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Veröffentlicht am 02.05.2022

Humor? Klamauk

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Wie gehabt. Klufti und sein Team haben den Tod des Leiters einer Ausgrabung in einer Lehmgrube aufzuklären. Dabei kommt es, wie man es gewohnt ist, zu vielen komischen Szenen. Man kennt Kluftis Schwäche ...

Wie gehabt. Klufti und sein Team haben den Tod des Leiters einer Ausgrabung in einer Lehmgrube aufzuklären. Dabei kommt es, wie man es gewohnt ist, zu vielen komischen Szenen. Man kennt Kluftis Schwäche im Gebrauch der englischen Sprache. Ein Wohltätigkeitsbasar, den Kluftis Frau organisiert, sorgt für weitere Lacheffekte. Am Ende erfolgt die Aufklärung mehr oder weniger zufällig. Auch das ist das übliche Procedere.

Ich habe Kluftingers Fälle immer gern gelesen. Auch dieser lässt sich angenehm und leicht lesen. Allerdings stelle ich immer mehr fest, dass mehr und mehr eine Verschiebung vom feinsinnigen Humor zum einfachen Klamauk stattfindet. Das ist bei dieser Folge besonders deutlich.

Auch hatte ich den Eindruck, dass die Autoren das machen, was man sonst besonders bei Anfängern findet. Da wird möglichst viel Verschiedenes hineingepackt und breit ausgewalzt, was nicht direkt was mit dem Fall zu tun hat. In diesem Fall zum Beispiel der Basar, die Tagesmutter, Facebook, Beinkleider der Polizeikollegen, Drohnenlehrgang usw.

Ich werde gern den nächsten Band der Reihe wieder lesen. Ich hoffe aber, dass der eingeschlagene Weg zum Klamauk etwas verlassen wird.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Handwerklich OK

Tiefes, dunkles Blau
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Der Roman spielt am Züricher See. Dr. Jansen, der Leiter einer Kinderwunschpraxis wird tot im See aufgefunden. Die Seepolizistin Rosa Zambrano wird in die Aufklärungsarbeit eingebunden. Vor allem aus ihrer ...

Der Roman spielt am Züricher See. Dr. Jansen, der Leiter einer Kinderwunschpraxis wird tot im See aufgefunden. Die Seepolizistin Rosa Zambrano wird in die Aufklärungsarbeit eingebunden. Vor allem aus ihrer Sicht wird die gesamte Geschichte erzählt.

Als ich auf dem rückwärtigen Cover las, dass Rosa Zambrano eine begeisterte Gärtnerin und Köchin ist, ahnte ich schon, dass sich ein Teil des Romans damit beschäftigen würde. Denn es wird ausführlich an mehreren Stellen beschrieben, wie Rosa sich mit Kochen beschäftigt oder wie sie zum Beispiel eine Fruchtfolge im Garten plant. Solche kulinarische Teile gibt es auch sonst oft in Krimis. Mitunter werden die zugehörigen Rezepte sogar extra mit abgedruckt. Aber in diesem Roman stehen die entsprechenden Passagen seltsam unverbunden im Text.

Dem Roman fehlt es etwas an Spannung. Die Handlung geht so vor sich hin kommt aber spannungsmäßig nicht richtig in Schwung. Das liest sich jetzt negativer als es ist. Denn alles in allem ist der Roman handwerklich in Ordnung, leicht zu lesen und verspricht ein paar Abende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Verwirrend

Todesfall
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Man hat es in ähnlicher Weise schon gelesen. Da ist die ehemalige Starreporterin aus Oslo, die aus der Großstadt an ihren Heimatort zurück gekommen ist und jetzt für eine kleine Provinzzeitung arbeitet. ...

Man hat es in ähnlicher Weise schon gelesen. Da ist die ehemalige Starreporterin aus Oslo, die aus der Großstadt an ihren Heimatort zurück gekommen ist und jetzt für eine kleine Provinzzeitung arbeitet. Da ist der Tod einer Fallschirmspringerin vor aller Augen während eines Festivals. Ein Tod, der zunächst wie ein Unfall aussieht, sich aber doch als Mord herausstellt. Da ist die Polizei, die eher eine Nebenrolle spielt. Auf Polizeiseite spielt nur Viktor eine besondere Rolle, da er als alter Jugendfreund Agnes mit internen Infos über die Ermittlungen versorgt. Und da sind viele Personen, die mal verdächtig sind, dann wieder doch nicht, oder doch? Die Hauptprotagonistin ist natürlich Agnes, die sich gegen viele Widerstände daran macht, den Fall zu lösen. Ob sie eine Lösung für die eigene private Situation finden wird, wird hier nicht verraten.

