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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2022

Spannend, aber sehr amerikanisch

Die Vergessene
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1982: Emily Vaughn ist gerade mit der Schule fertig und soll aufs College gehen. Doch daraus wird nichts. Auf einer Party wurde sie vergewaltigt, woraufhin sie schwanger wurde. Und ausgerechnet am Tag ...

1982: Emily Vaughn ist gerade mit der Schule fertig und soll aufs College gehen. Doch daraus wird nichts. Auf einer Party wurde sie vergewaltigt, woraufhin sie schwanger wurde. Und ausgerechnet am Tag ihres Abschlussballes wird sie überfallen und stirbt später an den Folgen des Angriffs. Nun, vierzig Jahre später, wird Andrea Oliver zur Bewachung von Emilys Mutter abbestellt. Sie möchte unbedingt mehr über Emilys Tod erfahren.

Die Geschichte an sich fand ich spannend und gut ausgedacht. Allerdings ist mir der Schreibstil viel zu amerikanisch. Dass immer alle mit vulgären Kraftausdrücken um sich schmeißen müssen verstehe ich nicht. Das macht mir die Figuren immer recht unsympathisch. Auch dieses Machogehabe von den männlichen Polizisten gegenüber den weiblichen ist echt widerlich und unnötig.

Nach dem Lesen habe ich erfahren, dass es sich bei „Die Vergessene“ um eine Fortsetzung handelt. Mir hat allerdings für das Verständnis der Handlung dieser Vorgängerband nicht gefehlt. Lustigerweise habe ich jetzt festgestellt, dass ich den Vorgängerband sogar gelesen habe. Ich kann mich allerdings gar nicht mehr daran erinnern und fand das Buch laut meiner Rezension noch schlechter als die Fortsetzung jetzt. Die Handlung spielt abwechselnd im Jahr 1982 und 2022. Entsprechend dann aus Emilys und Andreas Sicht. Erzählt wird die Geschichte etwas zäh und holprig. Immer wieder schweift die Handlung in Belanglosigkeiten ab. Es hätte auch alles etwas gerafft sein können. Wer denn nun der Vergewaltiger und wer der Mörder von Emily war, blieb lange unaufgeklärt. Verdächtige gab es viele. Irgendwann hatte ich eine Vermutung, hatte diese aber wieder verstreichen lassen, um dann festzustellen, dass ich richtig lag. Das war gut gemacht. Das muss man Karin Slaughter lassen. Wäre dieser amerikanischer Schreibstil nicht gewesen, hätte der Thriller sicherlich vier oder fünf Sterne von mir bekommen. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Leider nicht spannend

Todesruf
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Julia Durants nunmehr 22. Fall. Es ist Weihnachten. Eigentlich sollte nun Ruhe einkehren und das Kommissariat mal durchatmen können. Doch dann beginnt eine Reihe an Mordfällen – Mord auf Ruf. Julia Durant ...

Julia Durants nunmehr 22. Fall. Es ist Weihnachten. Eigentlich sollte nun Ruhe einkehren und das Kommissariat mal durchatmen können. Doch dann beginnt eine Reihe an Mordfällen – Mord auf Ruf. Julia Durant und ihr Team müssen zusammen mit den Offenbacher Kollegen rund um Peter Brandt ermitteln. Ob das funktionieren wird?

Julia Durant scheint alt geworden zu sein. Zumindest fehlt die Spannung von früher. Und irgendwie scheinen auch die Ideen auszugehen, der Fall liest sich wie einige Vorherige auch schon. Auf mich wirkt es so ein bisschen, als müsste die erfolgreiche Reihe um Julia Durant unbedingt am Leben gehalten werden. Allerdings wäre es nun auch völlig in Ordnung Julia in den Ruhestand zuschicken. Immerhin müsste sie vom Alter her, da schon längst gelandet sein. Die Bände spielen also alle schon in der Vergangenheit.

Mir hat dieser Krimi leider nicht sonderlich gefallen. Ich war zwar froh, mal wieder mit Julia Durant zu ermitteln. Doch ich finde sie hat einiges an ihrem früheren so tollen und fesselnden Charakter verloren. Früher waren es spannende Fälle in denen Julia gut kombiniert hat. Nun war es eher ein seichtes vor sich hin plätschern. Und irgendwie ging es hauptsächlich um Julias Privatleben, das auch etwas merkwürdig wirkt. Das Ende des Buches hat mich recht enttäuscht. Und so richtig verstanden habe ich die Auslösung auch nicht. So richtig schlüssig fand ich es nicht. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Sehr schwach – es gab schon sehr viel bessere Bücher von ihm

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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So ein Ruhestand kann schon sehr langweilig werden. Wie gut, dass in der Uckermark immer wieder Menschen auf merkwürdige Art und Weise sterben. Zum Beispiel der Gärtner, der wie eine Rübe in den Friedhofboden ...

