Miss Marple von Obersitelbrunn
Pauline, pensionierte Lehrerin und passionierte Kräuterkundlerin, ist jedes Mal dabei, wenn im ansonsten idyllischen Dörfchen Oberdistelbrunn nun innerhalb weniger Tage Menschen plötzlich und unter mysteriösen ...
Pauline, pensionierte Lehrerin und passionierte Kräuterkundlerin, ist jedes Mal dabei, wenn im ansonsten idyllischen Dörfchen Oberdistelbrunn nun innerhalb weniger Tage Menschen plötzlich und unter mysteriösen Umständen sterben. Während die Polizei im Dunklen tappt, geht Pauline mit ihrer Freundin Berta verschiedensten Indizien nach.
Einem Angriff auf die Lachmuskeln gleicht diese humorvolle Mördersuche, der skurrile Szenen vorangehen. Ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, in dem Tratsch und „Stille Post“ zum Alltag gehören, bildet den passenden Rahmen. Normalerweise gibt es aber nichts Aufregenderes zu bereden als die Titel, welche im örtlichen Lesezirkel zur Diskussion stehen – bis ein augenscheinlich alkoholisierter Nachbar des Pfarrers Hilfe sucht – es geht um den Tod vom Franzl und das Sterben von der Christl, die sich alsbald als zwei wertvollen Hendln entpuppen. Wunderbarer Wortwitz und scharfzüngige Dialoge beherrschen die gesamte Handlung, welche durch breitgefächertes Pflanzenwissen und bissige Gesellschaftskritik punktet. Die Charaktere sind mit spitzer Feder gezeichnet und bildlich vorstellbar, die mannigfachen Todesursachen bereiten dem Kommissar Kopfzerbrechen, führen aber rasch zu einem Verdächtigen. Im Mittelpunkt stehen neben toten Männern Gärten und Gift, wie es der Titel und die Zeichnungen am Buchumschlag schon erahnen lassen. Was hat die Kräuterhexe Pauline mit all dem zu tun?
Weniger Ermittlungstätigkeit als angriffslustige Wortspielerei, aber 100% Garantie für dunklen Humor und tosendes Gelächter. Ein Kriminalroman, der auch das langweiligste Dorf zum Wallen bringt. Leseempfehlung für alle, die auch einmal den Ernst beiseiteschieben können.