Kulturgeschichte des Putzens
Wisch und WegEin Buch rund ums Putzen – wer glaubt, dass das langweilig ist, muss einen Blick in Maria Antas Buch „Wisch und weg“ werfen. Die Autorin beschäftigt sich darin mehr oder weniger mit der Kulturgeschichte ...
Ein Buch rund ums Putzen – wer glaubt, dass das langweilig ist, muss einen Blick in Maria Antas Buch „Wisch und weg“ werfen. Die Autorin beschäftigt sich darin mehr oder weniger mit der Kulturgeschichte des Putzens und fragt, welche Bedeutung das Putzen in der Gesellschaft hatte und hat. Sie erinnert an beinah vergessene Rituale aus ihrer Kindheit, wie das nachmittägliche Mangeln oder den Freitagsputz und denkt dabei auch über Gerätschaften nach, die man heutzutage kaum mehr benutzt – wie die Teppichstange im Hinterhof, auf der man übrigens auch hervorragend herum klettern konnte. Antas reflektiert aber auch über das Putzen als Dienstleistung, hinterfragt das Putzen im Zusammenhang mit der Entstehung von Allergien oder fragt sich, wann aus Reinlichkeit eine Neurose wird. Aufgebaut ist das Buch wie eine Art Tagebuch, das über 28 Tage geht. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz und bunt illustriert. Die Sprache ist leicht und erfrischend, oft erzählt Antas Anekdoten aus ihrer Kindheit - sehr humorig und mit einem Augenzwinkern. Eine Anleitung zum Putzen darf man sich bei diesem Buch nicht erwarten, auch geht die Autorin bei ihren Überlegungen nicht sehr in die Tiefe, trotzdem macht es Spaß, das kleine Sachbüchlein zu lesen. Und man lernt auch ein paar interessante Dinge über die Geschichte des Putzens und seinen Stellenwert in der Gesellschaft.