So ein Ruhestand kann schon sehr langweilig werden. Wie gut, dass in der Uckermark immer wieder Menschen auf merkwürdige Art und Weise sterben. Zum Beispiel der Gärtner, der wie eine Rübe in den Friedhofboden gesteckt wurde. Natürlich muss Miss Merkle wieder ermitteln. Vor allem da ihr Achim gerade im Urlaub ist. Doch dann gibt es auch noch etwas für Merkels Herz.

Wie schon in Miss Merkels erstem Fall, ist der Krimigehalt sehr niedrig und der Fall nicht sonderlich spannend. Es geht mehr um die Komik. Die war immer da und ich musste ab und zu lachen und schmunzeln. Meist wirkten die Witze aber doch recht gestellt.

Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen, sodass die Seiten im Nu gelesen sind. Schön ist, dass die Charaktere immer sehr überspitzt dargestellt sind, so soll es in einer Komödie sein. Zum Beispiel Mike, der Personenschützer. Der zwar groß und kräftig ist, aber eben doch ein sehr zerbrechliches und weiches Herz hat. Miss Merkel benötigt allerdings etwas mehr kriminalistischen Scharfsinn. Sollte es noch einen dritten Fall geben, denn wenn es so weitergeht, schläft man bald ein. Leider vergebe ich nur zweieinhalb von fünf Sternen. Die früheren Bücher von David Safier haben mir viel besser gefallen.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Passieren tut nicht viel

Die Glocken von Kronstadt
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Ich war sehr gespannt auf diesen Roman über Siebenbürgen. Allerdings wurde ich etwas enttäuscht, da die Handlung doch sehr seicht und nichtssagend war. Irgendwie passierte nichts Tolles oder Spannendes. ...

Ich war sehr gespannt auf diesen Roman über Siebenbürgen. Allerdings wurde ich etwas enttäuscht, da die Handlung doch sehr seicht und nichtssagend war. Irgendwie passierte nichts Tolles oder Spannendes. Der Leser begleitet die Protagonisten durch ein paar Jahrzehnte; man liest ein bisschen, wie es zu dieser Zeit war und man lernt die Kultur etwas kennen. Doch eine wirkliche Handlung, um die es geht, gibt es nicht. Dennoch fand ich das Buch gut, da ich es interessant fand, zu lesen, wie es Anfang des letzten Jahrhunderts in Siebenbürgen war.
Die Charaktere haben mich etwas verwirrt, ich habe sie immer wieder durcheinandergebracht und war dann verwirrt, ob ich nun in Kronstadt beim Künstler der in Hermannstadt beim Unternehmer bin. Der Schreibstil war zwischendurch auch etwas wirr. Ansonsten aber angenehm zu Lesen. Toll fand ich, dass zwischendurch auch die Sächsische Mundart zu Wort kam, teilweise waren auch Textpassagen in Rumänisch und Ungarisch, beides konnte man recht gut verstehen. Meistens wurde es direkt danach auch übersetzt.
Sehr gern hätte ich allerdings einen roten Faden gehabt, irgendeine Geschichte, um die es geht und nebenbei lernt man Siebenbürgen und eine Kultur kennen. So war es eher eine Aufzählung von Eigenarten. Deshalb vergebe ich nur zweieinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Konnte mich nicht mitreißen

Was bei uns bleibt
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Klara ist mittlerweile eine alte Frau und lebt mit ihrem Anfang dreißig jährigen Enkel in ihrem alten Haus. Als 19-Jährige arbeitete sie in Österreich in einer Munitionsfabrik – im Jahr 1944, zusammen ...

Klara ist mittlerweile eine alte Frau und lebt mit ihrem Anfang dreißig jährigen Enkel in ihrem alten Haus. Als 19-Jährige arbeitete sie in Österreich in einer Munitionsfabrik – im Jahr 1944, zusammen mit KZ-Häftlingen. Die Geschichte erzählt abwechselnd, von der jungen und der alten Klara. Der Zusammenhang zwischen beiden Handlungssträngen wurde mich nicht ganz klar. Irgendwie wartete ich hier auf eine Überraschung. Aber die Gegenwart blieb mir sehr fremd und war für mich nicht stimmig. Die Episoden von 1944 haben mir sehr gut gefallen. Man bekommt einen Einblick, in die Arbeit in der Munitionsfabrik und die Unterschiede zwischen freiwilligen Arbeiterinnen und Lagerinsassinnen. Und, dass beide eben nur Menschen sind, und menschliches Verhalten nicht untersagt werden kann.

Der Schreibstil war meistens angenehm zu lesen. Stellenweise wurde es etwas komisch. Dennoch kam ich gut voran. Leider konnte mich dieser Roman nicht fesseln und auch nicht berühren. So richtig habe ich nicht verstanden, was er mir sagen wollte. Wie gesagt, der Teil aus der Vergangenheit war interessant. Ich wusste bisher nicht, dass es auch in Österreich Lager gab. Der Gegenwartsteil war aber merkwürdig. Die Nachbar Horst und Dora passten noch weniger hinein, wie Klara und Luis. Ich bin davon ausgegangen, dass noch eine richtige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht, das tut es aber leider nicht. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.

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