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Veröffentlicht am 27.04.2022

Es hat was, aber es hat sich leider gezogen und war mir zu deprimierend

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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Esmes Leben dreht sich um Wörter – das war schon immer so. Ihr Vater, ein Lexikograph arbeitet am Oxford English Dictionary, einer Mammutaufgabe. Esme, die ohne Mutter aufwächst, lernt im Skriptorium auf ...

Esmes Leben dreht sich um Wörter – das war schon immer so. Ihr Vater, ein Lexikograph arbeitet am Oxford English Dictionary, einer Mammutaufgabe. Esme, die ohne Mutter aufwächst, lernt im Skriptorium auf dem Schoß ihres Vaters das Lesen und die Liebe zu den Wörtern – vor allem zu jenen, die niemand haben will. Schon als Fünfjährige hat sie sich bei dem Versuch ein Wort aus den Flammen des Kamins zu retten schwerste Verbrennungen an einer Hand zugezogen. Bereits da war klar, dass es für sie niemals ein Leben ohne Worte geben würde. Dabei bleibt sie von Schicksalsschlägen und Schmerz nicht verschont. Sie muss ihren Weg finden in einer Welt, in der Frauen offen unterdrückt werden und die Frauenrechtlerinnen sich immer mehr Gehör verschaffen wollen.
Wir folgen Esmes Geschichte, ebenso wie der Geschichte des Wörterbuchs, von 1886 bis letztlich im Epilog ins Jahr 1989.


Ich liebe Geschichte und ich denke es gibt kaum jemanden, der noch nie vom Oxford English Dictionary gehört hat. Was man aber nicht weiß ist, dass es beinahe vierzig Jahre gedauert hat, bis es vollständig erschienen war. Der erste Band wurde 1886 veröffentlicht, der letzte 1928. Dazu kamen dann noch Ergänzungsbände und später eine Neuauflage, die 1989 erschien.
Heute sind Wörterbücher aus der Mode geraten. Wer etwas nachschlagen will, schaut im Internet nach. Ein paar von uns Besitzen aus nostalgischen Gründen vielleicht noch einen Duden oder ein altes Schulwörterbuch – die meisten von uns haben die aber schon längst aussortiert. Nie haben wir uns aber Gedanken darüber gemacht, wo sie eigentlich herkommen, wer sie erstellt und die Wörter gesammelt und definiert hat. Und schon gar nicht, wie das früher zur Hochzeit der Wörterbücher ablief.
In diesem Buch erfährt man all das. Man ist „live“ dabei, als Geschichte geschrieben wurde.

Esme fühlte sich schon immer von Wörtern angezogen, kein Wunder immerhin wächst sie inmitten von ihnen auf. Allerdings versteht sie anfangs noch nicht, warum manche Wörter aussortiert werden, oder was sie gemeinsam haben. Erst mit der Zeit, und mit dem Erwachsenwerden, erkennt sie, dass die meisten dieser aussortierten – man könnte glatt sagen verschmähten – Wörter mit Frauen zu tun haben. Es sind welche, die aus „unbedeutend“ gelten, oder nicht schriftlich irgendwo belegt wurden, Wörter der einfachen Leute, der Armen und eben der Frauen, die keine Zeit haben alles immer schriftlich zu fixieren. Die Schrift, die Wissenschaft war zu lange eine reine Männerdomäne – kein Wunder, dass diese Herren sich also nicht mit „Weiberkram“ beschäftigten.
Esme sammelt diese Wörter, sie macht sich sogar aktiv auf die Suche nach weiteren, in den Straßen der Stadt und überwindet dabei Standesgrenzen.
Doch all ihre Arbeit verkommt zu einem Hobby, denn niemand beim Wörterbuch hat ein Interesse an diesen Worten.

