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Veröffentlicht am 04.06.2017

Rauhnacht – Kluftingers fünfter Fall

Rauhnacht
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Kommissar Kluftinger und Doktor Langhammer sind gemeinsam mit ihren Ehefrauen unterwegs in ein Allgäuer Berghotel. Sie wurden zu einem Winterwochenende inklusive eines Live-Kriminalspiels eingeladen. Es ...

Kommissar Kluftinger und Doktor Langhammer sind gemeinsam mit ihren Ehefrauen unterwegs in ein Allgäuer Berghotel. Sie wurden zu einem Winterwochenende inklusive eines Live-Kriminalspiels eingeladen. Es scheint eine gemütliche Zeit zu werden.

Doch kaum hat das Kriminalspiel begonnen, gibt es einen echten Toten. Das Hotelzimmer, in dem dieser gefunden wurde, ist verschlossen. Ein wichtiges, aber nicht das einzige große Rätsel in diesem Fall. Aufgrund eines Schneesturms ist das Berghotel jedoch von der Außenwelt abgeschnitten. So müssen Kluftinger und Langhammer sich alleine um die Klärung des Falles kümmern. Nur eines ist sicher: Der Mörder ist unter ihnen.

Es ist die Frage nach Mörder und Motiv, die den Leser am Buch hält. Es liest sich gut und flüssig. Zusammen mit dem Duo Kluftinger/Langhammer wird der Leser der Lösung des Falles Stück für Stück näher kommen.

Das Buch ist geeignet für Leser, welche einen ruhigen, ohne großes Blutvergießen stattfindenden, Krimi mögen. In einem gemütlichen Tempo ermitteln Kommissar und Arzt. Der Spannungsbogen ist bei der Geschichte jedoch nicht immer straff gespannt, dies ist jedoch nicht besonders störend. Auch nach einer längeren Lesepause findet der Leser wieder schnell in die Geschehnisse und kann in die Geschichte eintauchen.

Da dies bereits der fünfte Fall ist, sollte mit den ersten vier Fällen vorher begonnen werden. Der Fall im Alpenhotel ist zwar für sich abgeschlossen, aber die zwischenmenschlichen Spannungen von Kluftinger und Langhammer dürften sich über alle Romane nach und nach entwickeln und Hintergrundwissen kann hier nicht schaden.

Mehr Rezensionen gibt es auf www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 07.05.2017

Sonderbare Buchhandlung

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
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inkl. der Kurzgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra"

Der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon bekommt in der Buchhandlung von Mr. Penumbra einen Aushilfsjob. Er soll dort die Nachtschichten ...

inkl. der Kurzgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra"

Der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon bekommt in der Buchhandlung von Mr. Penumbra einen Aushilfsjob. Er soll dort die Nachtschichten übernehmen, hat aber sehr merkwürdige Auflagen von seinem neuen Chef erhalten. So darf er beispielsweise nicht in den Büchern lesen. Genauso seltsam sind die Stammkunden. Sie leihen nur Bücher aus, welche im hinteren Raum in riesigen Regalen stehen.

Doch eines Tages überkommt Clay die Neugier und er schaut in eines der Bücher. Doch er wird enttäuscht. Statt Wörter befindet sich nur eine Art Code auf den Buchseiten. Buchstabe an Buchstabe ohne ein erkennbares Muster. Zusammen mit seiner Freundin Kat – die bei einer sehr bekannten Firma arbeitet – und seinem Kumpel Neel, Nerd und Inhaber einer Software-Firma, versucht Clay das Geheimnis der Buchhandlung zu lösen.

Ein Roman, der in einer Buchhandlung spielt und sich um Bücher dreht? Leserherz, was willst du mehr… Naja, vielleicht mit weniger hohen Erwartungen an diese Geschichte starten. Denn hier prallen zwei Welten aufeinander. Alte, gebundene Bücher treffen auf eBook-Reader und Suchmaschinen.

