Tiefgründiger als erwartet
Inhalt:
Sechs Wochen Island! Für die zehnjährige Eva gibt es kaum etwas Schlimmeres.
Fazit:
Schon bei den ersten Zeilen des Klappentextes war meine Neugierde geweckt. Island soll doch so ein wunderschönes ...
Inhalt:
Sechs Wochen Island! Für die zehnjährige Eva gibt es kaum etwas Schlimmeres.
Fazit:
Schon bei den ersten Zeilen des Klappentextes war meine Neugierde geweckt. Island soll doch so ein wunderschönes und magisches Land sein. Woher kommt dann Evas Ablehnung? Also half nur das Lesen dieser Geschichte um Antworten zu bekommen.
Eva soll nach Island reisen, weil ihre Mutter beruflich durch ganz Europa reisen muss und keine Zeit für ihre Tochter hat. Also bleibt nur eine Lösung, Eva muss nach Island zu ihrem Vater und dort ihre Ferien verbringen. Ein Horrorszenario für die 10-jährige, da sie der neuen Freundin ihres Vaters die Schuld an der Trennung ihrer Eltern gibt und Eva ihr in Island wohl kaum aus dem Weg gehen kann. Ob die neue Freundin ihres Vaters wirklich so schlimm ist, wie von Eva erwartet, müsst ihr leider selbst herausfinden.
Auch den anderen Charakteren in Island begegnet Eva erst einmal mit Ablehnung und sie verbarrikadiert sich in ihrem Zimmer. Da hilft kein gutes Zureden und Hoffen, denn Island ist für Eva nun mal negativ besetzt. Ob das Nachbarsmädchen die harte Schale knacken kann?
Sogar ihre Liebe zu den Islandpferden hat Eva tief in ihrem Herzen vergraben, da sie mit zu vielen schmerzlichen Erinnerungen verbunden ist. Doch die Herde auf der Nachbarkoppel weckt immer wieder Evas Interesse und ganz besonders Eldur, das Feuerpferd, hat es ihr angetan. Ob sich Eva wohl überwinden und wieder zu ihrer alten Pferdeliebe stehen kann, lest bitte selbst, es lohnt sich.
Ich hatte kaum mit dem Lesen begonnen und war schon tief in der Handlung und konnte mit Eva fühlen und leiden, obwohl es sich um ein Kind handelt. Schon daran zeigt sich, dass die Protagonistin so toll ausgearbeitet ist, dass sie sich schnell in die Herzen der Leserschaft schleicht. Auch die anderen Charaktere konnten schnell meine Sympathie erringen, da sie sehr lebensnah beschrieben waren. Alle Charaktere hatten ihre Ecken und Kanten mit großen und kleinen Problemen und wirkten dadurch, wie mitten aus dem Leben gegriffen. Toll gemacht.
Die Landschaft von Island war so bildgewaltig beschrieben, dass ich am Liebsten sofort meine Koffer gepackt hätte um mit den Pferden das Land zu entdecken.
Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen, da es so viele wichtige Themen behandelt, ohne dass der Zeigefinger erhoben wird. Eva wird einfach genügend Zeit und Raum gegeben, sich die neuen Familienverhältnisse anzuschauen und sich an sie zu gewöhnen. Ob sie ihre Einstellung ändert müsst ihr leider selbst lesen.
Dieses Buch hebt sich von den üblichen Büchern für pferdebegeisterte Mädchen wohltuend ab, da es nicht so oberflächlich ist und auch ernstere Themen kind- und jugendgerecht vermittelt. Ich hatte schöne und spannende Lesestunden und vergebe dafür eine überzeugte Kauf- und Leseempfehlung, an Jung und Alt.