Cover-Bild Eine Laune Gottes
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 28.04.2022
  • ISBN: 9783961611300
Margaret Laurence

Eine Laune Gottes

Roman. Mit einem Nachwort von Margaret Atwood | Nach „Der steinerne Engel“ der zweite der fünf Manawaka-Romane
Monika Baark (Übersetzer)

»Ein an Perfektion grenzender Roman.« MARGARET ATWOOD

Rachel Camerons Leben ist bestimmt von ihrer Arbeit als Lehrerin und den Erwartungen ihrer stark hilfsbedürftigen Mutter. Seit der Vater starb, gibt es außer ihr niemand, der sich um die kränkliche Witwe kümmern könnte. So scheint Rachels Schicksal besiegelt – als Mauerblümchen wird sie in der kanadischen Provinzstadt Manawaka ein gesellschaftlich kontrolliertes und ereignisloses Leben führen. Doch dann begegnet Rachel ihrem ehemaligen Schulfreund Nick wieder, der für die Sommermonate zu Besuch bei seinen Eltern ist. Er geht mit ihr aus und beginnt eine Affäre mit ihr. Und obwohl Rachel ahnt, dass diese Beziehung nicht von Dauer sein kann, stürzt sie sich in dieses Verhältnis, erfährt zum ersten Mal in ihrem Leben körperliche Liebe und beginnt langsam zu begreifen, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen muss, wenn sie sich nicht von den äußeren Umständen erdrücken lassen will ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2023

Authentisch, zeitlos, meisterhaft!

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Die im deutschen Sprachraum recht unbekannte kanadische Autorin Margaret Laurence hat es mehr als verdient, nun vom Eisele Verlag wiederentdeckt und neu übersetzt veröffentlicht zu werden. 1926 geboren ...

Die im deutschen Sprachraum recht unbekannte kanadische Autorin Margaret Laurence hat es mehr als verdient, nun vom Eisele Verlag wiederentdeckt und neu übersetzt veröffentlicht zu werden. 1926 geboren und 1987 gestorben, veröffentlichte sie den vorliegenden Roman schon in 1966.

Nun kann man sich fragen, ob ein Roman, der sich mit dem Kleinstadtleben einer 34jährigen Grundschullehrerin, „alten Jungfer“ und auch noch scheinbar von ihrer Mutter abhängigen Frau beschäftigt und aus dem Jahre 1966 stammt, noch zeitgemäß sein kann. Ob eine Lektüre hier wirklich lohnt oder doch unseren modernen Ansprüchen an Literatur gar nicht mehr genügen kann. Aber mit dieser Annahme kann man hier falscher nicht liegen! Laurence beschreibt das Leben von Rachel Cameron in ihren kleinen Gefängnissen des Alltags mithilfe eines inneren Monologs, den uns Rachel gedanklich vorträgt, vollkommen zeitlos in seiner Art und Umsetzung. Rachels Gedanken zu ihrer Arbeit, den Kolleg:innen, dem Verhältnis zur eigenen Mutter sowie zu einem Bekannten aus ihrer Kindheit, der in die Stadt Manawaka für einen Sommer zurückkehrt und mit welchem sie eine Affäre – ihre ersten sexuellen Erfahrungen überhaupt! - anfängt, repliziert Laurence so unglaublich gekonnt, nah am Menschen und stilistisch modern, dass man glauben könnte, es liege ein zeitgenössisches Werk vor.