Je mehr Clay und seine Freunde herausfinden, was in der Bibliothek vor sich geht, desto mehr Rätsel ergeben sich. Wer ist Mr. Penumbra, und wer sind seine Stammkunden? Eine aussterbende Spezies für Geschichten in Papierform? Kat, Mitarbeiterin bei einer bekannten Suchmaschinen-Firma, lässt jedenfalls keine Gelegenheit aus, die Vorteile digitaler Bücher und überhaupt des ganzen digitalen Lebens anzupreisen.

Das Buch ist in mehrere Teile mit angenehm kurzen Kapiteln aufgeteilt. Stück für Stück enthüllt sich das Geheimnis, leider ohne besondere Spannungsmomente. Die Bibliothek ist auch nicht der Schwerpunkt in dieser Geschichte, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Kat, deren Arbeitgeber in diesem Buch gefühlte 1.000 plus X-mal genannt wird, ist von der Leistungsfähigkeit der heutigen Technik restlos begeistert. Clay, der die Geschichte aus der „Ich-Perspektive“ erzählt, ist ein sympathischer Mann, der sich auf seine Freunde verlassen kann. Neue Erkenntnisse nimmt er mit Gelassenheit hin und löst einfach das Rätsel um die Bibliothek weiter.

Das Buch ist nicht schlecht, konnte mich jedoch nicht richtig fesseln. Der Funke ist nicht übergesprungen. Vielleicht ist er aber auch jedes Mal, wenn eine „Lobeshymne“ auf die tollen Arbeitsbedingungen von Kat eingegangen wird, wieder erloschen. Ich habe wirklich kein Interesse daran gehabt, zu erfahren, wie man sich in dieser Firma für sein Essen in der Kantine anstellen muss.

Leider verläuft sich die Geschichte so immer wieder mal. Auch die anschließende Kurzgeschichte, wie Mr. Penumbra zu seiner Bibliothek gekommen ist, war nicht berauschend. Wort für Wort hat sich aneinander gereiht, und irgendwann war sie dann zu Ende. Nett gedacht, aber nicht notwendig gewesen.

Als lockerer Lesestoff ohne große Ansprüche ist das Buch geeignet. Buchfreunden sei allerdings gesagt, die Bibliothek ist wirklich nur der Handlungsort der Geschichte. Ein echtes Geheimnis, welches sich in den Büchern versteckt – à la Unendliche Geschichte und Co – gibt es in diesem Buch nicht.

Mehr Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 12.03.2017

Good as Gone

Good as Gone
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Dr. Anna Davalos, Ehemann Tom Whitaker und ihre Töchter Julie und Jane führen ein zufriedenes Leben. Doch eines Tages geschieht Schreckliches. Jane, versteckt in einem Wandschrank, beobachtet die Entführung ...

Dr. Anna Davalos, Ehemann Tom Whitaker und ihre Töchter Julie und Jane führen ein zufriedenes Leben. Doch eines Tages geschieht Schreckliches. Jane, versteckt in einem Wandschrank, beobachtet die Entführung von Julie.

Acht Jahre danach steht eine junge Frau vor der Tür, welche behauptet, eben diese Julie zu sein. Erst ist die Freude unendlich groß, doch dann merkt Anna, dass irgendetwas mit Julie nicht stimmt. Von einem ehemaligen Polizisten erhält sie Informationen, die ihre Zweifel stärken. Anna versucht das Geheimnis von Julie aufzudecken.

Während Anna in der Gegenwart versucht herauszufinden, wer Julie in Wirklichkeit ist, gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Dort wird Stück für Stück mehr von Julies – oder wer auch immer sie ist – Vergangenheit aufgedeckt. Als Leser begleitet man im Wechsel Anna bei der Suche nach der Wahrheit und Hinweisen darauf, wer Julie wohl sein könnte.

