Fall noch einmal aufrollen. Sie setzt sich mit den Freunden des vermeintlichen Mörders, den nach einem Indizienprozess ein hartes Urteil ereilt ...

Eine Journalistin soll einen fünfzehn Jahre zurückliegenden Fall noch einmal aufrollen. Sie setzt sich mit den Freunden des vermeintlichen Mörders, den nach einem Indizienprozess ein hartes Urteil ereilt hat, in Verbindung. Die Freunde haben seinerzeit viel unternommen, um ihren Freund, der seinen Onkel aus Habgier erschlagen haben soll, zu helfen. Während des gesamten Prozesses waren sie im Gerichtssaal, um ihre Freundschaft und Treue zu beweisen.
Der Autor Christoph Poschenrieder hat sich von dem Parkhausmord 2006 in München inspirieren lassen. Doch er hat keinen Krimi geschrieben, sondern wirft einen Blick auf die Freunde, was die Tat mit ihnen macht und wie die Freundschaft sich unter diesen extremen Bedingungen entwickelt hat. Interessant wird es dadurch, dass die Freunde das Erlebte abwechselnd rückblickend betrachten. Auch der Beschuldigte kommt zu Wort. Dazu kommen die Memos der Journalistin und Kapitel aus der „Einführung Kriminalistik“ von H.de Vries
Es ist den Freunden damals unmöglich, ihren Freund als Täter zu sehen. Sie kennen ihn schon so lange und es darf nicht sein, was in ihren Augen nicht sein kann. Sie versuchen Zeugen zu finden, mobilisieren die Medien und sind im Gerichtssaal. Der Angeklagte äußert sich nicht zum Vorwurf und der Anwalt tut alles, was möglich ist. Im Prozess hören sie Dinge über ihren Freund, die ihnen unbekannt waren. Es kommen Zweifel auf, doch die Gruppe lässt dies nicht zu. Sie kennen doch ihren Freund.
Die Freunde Sabine, Emilia, Benjamin, Till und Sebastian sind sehr unterschiedlich und sie haben auch jeweils ihren eigenen Blick auf das Geschehene. So treten auch Widersprüche zutage. Freundschaft gilt ihnen viel. Sie sind loyal und zeigen das auch während des Prozesses nach außen. Doch „kann ein Mörder ihr Freund bleiben?“
Dieser Roman beschäftigt sich mit den Themen Beziehungen, Freundschaft und Loyalität. Welche Dynamik entsteht, wenn es Störungen von außen gibt?
Ein interessantes Buch, das mir gut gefallen hat und das nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Es hätte so sein können

Fast ein Idyll
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In diesem Buch erzählt die Autorin Susanne Falk „halbwegs wahre Geschichten“. Bei jeder dieser Geschichten habe ich mich gefragt: Ist sie nun wahr? Es könnte sein oder auch nicht. Tatsache ist, dass die ...

In diesem Buch erzählt die Autorin Susanne Falk „halbwegs wahre Geschichten“. Bei jeder dieser Geschichten habe ich mich gefragt: Ist sie nun wahr? Es könnte sein oder auch nicht. Tatsache ist, dass die Geschichten wendungsreich sind und sich wirklich so zugetragen haben könnten.
Uns begegnen in den Geschichten mehr oder weniger bekannte Personen aus sehr unterschiedlichen Bereichen, wie zum Beispiel Thomas Mann und Josephine Baker, Coco Chanel und Max Schmeling, Ludwig van Beethoven und Kleopatra, und, und, und…
Der Schreibstil ist locker und lässt sich gut lesen. So unterschiedlich wie die Persönlichkeiten sind auch ihre Geschichten: mal bissig, mal humorvoll, aber immer originell und amüsant.
Mich haben diese Geschichten jedenfalls gut unterhalten und es ist daher nicht wichtig, ob sich alles wirklich so zugetragen hat. Mir hat das Lesen Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Eine Flucht durch Europa

HUNT – Kein Weg zurück
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Alexander Caviazel, genannt Lex, verdient seinen Lebensunterhalt mit Surfen. Nun ist er auf dem Rückweg von einem Weltcuprennen am Gardasee nach Köln. Als er eine Panne hat, kann sein Bulli zwar notdürftig ...

Alexander Caviazel, genannt Lex, verdient seinen Lebensunterhalt mit Surfen. Nun ist er auf dem Rückweg von einem Weltcuprennen am Gardasee nach Köln. Als er eine Panne hat, kann sein Bulli zwar notdürftig repariert werden, aber er soll den Motor nicht mehr abstellen. Er fährt weiter. Bei einem Tankstopp bittet eine attraktive junge Frau ihn, dass er sie ein stück mitnimmt. Marie verhält sich merkwürdig und scheint kein festes Zeil zu haben. Sie erzählt merkwürdige Geschichten und es ist ihr daran gelegen, unbeschadet über die Grenzen zu kommen. Dann erfährt Lex, dass einer Liechtensteiner Bank Daten von Steuersündern gestohlen hat. Die will sie nun für einen großen Coup nutzen. Aber nicht nur die Polizei ist ihnen auf ihrer Odyssee durch Europa auf den Fersen.
Es ist eine spannende Geschichte, die von Anfang an neugierig macht, wie sich alles wohl entwickeln wird. Der Schreibstil ist locker und lässt sich gut lesen.
Lex liebt das Surfen und ist mit seinem Leben eigentlich zufrieden, obwohl er nicht gerade zur Weltspitze zählt. Aber er träumt davon, es einmal so weit zu bringen. Dass seine Freundin Valentina andere Vorstellungen vom Leben hat, hat ihn nicht davon abgehalten, zum Gardasee zu fahren, um am Weltcuprennen teilzunehmen. Die Gedanken an Valentina halten ihn auch nicht ab, diese Anhalterin mit ihrem süßen Lächeln mitzunehmen. Obwohl sie ihn offensichtlich anlügt, lässt er sich doch gerne auf ihr Spiel ein. Wenn er gewusst hätte, was auf ihn zukommt. Marie weiß, wie sie Lex um den Finger wickeln kann. Sie ist launisch, manipulativ und mit allen Wassern gewaschen. Sympathisch waren mir beide nicht.
Doch die Spannung ist aufgebaut und hält sich auch die ganze Zeit über, zudem gibt es einige unerwartete Wendungen. Verfolgt von Polizei und Gangstern sind Marie und Lex ständig auf der Flucht. Auf einem Containerschiff glauben sie sich sicher, um den Coup durchzuziehen.
Ein unterhaltsamer Thriller.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Faszination Bücher

