Wirre Gewalt im Zug
Bullet TrainMit viel Vorschlusslorbeeren bedacht, habe ich mit großem Interesse diesen Roman unter meine Fittiche genommen. Ich bin persönlich sehr enttäuscht worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ...
Mit viel Vorschlusslorbeeren bedacht, habe ich mit großem Interesse diesen Roman unter meine Fittiche genommen. Ich bin persönlich sehr enttäuscht worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ist ein Shinkansen Zug, welcher zwischen dem Titel des Buches förmlich hindurchfährt. Der Klappentext ist sehr kurzgehalten und weiß Spannung zu erzeugen. In der Story geht es um eine Fahrt in dem berühmten Shinkansen aus Tokio heraus, welcher zu einer brutalen und blutrünstigen Reise für die Protagonisten wird. Im Mittelpunkt stehen mehrere Personen, deren Geschichte innerhalb des Zuges an verschiedene Erzählstränge geknüpft sind. Wer wird es am Ende schaffen lebend aus dem Zug auszusteigen?
Der Hauptprotagonist Nanao ist ein zwielichtiger, aber nicht unsympathischer Typ, welcher für seine Auftraggeberin Maria „Projekte“ durchführt. Er ist in manchen Situationen sehr ungeschickt, was mir sehr vertraut war. Als wesentliche Nebenfiguren treten die Ganoven Lemon und Tangerine; Kimura, ein ehemaliger Sicherheitsmitarbeiter, welcher auf Rache aus ist, sowie der Teenager Oij. Gerade Oij gibt der Geschichte auf seine Art eine entscheidende Wendung.
Die Spannung der Geschichte speist sich aus den Ereignissen innerhalb der Fahrt und war, aber aus meiner Sicht, sehr vorhersehbar. Der Aufbau der Geschichte ist durch wenige Zeitsprünge unterbrochen, welche aber nicht der Aufhellung der Tatsachen diente.
Der Schreibstil des Autors ist sehr dialogorientiert und ist flüssig ins Deutsche übersetzt worden. Insgesamt wirkte die Story im Ganzen nicht durchdacht. Der Leser wird von einem Gewaltexzess zum nächsten brutalen Akt begleitet und die Geschichte wirkt trotz allem sehr banal. Die Menschen sterben auf der Fahrt, ohne dass jemand eingreift oder den Zug anhält. Die Logik der Story war für mich nicht klar definiert und deshalb etwas verwirrend. Auch haben die Charaktere keine ausgeprägten Persönlichkeiten, auch wenn manchmal versucht wird mit kleinen „Ticks“ einzelner Protagonisten so etwas wie Entwicklung darzustellen. Als Zielgruppe kommen Anhänger von Thrillern in Frage. Das Fazit ist negativ. Eine Aneinanderreihung von Gewalt mit ein paar Slapstick-Dialogen, welche den Lesefluss nie zu einer Freude für Anhänger von schönen Geschichten werden lässt. Ich bin sehr enttäuscht von diesem Thriller und kann deshalb keine Empfehlung für diesen ausgeben. Trotz allem lasse ich es jedem einzelnen frei seine eigene Meinung zu diesem Werk zu geben.