Der Roman von Amy Gentry hat ein solides Grundgerüst. Auch die Idee ist nicht schlecht. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht gut umgesetzt. Ich merkte schon bald, was es mit den Rückblicken und all den Mädchen sowie ihrer Verbindung zu Julie auf sich hat. Leider war damit auch ein großer Teil der Spannung um das Rätsel von Julies Vergangenheit verloren gegangen.

Die Charaktere haben mich auch nicht ergriffen. Insbesondere der Vater kommt zu kurz und bleibt blass. Auch Jane spielt nur an bestimmten Punkten der Geschichte eine Rolle. Einzig die Unsicherheit der Mutter, ob diese junge Frau wirklich Julie ist, kommt einigermaßen gefühlvoll an. Die Enthüllungen aus der Vergangenheit sind sehr gut geschrieben, und der ein oder andere Leser steckt diese auch nicht so einfach weg. Doch ansonsten bleiben die Personen oberflächlich und fern, so dass sie mich als Leserin nicht erreicht haben.

Das Buch liest sich leicht, und auch der Schreibstil war einfach und angenehm. Die einzelnen Kapitel sind kurz, so kann der Leser gut zwischen den beiden Handlungssträngen wechseln. Der rote Faden ist durchgehend vorhanden, wenn man sich nicht auf falsche Spuren führen lässt.

Für mich ist die Geschichte um Mutter und „Tochter“ mehr ein Familiendrama oder /-schicksal, jedoch kein „Thriller“, wie es das im Klappentext angegebene Zitat ankündigt. Daher ist es gut, dass auf dem Cover nur „Roman“ und nicht „Thriller“ steht. Trotz meiner Kritikpunkte kann ich sagen, dass das Buch von Amy Gentry für einen Debut-Roman nicht all zu schlecht ist und sich die Autorin so auch noch weiterentwickeln kann und hoffentlich auch wird.

Das Buch ist für mich kein Highlight, aber das Grundgerüst der Erzählung war gut. Wer ohne große Erwartungen an dieses Buch herangeht, dürfte von der Geschichte nicht enttäuscht werden.

Ich danke dem Bloggerportal und dem C. Bertelsmann Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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Veröffentlicht am 15.01.2017

Black Rabbit Hall

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Ende der 1960er-Jahre auf Black Rabbit Hall: Amber Alton genießt mit ihren Eltern und drei Geschwistern die Ferien auf dem Familien-Sommersitz. Es sind ruhige, fast langweilige Tage, bis ein stürmischer ...

Ende der 1960er-Jahre auf Black Rabbit Hall: Amber Alton genießt mit ihren Eltern und drei Geschwistern die Ferien auf dem Familien-Sommersitz. Es sind ruhige, fast langweilige Tage, bis ein stürmischer Abend 1968 das Leben aller Familienmitglieder verändern wird.

Mehrere Jahrzehnte später sind Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach dem perfekten Ort für ihre Hochzeitsfeier. Jon ist von dieser Suche genervt und möchte aufhören. Doch dann sehen sie Black Rabbit Hall, ein altes, heruntergekommenes Anwesen. Jon ist alles andere als begeistert, doch Lorna hat sich auf Anhieb in dieses Haus verliebt. Und verbringt dort ein paar Tage alleine mit der alten Hausherrin und ihrem Mädchen für alles.

Auf Black Rabbit Hall hat es das Schicksal nicht gut mit seinen Bewohnern gemeint. Nach ihrem Schicksalsschlag sind die Geschwister Amber, Toby, Kitty und Barney 1968 nicht mehr die unbeschwerten Kinder. Jeder der vier versucht auf seine Weise mit dem Geschehenen und dem, was folgte, umzugehen. Scheinbar spürt Lorna die Geschichte des alten Hauses und fühlt sich von ihm angezogen.

