Endlich mal wieder ein richtig gutes Buch!
Morgen, morgen und wieder morgenIch hatte in letzter Zeit eine kleine Leseflaute und hatte gedacht, dass die wohl auch noch eine Weile andauern wird - und dann fiel mir "Morgen, morgen und wieder morgen" in die Hände. Schon der Klappentext ...
Ich hatte in letzter Zeit eine kleine Leseflaute und hatte gedacht, dass die wohl auch noch eine Weile andauern wird - und dann fiel mir "Morgen, morgen und wieder morgen" in die Hände. Schon der Klappentext hatte mich angesprochen, ist dort doch von Videospielen aus den 90ern die Rede. Es erinnerte mich ein bisschen an "Ready Player 1", ein Buch, das ich auch sehr geliebt habe. Normalerweise sind solche Vergleiche mit Lieblingsbüchern immer ein Garant dafür, dass man enttäuscht wird - aber nicht so in diesem Fall. Woran liegt das?
Nun, zunächst liegt es wohl daran, dass die Ausgestaltung der Charaktere ziemlich gut ist. Sowohl Sadie als auch Sam sind einem auf Anhieb sympathisch, trotzdem sind beide nicht ohne Schwächen und Fehler. Sie wirken nahbar, ihre Geschichten berühren und man möchte fast Teil dieses Freundeskreises sein. Dazu liegt es wohl auch an dem wunderbaren Schreibstil. Gabrielle Zevin erzählt flüssig und leicht, lässt einen mit einfachen Worten wieder die Welt der 90er eintauchen.
Woran es dem Roman etwas mangelt ist die Spannung zwischendrin. Das Buch hat ein paar wenige Längen, die dazu verleiten, das Buch aus der Hand zu legen. Trotzdem ist es keine seicht dahinplätschernde Geschichte, es gibt spannende und überraschende Wendungen, auch ungewöhnliche Erzählperspektiven. Und doch hätte man sicher an der ein oder anderen Stelle noch etwas kürzen können, um die Geschichte zu verdichten. Nichtsdestotrotz hat es die Geschichte geschafft, mich aus meiner Leseflaute herauszuholen und das lag am Ende ganz einfach daran, dass das Buch Spaß gemacht hat. Es passte einfach alles zusammen.
"Morgen, morgen und wieder morgen" ist ein tolles Plädoyer an die 90er, an Poesie, an Shakespeare und an die kleinen und großen Rätsel des Lebens. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für alle Fans der 90er, der Videospiele, der dramatischen Geschichten ohne Klischees.