Durch Esme erlebt man nicht nur, was es damals hieß eine (junge) Frau zu sein, sondern vor allem auch Geschichte. Esme lernt Suffragetten kennen, liest in der Zeitung von Hungerstreiks und Zwangsernährung, von Unruhen und Aufmärschen. Der Erste Weltkrieg überschattet ihr Leben, wie das aller zu der Zeit und immer dreht es sich um Wörter, die auch durch das Zeitgeschehen, neue Bedeutungen dazugewinnen.


Fazit: Im Endeffekt ist dieses Buch einerseits eine Liebeserklärung an die Sprache, an Wörter und an ihre Veränderbarkeit. Andererseits ist es ein historischer Roman über eine Frau, die ein ungewöhnliches Leben lebt und immer wieder ihren Träumen näherkommt, ohne sie je wirklich leben zu dürfen – einfach, weil sie eine Frau war und ihr nur aufgrund dessen vieles verwehrt blieb.

Ich fand die Idee echt mega. Ich liebe Worte und die Sprache an sich. Ich finde auch Wörterbücher interessant – vor allem natürlich solche Mammutprojekte wie das Oxford English Dictionary. Heute wirkt das alles unvorstellbar.

Mein Problem war vor allem, dass sich das Buch zum einen immer wieder sehr gezogen hat, es nahm immer wieder Abzweigungen und ging einigen Themen offen aus dem Weg, wo ich mehr erwartet hätte. Zum anderen war es mir schlicht zu deprimierend. Esme muss sehr viel durchmachen und mir war es irgendwann dann einfach zu viel. Ich rechnete schon immer direkt mit der nächsten Katastrophe.

Ich fand die Aufmachung des Buches toll, ebenso wie die Definitionen und Erklärungen, die immer auf englisch und deutsch abgedruckt waren. Das Buch ist einfach durchsetzt von diesem Wörterbuch-Charakter.

Insgesamt hat es sich für mich zu sehr gezogen und war mir zu deprimierend, deswegen kann ich dem Buch leider nicht mehr als 3 Sterne geben. Weniger aber auch nicht, weil es trotzdem sehr interessant war, dabei zu sein, wie ein berühmtes Wörterbuch entsteht.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Extrem vorhersehbar, aber letztlich auch spannend

Die vierte Braut
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Die Prinzen des Landes suchen Ehefrauen. Da die Zeit drängt – ihr Vater ist sehr schwer krank – veranstalten sie eine große Brautschau. Jede junge Dame adeliger Herkunft zwischen 17 und 25 darf sich bewerben. ...

Die Prinzen des Landes suchen Ehefrauen. Da die Zeit drängt – ihr Vater ist sehr schwer krank – veranstalten sie eine große Brautschau. Jede junge Dame adeliger Herkunft zwischen 17 und 25 darf sich bewerben. Alle Kandidatinnen müssen verschiedene Prüfungen bestehen, werden geschult in Dingen wie Etikette, Diplomatie und einigem mehr. Es ist ein harter Wettkampf und einige Damen sind zu so ziemlich allem bereit, um sich einen der vier Prinzen zu angeln. Und mittendrin ist eine Gouvernante, die eigentlich gar nicht mitmachen wollte. Kann das gutgehen?


Mayrin ist nach dem Tod ihrer Eltern allein für ihre Geschwister verantwortlich. Um sie über Wasser zu halten, arbeitet sie als Gouvernante. Leider bekommt man von ihrem Job aber nicht wirklich etwas zu sehen, da sie schon nach wenigen Seiten mittendrin steckt im Kampf um die Prinzen, obwohl das eigentlich gar nicht geplant war. Mayrin wollte nur ihre beste Freundin begleiten und unterstützen, doch niemand hört ihr zu. Das ist wirklich toll gemacht. Immer und immer wieder versucht sie es, aber sie stößt wirklich jedes Mal auf taube Ohren.
Man merkt ihre wachsende Sorge und Verzweiflung, weil ihre Geschwister sie brauchen und Mayrin nicht weiß, ob es ihnen gut geht. Bis sie einen überraschenden Verbündeten gewinnt, dem viel daran zu liegen scheint, dass sie im Rennen bleibt. Nur, warum ist der Hauptmann so nett zu ihr?