In zwei Handlungssträngen erzählt Eve Chase die Begebenheiten. Hilfreich bei der zeitlichen Orientierung ist die unterschiedliche Schriftart. Dadurch ist dem Leser immer klar, in welcher Zeit er sich befindet. So interessant die Geschichte auch war, fesseln konnte sie mich nicht so ganz. Einige Konflikte werden nur oberflächlich dargestellt, andere nur angedeutet. Mehr Tiefgang hätte der Geschichte gut getan und geholfen, eine bessere Verbindung zu den einzelnen Charakteren zu bekommen.

Tobys inneren Kampf nach den Geschehnissen hätte intensiver beschrieben werden können, so bleibt er nur eine blasse Nebenfigur – wie leider auch die anderen Geschwister und ihre Geschichte. Auch Lorna gewinnt kaum an Farbe. Sie ist zu Gast auf Black Rabbit Hall, und ihre Gastgeberin Mrs. Alton ist eine merkwürdige alte Dame, deren Gefühlskälte während der Geschichte einigermaßen gut beim Leser ankommt.

Es ist ein Buch, welches getrost mit Unterbrechungen gelesen werden kann. Selbst nach mehreren Tagen Lesepause ist der Anschluss an die Geschichte schnell wieder da. Wer einfach ein Buch zum Abschalten und Entspannen sucht, dem kann dieses Buch empfohlen werden. Wer jedoch gerne eine emotionale Beziehung zu den Protagonisten während des Lesens aufbauen möchte, sollte hier nicht zu viel erwarten. Für mich war es eine nette Abwechslung zu den anderen in letzter Zeit gelesenen Büchern, mehr jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 15.01.2017

Schantall, tu ma die Omma tschüss rufen

Schantall, tu ma die Omma Tschüss rufen!
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ACHTUNG SPOILER Letzter Teil der Schantall-Triologie

Zum dritten und letzten Mal nimmt der unerschrockene Sozialarbeiter Jochen den Leser mit zu den Pröllmanns. Wenn jemand „Schantall, tu ma die Omma ...

ACHTUNG SPOILER Letzter Teil der Schantall-Triologie

Zum dritten und letzten Mal nimmt der unerschrockene Sozialarbeiter Jochen den Leser mit zu den Pröllmanns. Wenn jemand „Schantall, tu ma die Omma winken“ und „Schantall, tu ma die Omma Prost sagen“ nicht kennt, besteht Spoiler-Gefahr.

Jochen hat bereits viel mit Schantall, ihrer Familie und deren Freunden durchgemacht. Im letzten Teil der Reihe verlieren die Pröllmanns durch einen Brand ihre Wohnung. Das Schicksal will es, dass sie bei Jochen unterkommen. Dieser lebt mit seiner Frau in einem Reihenhaus und, wie er es selbst sagt, „gefangen im Käfig eines gewissen Spießertums“ (Seite 21)

Der Kontakt zwischen Schantall und der deutschen Mittelschicht sorgt für viel Lesevergnügen. Es bleibt auch nicht aus, sich selbst oder Bekannte ein Stückchen in der Geschichte wiederzuerkennen. Die Lebensweise der Mittelschicht aus der Sicht von Schantall und ihrer Familie wird von Jochen, bzw. dem Autor, mit viel Wortwitz erzählt.

Familie Pröllmann lebt in ihrer eigenen, kleinen Welt. Dort haben sie etwas, was vielen Anderen heute fehlt. Zusammenhalt und eine Herzlichkeit, die so echt ist, dass man diese Familie einfach gern haben muss. Jochen hat in der Zeit mit den Pröllmanns eine neue Sicht auf sich selbst und seinen Alltag bekommen.

Nachdem der Leser Schantall über drei Bücher hinweg begleitet hat, fällt der Abschied zwar schwer, er kommt aber zur rechten Zeit. Die drei Bücher sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. So, wie Jochen, lernt der Leser die Familie Pröllmann und ihre Art zu leben kennen. Die Bücher sind leicht geschrieben und damit entspannt zu lesen. Ich kann alle drei Bücher empfehlen.

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