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Chrissi_Wie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein schöner Winter-Wohlfühl-Roman

Winter im kleinen Fördehaus
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Mia wohnt übergangsweise bei ihrem besten Freund und Ex Tim auf der Couch. Nach der Trennung von ihrem Mann war es die einzige Lösung für sie. In Ihrem Job ist sie nicht mehr zufrieden, da man versucht ...

Mia wohnt übergangsweise bei ihrem besten Freund und Ex Tim auf der Couch. Nach der Trennung von ihrem Mann war es die einzige Lösung für sie. In Ihrem Job ist sie nicht mehr zufrieden, da man versucht sie immer mehr aus der Klinik zu verdrängen. Ihre Mutter versucht ihr nach kürzester Zeit schon wieder einen Mann an die Seite zu stellen. Da kommt das Jobangebot an der Ostsee gerade recht. Sie soll sich um Fredericks Großmutter kümmern und bekommt sogar ein eigenes kleines Haus als Unterkunft gestellt. Elisabeth ist jedoch eine Herausforderung für Mia und nicht nur sie, sondern auch ihr Enkel Frederick bei dem direkt die Funken anfangen zu sprühen, als Mia das erste Mal auf ihn trifft.

Lange habe ich gebraucht, um diesen winterlichen Roman zu lesen, denn irgendwie wollte ich doch schon Frühling haben. Als ich jedoch einmal begonnen hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war das erste Buch der Autorin für mich, aber sie hat mich von Seite eins an komplett abgeholt und ich war in der Geschichte versunken. Der Schreibstil der Autorin ist bildlich, angenehm, flüssig und strahlt eine gewisse Gemütlichkeit aus. Einzig die zum Teil sehr langen Kapitel haben meinen Lesefluss ein wenig gedämpft. Das Buch wird aus der Sicht des auktorialen Erzählers erzählt und verschafft uns somit umfassende Einblicke.

Mia war mir von Beginn an sympathisch. Sie hat eine ruhige und angenehme Art und braucht manchmal einfach nur jemanden, der sie ein wenig aus ihrem Schneckenhaus herauskitzelt, wenn sie sich wieder zu sehr verkriecht.

Frederick hat mit seinem Bruder, die ein oder andere unliebsame Situation durchgemacht, was das Familienverhältnis nicht gerade einfach macht. Seine Schwägerin schlägt zusätzlich ganz gerne in die Kerbe und macht es der ganzen Familie nicht immer einfach. Zu Beginn kam er mir etwas steif vor, aber nach und nach mochte ich auch ihn immer mehr.

Es gibt noch so viele tolle Nebencharaktere in diesem Buch wie Elisabeth, Mias Oma oder auch Tim. Alles sind perfekt ausgearbeitet und tragen zum Wohlfühlambiente des Buches bei.

Das Buch vermittelt von Seite eins an ein absolutes Wohlfühlambiente. Ich konnte mir selbst sehr gut vorstellen, wie ich den ein oder anderen Abend in dem kleinen Fördehaus auf der Couch mit Blick aufs Wasser verbringe. Das Buch kommt ohne das ganz große Drama aus. Einzig zum Ende hin, gab es eine Situation, die das große Drama hätte heraufbeschwören können. Diese wurde aber rasch abgehandelt und das fast schon ein wenig zu schnell. Auch das Ende fand ich ein wenig zu überhastet, weshalb dieses Buch leider kein Highlight für mich geworden ist. Das Buch beschert einem von Setting, Plot und dem ganzen drumherum ein absolut tolles Wohlfühlambiente und ich habe mich am Ende sehr geärgert, dass ich so lange mit dem Lesen gewartet habe.

Fazit:
Wenn man sich aus seiner Komfortzone bewegt und die richtigen Menschen kennenlernt, dann kann man die tollsten Abenteuer erleben.

