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Veröffentlicht am 05.05.2022

Leider nicht mein Fall

Blossom
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𝓦ie sehr hatte ich mich auf den als "aufsehenerregend" angepriesenen Roman, der den Auftakt einer New-Adult-Dilogie bildet, die ich zu lieben gewillt war, gefreut! Optisch schick, inhaltlich vielversprechend, ...

𝓦ie sehr hatte ich mich auf den als "aufsehenerregend" angepriesenen Roman, der den Auftakt einer New-Adult-Dilogie bildet, die ich zu lieben gewillt war, gefreut! Optisch schick, inhaltlich vielversprechend, ideale Voraussetzungen also.

𝓓as leuchtende Cover von Amelia Cadans Debütroman war mir sofort ins Auge gesprungen – was für eine Farbexplosion! Zudem erinnerte mich die schimmernde Optik an die ebenfalls wunderschön anzusehende L.O.V.E.-Reihe von Ivy Andrews.

𝓥ielleicht war ich zu selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Geschichte mein Herz erobern würde, da im Vorfeld so viel dafür sprach: das Setting (ein renommiertes College an der Ostküste), ein Enemies-to-Lovers-Trope (Yes! Genau mein Ding!), der Schauspiel-Hintergrund der weiblichen Hauptfigur (alles rund um den Themenbereich Schauspiel, Theater & TV/Kino finde ich schließlich total interessant) und die Tatsache, dass ich generell NA-Romane liebe.

𝓓er Schreibstil war … wirklich nicht schlecht. Ich tue mich diesbezüglich schwer, ein passendes Wort zu finden. Ursprünglich hätte ich etwas geschrieben wie 'gut' oder 'ganz okay' … aber reicht die Tatsache, dass ein Text nicht abgehackt formuliert, sondern locker und flüssig geschrieben ist, wirklich aus, dass ich ohne schlechtes Gewissen sagen kann 'das Buch ist gut geschrieben', selbst wenn die darin beschriebenen Emotionen mich letztlich nicht erreichen? (Ich erwarte ja nicht, dass sie mich überrollen, das schaffen nur die wenigsten Romane, weshalb ich dies nicht als Voraussetzung sehe, doch irgendwie sollte man doch zumindest irgendetwas fühlen beim Lesen, oder?) Es gibt durchaus emotionale Momente, die nicht nüchtern, sondern mit passender Wortwahl beschrieben worden sind, aber so sehr ich es auch versuchte, es wollte mir nicht gelingen, diese Distanz zwischen dem Gelesenen und meiner Gefühlswelt zu überbrücken. Ich könnte mir vorstellen, dass ich das Ganze bei einer Verfilmung der Story, die an sich viel Potential hat, anders wahrnehmen würde. Die zahlreich eingestreuten, der Jugendsprache entnommenen Anglizismen störten mich nicht - cause why not, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es zur jeweiligen Szene passt.

𝓒rzählt wird abwechselnd aus Sicht von Jun und Leith, jeweils in der Ich-Perspektive. Der Einstieg in die Handlung war angenehm. Ich war beeindruckt davon, wie Jun den Alltag mit ihren zwei jüngeren Geschwistern meistert, im Grunde die Mutterrolle einnimmt, während ihre tatsächliche Mutter 'unpässlich' ist. Doch je weiter ich las, desto unsympathischer wurde mir Jun, die am Campus aufgrund ihres unterkühlten, unnahbaren Verhaltens den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Eisprinzessin" verpasst bekommen hat. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin nicht der Meinung, dass man mit jedem Fremden gleich auf Best Friends machen sollte, allerdings empfand ich ihr anfängliches Verhalten gegenüber Leith grundlos herablassend und schlichtweg unhöflich. Sie hatte ihre vorgefertigte Meinung über ihn, ohne je ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, verhielt zickig und zwischenzeitlich bockig wie ein kleines Kind; das machte sie in meinen Augen nicht gerade sympathisch. Natürlich ahnte ich (auch dank des im Klappentext angedeuteten dunklen Geheimnisses, mit dem sie zu kämpfen hat), dass ihre Figur sicher so negativ angelegt worden war, um die Leser:innen später mit einem bedeutenden Wandel zu begeistern. Mein Problem dabei ist jedoch: Wenn bei mir in puncto Sympathie mal der Ofen aus ist - oder schlimmer: wenn eine Figur mir egal ist -, dann nimmt das Ganze in rund 80% der Fälle keinen positiven Ausgang. Der einzige Grund, der mich weiterlesen ließ, war Leith. Ist der attraktive junge Mann perfekt? Nein, er begeht sogar einen entscheidenden Fehler - aber aus den richtigen Beweggründen.

