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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein sehr gelungener Abschluss der Trilogie

Bloom
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Vorab: „Bloom – Jetzt greifen sie uns alle an“ ist der finale Band der „Bloom“-Trilogie. Da die Handlung der drei Bände aufeinander aufbaut, sollten sie chronologisch gelesen werden. Die Rezension beinhaltet ...

Vorab: „Bloom – Jetzt greifen sie uns alle an“ ist der finale Band der „Bloom“-Trilogie. Da die Handlung der drei Bände aufeinander aufbaut, sollten sie chronologisch gelesen werden. Die Rezension beinhaltet daher auch Spoiler zu den ersten beiden Bänden.

Inhalt: Die Kryptogenen sind auf der Erde gelandet. Die endgültige Kolonisierung steht kurz bevor. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Nicht jedes kryptogene Wesen zielt auf eine Invasion. Im Gegenteil: Eine Gruppe von Rebellen möchte das kryptogene Herrschaftssystem stürzen und damit die beginnende Invasion beenden. Um die Erde zu retten, müssen Seth, Anaya und Petra mit den rebellischen Kryptogenen zusammenarbeiten – ob die drei wollen oder nicht.

Persönliche Meinung: „Bloom – Jetzt greifen sie uns alle an“ ist ein Jugendbuch von Kenneth Oppel. Anders als die ersten beiden Bände, die eher in Richtung Dystopie tendieren, ist der dritte Band mit dem Auftritt der Kryptogenen, ihren Raumschiffen, Waffen und technischen Gadgets stärker ein Sci-Fi-Roman (Die Sci-Fi-Elemente sind interessant und haben mir richtig gut gefallen – mehr kann ich ohne Spoiler nicht sagen). Erzählt wird der dritte Band – wie bereits die Vorgänger – aus den personalen Erzählperspektiven von Anaya, Petra und Seth, die sowohl menschliche als auch kryptogene DNA in sich tragen. Jede der drei Figuren steht anders zu ihrer hybriden DNA: Während Petra lieber vollständig menschlich wäre, möchte Seth seine kryptogenen Fähigkeiten nicht missen. Anaya hingegen versucht die goldene Mitte zwischen menschlicher und kryptogener Identität zu finden. Diese Identitätskonflikte, die in allen drei Bänden angelegt sind, werden im dritten Band zugspitzt, wodurch die Handlung an Spannung gewinnt. Die Entwicklung, die die Figuren über die drei Bände hinweg erfahren, wird im Abschlussband außerdem zu einem schönen Ende geführt. Auch der Handlungsbogen, der stimmig an die Vorgängerbände anschließt, hat mir sehr gut gefallen. Für Spannung beim Lesen sorgt, dass man sich nicht 100%ig sicher sein kann, welche Figuren auf welcher Seite steht. Auch gibt es die ein oder andere unerwartete Wendung, sodass der Fortgang der Handlung überraschend und schwer zu erahnen ist. Der Schreibstil von Kenneth Oppel ist angenehm und flüssig zu lesen. Insgesamt ist „Bloom – Jetzt greifen sie uns alle an“ ein spannender Sci-Fi-Roman, der die „Bloom“-Trilogie sehr gelungen und stimmig abschließt.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein atmosphärischer, kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit

Harz Krimi-Almanach Bd. 4 ~Walpurgisnacht~
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Inhalt: Eigentlich sollte es ein ganz entspannter Urlaub werden: Der Polizist Volkmar Sauerzweig hat mit seiner Frau einen Kurztrip nach Wernigerode und Schierke geplant, um auf Sightseeing zu gehen, etwas ...

Inhalt: Eigentlich sollte es ein ganz entspannter Urlaub werden: Der Polizist Volkmar Sauerzweig hat mit seiner Frau einen Kurztrip nach Wernigerode und Schierke geplant, um auf Sightseeing zu gehen, etwas zu wandern und dem fröhlichen Treiben zu Walpurgis beizuwohnen. Doch als Sauerzweig und seine Frau sich für eine Nachtwanderung um Schierke anmelden, beobachtet Sauerzweig ungewöhnlich viele Sicherheitskontrollen. Diese hängen damit zusammen, dass ein Serienmörder in den Wäldern um den Brocken sein Unwesen treibt. Ehe Sauerzweig es sich versieht, ist er mitten in den Ermittlungen.