Es war ein absolutes Wohlfühlbuch und es bekommt von mir eine klare Leseempfehlung für kuschelige Lesestunden auf der Couch.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein fulminantes Ende der Reihe

Beta Hearts
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Wenn Ihr Teil eins und zwei noch nicht gelesen habt, dann könnte diese Rezension Spoiler enthalten.

Es ist ein absolut würdiges Ende für eine Tolle Reihe mit einem Ende, welches vielleicht mehr verspricht?

Nach ...

Wenn Ihr Teil eins und zwei noch nicht gelesen habt, dann könnte diese Rezension Spoiler enthalten.

Es ist ein absolut würdiges Ende für eine Tolle Reihe mit einem Ende, welches vielleicht mehr verspricht?

Nach dem erneuten Rückschlag im Kampf gegen Kami taucht jedoch neue Hoffnung in Form einer Person auf, die darauf hoffen lässt Kami doch noch zu besiegen. Doch Andra glaubt nicht daran das der Kampf gegen Kami die richtige Lösung ist und strebt weiter danach eine friedliche Lösung zu finden. Zwischen Machtgier, Verrat, der Suche nach der Vergangenheit und in dem herrschenden Chaos, machen sich die Freunde Andra, Okien, Byth, Flover, Luke und Ellis erneut auf die Suche nach einer Lösung gegen Kami und stoßen dabei nicht nur von außen an Ihre Grenzen.

Auch der dritte Teil ließ sich durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin wieder gut lesen und hat mich diesmal noch mehr in einen Strudel der Emotionen gezogen. Der Teil knüpft nahtlos an Teil zwei an, so dass man wieder direkt in der Handlung ist und sich nicht erst zurückdenken muss. Im Gegensatz zu Teil zwei spielt dieser Teil hauptsächlich an zwei Standorten, was das Ganze etwas ruhiger und nicht ganz so rasant macht. Was nicht bedeutet, dass die Handlung nicht spannend und zugleich fesselnd ist. Dieser Teil wird ebenfalls aus den verschiedenen Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt.

Die Charaktere sind mir weiter ans Herz gewachsen und auch Ellis, der schon in Teil zwei eine größere Rolle hat, ist mir noch Sympathischer geworden. Gerade Andra und Okien gefallen mir besonders gut und sind mir noch mehr ans Herz gewachsen.

Das Buch ist diesmal nicht so Action geladen, dafür wird viel aus der Vergangenheit aufgearbeitet, was einem noch einmal einige Hintergründe erleuchtet. Die Tiefgründigkeit und auch der Bezug zu, zum Teil derzeit aktuellen Themen nimmt noch einmal an Fahrt auf und regt zum Nachdenken an. Die Beziehung zwischen Flover und Luke stärkt sich weiter und man kann mehr und mehr erkennen, was die beiden sich tatsächlich bedeuten. Ebenfalls ist in diesem Buch das Thema Machtmissbrauch und was passiert, wenn einem die Macht zu sehr zu Kopf steigt gut umgesetzt und aufgearbeitet. Etwa bei der Hälfte hat dieses Buch mir das Herz gebrochen und ich muss ehrlich sagen, dass ich in diesem Moment am liebsten beide Charaktere die daran Schuld waren mal gut durchgeschüttelt hätte. Das Ende kam mir dann etwas zu plötzlich und ging mir zu schnell. Um es jetzt einmal so auszudrücken, ohne zu Spoilern. Jedoch birgt der Epilog dann doch noch einen Pageturner und somit eine kleine Überraschung. Ob man hier von einem Happy End sprechen kann, weiß ich nicht. Ich würde sagen im Großen und Ganzen ja. Aber es gibt nicht für alle Charaktere auf persönlicher Ebene ein Happy End. Für mich ist es ein gelungenes Ende dieser Reihe, welche sich zu einem meiner Jahreshighlights entwickelt hat und das obwohl es gar nicht mein übliches Genre ist.

