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Veröffentlicht am 30.04.2022

Das Geheimnis der Partisanin

Gran Paradiso
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Die Frau auf dem Cover, die wir nur von hinten sehen, ist farbig im Gegensatz zum leicht verwaschenen Hintergrund, der an alte Fotos erinnert. Man kann den Berg, der dem Buch seinen Namen gaben wohl teilweise ...

Die Frau auf dem Cover, die wir nur von hinten sehen, ist farbig im Gegensatz zum leicht verwaschenen Hintergrund, der an alte Fotos erinnert. Man kann den Berg, der dem Buch seinen Namen gaben wohl teilweise im Hintergrund erkennen.
Die wenig erfolgreiche Journalistin Gianna wird von ihrer Tante, bei der sie als Kind oft ihre Ferien verbrachte, gebeten einen Koffer mit Unterlagen ihrer Mutter zu sichten. Maria Lanteri ihre Mutter, war im Krieg Partisanin in der Residenza und hat an der Seite der Männer im Gebiet des Gran Paradiso mit der Waffe gekämpft. Das Buch, dass sie über diese Zeit schrieb, ist sehr bekannt und wird sogar als Schullektüre gelesen.
Doch als Gianna im Koffer ein Tagebuch ihrer Mutter findet, das sehr davon abweicht, ist sie zunächst verwundert und lernt beim Lesen ihre Mutter von einer ganz anderen Seite kennen. Die Mutter, die sich ihrer Karriere als Bürgermeisterin einer Großstadt gewidmet und die Gianna oft als kalt empfand, zeigt hier, wem ihr Herz gehörte.
Gianna fährt 1982 nach Sant´Amato an die Riviera, die Geschichte ihrer Mutter spielt im letzten Kriegsjahr, als die Alleierten bereits in Europa gelandet sind.
Die Autorin mischt geschickt geschichtliches und reale Personen mit der fiktiven Geschichte Marias. Sowohl die Härte des Krieges als auch das unmenschliche Verhalten der deutschen Besatzungsmacht werden schonungslos beschrieben. Aber auch die Gefühle der beiden so unterschiedlichen Frauen lassen sich gut nachempfinden.
Wieder ist es Grit Landau gelungen uns in einen Teil Italiens mitzunehmen, der nicht ganz so bekannt ist. Meer und Berge, aber auch Industrie und Bergbau werden hier beschrieben, sowie das Leben des Dorfes in zwei unterschiedlichen Zeiten. Starke Frauen, die sich emanzipieren und im Land mitreden. Maria hat dafür ihr Leben lang gekämpft, im Krieg sogar mit dem Gewehr ihres Vaters.
Ich habe wieder einige neue Aspekte des Zweiten Weltkrieges kennengelernt und ein neues Kapitel der Familie Lanteri aufschlagen dürfen. Obwohl es zu unterschiedlichen Zeiten spielt und viele Personen (es gibt ein Verzeichnis am Anfang des Buches) vorkommen, ist das Buch spannend und gut zu lesen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Das Buch sollte in jeder Kita gelesen werden

Steck mal in meiner Haut!
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Aufgrund der diesjährigen Aktion „Internationale Wochen gegen Rassismus“ habe ich mich besonders mit Kinder- und Jugendbüchern zum Thema beschäftigt und kann deshalb sagen, dass mir dieses Buch besonders ...