𝓦enn grenzwertige Themen wie u.a. sexuelle Belästigung/Nötigung in die Handlung eines vom Verlag ab 14 Jahren empfohlenen Romans eingebettet werden, sollten sie erzähltechnisch nicht oberflächlich abgehandelt werden. (Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, man hätte sich wahllos ein düsteres Thema herausgesucht, um auf diese Weise 'etwas Tiefgründiges' für die andernfalls eindruckslose Story zu haben. Just saying.) Wo war die Triggerwarnung?

𝓦as die Gesamtstimmung angeht: Eher verhangen, schwermütig und stellenweise etwas langatmig. Es wollte partout keine Leichtigkeit aufkommen. Über der gesamten Story hing für mich eine Wolke, die ich nicht wegzuschieben vermochte.

𝓓as Ende gefiel mir hingegen überraschend besser als erwartet, was garantiert an meinem stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn liegt; ich war schon immer ein Fan von Poetic Justice.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 3 ½ ✰ ✰ ✰

Aufgrund des verlockenden Covers und des interessant klingenden Klappentextes werden sicher viele NA-Fans auf das Werk aufmerksam werden. Es war ganz okay für zwischendurch; in meinen Augen verblasst es leider etwas im Vergleich mit vielen anderen genialen Romanen in diesem Genre, da das Wichtigste fehlte - zwischen den Zeilen spürbare Emotionen, die mich mit den Charakteren mitfiebern lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2022

Netter Read mit Luft nach oben

The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genug
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❞ 𝒟𝒶𝓈 ℒℯ𝒷ℯ𝓃 𝒾𝓈𝓉 ℯ𝒾𝓃 𝒦𝒾𝓃𝒹ℯ𝓇𝓈𝓅𝒾ℯ𝓁, 𝒷𝒾𝓈 𝒿ℯ𝓂𝒶𝓃𝒹 𝒹𝒾ℯ ℋℴ𝓈ℯ𝓃 𝓋ℴ𝓁𝓁 𝒽𝒶𝓉. ❝

ℰs gibt für alles ein erstes Mal. Dieser Roman von Lyssa Kay Adams war nicht nur mein erster Ausflug in die Welt der hiermit bereits 4 ...

❞ 𝒟𝒶𝓈 ℒℯ𝒷ℯ𝓃 𝒾𝓈𝓉 ℯ𝒾𝓃 𝒦𝒾𝓃𝒹ℯ𝓇𝓈𝓅𝒾ℯ𝓁, 𝒷𝒾𝓈 𝒿ℯ𝓂𝒶𝓃𝒹 𝒹𝒾ℯ ℋℴ𝓈ℯ𝓃 𝓋ℴ𝓁𝓁 𝒽𝒶𝓉. ❝

ℰs gibt für alles ein erstes Mal. Dieser Roman von Lyssa Kay Adams war nicht nur mein erster Ausflug in die Welt der hiermit bereits 4 Bände umfassenden Secret Book Club-Reihe, von der ich schon viel Positives gehört hatte, sondern auch das erste Buch für mich, dessen Handlung mit einer Durchfall-Szene beginnt - ich hatte noch nie zuvor ein Werk gelesen, in welchem das noch immer als peinliches Tabu gebrandmarkte Thema Reizdarm aufgegriffen wird.