Auch diesen Teil habe ich wieder Teilweise gehört und teilweise gelesen. Der Sprecher hat auch hier die Stimmungen und Emotionen gut rübergebracht und ich habe mich wie auch schon in den ersten beiden Teilen gut abgeholt und sehr wohl gefühlt.

Beta Hearts ist für mich nicht der stärkste Teil der Reihe und liegt für mich sogar noch ein wenig hinter Neon Birds. An meinen Favoriten Cyber Trips kommt es nicht heran. Trotzdem bekommt dieses Buch 4,5 von 5 Sternen und ebenfalls eine Leseempfehlung. Ich habe alle drei Bücher jetzt direkt hintereinander gelesen/gehört und hatte schon lange nicht mehr so einen Bookhangover wie nach dieser Reihe. Was mache ich denn jetzt? Die Charaktere und die Welt der Neon Birds Trilogie wird mir definitiv fehlen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein tolles Buch, hatte mir aber mehr erhofft

Be My Tomorrow
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Zelda hat Traumatisches erlebt und kommt darüber kaum hinweg. Sie gibt sich bis heute an den Ereignissen von vor zehn Jahren die Schuld. Um dies zu verarbeiten und auch irgendwie wieder gut zu machen, ...

Zelda hat Traumatisches erlebt und kommt darüber kaum hinweg. Sie gibt sich bis heute an den Ereignissen von vor zehn Jahren die Schuld. Um dies zu verarbeiten und auch irgendwie wieder gut zu machen, zeichnet Sie eine Graphic Novel. Als Sie all Ihr Geld und Ihren Mut zusammennimmt, um diese bei Verlagen in New York vorzustellen, wird Sie herb enttäuscht und ist kurz davor aufzugeben. Doch dann trifft Sie auf Beckett und da beide sich gerade nicht die Miete leisten können, zieht Sie kurzerhand bei ihm ein. Nach und nach Beginnen die beiden, sich gegenseitig zu öffnen und es entsteht mehr als eine Zweckgemeinschaft. Doch können die beiden aus Ihren alten Mustern ausbrechen und sich aufeinander einlassen?

Es ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Der Schreibstil ist locker, flüssig und sehr angenehm. Die Geschichte, die aus Sicht von Zelda und Beckett erzählt wird, enthält aufgrund deren Vorgeschichte eine gewisse Düsternis und einiges an Gefühl. Gut ist, dass aus dem Schicksal der beiden Protagonisten kein großes Geheimnis gemacht wird und dieses sich recht schnell erklärt.

Zelda ist eher verschlossen und auch ruhig. Sie gibt sich zugeknöpft. Stellenweise tut mir Beckett schon ein wenig leid, aber Sie taut schnell auf, je mehr Sie merkt, dass er für Sie da sein will. Dass Sie sich so zugeknöpft gibt, liegt an Ihrer Vergangenheit, in der Ihr schlimmes widerfahren ist, an dem Sie sich die Schuld gibt. Den Weg, das Ganze in Ihrer Graphic Novel zu verarbeiten, fand ich interessant und gut umgesetzt vor allem als Beckett Ihr den gewissen Einschlag mit seinen Texten gegeben hat.

Beckett ist ebenfalls nicht der aufgeschlossenste Typ. Versucht aber eigentlich sehr offen alle auf Abstand zu halten, bis auf seine engsten Freunde. Jedoch will er Zelda nicht allein lassen und hat das Bedürfnis, Sie zu beschützen. Auch er hat mit den Geistern seiner Vergangenheit zu kämpfen, die ihn nicht loslassen. Er gibt sich an etwas die Schuld und kann sich selbst nicht vergeben.

Die anderen Charaktere, die immer wieder punktuell auftauchen, sind Ihrem Anteil nach gut ausgearbeitet.

