Cover-Bild Von oben fällt man tiefer
Band 1 der Reihe "Theopil Kornmaier ermittelt"
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10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 13.04.2022
  • ISBN: 9783423219921
Anne Bandel

Von oben fällt man tiefer

Ein Wanderkrimi | Vorsicht: Absturzgefahr! – Eine hochkomische Alpenüberquerung des Grauens

Verdammte Drecks-Mist-Wanderung, verdammte!

Theophil Kornmaier ist ein komischer Typ – schräg, einsilbig und geplagt von einem unverarbeiteten Trauma: Als er selbst noch ein Kind war, ist sein Bruder bei einer Alpenüberquerung abgestürzt. Er beschließt, sich seiner Vergangenheit zu stellen: mit einer Alpenüberquerung. Weil er in puncto Wandern allerdings komplett unerfahren ist, schließt er sich einer Wandergruppe an: die schlechteste Idee seines Lebens. Denn nicht nur ein verbissener Hochleistungs-Opa, eine verführerische Alpen-Lolita und der wenig motivierte Wanderführer Josef bringen Kornmaier über seine Grenzen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, treibt ein skrupelloser Mörder in der Einsamkeit steiniger Pfade und heimeliger Berghütten sein Unwesen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2022

Witzig

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Das Buch war eine Offenbarung. Selten habe ich so gelacht. Das liegt zum einen ander kuriosen Hauptfigur Theophil Kornmeier, der seine Vergangenheit mit einer Alpenüberquerung verarbeiten muss, aber auch ...

Das Buch war eine Offenbarung. Selten habe ich so gelacht. Das liegt zum einen ander kuriosen Hauptfigur Theophil Kornmeier, der seine Vergangenheit mit einer Alpenüberquerung verarbeiten muss, aber auch an den illustrieren Gesellen seiner Wandergruppe einschließlich des Anführers. So geht Lesespaß. Das Buch ist dennoch spannend und interessant, aber der Humor steht hier auf jeden Fall im Vordergrund, auch wenn schon. mal ein ernstes Thema behandelt wird. Das Cover ist richtig toll und auch der Schreibstil sehr schön. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Wennschon, dennschon

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Theophil Kornmaier hat als Kind bei einem Bergunglück seinen Bruder verloren und immer noch Albträume davon. Er ist sich nicht sicher, ob er ihn damals nicht vielleicht gestoßen hat. Nach einem Jahr erfolgloser ...

Theophil Kornmaier hat als Kind bei einem Bergunglück seinen Bruder verloren und immer noch Albträume davon. Er ist sich nicht sicher, ob er ihn damals nicht vielleicht gestoßen hat. Nach einem Jahr erfolgloser Therapie schlägt seine Psychologin ihm eine Konfrontationstheorie vor – er soll noch einmal zum Wandern in die Berge fahren. Zufällig stößt er in einem Reiseführer auf den Fernwanderweg E5, von Bregenz nach Bozen, und denkt sich: wennschon, dennschon. Da die Strecke allein zu gefährlich ist, schließt er sich einer Wandergruppe an. Aber nicht nur benötigte (grelle) Funktionsbekleidung und Rucksäcke, („Die Ästhetik des Bergwanderns ist eine Katastrophe.“ (S. 9)) auch seine Mitreisenden sind ihm suspekt.
Sexbombe Johanna verdreht allen Männern den Kopf („Sie war jung, sie war schön. Ein Geschenk.“ (S. 13)), dabei soll sie eigentlich die unscheinbare Laura begleiten.
Gerlinde und Gerald sind mitten im verflixten siebenten Jahr. Sie will schon lange heiraten und Kinder, erhält sie hin, überlegt, wie er sich endlich von ihr trennen kann.
Die gemütliche Hausfrau Bruni hat sich von ihrem sportbegeisterten Detti zum 25. Hochzeitstag eine kleine Wanderung gewünscht. Er wollte den E5 schon lange gehen und sieht seine Chance gekommen – jetzt kann er gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Bergführer Josef hat von Beginn an kein gutes Gefühl bei dieser Anfängergruppe. „Hauptsache, sie würden sich nicht gegenseitig abmurksen.“ (S. 67) Er träumt von einer eigenen exklusiven Bergschule nur für Fortgeschrittene, aber noch ist es leider nicht soweit.

