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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2022

Schön und zäh zugleich

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot arbeitet in einem Fundbüro in London. Privat kümmert sie sich um ihre demente Mutter und träumt sich mit nicht abgeholten Reiseführern aus dem Fundbüro in andere Länder. Das beschreibt ihre aktuelle ...

Dot arbeitet in einem Fundbüro in London. Privat kümmert sie sich um ihre demente Mutter und träumt sich mit nicht abgeholten Reiseführern aus dem Fundbüro in andere Länder. Das beschreibt ihre aktuelle Lebenssituation (die schon Jahre so ist) ziemlich abschließend.

Das Buch entblättert langsam, wie es zu der Abschottung Dots kam.
Sehr langsam, wenn ich ehrlich bin, mir hat hier die Dynamik gefehlt, es hat sich schon etwas zäh gelesen.

Dazu kam, dass ich mir Dot in ihrer Lodenuniform und aufgrund ihres Verhaltens als 50+ Jahre alte Frau vorgestellt habe (eher plus plus...) und völlig überrascht war, als irgendwann von um die dreißig die Rede war. Das passte für mich nicht ganz zusammen.

Weiterer Kritikpunkt: Nebensächlichkeiten wie etwa eine bestimmte Unterkunft wurden in epischer Breite beschrieben, haben aber (für mich) so gar nichts handlungsrelevantes gehabt.

Aber: nichtsdestotrotz hat mir das Buch gefallen, man braucht Geduld, die Story an sich hat aber etwas!

Veröffentlicht am 01.05.2022

Ausgelutscht

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Alles hat seine Zeit - und meine Zeit mit Klufti ist wohl abgelaufen, das hat sich schon länger angedeutet, mit dem neuen Fall aber endgültig besiegelt.

Das Konzept mit dem etwas hinter dem Mond lebenden ...

Alles hat seine Zeit - und meine Zeit mit Klufti ist wohl abgelaufen, das hat sich schon länger angedeutet, mit dem neuen Fall aber endgültig besiegelt.

Das Konzept mit dem etwas hinter dem Mond lebenden Klufti und seine Dauerfehde mit dem Arzt ist für mich inzwischen ausgelutscht.

Der aktuelle Band hat immerhin stolze 549 Seiten - und doch nimmt der Kriminalfall nur eine untergeordnete Stellung ein. Im Fokus steht Klufti, wie er leibt und lebt (und in dem Band auch schwitzt).
Das ist eine Zeit lang witzig, aber nicht über so viele Seiten.
Für mich leider auch nicht über so viele Bände, wenn es quasi das Wesentliche ist.
Ja, Klufti ist nun in der Welt von Social Media angekommen und trapst auch hier erwartungsgemäß von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Leider aber alles sehr vorhersehbar, richtig lustig fand ich das nicht.

Aber das ist das Buchkonzept und gehört schon auch dazu.
Was mich aber richtig gestört hat, war die fehlende Spannung und Dynamik. Der eigentliche Fall plätschert so vor sich hin, ohne dass ein echter Spannungsbogen entstand.
Schade, denn die Thematik um die Ausgrabungsstätte im Allgäu und immer wieder neue faszinierende Erkenntnisse über Evolution sind spannend und interessant.

Mein Fazit: für eingefleischte Fans wieder ein humorvolles Wiederlesen mit Klufti und Co. Der Fokus liegt eindeutig auf dem "Drumherum".
Für reine Krimifans zu wenig Spannung und zu langatmig.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Nicht Fisch und nicht Fleisch

Morgen kann kommen
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Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben ...

Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben spielen wollen. Gegen das Bravsein, das Angepasstsein, das Hinunterschlucken, das Mit-dem-Strom-der Erwartungshaltung schwimmen.
Vielleicht war meine Erwartungshaltung deshalb einfach zu groß, sie wurde jedenfalls nicht erfüllt.

Ich habe mich mit dem Buch schwergetan, vielleicht, weil ich nicht genau weiß, was es denn nun ist.
Eine witzig-ironische, aber leichte Betrachtung zum Thema? Oder schwingt da doch eine gewissen Ernsthaftigkeit hinein, die das Thema vermuten lässt? Für mich war es weder in die eine, noch in die andere Schublade einzuordnen, es mäanderte so vor sich hin, ohne die Spritzigkeit von Vorgängerwerken zu haben. Aber auch wiederum zu albern, um mich in die Figuren hineinfühlen zu können.
Es war mir viel zu überzeichnet, der Verlauf zu vorhersehbar und doch wieder zu unglaubwürdig.