Wie schon erwähnt, ist es das erste Buch der Autorin für mich. Aufgrund allem, was ich bisher über die Autorin und deren Bücher gelesen habe, hatte ich wohl etwas zu hohe Erwartungen. Die Grundstimmung im Buch war durchgängig sehr düster und ich hätte mir ab und an eine Auflockerung gewünscht, um ein wenig die Schärfe heraus zu nehmen. Hier treffen Charaktere aufeinander, die zwar beide aufgrund Ihrer Vergangenheit ein wenig verschroben sind, mir aber sympathisch waren. Das beide Protagonisten so ein hartes Schicksal ereilt, ist eher unrealistisch, hat aber zur Geschichte gepasst. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt, kommt ohne viel kitsch aus, was mir im Allgemeinen sehr gut gefallen hat. Die Szenen sind gefühlvoll geschrieben, jedoch ist bei mir nicht wirklich der Funken übergesprungen, was dazu führt, dass es leider kein Herzensbuch geworden ist. Ich hätte mir einfach mehr erwartet, auch wenn es ein wirklich gutes Buch ist.

Fazit:
Manchmal musst du dir erst selbst vergeben, um zu verstehen, welchen Weg dein Leben einschlagen kann.

Ich kann euch dieses Buch trotzdem empfehlen, auch wenn es wahrscheinlich nicht das stärkste Buch von Emma Scott ist.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Toller New Adult Roman

Backstage in Seattle
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Als er nach Seattle kam, war alles, was er wollte die Bühne. Eine Ablenkung, etwas um die Dunkelheit zu verdrängen. Finn geht zu seinen Brüdern nach Seattle, um sich Ablenkung zu verschaffen. Er muss etwas ...

Als er nach Seattle kam, war alles, was er wollte die Bühne. Eine Ablenkung, etwas um die Dunkelheit zu verdrängen. Finn geht zu seinen Brüdern nach Seattle, um sich Ablenkung zu verschaffen. Er muss etwas anderes sehen, aus seinem Tief herauskommen. Und dann trifft er auf sie Eliza. Das, was zwischen den beiden bei ihrer ersten Begegnung Backstage in der College Bar passiert war als einmalige Sache gedacht. Doch wer hätte wissen können, dass Eliza auf einmal überall ist.
Alles, was Eliza an diesem Abend noch will, ist einfach die Bar verlassen und Ihre Ruhe haben. Doch da trifft sie auf Finn und als dieser ihr Backstage in die Augen blickt, vergisst Sie alles um sich herum und es gibt nur noch ihn.

Ich war von Seite eins an im Buch gefangen und konnte mich von Elizas und Finns Geschichte nicht mehr losreißen. Der Schreibstil der Autorin, ist angenehm, flüssig, emotional und mitreißend. Mina Mart hat es geschafft mich zu jeder Zeit immer die Stimmungen der Protagonisten zu fühlen. Das Buch ist abwechselnd aus Finns und Elizas Sicht geschrieben. Dies ist hier besonders wichtig, damit man die Beweggründe hinter Finns Handeln versteht.

Eliza glaubt nicht an die wahre Liebe. Seit jeher hat sie nur Affären, aber nie mehr. Eine Beziehung will sie nicht führen, denn diese würde ihrer Meinung nach nur in die Brüche gehen. Sie hat Sam, Ihren besten Freund, der für sie enorm wichtig ist und ihre beiden Mitbewohnerinnen Alison und Jenny, die für sie mittlerweile zu richtigen Freundinnen geworden sind. Die Affäre, die sie mit Finn eingeht, macht es ihr jedoch sehr schwer, weiter daran zu glauben, dass es keine Liebe gibt.

Finn trägt eine Last mit sich herum, die ihn immer wieder fast zerbrechen lässt. Er ist der Meinung, dass er keine Gefühle zeigen, geschweige denn empfinden kann. Das Einzige, was ihm in irgendeiner Art und Weise Halt gibt, ist die Musik, die er mit seinen Brüdern zusammen macht. Als jedoch Eliza in sein Leben tritt, ist das etwas, was er nicht beschreiben kann.

Auch alle weiteren Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und könnten stellenweise schon mit als Hauptcharaktere gezählt werden. Stellenweise war mir z.B. Alison sympathischer als Eliza.