𝓥lad, der tierliebe, käsesüchtige Profisportler, der Russe mit dem butterweichen Herzen und einem chronischen Darmleiden, kümmert sich rührend und routiniert um Liam (der eigentlich gerade eine Rede auf der Hochzeitsfeier seines Bruders Mack halten sollte, statt auf dem Klo festzusitzen) - weiß er doch selbst aufgrund seiner Glutenallergie und einer "unselige[n] Historie von Verdauungskatastrophen" nur zu gut, wie furchtbar unangenehm solch eine Situation sein kann. Durchfall, wohlgemerkt, nicht Hochzeiten. Wobei seine eigene Ehe durchaus … problematisch … ist. Um beim Themengebiet WC zu bleiben: Ich würde seine Beziehung zu Elena jetzt nicht einen 'Griff ins Klo' nennen, denn Vlad liebt seine bildhübsche Frau und Freundin aus Kindheitstagen durchaus, aber da diese sich direkt nach ihrer Ankunft in den USA nach Chicago verabschiedet hat, wäre seine luxuriöse Villa tatsächlich ein 'Stilles Örtchen', wenn es nicht seine Freunde gäbe: die Jungs vom Buchclub, die 'Loner'-Mädels sowie Katzen und Hunde aus der Nachbarschaft. Vlad ist selten allein, und doch ist er einsam. Folglich hatte dieser feinfühlige Mann, der sich nicht davor scheut, in Tränen auszubrechen, mein vollstes Mitgefühl - und Elena einen schweren Start.

𝓓as Highlight des Romans war für mich die Bromance, die sicherlich nicht ohne Grund auch im Originaltitel Isn’t it Bromantic hervorgehoben worden ist. Zwar fand ich die zwischengeschobenen Passagen, die von Vlads eigenem Roman handelten, nicht soooo amüsant, habe allerdings den allgemeinen Zusammenhalt des Grüppchens sehr gemocht; es war echt süß, wie die Männer gemeinsam am Roman gewerkelt haben.

𝓦as die Aufmachung des Covers betrifft: Love it!! Ehrlich, ich liebe diese edle, schimmernde Oberfläche, die es mir schon bei Tessa Baileys Duty and Desire-Reihe, die zu meinen absoluten Cover-Lieblingen zählt, so angetan hatte! Bitte mehr davon!!

𝓦eiterhin lobenswert: Die kreative Story-Idee. Ich weiß noch, wie ich meinem Mann voller Begeisterung den Klappentext vorgelesen habe und er zustimmend meinte: "Das klingt ja wirklich toll."

𝓓ennoch gab es ein paar Punkte, die mein Lesevergnügen etwas beeinträchtigt haben. Nachfolgend die Gründe, weshalb ich nicht 5 Sterne vergeben konnte:

𝓣rotz des interessanten und definitiv ungewöhnlichen Einstiegs in die Handlung hat es eine Weile gedauert, bis ich emotional halbwegs in der Story angekommen war. Bis es so richtig losging, dauerte es recht lang. Gerade zu Beginn eines Buches ist es eher unvorteilhaft, wenn es langatmige Passagen gibt, die den Lesefluss bremsen. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte käme nicht so recht in Schwung, obwohl eigentlich alle Voraussetzungen gegeben waren - unterhaltsamer Plot, sympathische Figuren, lockerer, umgangssprachlicher Schreibstil. Diese Längen hielten beinahe ⅔ des Werks lang an, gegen Ende des Mittelteils ging es dann dafür Knall auf Fall zur Sache, was mich direkt zu meinem nächsten Punkt bringt.

𝓓as Action-/Krimi-Element war nicht so mein Fall, ich hätte mir stattdessen eine andere Wendung gewünscht, die Figuren ermöglicht, sich der Intensität ihrer gegenseitigen Gefühle bewusst werden, vielleicht eine große romantische Geste.

ℐch hatte mich wahnsinnig gefreut, endlich mal einen Liebesroman in den Händen zu halten, der in Nashville spielt! Diese Stadt ist so toll und wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben. Leider spürt man von ihrem einzigartigen Flair absolut nichts und die Handlung hätte sich genauso gut in Hintertupfingen abspielen können. Wahl des Setting: großartig , Umsetzung: mau. Allerdings kenne ich die Bände 1-3 noch nicht und wer weiß, vielleicht geht die Autorin im Reihenauftakt ja intensiver auf den Handlungsort ein, das kann ich nicht beurteilen. Da alle Bände der Reihe unabhängig voneinander lesbar sind, hätte ich mir dennoch auch im vorliegenden Werk etwas Lokalkolorit erhofft.