Aufgrund der diesjährigen Aktion „Internationale Wochen gegen Rassismus“ habe ich mich besonders mit Kinder- und Jugendbüchern zum Thema beschäftigt und kann deshalb sagen, dass mir dieses Buch besonders gut gefällt.
Das Cover zeigt drei Kinder mit unterschiedlicher Hautfarbe, das Vorwort der Autorinnen erklärt sehr gut nachvollziehbar ihre Intension. „Wir sind alle gleich“ ist die erste Überschrift, zu sehen ist eine Erdkugel und einen Pfeil weiß daraufhin, dass „DU!“ dort lebst. Danach geht es an den Strand und die Kinder schützen durch Creme gegen den Sonnenbrand, den alle bekommen können, egal welche Farbe ihre Haut hat. Der Text erklärt warum die Haut unterschiedliche ist und in einem zusätzlichen Kästchen ist eine hilfreiche Erklärung für die Großen zu lesen. Auf der nächsten Seite sind viele unterschiedliche Kinderköpfe zu sehen, die all etwas über sich sagen. „Ich bin Muslima“, „Ich bin Fußballerin“ ist da z.B. zu lesen. Hier finden wir auch die kindgerechte Erklärung zu Thema Rassismus. Einer kleinen Muslima sehen wir auf der nächsten Seite ihre Wut an, weil sie Rassismus erlebt hat. Der Text mit Sätzen wie „Du hast nichts falsch gemacht“ und dem Versprechen „Du bist nicht allein.“, sowie der Text, der sich an die Erwachsenen wendet „Übernehmen Sie Verantwortung.“ Wichtig ist auch der Rat Kindern, die sich mit Rassismuserfahrungen an sie wenden, ernst zu nehmen und sie zu unterstützen. „Du gehörst nur dir“ erklärt den Kindern, dass sie nicht einfach anfasst werden dürfen und dass auch unsere Haar unterschiedlich sind und egal wie wir sie tragen sollte es nicht zu abwertenden Bemerkungen kommen. Eine Seite ist voller Fische, die alle unterschiedliche Namen tragen. Auch sie sind ein Teil unserer Identität und sie sollten richtig ausgesprochen werden und auf gar keinen Fall durch bekanntere Namen ersetzt werden. Die Seite mit den verkleideten Kindern, die „alle Elsa sein dürfen“ erklärt sehr gut, warum einige Kostüme nicht mehr getragen werden sollten. Ebenso sind viele (Lied)texte rassistisch, „Überlegt gemeinsam, wie ihr damit umgehen könnt.“ Es folgen unterschiedliche Wohnsituationen und auf dem Tisch stehen die unterschiedlichsten Gerichte. Danach geht es um den unterschiedlichen Glauben und Gründe, weshalb man seine Heimat verlassen hat. Blumen werden auf die Stolpersteine, die an Juden erinnern, die im Holocaust umkamen, gelegt. Dazu gibt es eine sehr schön geschriebene Erklärung.
Im Glossar werden die benutzen Begriffe erklärt und ein QR-Code führt zu weiteren Informationen.
Ein Buch, dass nach meiner Meinung in keiner Kita und Grundschule fehlen sollte, da es einfühlsame Erklärungen für die Kinder und Ratschläge für die Erzieherinnen/Lehrerinnen beinhaltet. Ich würde gerne 6 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 30.04.2022

So sollt es klappen

Max-Bilderbücher: Max geht aufs Klo
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Auf dem Cover hält Max eine Klorolle in der Hand und steht neben dem Klo, seine Kuschelhase sitz bereits auf dem Töpfchen. Zu beginn des Buches werden alle Personen vorgestellt und so erfahren wir, dass ...

Auf dem Cover hält Max eine Klorolle in der Hand und steht neben dem Klo, seine Kuschelhase sitz bereits auf dem Töpfchen. Zu beginn des Buches werden alle Personen vorgestellt und so erfahren wir, dass der weiße Hase Kuschel heißt. Max Familie ist zusammen im Bad. Während Mama duscht und Felix auf dem Klo sitzt, hilft Papa Max beim Zähne putzen. Max möchte auch aufs Klo gehen, aber zunächst nutzt er das Töpfchen, hält aber vorsichthalber die Windel an. Da sein zweiter Versuch ohne Windel erfolglos ist, erklärt Mama, was im Körper passiert, damit Pipi und Kacka unten herauskommen. Wir können uns das im Buch anschauen. Am nächsten Morgen gibt es „Töpfchen-Alarm“ und Max macht sein großes Geschäft dort hinein. Danach wird alles im Klo entsorgt und Papa zeigt Max, was dann damit geschieht. Ein Schaubild zeigt uns den Weg in den Fluss. Dann geht es zum Unterhosenkauf, aber zunächst trägt Max noch eine Windel. Bald kann Max über Tag ohne Windeln auskommen, dann probiert er es auch nachts. Doch da muss er Papa und Mama wecken, weil es eine „Pipi-Panne“ gab. Das findet aber keiner schlimm, weil es allen Kinder so gegangen ist. Max geht vorsichthalber mit einer Windelhose in das frisch bezogene Bett. Auch im Zoo passiert nochmal eine „Pipi-Panne“, doch auch Opa kann damit umgehen. Mama hat eine kleine Klobrille und einen Hocker für Max gekauft und nach einem „Pipitänzchen“ schafft Max es gerade noch rechtzeitig sie auszuprobieren. So endet das Buch mit einem Bild, auf dem Max auf dem Klo sitzt und Kuschel mit zwei Becken applaudiert.
Ideal für Jungen, die Unterhosen tragen wollen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Jeder trauert anders

Ganz schön traurig
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Das Buch ist so wie der Titel „Ganz schön traurig“. Das Cover zeigt die beiden Tiere um deren Tod es in dem Buch geht, türkise Tränen fallen auf sie. Der vordere Einband zeigt rote Tropfen und im hinteren ...