Persönliche Meinung: Die Reihe „Der Harz Krimi-Almanach – Kamingeschichten aus der Geistmühle“, in der der Band „Walpurgisnacht“ erschienen ist, versammelt Kurzkrimis, Rezepte und Informationen zu Brauchtümern im Harz. Bislang sind vier Bände erschienen, wobei sich jeder Band thematisch um ein besonderes Fest (Halloween, Weihnachten, Mittsommer und Walpurgisnacht) dreht. Die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen. Band 4 „Walpurgisnacht“ (ca. 90 Seiten; Hardcover) beinhaltet den Kurzkrimi „Der Fluch“, Informationstexte zu Pflanzen (Waldmeister, Bärlauch), Rezepte (Maibowle, Waldmeistertee, Bärlauchbutter, - öl und -pesto) und je einen Stadtplan von Schierke und Wernigerode. Herzstück des Bandes ist der Kurzkrimi „Der Fluch“. Thematisch dreht er sich um die Walpurgisfeier in Schierke und das Wandern in den Wäldern um Schierke (der Täter hat es auf Wanderer abgesehen). Daher trumpft der Krimi mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit auf: Die Handlungsorte (neben Schierke auch Wernigerode) sind authentisch und lebhaft geschildert. So werden bekannte Orte, Produkte und Geschäfte der Region in die Handlung eingebaut. Besonders die Wälder des Harzes werden durch den detaillierten Schreibstil atmosphärisch dicht beschrieben. Zudem greift der Krimi Legenden auf, die im Harz kursieren. Erzählt wird „Der Fluch“ hauptsächlich aus der personalen Erzählperspektive Sauerzweigs; stellenweise werden aber auch Perspektiven von Täterfiguren eingenommen. Die Handlung des Krimis ist stimmig und rund; das Ende überraschend (die überraschende Wendung am Schluss konnte für mich allerdings nicht ihr volles Potential ausschöpfen, da sie etwas zu unvorbereitet kam). Insgesamt ist „Der Fluch“ ein atmosphärischer, kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der sich besonders (aber nicht nur) für Lesende, die häufig im Harz unterwegs sind, eignet. Von der Länge her ist er perfekt für einen gemütlichen Leseabend.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Eine spannende Fortsetzung

Talberg 1977
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Inhalt: Talberg 1977. Maria lebt allein in einer Waldhütte, die sich abseits des Dorfes befindet. Die Menschen aus Talberg meiden Maria; sie gilt gemeinhin als Hexe. Ihr Alltag wird durchbrochen, als ein ...

Inhalt: Talberg 1977. Maria lebt allein in einer Waldhütte, die sich abseits des Dorfes befindet. Die Menschen aus Talberg meiden Maria; sie gilt gemeinhin als Hexe. Ihr Alltag wird durchbrochen, als ein Wanderer an ihre Tür klopft und um Unterkunft bittet. Widerstrebend, weil er gutes Geld zahlt, sagt Maria zu. Doch am nächsten Morgen ist der Wanderer plötzlich verschwunden – als wäre er nie dagewesen. Zeitgleich erhält Maria Briefe von ihrer Tante – die allerdings schon seit Jahren tot ist. Maria beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln. Kann sie sich selbst noch vertrauen?

