Spannend, aber sehr amerikanisch
Die Vergessene1982: Emily Vaughn ist gerade mit der Schule fertig und soll aufs College gehen. Doch daraus wird nichts. Auf einer Party wurde sie vergewaltigt, woraufhin sie schwanger wurde. Und ausgerechnet am Tag ...
1982: Emily Vaughn ist gerade mit der Schule fertig und soll aufs College gehen. Doch daraus wird nichts. Auf einer Party wurde sie vergewaltigt, woraufhin sie schwanger wurde. Und ausgerechnet am Tag ihres Abschlussballes wird sie überfallen und stirbt später an den Folgen des Angriffs. Nun, vierzig Jahre später, wird Andrea Oliver zur Bewachung von Emilys Mutter abbestellt. Sie möchte unbedingt mehr über Emilys Tod erfahren.
Die Geschichte an sich fand ich spannend und gut ausgedacht. Allerdings ist mir der Schreibstil viel zu amerikanisch. Dass immer alle mit vulgären Kraftausdrücken um sich schmeißen müssen verstehe ich nicht. Das macht mir die Figuren immer recht unsympathisch. Auch dieses Machogehabe von den männlichen Polizisten gegenüber den weiblichen ist echt widerlich und unnötig.
Nach dem Lesen habe ich erfahren, dass es sich bei „Die Vergessene“ um eine Fortsetzung handelt. Mir hat allerdings für das Verständnis der Handlung dieser Vorgängerband nicht gefehlt. Lustigerweise habe ich jetzt festgestellt, dass ich den Vorgängerband sogar gelesen habe. Ich kann mich allerdings gar nicht mehr daran erinnern und fand das Buch laut meiner Rezension noch schlechter als die Fortsetzung jetzt. Die Handlung spielt abwechselnd im Jahr 1982 und 2022. Entsprechend dann aus Emilys und Andreas Sicht. Erzählt wird die Geschichte etwas zäh und holprig. Immer wieder schweift die Handlung in Belanglosigkeiten ab. Es hätte auch alles etwas gerafft sein können. Wer denn nun der Vergewaltiger und wer der Mörder von Emily war, blieb lange unaufgeklärt. Verdächtige gab es viele. Irgendwann hatte ich eine Vermutung, hatte diese aber wieder verstreichen lassen, um dann festzustellen, dass ich richtig lag. Das war gut gemacht. Das muss man Karin Slaughter lassen. Wäre dieser amerikanischer Schreibstil nicht gewesen, hätte der Thriller sicherlich vier oder fünf Sterne von mir bekommen. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.