Vorne weg sollte man vielleicht erwähnen, dass es gut gewesen wäre, hier ebenfalls so wie in Band 2 eine Trigger Warnung einzubauen, denn Finns Gedankenwelt ist stellenweise schon sehr düster und grenzwertig. Leider fehlt diese hier. Die Geschichte, in der es um die Entwicklung der Gefühle der beiden füreinander geht, geht ziemlich hin und her. Ich mag dieses aufreibende und diese Gefühlsachterbahn eigentlich sehr gerne. Jedoch muss ich sagen, dass es mir an manchen Stellen einfach zu langatmig war. Da hätte man ein wenig was kürzen können. Zu Beginn braucht die Geschichte ein wenig, um an Fahrt aufzunehmen. Dies ist gerade zum Ankommen sehr angenehm gewesen. Allerdings hat man immer ein wenig das Gefühl, dass wenn gerade richtig Bewegung in die Geschichte kommt wieder eine Schleife gedreht wird. Das ist es dann, was zu der eben genannten Langatmigkeit führt. Eliza und Finn, waren mir von Beginn an sympathisch, trotz ihrer sehr verqueren Art, die die beiden an den Tag legen. Eliza hätte ich nur des Öfteren gerne mal geschüttelt. Die Geschichte wird durch die an den richtigen Stellen eingebauten Lieder aus der zugehörigen Playlist noch lebendiger. Die Charaktere und deren Interaktionen tragen die Geschichte, ebenso wie die Entwicklung, die Eliza und Finn durchmachen. Das Ende ist enorm herzzerreißend und das, was hier passiert ist, ist eigentlich unverzeihlich. Wie die Autorin dies im nächsten Buch wieder geradebiegt? Ich bin gespannt.

Fazit:
Jeder kann wahre Liebe erfahren. Oftmals ist sie gerade dann, wenn man nicht danach sucht direkt um die Ecke und erwischt einen eiskalt.

Für mich war das Buch trotz der Kritikpunkte ein absolutes Highlight, mit tollen Charakteren, einem guten Gefühl für Musik und einer Gefühlsachterbahn, die mich bis jetzt noch nicht losgelassen hat. Es bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein Kölner Wohlfühlroman

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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„Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter!“ so heißt es bei uns in Köln.

Eigentlich sollte dies Ihr großer Tag werden. Ihre große Veranstaltung. Diese Veranstaltung soll dem Petite Pauline wieder ...

„Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter!“ so heißt es bei uns in Köln.

Eigentlich sollte dies Ihr großer Tag werden. Ihre große Veranstaltung. Diese Veranstaltung soll dem Petite Pauline wieder zu neuem Glanz verhelfen und es auch bei einer anderen Zielgruppe bekannter machen. Doch es geht schief, was nur schief gehen kann. Ihr Restaurant aus dritter Generation ist am Ende. Was soll Marie nun machen? Wie soll Sie Ihrem Großvater beibringen, dass sein Lebenswerk geschlossen ist? Gar nicht. Sie wird alles daransetzen, das Restaurant wieder zu eröffnen. Um schnell Geld zu verdienen, heuert Marie im Brauhaus an. Doch nachdem Sie hier auf Ihren Ex trifft, ist weiteres Chaos vorprogrammiert.

Der Schreibstil der Autorin ist locker, witzig, flüssig, fesselnd und angenehm. Die Autorin hat es von der ersten Seite an geschafft mich in den Bann der Geschichte zu ziehen und mich nach Köln zu versetzen. Sie nimmt uns mit in die Brauhausküche, auf einen Besuch auf den Kölner Dom und in das ein oder andere Veedel in Köln. Die Geschichte wird aus Maries Sicht erzählt und so nimmt uns die Autorin nicht nur mit durch Köln, sondern auch durch Maries Gedankenchaos.