Mithilfe dieses inneren Monologs werden wir Leser:innen Teil des Gedankenkonstrukts Rachels, ihre Sorgen und Nöte werden unsere Sorgen und Nöte. Selten habe ich mich beim Lesen so tief im Kopf einer Romanfigur angekommen gefühlt. So entsteht ein hoher, wenn nicht gar der höchste, Grad an Authentizität und glaubhafter Atmosphäre, den ein Roman überhaupt erreichen kann. Jede Handlung und Entscheidung Rachels wird dadurch Schritt für Schritt nachvollziehbar, wodurch wir unweigerlich mit dieser vielschichtigen Person bis zum unerwarteten Finale mitfiebern. Wir begleiten Rachel auf ihrem Weg von einer – bezogen auf ihre Durchsetzungsfähigkeit und Abhängigkeit von anderen – kindlichen Person, zu einer Frau, die erstmals wie eine Jugendliche sexuelle Erfahrungen macht und ihre Fühler Richtung persönlicher Freiräume ausstreckt, hin zu einer scheinbar erwachsenen Rachel. Sprachlich hat man das Gefühl, jeder Satz in diesem Roman ist punktgenau gesetzt und gibt Hinweise auf das weitere Schicksal Rachels. Die Autorin verwendet Sprachbilder, die über den Lektürezeitraum hinaus hängen bleiben, sich festsetzen und später in den eigenen Gedanken Wurzeln schlagen. Ein Werk, was auf diese Art einen tiefen Eindruck bei den Leser:innen hinterlässt und eigene Denk- sowie Verhaltensweisen zu hinterfragen hilft.

Margaret Laurence bespricht in diesem Roman nicht nur den Drang zur Selbstbestimmtheit und Loslösung von der Familie einer Frau in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sondern streift auch das Thema Homosexualität, Umgang mit dem eigenen Körper und das Liebesleben einer Unverheirateten.

Sprachlich wie auch inhaltlich setzt dieser Roman eindeutig hohe Maßstäbe und ist ein – zumindest im deutschsprachigen Raum – bisher übersehenes Meisterwerk. Leser:innen sollten ob des frühen Entstehungszeitraumes keinesfalls zurückschrecken sondern fraglos sofort zu diesem Buch greifen und es lesen! Diese Frau schreibt nie eingestaubt, auch wenn das Setting verständlicherweise nicht ganz dem heutigen entsprechen kann. Die behandelten Themen bleiben hochaktuell und so lohnt sich wirklich für alle Interessierten diese umwerfende Lektüre. Ich bin hundertprozentig überzeugt von der Autorin und stehe ebenso vollständig hinter der Entscheidung des Eisele Verlags diese Autorin erneut aufzulegen. Abgerundet wird die Ausgabe von einem lesenswerten und unerwartet persönlichen Nachwort Margaret Atwoods aus dem Jahre 1988.

Das ist ein absolutes Lesehighlight! In einem Wort: Wow!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein Sommer mit Folgen …

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Neben ihrer Arbeit als Lehrerin kümmert sich Rachel Cameron auch um ihre kränkelnde Mutter, die sie immer noch als Kind behandelt, seit sie nach dem Tod des Vaters alleine mit ihr zusammen lebt. Rachel ...

Neben ihrer Arbeit als Lehrerin kümmert sich Rachel Cameron auch um ihre kränkelnde Mutter, die sie immer noch als Kind behandelt, seit sie nach dem Tod des Vaters alleine mit ihr zusammen lebt. Rachel ist vierunddreißig und noch unverheiratet, und daran wird sich für die unsichere, scheue Frau auch nichts ändern, solange sie weiterhin im kanadischen Provinzstädtchen Manawaka bleibt. Als jetzt die großen Ferien beginnen, steht ihr ein öder, ereignisloser Sommer bevor. Doch dann begegnet sie ihrem ehemaligen Schulkameraden Nick wieder, der einst den Ort verlassen hat und nun den Sommer bei seinen Eltern verbringen möchte. Rachel verliebt sich in ihn, beginnt eine Affäre mit ihm, erfährt zum ersten Mal in ihrem Leben die körperliche Liebe – und macht sich erste zaghafte Gedanken über ihre Zukunft …

Die kanadische Schriftstellerin Margaret Laurence wurde 1926 geboren und starb 1987 durch Selbstmord, nachdem bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert worden war. Sie zählt neben Margaret Atwood und Alice Munro zu den bedeutendsten Autorinnen Kanadas. Der vorliegende Roman erschien bereits 1966 unter dem Titel „A Jest of God“, wurde 1968 verfilmt als „Die Liebe eines Sommers“ und wurde erst jetzt, 2022, in deutscher Übersetzung von Monika Baark unter dem Titel „Eine Laune Gottes“ vom Eisele-Verlag München veröffentlicht.