Auf der Wanderung kochen die Emotionen ziemlich schnell hoch. Kornmaier sondert sich stets von der Gruppe ab, will allein sein um sein Traum zu verarbeiten, an das ihn hier in den Bergen jeder Schritt, jeder Fels, jeder Abhang erinnert. Johanna überlegt, wem sie wie als nächstes den Kopf verdrehen kann und löst damit bewusst Unruhe, Eifersüchteleien und Streitereien aus. Laura sieht so traurig und deprimiert aus, dass sich die anderen ständig um sie sorgen, dabei wäre sie am liebsten unsichtbar oder gar nicht mehr da. Gerlinde klammert, Gerald versucht sie abzuservieren und Bruni merkt, was für ein rücksichtsloser Idiot ihr Detti eigentlich ist … Und dann ertönt ein markerschütternder Schrei, 2 Leute werden vermisst, eine Leiche gefunden …

Eins vorweg, Anne Bandel hat in meinen Augen eher einen Spannungsroman als eine Bergkrimi geschaffen, denn die erste Leiche taucht erst im letzten Viertel auf. Trotzdem ist „Von oben fällt man tiefer“ sehr fesselnd, denn es liefert ein detailliertes Psychogramm aller Protagonisten, zeigt, wie sich die Gruppendynamik und das zwischenmenschliche Verhalten (vor allem unter den Paaren) entwickeln, wenn man plötzlich 24 Stunden zusammen ist, sich aufeinander einstellen und in den Berghütten zusätzlich auf engstem Raum fast ohne Privatsphäre miteinander auskommen muss.

Bei einem bin ich mir nach dem Lesen sicher – eine Bergwanderung mache ich, wenn überhaupt, nur allein und in entsprechender Funktionskleidung .

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Wehe wenn sie losgelassen ...

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"Von oben fällt man tiefer" ist ein Wanderkrimi von Anne Bandel. Seit seiner Kindheit plagen Theophil Kornmaier Alpträume, denn sein kleiner Bruder stürzte während einer Alpenüberquerung ab. Um endlich ...

"Von oben fällt man tiefer" ist ein Wanderkrimi von Anne Bandel. Seit seiner Kindheit plagen Theophil Kornmaier Alpträume, denn sein kleiner Bruder stürzte während einer Alpenüberquerung ab. Um endlich dieses Trauma aufzuarbeiten beschließt er sich erneut einer solchen Wanderung auszusetzen. Er bucht kurzentschlossen eine geführte Tour über den E5-Fernwanderweg von Oberstdorf nach Meran. Er selbst mit etwas angestaubter Ausrüstung trifft auf seine Wandergruppe, die skuriler nicht sein kann. Anne Bandel beschreibt in diesem Wanderkrimi die gemeinsamen Tage einer Gruppe, die genau so von der Großstadt ausgezogen sein könnte um die Bergwelt unsicher zu machen. Alles dabei, von dem der immer der sportlichste und erste sein muss, bis über geplagte Ehefrauen und Mauerblümchen hin zu Selbstdarstellern und Blendern. Eine Kombination, die für so manchen Bergführer eine Herausforderung darstellt. So auch in diesem Fall. Als auch noch Mitglieder der Wandergruppe vermisst werden, Abstürze vermutet werden, gerät die Gruppendynamik vollkommen außer Kontrolle. Gleich zu Beginn lernt der Leser dabei alle Protagonisten kennen, ihre Beweggründe für diese Wanderung, bevor es zum ersten Aufeinandertreffen kommt. Schnell wird es dabei lustig, etliche Szenen lassen einen erheitert diese Geschichte lesen. Gerade das Zwischenmenschliche innerhalb der Gruppe macht dieses Buch gut. Die Dynamik mit der die einzelnen Personen agieren, andere ihnen auf die Schliche kommen und dabei ein Bergführer der über seine "Flachlandtiroler" verzweifelt und sich schon auf halber Strecke ablösen lassen will. Dass es dann zu Todesfällen kommt, macht aus der Story dann den Wanderkrimi. Für mich war der Krimi hier eher schmückendes Beiwerk, denn ich konnte mich allein über die Wandergruppe und ihre Befindlichkeiten schon köstlich amüsieren. "Von oben fällt man tiefer" ist eine kurzweilige Geschichte, flüssig zu lesen und lässt wunderbar Kopfkino zu. Denn wer in der Bergwelt unterwegs ist, dem sind sicherlich genau solche Personen schon des Öfteren begegnet. Ein Wanderkrimi, humorvoll und eine schöne Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 22.05.2022

