Sommermelancholie
Ein unendlich kurzer SommerDie Atmosphäre eines heißen Sommers, träge Melancholie und eine handvoll Menschen, deren Wege sich für diesen unendlich kurzen Sommer kreuzen.
Lale flüchtet aus ihrem Leben und strandet im Nirgendwo auf ...
Die Atmosphäre eines heißen Sommers, träge Melancholie und eine handvoll Menschen, deren Wege sich für diesen unendlich kurzen Sommer kreuzen.
Lale flüchtet aus ihrem Leben und strandet im Nirgendwo auf einem einsamen Campingplatz. Christophe räumt auf La Reunion das Haus seiner verstorbenen Mutter aus und stößt auf einen Brief, der sein Leben auf den Kopf stellt. Flo, der eigentlich nirgendwo so richtig dazugehört. Gustav, der einer alten Liebe nachhängt und gerade dabei ist, vom Leben Abschied zu nehmen.
Dieser Roman schildert atmosphärisch dicht diesen einen Sommer, der einen Wendepunkt für alle diese Charaktere markiert, die alle irgendwie auf der Suche sind – nach dem Sinn, nach dem Abschluss mit der Vergangenheit, nach sich selbst und nach der Zukunft. Die Grundstimmung des Romans ist wie ein heißer Sommerabend träge und melancholisch, die schwüle und gewittrige Hitze und Stimmung ist in manchen Passagen regelrecht zum Greifen. Gleichzeitig sprüht die Geschichte aber vor Humor und Skurrilität, unter anderem spielt ein geheimnisvolles Keltengrab eine zentrale Rolle. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, sind gerne auch unbequem und damit außerordentlich liebenswert. Im Verlauf des Romans wird aber nicht nur so manches Geheimnis enthüllt. Vielmehr bezieht die Geschichte ihre besondere, aufgeladene Spannung durch das vielfältige Beziehungsgeflecht der Personen untereinander. Da treffen unterschiedliche Vergangenheiten aufeinander, verschiedene Erwartungshaltungen und vielfältige Lebensentwürfe – aber nichts, was nicht mit einer ordentlichen Herzumarmung wieder geradegerückt werden kann.
Für mich ist dies ein perfekt gelungener, stimmungsvoller Sommerroman.