Wie es war
Ein anderes LandLeona liebt Rufus, doch liebt Rufus auch Leona. Manchmal wird ihre Beziehung einfach zu heftig und vielleicht wäre es besser, Leona würde gehen. Rufus arbeitet als Schlagzeuger und er ist sehr gefragt. ...
Leona liebt Rufus, doch liebt Rufus auch Leona. Manchmal wird ihre Beziehung einfach zu heftig und vielleicht wäre es besser, Leona würde gehen. Rufus arbeitet als Schlagzeuger und er ist sehr gefragt. Mit sich selbst ist er nie zufrieden und irgendwann sieht er keine andere Möglichkeit mehr als sich umzubringen. Seine Schwester Ida ist verzweifelt. Wie konnte er nur? Hatte es damit zu tun, dass Leona weiß war? Jedenfalls kann Ida den Weißen nicht viel abgewinnen. Sie sucht nach einer Erklärung. Jedoch, eine einfache Antwort findet sie nicht. Und die Zeit geht ins Land.
Dieser Roman ist erstmals im Jahr 1962 erschienen und wurde nun neu übersetzt und aufgelegt. Der Autor selbst schwarz und sowohl teilweise in Amerika und in Europa lebend berichtet sehr authentisch und mit persönlichem Anliegen. Aus tiefsten Herzen schreibt er, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das Streben von Rufus` Freunden nach Glück hat machmal etwas Verzweifeltes und scheint nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Sie arbeiten, feiern und haben Sex. Unterschwellig ist immer der Rassismus gegenüber den Schwarzen erkennbar. Man wünschte es sich anders und positiver, doch es spiegelt die Welt des Autors wider.
Großenteils hat der Roman noch immer einen aktuellen Bezug. Doch in einigen Bereichen hofft man doch, die Welt sei inzwischen weitergekommen. Einen Beweis gibt es natürlich nicht. Dennoch bleiben einem die Charaktere etwas fremd. Es fällt schwer, sich in diese andere Zeit und andere Welt hineinzuversetzen. Das Hörbuch wird gut vorgetragen von Christian Brückner und so fällt es leicht beim Spaziergang oder beim Einkaufen zuzuhören. Allerdings fragt man sich, ob man eine Printausgabe mit ihren über fünfhundert Seiten beendet hätte, da man doch nicht in die Handlung eintauchen konnte. Dennoch froh einen bisher unbekannten Autor kennengelernt zu haben, schließt man mit einem Seufzer.