Persönliche Meinung: „Talberg 1977“ ist ein Spannungsroman/Thriller von Max Korn. Es handelt sich um den zweiten Band der Talberg-Trilogie. Da die Handlungen der beiden Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Um in „Talberg 1977“ den Überblick über die familiären Verflechtungen der Figuren leichter behalten zu können, ist es aber sinnvoll, zunächst den ersten Band „Talberg 1935“ zu lesen. Erzählt wird der Roman aus mehreren personalen Erzählperspektiven. Die Hauptperspektiven sind dabei diejenigen der Figuren Maria und Josef. Diesen folgend ist das Buch in zwei Teile unterteilt: das „Buch Maria“ und das „Buch Josef“ (zu Josef werde ich im Folgenden nichts ausführen, da jede Information über ihn zu sehr spoilern würde). Im ersten Teil des Buches lernen wir das entbehrungsreiche und selten leichte Leben von Maria, einer Greisin, kennen. Spannend an diesem Teil ist, dass Maria stellenweise Erinnerungslücken zu besitzen scheint: Sie weiß bestimmte Dinge nicht 100%ig (oder verdrängt sie), sodass sie Züge einer unzuverlässigen Erzählfigur aufweist. Gleichzeitig beherbergt Maria mehrere Geheimnisse, die für zusätzliche Spannung sorgen. Insgesamt ist die Spannungskurve von „Talberg 1977“ höher als die des Vorgängers und Spannungselemente werden wohldosierter eingesetzt. Die Handlungszeit des Romans ist 1977. Vereinzelt finden sich aber auch Rückblicke in die Vergangenheit, die das Leben von Maria näher beleuchten. Eine dritte Perspektive, die über beide Teile hinweg eingenommen wird, ist diejenige Walter Göhrings, ein Kriminalinspektor, der das Verschwinden des Wanderers untersucht (in dieser Perspektive finden sich typische Krimielemente). Während seiner Ermittlungen stößt er bei der verschworenen Dorfgemeinschaft mehrmals auf Granit. Zwar hat sich die Dorfstruktur seit dem ersten Band verändert: Die Generation von 1935 ist weitgehend abgetreten, neue Geschäfte haben sich angesiedelt und das Dorf ist gewachsen. Ein Umstand ist allerdings gleichgeblieben: Personen und Dinge, die von außen in das Dorf kommen bzw. anders als das Gewohnte sind, werden abgelehnt. Schön an der Handlung von „Talberg 1977“ fand ich, dass auch einzelne Figuren aus „Talberg 1935“ zu Wort kommen und die Geschichte einzelner Protagonisten des ersten Bandes weitererzählt wird. Insgesamt ist „Talberg 1977“ eine gelungene Fortsetzung, die nicht bloß die Handlungsstruktur von „Talberg 1935“ aufwärmt, sondern einen eigenen, spannenden (Handlungs-)Weg geht.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein spannender Thriller mit schön ausgestalteten Figuren

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Inhalt: Der Pastor einer Freikirche wird brutal ermordet in seinem Kirchengebäude aufgefunden. Als DI Anjelica Henley und ihr Team den Tatort tiefergehend inspizieren, machen sie einen weiteren grausigen ...

Inhalt: Der Pastor einer Freikirche wird brutal ermordet in seinem Kirchengebäude aufgefunden. Als DI Anjelica Henley und ihr Team den Tatort tiefergehend inspizieren, machen sie einen weiteren grausigen Fund: In einem verdreckten Nebenraum der Kirche entdecken sie einen jungen Mann – bewusstlos und mehr tot als lebendig. Schnell kann ausgeschlossen werden, dass dieser junge Mann den Pastor ermordet hat, sodass Henley und ihr Team sich mit zwei Fällen konfrontiert sehen. Wer hat den Pastor ermordet? Was musste der bewusstlose junge Mann erleiden? Hängen beide Verbrechen zusammen?

Persönliche Meinung: „Der tote Priester“ ist ein Thriller von Nadine Matheson. Es handelt sich um den zweiten Band der „Jigsaw Man“-Reihe. Da „Der tote Priester“ eine in sich abgeschlossene Handlung besitzt, kann man ihn auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Vor dem Hintergrund der Figurenentwicklung und ihrer Beziehungen ist es allerdings sinnvoll, zunächst mit „Jigsaw Man“ zu beginnen. Erzählt wird der Thriller aus verschiedenen personalen Erzählperspektiven (u.a. Opferfiguren, Täterfigur, Anjelica Henley und ihr Kollege Salim Ramouter). Die Hauptperspektive ist dabei diejenige Anjelica Henleys. Im ersten Band hat mich gestört, dass die Figuren – obwohl sie ein großes Potential besaßen – vergleichsweise blass blieben. Das ist im zweiten Band nicht der Fall: Die im ersten Band angeteaserten Problemlagen der Figuren erhalten hier einen größeren Raum und werden schön ausgeschöpft, wodurch die Figuren lebendiger als im ersten Band wirken. Der Fall ist durch seine Zweigleisigkeit vertrackt und spannend; auch die Frage nach den Täterfiguren wird mit überraschenden Wendungen beantwortet. Zwischendurch gibt es zwar einzelne Längen, die aber für mich nicht so stark ins Gewicht fallen. Neben dem eigentlichen Fall spielt auch das Privatleben der Ermittelnden eine wichtige Rolle: Anjelica hat einen familiären Todesfall zu verkraften, leidet immer noch unter den Folgen der Entführung durch den Jigsaw Man und in ihrer Ehe gibt es Spannungen; Ramouter hingegen ist von der Krankheit seiner Frau belastet und muss überlegen, wie er seine Zukunft gestalten möchte. Die Handlungsstränge „Fallermittlung“ und „Privatleben“ halten sich dabei schön die Waage. Der Schreibstil von Nadine Matheson ist flüssig zu lesen. Die Verbrechen bzw. Handlungen der Täter beschreibt sie detailliert. Insgesamt ist „Der tote Priester“ ein spannender Thriller mit schön ausgestalteten Figuren. Mir hat der Thriller im Vergleich zum ersten Band viel besser gefallen.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein spannender Whodunit-Krimi mit toll ausgestalteten Figuren