Ich fand die Idee echt gut. Ein bisschen abgewandeltes Cinderella-Märchen trifft auf Bachelor mal vier. Und es ist einfach etwas ganz anderes, ob man sich freiwillig und wissentlich bereiterklärt bei so etwas mitzumachen, oder ob man hineinstolpert. Mayrin ist zwar auch ursprünglich adeliger Herkunft, scheint aber in den drei Jahren als Gouvernante absolut alles verlernt zu haben.

Man findet in diesem Buch wirklich alles, Zickenkrieg, Anschläge, Mobbing, Übergriffe und allerlei Peinlichkeiten.

Die Idee fand ich wirklich gut, aber leider war mir zu viel zu offensichtlich. Eine der Hauptentdeckungen / -überraschungen habe ich leider bereits nach wenigen Seiten erraten. Es ist wirklich sehr offensichtlich und das ist schade. Auch ergibt für mich einiges nicht so richtig Sinn.

Leider büßte Mayrin bei mir an Sympathie ein, weil sie ständig betonte, dass sie die Prinzen gar nicht will – bloß das Geld, das die Kandidatinnen nach ihrem Ausscheiden erhalten, eine Summe, die mit jeder weiteren Runde, die sie dabei bleiben steigt. Mal fühlt sie sich schuldig, weil sie ihnen etwas vorspielt, dann wieder ist es nur recht und billig, weil sie ja an ihre Geschwister denken muss. Zudem denkt sie sehr oft darüber nach, alles hinzuwerfen – so oft, dass es auch irgendwann einfach zu viel wurde.


Fazit: Ich fand die Idee wirklich toll und es gab auch einige witzige und interessante Szenen. Mein Problem war aber, dass ich das Buch als extrem vorhersehbar empfand. Ja, es gab gegen Ende noch eine Wendung, die spannend war, aber davor dreht es sich immer wieder um dieselben Dinge. Irgendwann wiederholte sich mir das dann zu oft.
Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über die Kandidatinnen zu erfahren, ja, Mayrin lernt auch mal eine etwas besser kennen, aber eben nur die eine. Warum nicht mehr?
Auch Mayrin empfand ich immer wieder als anstrengend. Sie grübelt ständig über dieselben Dinge nach und nutzt die Prinzen aus, um an Geld zu kommen. Man kann ihre Gründe verstehen, aber das macht sie nicht mega sympathisch. Ich fand sie nicht total unsympathisch, aber es kratzte an ihr.

Insgesamt fand ich das Buch nicht schlecht, nur eben leider zu vorhersehbar. Insgesamt bekommt es von mir ganz, ganz knappe 3 Sterne, weil es auch mal spannend war.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Mich hat das Buch leider zunehmend verloren

Die Nordlicht-Saga 1: Fate and Fire
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger!

Emma liebt Fantasy-Romane, ihren Heimatort und den Laden ihres Vaters. Sobald sie mit der Schule fertig ist, möchte sie ihn übernehmen und in ein ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger!

Emma liebt Fantasy-Romane, ihren Heimatort und den Laden ihres Vaters. Sobald sie mit der Schule fertig ist, möchte sie ihn übernehmen und in ein Buchcafé verwandeln. Doch plötzlich ist nicht mehr nur ihre Mutter gegen diesen Plan, sondern auch ihr Vater scheint sich gegen sie zu wenden. Dazu kommen noch Sorgen um die angeschlagene Gesundheit ihres Vaters und die finanzielle Zukunft, da der Laden aktuell wegen eines verschwundenen Mädchens geschlossen bleiben muss. Alles in allem beginnt Emmas letztes Schuljahr also äußerst bescheiden. Für zusätzliche Verwirrung sorgt Marc, der neue Mitschüler aus dem Emma einfach nicht schlau wird. Er ist ein wandelndes Fantasy-Klischee, aber sowas gibt es nur in Romanen, richtig?