Das Buch ist so wie der Titel „Ganz schön traurig“. Das Cover zeigt die beiden Tiere um deren Tod es in dem Buch geht, türkise Tränen fallen auf sie. Der vordere Einband zeigt rote Tropfen und im hinteren wird es heller mit gelben Tropfen und es sind auch Blumen zu sehen.
Der 9-jährige Björn erzählt von seinem Wunsch Klassensprecher zu werden und von seinem 4-jährigen Bruder Maik, dessen „Leben geht langsamer als das von Mama, Papa und mir.“
Die Bilder zeigen die beiden Brüder zusammen in unterschiedlichen Situationen.
Als Björn vom Schwimmbad nach Hause kommt zeigt Maik auf einen Karton und sagt „tot“. Björns Kaninchen Yoda liegt darin und Björn möchte es sehen. Mama ist zunächst dagegen, aber Björn setzt sich durch. Das kleine graue Kaninchen liegt auf einen gelb-karierten Kissen im Karton. Das Kaninchen wird im Garten beerdigt. Erst im Bett weint Björn um seinen kleinen Freund. Vom Bauernhof wollen sie ein neues Kaninchen holen, aber Björn „will nur Yoda.“ Aber Maik hat sich ein kleines Meerschweinchen ausgesucht, sie nennen es Herkules. Es ist sehr schwach und krank. Maike trägt es nah Hause und streichelt es immer wieder. Leider kann auch der Tierarzt nicht helfen und so können Mama und die Jungen nur für das kleine Tier da sein. Sie singen und erzählen ihm Geschichten, sie zünden eine Kerze für ihn an. Doch bald atmet er nicht mehr und die drei weinen um ihn. Am nächsten Tag wird auch der kleine Herkules beerdigt. Papa hält eine bewegende Rede, bei der ich sehr schlucken musste. Dann trösten sich alle gegenseitig. „Obwohl wir traurig sind, ist irgendwie auch alles gut.“ Bilder zeigen die Familie und die Tiere, dann spielen die Brüder Fußball.
„Mein Recht auf Trauer“ besteht aus 19 Sätzen, was alles möglich ist, wenn man trauert. Alle sind sehr passend ausgesucht, denn jeder trauert anders.
Eine sehr schöne, traurige, hoffnungsvolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Günstig und sehr gut, das überzeugt

Rassismus geht uns alle an
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Das Cover zeigt Menschen zu Fuß, im Rollstuhl und in einem Auto. Die junge Frau auf dem Dach des Autos hält ein Mikrofon. Auf einer Fahne steht „Deutschland hat ein Rassismus-Problem!“
Dieses schmale Buch ...

Das Cover zeigt Menschen zu Fuß, im Rollstuhl und in einem Auto. Die junge Frau auf dem Dach des Autos hält ein Mikrofon. Auf einer Fahne steht „Deutschland hat ein Rassismus-Problem!“
Dieses schmale Buch heißt nach dem Glossar, der die Begriffe erklärt, die Leser*innen willkommen. Hier werden einige Dinge, das Buch betreffend erklärt. Unten auf der Seite winken uns viele Menschen zu. Dies unterschiedlichen Artes der Diskriminierung werden erläutert. Der Begriff „Ageismus“ der Benachteiligung alter Menschen war mir neu, das Gegenteil nennt sich „Adultismus“. Danach geht es um Rassismus gehen BIPoC, also Menschen, die nicht als Weiß gelten. Das ist die gängige Selbstbezeichnung. Die schon seit Jahrhunderten geltenden Vorteile für Weiße werden erläutert, danach geht es um den Begriff Hautfarbe und was wir damit verbinden. „Struktureller Rassismus“ zeigt Beispiele, die mir bisher vielleicht gar nicht so aufgefallen sind. Ich habe schon einige Bücher zum Thema gelesen und kann bestätigen „Wissen hilft“. Die unterschiedlichen Arten des Rassismus und gegen wen sie sich wenden wird danach zum Thema. Nach einem Ausflug in die Geschichte, geht es darum sich gegen Rassismus einzusetzen. Einige Betroffene erzählen von Ihrer Erfahrung und danach heißt es „Zusammenaktive werden!“ Ein kleines, preisgünstiges Buch mit vielen wichtigen Informationen.

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