𝓕ehlende bzw. mangelhafte Kommunikation + Unsicherheit hinsichtlich eigener Unzulänglichkeiten + emotionaler Frust = Elena & Vlad. Bei dem ewigen Hin und Her zwischen den beiden Hauptfiguren kam mir prompt der Song "Should I Stay or Should I Go" von The Clash in den Sinn.

ℐch hätte mir etwas mehr Humor gewünscht; es gab ein, zwei Schmunzel-Momente, hauptsächlich dank der liebenswerten Nebenfiguren, das war’s aber auch schon. Laut anderer Rezensionen soll das in den Vorgängerbänden anders sein. - Ich möchte mir auf jeden Fall selbst ein Bild davon machen, und auch der Folgeband, "Kein Weihnachten ohne Liebesroman", der im Oktober diesen Jahres erscheinen soll, steht fix auf meiner Wunschliste (zumal er vom Musiker Colton handeln wird und ich die Hoffnung habe, dass die Music City Nashville darin eine prominentere Rolle spielen wird). Wie ich gehört habe, ist zudem eine Netflix-Verfilmung der Reihe in Vorbereitung, darauf bin ich ebenfalls enorm gespannt!

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Liebevolle 3½ ✰ ✰ ✰ Sterne

Ein netter Read, insbesondere für RomCom-Fans.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Netter sommerlicher Jugendroman, aber kein Hoover-Highlight

Summer of Hearts and Souls
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Für alle, die sich schon im Frühling nach Sommer, Sonne und Strand sehnen, ist "Summer of Hearts and Souls" die perfekte Lektüre. Das Setting ist ein Traum: Beach Vibes pur - und für mich im Grunde DAS ...

Für alle, die sich schon im Frühling nach Sommer, Sonne und Strand sehnen, ist "Summer of Hearts and Souls" die perfekte Lektüre. Das Setting ist ein Traum: Beach Vibes pur - und für mich im Grunde DAS Highlight des Romans, neben der (wie immer großartigen) Figurenzeichnung, die eines der Markenzeichen von Bestsellerautorin Colleen Hoover ist. Ihre Charaktere sind nie eindimensional angelegt, sondern bestechen stets durch Facettenreichtum. Sie haben Ecken und Kanten, sind auf gewisse Weise außergewöhnlich und dennoch so beschrieben, dass jede:r Leser:in Fragmente von sich selbst in ihnen entdecken kann.

Beyahs Argwohn gegenüber anderen Menschen, ihre skeptische Haltung, ihr generell zunächst abweisendes Verhalten habe ich nachvollziehen können. Wer bereits als Kleinkind lernen musste, für sein eigenes Überleben zu sorgen und mit dem Eindruck aufgewachsen ist, dass man sich auf niemanden verlassen kann, niemandem trauen darf und dass es keine glücklichen Zufälle gibt, sondern nur die einzige Chance, sich mit viel harter Arbeit ein besseres Leben zu erkämpfen, der nimmt ganz automatisch eine vorsichtige Haltung ein - gar nicht mal, weil man mit der Zeit eventuell emotional abstumpft, sondern schon allein aus Selbstschutz. Im Fall von Beyah konnte ich also verstehen, dass sie ihrer neuen Familie (die ich übrigens sehr sympathisch fand) nicht sofort glückselig um den Hals gefallen ist.

Etwas widersprüchlich hingegen war für mich ihr Verhalten im späteren Verlauf der Handlung. Zum einen öffnete sie sich Samson gegenüber ziemlich schnell, obwohl sie doch eigentlich zurückhaltend ist und Probleme damit hat, anderen Menschen zu vertrauen (Selbiges gilt für ihn; diese Entwicklung von Fremden zu inniger Nähe ging mir zu flott bzw. ich fand es nicht glaubwürdig), zum anderen wollte ich Beyah zwischenzeitlich an den Schultern packen und fragen, ob ihr die heiße Sommersonne die letzten Hirnzellen weggebrutzelt hat. Da hat sie in der Vergangenheit rund um die Uhr für die Schule gebüffelt und nebenbei gearbeitet, um sich eine bessere Zukunft aufzubauen. (Hallo, Collegepläne …? War da nicht was?!) … und jetzt reichen ein paar Tage Sommerliebelei aus, dass sie bereit ist, ihren Lebenstraum, für den sie sich jahrelang wie irre abgestrampelt hat, mal eben so über Bord zu werfen?!