Das Buch beginnt wie eine Mischung aus Twilight und Vampire Diaries – mit Anspielungen darauf, dass Emma total auf beide Reihen steht, wird auch nicht gespart. Das hat mich aber nicht gestört, ich fand das eher süß. Genauso wie mich das Buch am Anfang auch gut abgeholt hat. Ich wollte wissen, in welche Richtung es gehen würde, auch hinsichtlich des Fantasy-Elements. Leider hat es mich dann aber zunehmend verloren.

Ich fand Emma direkt sympathisch, auch ihr bester schwuler Freund war echt süß, auch wenn ich sein Verhalten bald nicht mehr nachvollziehen konnte. Ähnlich ging es mir leider auch mit den Protagonisten. Emma und Marc lernen sich kennen, es wird immer wieder mal etwas mysteriös und geheimnisvoll, aber irgendwann liegt der Fokus sehr lange auf dem Hin und Her, bzw. Heiß und Kalt zwischen den beiden. Im einen Moment sind sie interessiert, im nächsten ganz plötzlich wieder spinnefeind. Das sorgte bei mir für Längen und hat mich irgendwann leider genervt.

Die Idee hinsichtlich des Fantasy-Elements fand ich sehr interessant, weil mal was ganz anderes. Das wird sehr langsam aufgebaut, wogegen ich nichts habe, was mich aber gestört hat, war, dass man ab einem gewissen Punkt praktisch mit Informationen bombardiert wurde. Da fühlte ich mich dann leider abgehängt. Gleichzeitig nahm das Tempo zu und ich verlor zunehmend den Überblick.
Einiges war recht früh schon klar, aber für mich passierte zu viel gleichzeitig. Ich hatte irgendwann das Gefühl den vielen Sprüngen nicht mehr hinterher zu kommen.

Das Buch endet mit einem leichten Cliffhanger – leicht deswegen, weil es kein „OMG-Moment“ ist, sondern eher unbefriedigend viel offenbleibt. Das Buch bricht praktisch einfach ab, macht noch einen kleinen Sprung mit dem Epilog und hinterließ mich zumindest mit einem richtig großen „Hä?“.


Fazit: Ich fand das Buch anfangs richtig gut. Ich mochte die Charaktere und fand auch gut in die Handlung hinein. Allerdings entwickelte es sich dann in eine Richtung, die es mir schwer gemacht hat. Zum einen war es mir zu viel plötzliches Hin und Her mit den Protagonisten, scheinbar grundlos. Zum anderen fühlte ich mich hinsichtlich des Fantasy-Elements mehrmals, vor allem gegen Ende, abgehängt. Das ergab für mich auch nicht alles Sinn. Das Ende kam für mich recht abrupt. Es brach praktisch ab, machte noch einen kleinen Zeitsprung mit dem Epilog und nichts ergab für mich mehr einen Sinn. Das kann man als Cliffhanger machen, das ist legitim, aber ich mag diese Art nicht. Ich habe lieber einen „OMG“-Cliffhanger, als vollkommen verwirrt dazustehen.

Insgesamt bekommt das Buch von mir 3 Sterne. Ich fand es interessant, aber ich hatte auch eindeutig meine Probleme.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Sehr interessant, aber am Ende überfrachtet und deprimierend

Firekeeper's Daughter
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Triggerwarnung: Drogenkonsum, Selbstmord, Mord, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung!


Daunis lebt in zwei Welten, der Weißen-Welt ihrer Mutter, für die sie zu native aussieht und denkt und überhaupt ...

Triggerwarnung: Drogenkonsum, Selbstmord, Mord, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung!


