Zwischen den Kulturen
Tokyo ever after – Prinzessin auf ProbeIn "Tokyo ever after" wird die Geschichte von Izumi erzählt, einem Mädchen, dass das Herz auf der Zunge trägt und die zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist: Ihrer japanischen, die ihr in die Wiege gelegt ...
In "Tokyo ever after" wird die Geschichte von Izumi erzählt, einem Mädchen, dass das Herz auf der Zunge trägt und die zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist: Ihrer japanischen, die ihr in die Wiege gelegt worden ist und die amerikanische, in die sie hineingeboren ist. Zu allem Überfluss erfährt sie im Alter von 18 Jahren, dass niemand geringerer als der Kronprinz von Japan ihr Vater ist - Chaos vorprogrammiert.
Die Geschichte wird dabei aus Izumis Sicht erzählt, was manchmal durch verschiedene Zeitungsausschnitte ergänzt wurde. Mit Izumi hatte ich zunächst so meine Probleme, denn sie wirkt anfangs sehr verspielt und nimmt wenig ernst, auch ihre Reise nach Japan und die damit verbundenen, royalen Pflichten nicht. Mit der Zeit hat sich diese Sicht immer mehr gewandelt und Izumi zeigt, dass sie zwar das Leben eher leicht nimmt, aber dennoch immer mit ganzem Herzen dabei ist. In dem Moment, als Izumi bei ihrer Zofe feststellt, dass diese doch tatsächlich mag, musste ich ebenso feststellen, dass Izumi sich immer mehr in mein Herz geschlichen hatte. Ich mochte auch ihre "Durchschnittlichkeit" - kein besonderes Hobby und auch keine Bestnoten und trotzdem war sie eine tolle, liebenswürdige Protagonistin, mit der man sich gerne identifiziert.
Die anderen Charaktere mochte ich überwiegend sehr gerne und viele von ihnen werden mit eigenen Problemchen gezeigt. Vieles blieb dennoch eher oberflächlich, was bei der kurzen Seitenanzahl wohl auch nicht anders möglich ist. Manche Charaktere wurden auch recht stereotyp gezeichnet, die Zwillinge, die identisch handeln, habe ich jetzt schon sehr oft gelesen und finde es langsam ermüdend. Auf der anderen Seite gab es zum Schluss hin auch hier eine Überraschung, die ich so gar nicht erwartet hatte.
Die Geschichte wurde mit der Zeit auch immer tiefgründiger und es steht nicht nur die Vater-Tochter-Beziehung im Vordergrund, sondern auch Izumis Suche nach ihrer Identität, ebenso wie eine zarte Liebesgeschichte. Akio, Izumis Leibwächter, fand ich auch soo toll und reflektiert, die Gespräche von den beiden waren meine liebsten und ich habe mit den beiden mit gefiebert.
An den Schreibstil musste ich mich ebenso wie an Izumi erst gewöhnen, aber irgendwann gefiel mir die lockere, humorvolle Art gut. Alles in allem will ich auf jeden Fall lesen, wie es weitergeht, denn Izumi findet sicher noch das ein oder andere Fettnäpfchen, in das sie mit vollem Karacho reinspringt.