An dieser Stelle musste ich mir sagen: Ruhe bewahren. Es ist ein JUGENDroman. Es ist die erste Liebe. Da denkt man nicht rational (- wie auch, diese intensiven Gefühle sind schließlich völlig neu). Zum Glück entwickeln sich die Ereignisse letztlich so, dass sie mich gänzlich versöhnt haben mit der Story und mit Beyahs Charakter.

Womit ich mich allerdings auch im Nachhinein nicht anfreunden konnte, war Beyahs und Samsons Verhalten in einer bestimmten Situation, auf die ich aus Gründen der Spoilervermeidung hier nicht näher eingehe. Es war mein persönlicher WTF-Moment des Buches und ich weiß, dass ich - zumindest wenn ich Beyah gewesen wäre - die Polizei informiert hätte, und wenn es nur als anonyme Anruferin gewesen wäre. Ihre und Samsons einzige Reaktion scheint jedoch zu sein: 'Puh, krasse Sache. Na ja, so what. Lass uns rummachen.' Für mich war das Ganze einen Tick zu makaber.

Der Schreibstil der Autorin ist unfassbar gut, da wird mir sicherlich jeder zustimmen, der schon mal etwas von ihr gelesen hat. Da ich direkt zuvor "Für immer ein Teil von dir" beendet hatte (- ein auf emotionaler Ebene rundum überwältigendes Buch, neben dem selbst ein anderer CoHo-Roman nur verblassen kann -), ließ diese Story mich vergleichsweise fast schon kalt. Vielleicht lag es also am direkten Vergleich, dass mich "Summer of Hearts and Souls" rein inhaltlich jetzt nicht soooo geflasht hat. (Ich muss ehrlich zugeben, wäre dies mein allererstes Werk von Colleen Hoover gewesen, würde sich mir der Hype um ihre Bücher nicht erschließen.) Vor allem im Mittelteil plätscherte die Handlung eher unbedeutend vor sich hin; das einzig wirklich spannende Element war in meinen Augen das Geheimnis um Samsons Vergangenheit. Handlungstechnisch ist das Werk - bis auf die eine heftige Szene - ein typischer New Adult bzw. Young Adult/ Coming of Age Roman. Toll geschrieben, keine Frage, aber eben nicht auf dem Level von 'OMG-dieses-Buch-ist-der-absolute-Wahnsinn!' - wobei meine Einschätzung, wie unzählige begeisterte Rezensionen beweisen, ganz klar unter 'Geschmäcker sind eben verschieden' fällt.

Fazit: 3½ ✰ ✰ ✰ Sterne (davon ½✰ für das traumhaft schöne Cover).

Es waren angenehme Lesestunden, doch insgesamt war diese Geschichte nicht so herzergreifend wie erwartet und die Hoover'sche Tiefgründigkeit in puncto Liebesbeziehung blieb aus.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Spannend, aber nicht so catchy wie erhofft

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Puh, ich muss sagen…ich bin ernüchtert. Der Klappentext klang so vielversprechend. Das Cover gefiel mir so gut. Das gesamte Konzept erinnerte mich enorm an Stefanie Hasses Matching-Night-Dilogie, die zu ...