Daunis lebt in zwei Welten, der Weißen-Welt ihrer Mutter, für die sie zu native aussieht und denkt und überhaupt und die Native-Welt ihres verstorbenen Vaters, für die sie zu hellhäutig ist und auch nicht wirklich dazugehört. Jetzt, nach dem Schulabschluss stünde Daunis Träumen nichts im Weg. Doch sie schafft es nicht, ihre Mutter zu verlassen, die den Tod ihres Bruders, Daunis Onkels, bis heute nicht verwunden hat und jetzt auch noch ihre Mutter versorgt, die nach einem Schlaganfall im Heim lebt. Also bleibt sie und das könnte der größte Fehler ihres Lebens sein. Denn Daunis beobachtet einen Mord und wird überredet, für das FBI als Informantin tätig zu werden. Und dann wäre da auch noch Jamie, der irgendetwas in ihr anspricht, aber sie zieht Jungs-Lügen magisch an und weiß nicht, ob sie ihren Gefühlen überhaupt noch trauen kann.
Bald muss Daunis erkennen, dass ihre Gemeinschaft nicht so ist, wie sie es ihr Leben lang glaubte. Was wird davon noch übrig sein, wenn das FBI wieder verschwindet?


Es dauert am Anfang, bis man sich in Daunis Welt eingefühlt hat. Das liegt zum einen daran, dass viele Worte in ihrer Sprache vorkommen, die zwar hinten im Glossar erklärt werden, aber es macht einfach keinen Spaß alle paar Sätze etwas nachzuschlagen. Ich hätte Fußnoten hier besser gefunden. Zum anderen liegt es auch am Aufbau des Buches. Es fängt sehr langsam an, man bekommt viel Kultur und Hintergrundwissen vermittelt und lernt ganz langsam ein paar der Charaktere kennen. Dann nimmt das Buch aber irgendwann Fahrt auf und man wird angefixt. Man leidet mit Daunis und möchte einfach nur ein Happy End für sie.

Daunis ist in beiden Welten verwurzelt, fühlt sich aber mehr als Stammesangehörige, denn als Weiße. Doch ein richtiges Mitglied ist sie nicht, weil ihr Vater damals nicht auf ihrer Geburtsurkunde eingetragen wurde. Sie gehört nicht vollständig dazu und das macht ihr zu schaffen. Gleichzeitig engagiert sie sich aber in ihrem Stamm, gerade für die ältesten Mitglieder, denen sie sehr nahesteht.

Als die Katastrophe passiert, muss sich Daunis entscheiden, aber eine richtige Entscheidung ist das eigentlich nicht. Im Prinzip wird ihr keine Wahl gelassen. Sie wird manipuliert und ihr Ehrgefühl lässt ihr keinen anderen Ausweg, als für das FBI zu arbeiten.

Daunis trägt noch einiges mit sich herum, ihre Vorgeschichte mit ihrem Vater, allgemein ihren Eltern, ihrer Rolle in der Gemeinschaft und dem Thema Jungs. Sie traut Jungs nicht mehr, aber am allerwenigsten ihrem Gefühl.


Fazit: Mir hat nach ein paar Anlaufschwierigkeiten das Buch bis kurz vor Schluss richtig gut gefallen, dann aber wurde es mir zu deprimierend. Es war einfach zu viel. Das fing mit dem Übergriff an, der leider nicht in einer Triggerwarnung benannt wurde und daher vollkommen aus dem Nichts kam, obwohl man schon eine Weile ein ungutes Gefühl hatte, aber ich finde so etwas MUSS in einer Triggerwarnung benannt werden! Ob man die dann lesen will, ist dem Leser überlassen, aber gewarnt werden muss bei einem Thema wie diesem auf jeden Fall!
Das Buch wurde wirklich sehr, sehr spannend, aber mir war es am Ende dann zu dramatisch und deprimierend. Ich hätte mir da einfach etwas anderes gewünscht. Ich kann verstehen, warum es so enden soll und die Message dahinter, aber trotzdem, mich hat das einfach nur frustriert. Ich fand das einfach so schade.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Es war interessant in diese fremde Kultur einzutauchen, aber gegen Ende war das Buch zu überfrachtet.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Mir hat es die Protagonistin nicht leicht gemacht

The Dream Of Us
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Überschneidungen mit Band 2.