Papyrus
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Schon das Cover hat mich angezogen. Aber wer – wie ich – Bücher mag, der kommt an Büchern über Bücher kaum vorbei. Die Autorin Irene Vallejo taucht in diese Welt ganz tief ein und geht weit in die Vergangenheit ...

Schon das Cover hat mich angezogen. Aber wer – wie ich – Bücher mag, der kommt an Büchern über Bücher kaum vorbei. Die Autorin Irene Vallejo taucht in diese Welt ganz tief ein und geht weit in die Vergangenheit zurück. Dabei gab es nicht unbedingt Neues zu entdecken, aber dennoch ist es interessant und spannend und regt auch zum Nachdenken an.
Bücher sollte bewahren für alle Zeiten, doch es stellte sich heraus, dass nichts für ewig, sondern ziemlich vergänglich ist.
Das Buch ist gut strukturiert und lässt sich angenehm flüssig lesen. Dabei schlägt die Autorin einen weiten Bogen über viele Jahrhunderte hinweg.
Interessant ist für mich, wie exzessiv manche Menschen hinter Büchern her waren. Ein Herrscher hatte die Idee, in seiner Bibliothek von Alexandria eine umfassende Sammlung zu haben und sie sollte sogar Kopien enthalten, da beim Kopieren immer wieder Fehler durch Unachtsamkeit oder Interpretation auftauchen. Welch ein wahnsinniges Unterfangen!
Die Autorin geht vielen Fragen in ihrem Buch nach: Warum gibt es Bücher? Warum werden manche zu Klassikern? Warum werden Bücher vernichtet und warum werden andere kopiert?
Es ist ein interessantes Buch über Sprache, Wörter und Bücher, das mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Eine Frau wird zum Spielball der Geheimdienste

Die Diplomatenallee
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Schon als Kind hat sich Heike Holländer für Graphologie interessiert und später auch studiert. Doch dann passierte etwas, das sie dazu brachte, ihr Studium abzubrechen. Mit der Graphologie will sie nichts ...

Schon als Kind hat sich Heike Holländer für Graphologie interessiert und später auch studiert. Doch dann passierte etwas, das sie dazu brachte, ihr Studium abzubrechen. Mit der Graphologie will sie nichts mehr zu tun haben. Inzwischen ist sie mit Peter verheiratet und hat zwei Kinder. Zeitweise hilft sie im Schreibwarengeschäft ihres Mannes aus und begegnet so ihrem früheren Professor Buttermann wieder, der ihre Hilfe möchte. Doch Heike kann nicht vergessen, was damals geschehen ist, uns ist misstrauisch. Doch da Buttermann Informationen über ihren verschwundenen Bruder Johann besorgen kann, lässt sie sich schließlich doch überreden und gerät damit ins Visier von Stasi und BND.
Die Autorin Annette Wieners stellt das Leben im Bonn der siebziger Jahre sehr gut dar. Im Schreibwarengeschäft der Familie Holländer geben sich die Politiker und der Angestellte die Klinke in die Hand. Man kennt sich. Es ist die Zeit, als die DDR ihre ständige Vertretung in der Diplomatenallee in Bonn eröffnen will, was zu Beunruhigung führt - berechtigterweise, denn die Affäre Günter Guillaume ist ja bekannt.
Es ist auch interessant zu erfahren, was die Graphologie aus einer Schrift alles herauslesen kann.
Heike ist nicht unsympathisch, aber ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Nachdem ihr Studium auf so unrühmliche Weise zu Ende ging, heiratet sie Peter und überschreibt ihm das Geschäft ihrer Eltern. Ich hatte das Gefühl, dass beide eine Art Rettung suchten und sich schlicht etwas vormachten. Ihre Beziehung ist nach außen glücklich, doch mir kam sie etwas merkwürdig vor. Peter weiß nicht einmal, warum Heike ihr Studium abgebrochen hat und warum sie manchmal so seltsam ist. Er zweifelt an sich und Heike verschweigt ihm vieles. Buttermann ist ein unangenehmer und manipulativer Mensch. Nachdem Heike ihr Professor hilft, passieren viele Dinge, die Heike ängstigen, denn sogar ihre Familie gerät in Gefahr.
Erst nach und nach erfahren wir, was geschehen ist, damit Heike ihr Studium aufgab und was für eine traumatische Kindheit sie hatte.
Mich störte aber, dass am Ende doch einige Dinge passieren, die für mich absolut nicht schlüssig war.
Ganz konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, obwohl ich die Geschichte interessant finde.

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