Puh, ich muss sagen…ich bin ernüchtert. Der Klappentext klang so vielversprechend. Das Cover gefiel mir so gut. Das gesamte Konzept erinnerte mich enorm an Stefanie Hasses Matching-Night-Dilogie, die zu meinen absoluten Highlights zählt. Wahrscheinlich hatte ich unterbewusst gehofft, dass ich mit Anna Savas' Dark-Academia-Romantasy-Reihe ein ähnlich berauschend positives Leseerlebnis haben würde – und gemäß dem Motto 'be careful what you wish for' bekam ich genau das: eine Geschichte, die sich wie eine Kopie von "Matching Night" anfühlte, mich jedoch unterm Strich weniger packen konnte. Damit meine ich nicht, dass bei jeder Romantasy-Story, überhaupt bei jeder Story, das Rad neu erfunden werden müsste. Aber wenn schon eine ähnliche Geschichte, dann bitte in 100%ig überzeugender Ausarbeitung, sodass sie zumindest ein wenig eigene Substanz, einen eigenen Charakter hat. Nun könnte man sagen: "Moment, im vorliegenden Werk gibt es schließlich Magie und in Matching Night nicht, ha!" Das ist natürlich richtig und ein bedeutender Unterschied. Dennoch ging dieser Punkt für mich im Gesamtkonzept einfach ziemlich unter. Hauptsächlich geht es um ein "Spiel" der Studentenvereinigungen Diamonds, Hearts, Cross und Spades – und das Wort setze ich in Anführungszeichen, weil besagtes Spiel ziemlich sadistisch, um nicht zu sagen gestört ist. Klar sollen die Figuren einen persönlichen Einsatz bringen, klar sollen sie an ihr Limit gehen, allerdings sollte das Ganze insgesamt im Bereich fun to read bleiben, und in meinen Augen war es das nicht immer. Viele Aktionen und Verhaltensweisen wirkten erzwungen und teilweise undurchdacht bzw. widersprüchlich auf mich.

Vom Setting war ich leider enttäuscht. Das war meines Erachtens das größte Minus des Buches. Was mir fehlte? Das Uni-Flair. Offiziell befinden wir uns auf dem Campus der Oxford University. Gespürt habe ich davon nichts. Weder an kulturellen Eigenheiten (Bräuche, Musik, Sprache, Essen, etc.) noch an landschaftlichen Beschreibungen der Umgebung. Anfangs gab es einen Vermerk zum Wetter, aber das war es auch schon. Wird nebenbei auch ein wenig studiert? Eventuell, allerdings dreht sich alles nur um die von den Novizen zu bewältigenden Aufgaben und um die unerklärliche Magie – von der man am Ende des Bandes noch immer nicht weiß, wie sie überhaupt zustande kommt. Zumindest ein paar Antworten auf die vielen offenen Fragen wären schön gewesen. Vielleicht wird dies im 2. Band näher erklärt, ansonsten bliebe dieses Story-Element nur oberflächlich angekratzt.

Mit Finley und Harper, aus deren beider Perspektive erzählt wird (wobei der Schwerpunkt auf Harpers Sichtweise liegt), sowie mit der Nebenfigur Lexie hat die Autorin sympathische Charaktere geschaffen, mit denen man mitfiebert und denen man die Daumen drückt, dass sie heil aus der ganzen Misere rauskommen, die sie sich mit dem Beitritt zu den mysteriösen Vier Farben eingebrockt haben. Der Romance-Aspekt blieb eher im Hintergrund. So richtig wollte sich bei mir kein Herzklopfen für die Hauptprotagonisten einstellen, die sich einst in einer Pflegefamilie kennen- und lieben gelernt hatten, ehe Finley aus Harpers Leben verschwunden war und ihr das Herz gebrochen hatte. Hier interessierten mich eher ihre Einzelschicksale. Was ist mit Finleys bestem Freund Dorian geschehen, warum hatte er sterben müssen? Wer sind Harpers leibliche Eltern?

Am sonstigen Schreibstil von Anna Savas gibt es nichts zu rütteln, sie erzählt emotionsgeladen, flott und modern, und setzt gekonnt Kapitelübergänge, sodass die Spannung immer weiter gesteigert wird und man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Hier und da ein paar Informations-Bröckchen, dort ein paar Überraschungsmomente, super! Vom fiesen Cliffhanger, der mir ein böses Kopfkino beschert hat, fange ich gar nicht erst an. Dieses Ende kam echt abrupt – unabhängig von den Punkten, die mir weniger gefallen haben, muss ich Band 2 lesen, weil ich ansonsten wohl vor lauter Neugier platzen würde.