Selten wurde ich von einem Buch so in seinen Bann gezogen, wie von diesem. Schonungslos, dennoch äußerst feinfühlig, lässt uns die Autorin am Innenleben einer zutiefst unsicheren, ängstlichen und zerrissenen Frau teilhaben. Sie lässt Rachel selbst erzählen und schafft dadurch eine emotionale Atmosphäre der Sympathie und des Verständnisses. Wir sind ganz bei Rachel, verinnerlichen ihre geheimsten Gedanken und werden gewissermaßen sie selbst. Hin- und hergerissen zwischen Vernunft und Gefühl leben und leiden wir mit ihr, fügen uns ihren selbstauferlegten Zwängen und ihrem geheimen Wunsch, die eigenen Bedürfnisse auszuleben - und atmen befreit auf als Rachel nach und nach merkt, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und eine Änderung herbeiführen muss.

Obwohl die Autorin den Roman schon in den 1960ern geschrieben hatte, ist sein Inhalt auch heute noch erstaunlich aktuell. Ein Nachwort von Margaret Atwood erläutert perfekt die Bedeutung des Romans für die kanadische Literatur und rundet das Buch gekonnt ab.

Fazit: Keine Geschichte zum Wohlfühlen, aber eine eindrucksvolle Lektüre, die ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Perfekte Lektüre

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Die kanadische Schriftstellerin Margaret Laurence ist eine große
Romanautorin.
Der Roman „Eine Laune Gottes“ ist in 1960ern geschrieben worden. Er gehört zu ihrer Manakaserie.
Den Roman Der steinerne ...



Die kanadische Schriftstellerin Margaret Laurence ist eine große
Romanautorin.
Der Roman „Eine Laune Gottes“ ist in 1960ern geschrieben worden. Er gehört zu ihrer Manakaserie.
Den Roman Der steinerne Engel habe ich auch schon mit Begeisterung gelesen.

Die Icherzählerin, die 34jährige Rachel Cameon lebt mit ihrer dominierenden Mutter zusammen. Sie ist Lehrerin in dem Präriestädtchen. Sie ist etwas unselbständig und lässt sich von ihrer kränkelnden Mutter zu sehr beeinflussen. Dann trifft sie sich mit Nick, den sie aus der Schulzeit kennt und verliebt sich in ihn. Die Autorin lässt uns an Rachels Gedanken direkt mitdenken. Das ist perfekt gemacht.

Obwohl der Roman aus den 1960er Jahren ist, ist er keineswegs veraltet.
Margaret Laurence trifft immer den richtigen Ton.

Am Ende gibt es noch ein Nachwort von Margaret Atwood.


Veröffentlicht am 19.08.2022

Neuerscheinung

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Rachel lebt in einer Kleinstadt in Kanada. Sie ist Lehrerin und lebt mit ihrer kranken Mutter zusammen. Sie ist in ihrer Welt gefangen. Im Sommer lernt sie durch Nick, einen alten Schulgefährten, die körperliche ...

Rachel lebt in einer Kleinstadt in Kanada. Sie ist Lehrerin und lebt mit ihrer kranken Mutter zusammen. Sie ist in ihrer Welt gefangen. Im Sommer lernt sie durch Nick, einen alten Schulgefährten, die körperliche Liebe kennen. Wird es ihr gelingen aus ihren Trott und dem inneren Gefängnis auszubrechen. Das Buch wurde 1966 geschrieben und spiegelt die Lebenswirklichkeit unverheirateter Frauen wieder.
In dem Buch erzählt Rachel in der Ich-Form von ihrem Leben, ihren Gedanken und Gefühlen. Das ganze Buch ist ein nicht endender Monolog. Es passiert fast nichts. Trotzdem ist das Buch lesenswert. Die toxischen Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sind gut beschrieben. Die Autorin gehört nicht ohne Grund zu den großen Autoren/Autorinnen, auch wenn sie in Deutschland relativ unbekannt ist. Im Nachwort bringt Margaret Atwood das Buch auf den Punkt.
Ich finde es gut, das der Eisele Verlag die Neuübersetzung der Manawaka-Romane herausgebracht hat. Den ersten Band werde ich in der nächsten Zeit lesen. Ich hoffe, dass die restlichen Bände auch noch übersetzt werden.

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