July ist mit Leib und Seele Cheerleader. Ihr großer Traum ist es, einmal NFL-Cheerleader zu werden, obwohl sie dann ständiger Überwachung ausgeliefert ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Überschneidungen mit Band 2.

July ist mit Leib und Seele Cheerleader. Ihr großer Traum ist es, einmal NFL-Cheerleader zu werden, obwohl sie dann ständiger Überwachung ausgeliefert wäre, sie würde all das in Kauf nehmen für ihren Traum. Dann jedoch soll sie dem neuen Quarterback Drew bei der Eingewöhnung an der Uni helfen, dabei versucht July möglichst wenig Zeit mit Spielern zu verbringen, die oberste Regel der NFL ist nämlich, dass Cheerleader keinerlei Kontakt zu Spielern haben dürfen. Doch Drew ist anders, er ist gehörlos und hört doch so viel mehr. Wie kann das mit ihnen gut gehen?


Mir waren beide, July und Drew sehr sympathisch. Allerdings hat mich July mehrmals verzweifeln lassen. Sie neigt dazu sich zu Dummheiten hinreißen zu lassen.

Anfangs fand ich beide noch richtig toll, ihre Nachrichten und Verständigungsschwierigkeiten waren witzig und manchmal auch süß. In dieser Phase nervte mich vor allem Julys Vater, der sie behandelt als wäre sie gerade erst 7 geworden. Er ist der Einzige, der den Durchblick hat, auch wenn er etwas missversteht, ist er im Recht, aus Prinzip! Und July darf sich weder erklären noch sonst irgendetwas, sie wird abgekanzelt wie ein kleines Kind und dann mit Ignoranz und Schweigen bestraft – ganz ehrlich, das empfand ich nicht nur als extreme Überreaktion, ich meine ernsthaft, er hätte ihr wenigstens eine Chance geben können, sich zu erklären, sondern vor allem als extrem kindisch!
Auch später zeichnet sich Julys Vater vor allem dadurch aus, dass er July wie ein Kind behandelt.

July hat mich einige Nerven gekostet. Ich kann verstehen, dass sie ehrgeizig ist und vorausschauend handeln will, aber bei mir kommt nicht so wirklich an, warum ihr das NFL-Cheerleading das alles wert wäre. Wenn man da aufgezählt bekommt, was sich die Frauen da antun lassen müssen und die übergriffigen Regeln, ich habe nicht verstanden, warum ihr das das wert wäre, da es dabei für mich nicht mehr um die Performance-Wettbewerbe geht, die ihr jetzt besonders viel Freude machen.
Davon abgesehen nervte mich ihre Art spontanes Chaos anzurichten. Sie ist sehr impulsiv und neigt zu Dummheiten. Da hätte ich sie zu gern zwischendurch ordentlich geschüttelt.

Drew ist echt süß. Ich mochte ihn wirklich sehr. Auch er ist nicht perfekt, aber den größten Teil des Buches verflixt nah dran.
Ich fand es toll, wie er und July die offensichtlichen Kommunikationsprobleme gelöst haben und dadurch richtig miteinander reden konnten – wenn sie es denn getan haben.


Fazit: Dieses Buch hat es mir teilweise nicht leicht gemacht. An sich mochte ich beide Protagonisten sehr, allerdings hat mich July richtig Nerven gekostet. Ihr Hang zu Dummheiten sorgte dafür, dass ich sie mehrmals heftig schütteln wollte. Ihren Vater fand ich als Charakter leider absolut daneben. Er hat sich so oft so dämlich verhalten und einfach unterirdisch. Drew war dafür echt süß.

Mein Hauptproblem, abgesehen von Julys Dummheiten, war vor allem die Wendung. Mir war es leider viel zu dramatisch und dieses Drama empfand ich als sehr unnötig. Zudem kam mir das Ende dann zu schnell ohne einige offene Punkte noch zu klären.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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