Fazit: Minimal (durch Hinzufügen von Magie) abgewandelte Version von einer anderen College-Dilogie, nur deutlich weniger atmosphärisch, aber trotzdem spannend und mit sympathischen Hauptfiguren.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Ganz okay, nur zwischenzeitlich mit ein paar Längen

Der Klang unserer Liebe
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Für mich war dies das erste Buch von Autorin Kate Clayborn und aufgrund des Klappentextes erwartete ich eine unterhaltsame Love Story mit viel Herzklopfen und Schmunzelmomenten. Der Humor packte mich nicht ...

Für mich war dies das erste Buch von Autorin Kate Clayborn und aufgrund des Klappentextes erwartete ich eine unterhaltsame Love Story mit viel Herzklopfen und Schmunzelmomenten. Der Humor packte mich nicht so ganz, dafür war der stets lebensnahe Wortlaut in den Dialogen (- vor allem in Form der gedanklichen Einfügungen -) genau mein Fall.

Als Teenager verliebt sich Will Sterling in ein Mädchen, dessen Lachen ihn verzaubert hat. Dumm nur, dass seine Augen zu diesem Zeitpunkt nicht die besten sind – aus Eitelkeit und Angst vor einer Brille hatte er sich bisher durchs Leben gemogelt, ohne dass seine Sehschwäche jemandem aufgefallen wäre, und nun kann er seine Traumfrau, die auf einem Balkon steht, nicht einmal gescheit erkennen. Ihr Gesicht ist oval, ihre Haarfarbe braun, mehr Details sieht Will nicht. Allerdings wird er kurz darauf ohnehin aus seinen frisch verliebten Gedanken gerissen, denn zufällig hört er ein Gespräch zwischen seiner Mutter und seinem ihm bis dahin unbekannten Onkel mit an, das nicht für seine Ohren bestimmt gewesen war. An diesem Tag beschließt er, seine Kindheit zu beenden und ab sofort erwachsen zu sein. Sechzehn Jahre später ist Will, der inzwischen als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet, zurück am Haus seines Onkels, welches dieser ihm vererbt hat. Er hat keine guten Erinnerungen an diesen Ort und möchte den Besitz schnellstmöglich verkaufen. Doch dann hört er wieder diese einzigartige Stimme von einem Balkon herunterwehen… Wie sich herausstellt, gehört diese zu Nora – die fuchsteufelswild ist darüber, dass Will die Wohnung seines Onkels für Kurzmieter bereitstellen möchte. Auch die restlichen Hausbewohner:innen, eine eingeschworene Gemeinschaft voller urig-schrulliger Unikate, die das Haus als ihren zu schützenden Lebensraum betrachten, sind entsetzt und leisten durch diverse Sabotageakte erbitterten Widerstand gegen Wills Pläne.

Mein Highlight des Romans waren die Nebenfiguren, allen voran Wills Chef, der zunächst unnahbar und pedantisch wirkende Dr. Gerald Abraham, dessen trockene, aber klugen Kommentare ich einfach herrlich fand, und seine vor Fröhlichkeit und Energie übersprudelnde Ex-Frau, Sally Nicht-mehr-Abraham. Den Plot um diese zwei Figuren fand ich tatsächlich niedlicher als die Haupthandlung und hätte gerne viel mehr Szenen mit ihnen gelesen, zum Beispiel statt der Passagen, in denen es um verschiedene Bewohner:innen des Hauses geht.

Dabei ist der Schreibstil an sich super angenehm, locker und umgangssprachlich gehalten. Will und Nora, aus deren beider Sicht abwechselnd erzählt wird, sind sympathische junge Menschen. Für meinen Geschmack passierte in Sachen Handlung zu wenig; mir fehlte es an Spannung. Zudem erreichte mich die Annäherung zwischen Nora und Will emotional nicht so recht; es war nett, aber ohne jeden Pep.

Kurzum: Tolle Idee, sehr viel Potential für eine Verfilmung als romantische Komödie im TV-Abendprogramm; in Buchform jedoch zu viele Längen, in denen ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten, und Figuren, die zwar liebenswert sind, deren Miteinander mich aber leider nicht mitreißen konnte. Es ist ein solides 3 ½-bis-4-Sterne-Werk für Zwischendurch. Wer ein paar entspannte Lesestunden genießen möchte und kurzweile Liebesromane ohne viel Drama mag, ist hiermit gut beraten.

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