Man muß sich erst eingewöhnen

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Theophil Kornmaier will endlich sein Trauma besiegen. In seiner Kindheit stürzte sein kleiner Bruder während einer gemeinsamen Bergwanderung ab und starb. Nun hat Theophil genau so eine Wanderung gebucht ...

Theophil Kornmaier will endlich sein Trauma besiegen. In seiner Kindheit stürzte sein kleiner Bruder während einer gemeinsamen Bergwanderung ab und starb. Nun hat Theophil genau so eine Wanderung gebucht und findet sich in einer bunten Gruppe skurrilster Menschen wieder. Einer will unbedingt der beste Wanderer sein, die nächste unbedingt heiraten und eine Familie gründen und dann gibt es noch die Alpen-Lolita, die jedem Mann den Kopf verdreht und nur eines im Sinn hat... Kein Wunder, daß der Bergführer zur Mitte der Wanderung die Gruppe abgeben möchte. Doch dann geschehen Morde und jeder hat ein Motiv.

Anne Bandel hat mit "Von oben fällt man tiefer" einen außergewöhnlichen Krimi geschaffen. Außergewöhnlich trifft es hier in mehreren Dingen. Sowohl Schreibstil und Thema, als auch die Charaktere sind dies. An den Schreibstil mußte ich mich zugegebenermaßen erst gewöhnen. Am Anfang fand ich ihn etwas sperrig, tat mich schwer und fand kaum Zugang. Doch es hat nicht lang gedauert und der Knoten platzte. Danach konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen und fand es spannend. Die Handlung selbst braucht Anlauf, um Spannung zu entwickeln. Der Mord läßt hier etwas auf sich warten. Das richtig Spannende sind hier die Charaktere. Einer skurriler als der andere, bilden sie eine Gruppe, die überhaupt nicht zusammen paßt. So wirklich sympathisch war mir hier niemand. Sie kamen mir alle vor wie egoistische Einzelkämpfer. Sogar Ehepaare wandern hier nicht zusammen, sondern gegeneinander. Zwischendurch mochte ich einzig und allein den Bergführer und hatte echt Mitleid mit ihm, sich mit dieser Gruppe herumschlagen zu müssen. Dadurch, daß die kurzen Kapitel jeweils aus dem Blickwinkel der verschiedenen Charaktere geschrieben sind, erhält man sehr persönliche Einblicke in ihre Gedanken. Ihre Gefühlslagen kommen sehr glaubhaft herüber, auch wenn man sie manchmal einfach nicht nachvollziehen kann und die Person gerne wachrütteln würde. Richtig gut beschrieben ist hier die Bergwelt. Man erlebt die Gefahren hautnah, fast wird einem selbst schwindelig bei den beschriebenen Abgründen und Brücken. Man sieht die herrliche Natur direkt vor sich. Aber auch die nächstgelegenen Ortschaften und Berghütte sind sehr gut beschrieben und wirken greifbar.
Wer einen Krimi der besonderen Art sucht, ist hier genau richtig!

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