Marie ist Köchin, Sie liebt es in der Küche zu stehen, neue Gerichte zu kreieren und Ihre Gäste damit zu erfreuen. Doch so gut und kreativ Sie in der Küche ist, genauso chaotisch ist Sie auch. Dieses Chaos zieht sich durch Ihr leben wie ein roter Faden aber nicht auf alles hat Sie einen Einfluss. Ihr Exfreund Finn, der einfach nicht verstehen will, dass es aus ist oder Ihre Nachbarn, die immer das kleinste Haar in der Suppe suchen machen ihr das Leben nicht gerade einfach.

Swantje und Ihre Tochter Alva, sind Maries Mitbewohnerinnen. Sie sind Maries halt, Ihre Familie und Ihr Fels in der Brandung. Sie sind organisiert und helfen Marie immer wieder mit einem kleinen Schubs in die richtige Richtung.

Dann haben wir da noch Klaus. Maries schwulen, sehr exzentrischen besten Freund. Ihn muss man einfach direkt mögen. Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner aufgekratzten etwas melodramatischen und exzentrischen Art und seinem Fabel für das englische Königshaus.

Ja und dann nicht zu vergessen, Anton. Anton ist Maries Ex und das absolute Gegenteil von Marie. Er ist strukturiert und organisiert und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Naja gut von Marie vielleicht. Weil so gerne wie er Marie foppt so schnell bringt Sie Ihn auch zur Weißglut, wenn Sie wieder etwas an Ihm zu bemängeln hat.

Ich könnte jetzt immer so weiter machen, da dieses Buch einfach so viele tolle Charaktere hat die mehr oder weniger typisch zu Köln gehören. Alle sind auf Ihre Art und Weise perfekt ausgearbeitet, aufeinander abgestimmt und tragen einen einfach nur durch die Geschichte.
Die Autorin hat es geschafft einen perfekten Roman zu kreieren, mit der perfekten Mischung aus Gefühl, Witz und Heimatverbundenheit. Für mich als jemand der Köln lebt und liebt, mag dies vielleicht noch einmal etwas anderes sein, als für einen außenstehenden. Allerdings finde ich, dass die Autorin sehr gut rübergebracht hat, was Köln ausmacht. Ist es die unverblümte etwas ruppige Art der Brauhauschefin. Der Zusammenhalt in den Veedeln, der kölsche Klüngel, der Dialekt, die kölsche Musik, die Heimatverbundenheit und natürlich nicht zu vergessen die Liebe zum Dom. Normalerweise kann man nicht erklären, warum Kölner Ihre Stadt so sehr lieben, da es eher ein Gefühl ist welches man lebt und mit dem man aufgewachsen ist, als dass es etwas Greifbares, Erklärbares ist. Allerdings hat die Autorin ganz gut beschrieben was Köln ausmacht und vieles nebenbei an den passenden Stellen einfließen lassen. An einigen Stellen, fließt Kölner Dialekt ein, was aber passend ist. Keine Sorge, diese Passagen sind wirklich nur angehaucht mit Dialekt und nicht in komplettem Kölsch geschrieben. Auch enthält dieses Buch eine wichtige Botschaft. Man sollte, wenn einem eine zweite Chance geboten wird, diese nicht verstreichen lassen oder zu viel darüber nachdenken, sondern zugreifen. Natürlich kommt die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz. Jedoch hätte ich mir an diesen Stellen ein wenig mehr Gefühl gewünscht. Hier hat mir das gewisse prickeln gefehlt, weshalb es leider nicht zum Herzensbuch gereicht hat.

Fazit: Egal ob Kölner (welcher Art auch immer), jemand der die Stadt schon einmal Besucht hat oder Außenstehender der lediglich mal von Köln gehört hat. Dieses Buch lohnt sich für jeden. Es waren tolle, witzige Lesestunden und ich freue mich schon darauf, mich von „Das Glück ist zum greifen Nah“ von Sylvia Deloy wieder nach Köln entführen zu lassen und die Lesestunden zu genießen.

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