Freeman und Co. III
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Inhalt: Joeys adliger Urgroßonkel aus England sucht einen Erben für sein Vermögen. Daher lädt er alle in Frage kommenden Verwandten auf seinen Sitz, Schloss Ravensworth, ein. Ein Auswahlkriterium ist dabei, ...

Inhalt: Joeys adliger Urgroßonkel aus England sucht einen Erben für sein Vermögen. Daher lädt er alle in Frage kommenden Verwandten auf seinen Sitz, Schloss Ravensworth, ein. Ein Auswahlkriterium ist dabei, dass der Erbe kinderlos sein muss. Joey fällt, da er bald Vater wird, nicht mehr unter die Kategorie „potenzieller Erbe“, doch lässt er es sich nicht nehmen, trotzdem nach England zu reisen, um seine weitverzweigte Verwandtschaft kennenzulernen. Mit dabei: Spencer und Big-Boy, die sich nach den nervenaufreibenden Fällen der letzten Monate eine Auszeit erhoffen. Doch plötzlich häufen sich die Mordfälle auf Schloss Ravensworth, sodass sich Joey, Spencer und Big-Boy unversehens in einem neuen Fall befinden…

Persönliche Meinung: „Das Erbe des Lords“ von Tamás Darabánt ist der dritte Band der Krimi-Reihe „Freeman und Co.“ Die Reihe dreht sich um Spencer Freeman, der nach einem Unfall mit Tieren sprechen kann und gemeinsam mit dem Waschbären Big-Boy eine Detektei gründet. Man kann „Das Erbe des Lords“ auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, da zu Beginn der Handlung alle nötigen Informationen genannt werden. Mehr Spaß macht die Lektüre aber, wenn man zunächst die ersten beiden Bände gelesen hat, da die Figuren über die Einzeltitel hinweg eine schöne Entwicklung durchmachen. Erzählt wird „Das Erbe des Lords“ aus verschiedenen personalen Erzählperspektiven. So wird neben den Sichtweisen von Spencer, Joey und Big-Boy auch die Perspektive der Täterfigur eingenommen. Anders als die Vorgängerbände spielt „Das Erbe des Lords“ nicht in New Orleans, sondern in England, genauer: in London und in einem alten Schloss. Das Setting des Schlosses mit seiner leicht gruseligen Atmosphäre hat mir hierbei besonders gut gefallen. Der Plot des Krimis folgt der klassischen Whodunit-Struktur: Auf dem abgelegenen Schloss geschehen Mordfälle; die „richtige“ Polizei ist nicht in der Lage, zu helfen, sodass Spencer, Joey und Big-Boy die Ermittlungen aufnehmen. Die Frage nach der Täterfigur ist dabei bis zuletzt offen und überraschend, wodurch Spannung innerhalb der Handlung entsteht. Wie schon in den Vorgängerbänden trifft man auch in „Das Erbe des Lords“ auf viele Figuren, die liebevoll ausgestaltet worden sind (bin schon sehr gespannt, wen wir davon alles wiedersehen werden :D). Der Schreibstil von Tamás Darabánt ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Insgesamt ist „Das Erbe des Lords“ ein spannender Whodunit-Krimi mit toll ausgestalteten Figuren. Für mich ist der dritte Band der - bisher - beste Band der Reihe.

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