Das klingt jetzt alles nach einem richtig schlechten Buch, dem ist aber nicht so.
Da gab es beispielsweise den Charakter Rudi, ein alter Sozi, den ich sehr mochte.

Für treue Fans gibt es übrigens ein Wiederlesen mit Erdal.

Und die Illustrationen, hach die Illustrationen: wunderschön, ein Kompliment an den Verlag, dass hier so hochwertig das Buch veredelt wurde.

Fazit: Mit dem Stil bin ich diesmal leider nicht warmgeworden.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Grimmig, grantig, grässlich

Die schreckliche Adele 02
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O.k., meine Überschrift ist etwas hart, aber nachdem das Buch mit "grimmig, grandig, grandios" beworben wird, konnte ich nicht anders.

Ich habe Adele wirklich eine Chance gegeben, es ist jetzt schon der ...

O.k., meine Überschrift ist etwas hart, aber nachdem das Buch mit "grimmig, grandig, grandios" beworben wird, konnte ich nicht anders.

Ich habe Adele wirklich eine Chance gegeben, es ist jetzt schon der zweite Band, den ich lese, aber wir werden einfach nicht warm miteinander.

Adele ist wirklich schrecklich, der Buchtitel verspricht nicht zu viel.

Empfohlen wird der Comic schon ab sieben Jahren und das passt für mich gar nicht.
Adele will ständig ihre Haustiere umbringen, malt Galgenmännchen an ihre Kinderzimmerwand und der Humor ist tiefschwarz und böse.
Eigentlich mag ich so etwas ja, aber hier bin ich nur mittelmäßig begeistert.
Ja, manche Stellen fand ich dann tatsächlich lustig, ich gestehe, aber halt nicht für kleine Kinder ab sieben Jahren.

Im Unterschied zu Band eins fand ich die Eltern diesmal ja sehr cool. Sie bekommen keinen Nervenzusammenbruch angesichts ihrer Tochter, sondern kontern trocken.
Beispielsweise als Adele auf die Frage nach Obstsalat mit "Igitt, nein" antwortet und die Mutter dann fragt "wer möchte gehäckselte Feen"? Klar, dass Adele da nicht nein sagt.
Solche Szenen fand ich schon lustig - aber ob das Siebenjährige verstehen und bzw. oder witzig finden? Hm hm hm.
Bei der Zwölfjährigen hier ist das Buch jedenfalls durchgefallen.

Fazit: Adele ist schon speziell. Wenn man bitterbösen Humor mag, kann das eine spaßige Lektüre werden, ob Kinder mit der Art Humor etwas anfangen können, bezweifle ich aber.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Hier scheiden sich die Geister

Die schreckliche Adele 01
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Das hier ist ein außergewöhnlicher Comic.
Für Kinder ab acht Jahren empfohlen, aber der Humor ist sehr speziell. Bitterböse und stellenweise überhaupt nicht kindgerecht. Zumindest nicht für Achtjährige, ...

Das hier ist ein außergewöhnlicher Comic.
Für Kinder ab acht Jahren empfohlen, aber der Humor ist sehr speziell. Bitterböse und stellenweise überhaupt nicht kindgerecht. Zumindest nicht für Achtjährige, die ich kenne. In Frankreich ja ein Hit - aber ob sich das bei uns hier so übertragen lässt?

Bei uns waren zwei Zwölfjährige Testlesende - und einer fand es sehr lustig und die andere ganz fürchterlich.
Alles ist möglich!

Adele ist nämlich anders als andere Kinder. Sie mag NIEMANDEN und über ihre Klasse sagt sie "alles Loser". Sie hat einen Verehrer, aber viel lieber spielt sie mit ihrem imaginären Freund Guillotine.

Ich mag schwarzen Humor, aber Adele war wir stellenweise echt zu viel des Guten. Ich fand Adele nur selten lustig, sondern fies und anstrengend.
Ich hätte das Buch ohne Vorwissen auch nicht in der Kinderbuchecke verortet, als Erwachsenencomic findet er aber bestimmt seine Fans.

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