Also viele bekannte Versatzstücke, die hier in durchaus ansprechender Weise neu zusammengesetzt werden. Nur die Vielzahl der möglichen Täter oder Täterinnen ist verwirrend. Ich hatte jedenfalls Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten, wer denn jeweils am meisten verdächtig war, und habe mich zum Schluss durch die Lösung überraschen lassen. Mit dieser Lösung hatte ich jedenfalls nicht gerechnet. Vielleicht geht es Ihnen ja anders.

Das Buch ist angenehm zu lesen. Ich empfehle, es einfach als Roman zu lesen und das Geschehen passieren zu lassen, ohne den Ehrgeiz zu haben, den Täter oder die Täterin selbst zu entlarven.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Handwerklich gut

Düsterhof (Thriller)
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Düstere Stimmung strahlt das Titelbild aus. Diese Stimmung erstreckt sich auch über einige Teile des Buches. Besonders die Stellen, an denen die Morde aus der Sicht des Täters beschrieben werden, sind ...

Düstere Stimmung strahlt das Titelbild aus. Diese Stimmung erstreckt sich auch über einige Teile des Buches. Besonders die Stellen, an denen die Morde aus der Sicht des Täters beschrieben werden, sind nicht für empfindlichere Leserinnen und Leser gedacht. Bei diesen Morden besteht offensichtlich ein Zusammenhang mit einem Pferde Ripper, der seit einiger Zeit in der Gegend sein Unwesen treibt. Ein etwas ungewöhnliches Ermittlerduo bestehend aus dem Privatdetektiv Felix Hertzlich und der Anwältin Annabelle Hart tappt zunächst im Dunkeln und vermutet den Mörder an immer wieder falschen Stellen. Die Kriminalpolizei und der Staatsanwalt haben sich offensichtlich zu früh auf einen Täter festgelegt und sind deshalb für andere Möglichkeiten blind, die dann Hart und Hertzlich aufdecken.

Der Krimi ist handwerklich ordentlich geschrieben und gut zu lesen. Besonders das Verhältnis zwischen dem Privatdetektiv und seiner autistischen Schwester ist dabei sehr bemerkenswert gut beschrieben und getroffen. Gute Unterhaltung für mehrere Abende.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Viel Milieu

Real Easy
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Marie Putkoski führt uns in ihrem Thriller "Real Easy" in einen Stripclub namens Lovely Lady. Eines Tages bringt Samantha, eine der Tänzerinnen, eine Kollegin nach Hause. Unterwegs wird ihr Wagen von der ...

Marie Putkoski führt uns in ihrem Thriller "Real Easy" in einen Stripclub namens Lovely Lady. Eines Tages bringt Samantha, eine der Tänzerinnen, eine Kollegin nach Hause. Unterwegs wird ihr Wagen von der Straße abgedrängt. Die Kollegin wird später in der Nähe ermordet aufgefunden. Samanthas Leiche wird erst einige Zeit später entdeckt. Detective Holly Meylin versucht zusammen mit ihrem Kollegen Amador den Täter zu finden.

Putkoski nennt ihren Roman einen Thriller. Unter einem Thriller verstehe ich allerdings etwas anderes. Dieses Buch scheint mir mehr eine Milieustudie mit eingetreutem Kriminalfall zu sein. Die Schilderung der Personen, die im Lovely Lady arbeiten, und der gesamten Situation dort steht im Vordergrund. Vor allem die verschiedenen Persönlichkeiten der Tänzerinnen sind es, die für Putkoski wichtig sind. In diesem Punkt ist der Roman wirklich authentisch und sehr gut getroffen. Man merkt, dass die Autorin auf eigenen Erfahrungen aufbauen kann.

Insofern ist der Roman lesenswert. Man darf nur nicht erwarten einen knallharten Thriller präsentiert zu bekommen.

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