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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wirre Gewalt im Zug

Bullet Train
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Mit viel Vorschlusslorbeeren bedacht, habe ich mit großem Interesse diesen Roman unter meine Fittiche genommen. Ich bin persönlich sehr enttäuscht worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ...

Mit viel Vorschlusslorbeeren bedacht, habe ich mit großem Interesse diesen Roman unter meine Fittiche genommen. Ich bin persönlich sehr enttäuscht worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ist ein Shinkansen Zug, welcher zwischen dem Titel des Buches förmlich hindurchfährt. Der Klappentext ist sehr kurzgehalten und weiß Spannung zu erzeugen. In der Story geht es um eine Fahrt in dem berühmten Shinkansen aus Tokio heraus, welcher zu einer brutalen und blutrünstigen Reise für die Protagonisten wird. Im Mittelpunkt stehen mehrere Personen, deren Geschichte innerhalb des Zuges an verschiedene Erzählstränge geknüpft sind. Wer wird es am Ende schaffen lebend aus dem Zug auszusteigen?

Der Hauptprotagonist Nanao ist ein zwielichtiger, aber nicht unsympathischer Typ, welcher für seine Auftraggeberin Maria „Projekte“ durchführt. Er ist in manchen Situationen sehr ungeschickt, was mir sehr vertraut war. Als wesentliche Nebenfiguren treten die Ganoven Lemon und Tangerine; Kimura, ein ehemaliger Sicherheitsmitarbeiter, welcher auf Rache aus ist, sowie der Teenager Oij. Gerade Oij gibt der Geschichte auf seine Art eine entscheidende Wendung.

Die Spannung der Geschichte speist sich aus den Ereignissen innerhalb der Fahrt und war, aber aus meiner Sicht, sehr vorhersehbar. Der Aufbau der Geschichte ist durch wenige Zeitsprünge unterbrochen, welche aber nicht der Aufhellung der Tatsachen diente.

Der Schreibstil des Autors ist sehr dialogorientiert und ist flüssig ins Deutsche übersetzt worden. Insgesamt wirkte die Story im Ganzen nicht durchdacht. Der Leser wird von einem Gewaltexzess zum nächsten brutalen Akt begleitet und die Geschichte wirkt trotz allem sehr banal. Die Menschen sterben auf der Fahrt, ohne dass jemand eingreift oder den Zug anhält. Die Logik der Story war für mich nicht klar definiert und deshalb etwas verwirrend. Auch haben die Charaktere keine ausgeprägten Persönlichkeiten, auch wenn manchmal versucht wird mit kleinen „Ticks“ einzelner Protagonisten so etwas wie Entwicklung darzustellen. Als Zielgruppe kommen Anhänger von Thrillern in Frage. Das Fazit ist negativ. Eine Aneinanderreihung von Gewalt mit ein paar Slapstick-Dialogen, welche den Lesefluss nie zu einer Freude für Anhänger von schönen Geschichten werden lässt. Ich bin sehr enttäuscht von diesem Thriller und kann deshalb keine Empfehlung für diesen ausgeben. Trotz allem lasse ich es jedem einzelnen frei seine eigene Meinung zu diesem Werk zu geben.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Verwirrende Story

Befreiung
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Mit einer großen Portion Vorfreude habe ich mich dieses sehr imposant erscheinenden Science-Fiction-Werks von Peter Hamilton angenommen. Ich bin leider nicht von diesem Werk überzeugt worden. Das Cover ...

Mit einer großen Portion Vorfreude habe ich mich dieses sehr imposant erscheinenden Science-Fiction-Werks von Peter Hamilton angenommen. Ich bin leider nicht von diesem Werk überzeugt worden. Das Cover ist dunkel gehalten. Erkennbar ist die Ansicht des Weltalls sowie eines fremden Planeten. Im Vordergrund ist eine moderne Stadt zu erkennen. Der Klappentext weiß den Leser zu locken, ohne zu detailliert daherzukommen. In der Story, welche um das Jahr 2150 spielt, geht es um die Kolonisierung des Weltalls durch die Menschen. Sie haben es dank moderner Technologie geschafft ein neues Transportwesen zu etablieren bzw. zwischen einzelnen Welten zu reisen. Dabei treffen sie auf ein gigantisches Raumschiff welches außerirdische Wesen, den Olyix gehört. Diese erweisen sich als nicht so friedlich wie es die Menschen am Anfang angenommen haben. Somit beginnt für die Menschheit ein Kampf ums Überleben. Als wesentliche Protagonisten kommen Yuri Alster ein Sicherheitschef des Unternehmens Connexion, sowie Callum Hepburn in Betracht. Callum Hepburn ist ein typischer „Agententyp“ mit einer versteckten Portion von Gefühlen welcher er jedoch nur ganz selten offenbart. Eine wesentliche Nebenfigur der Geschichte ist Alik Monday vom FBI. Der Aufbau der Geschichte ist in meinen Augen nicht stringent. Es finden zwischen den einzelnen Kapiteln immer wieder größere Zeitsprünge statt. Ich hatte trotz intensiver Konzentration sehr große Schwierigkeiten der Handlung zu folgen. Auch finden in der Logik der Handlung meiner Meinung nach immer wieder Brüche statt. Bei Romanen mit verschiedenen Zeitsprüngen ist es immer wieder wichtig einen Anhaltspunkt für die leserliche Orientierung zu finden (z. Orte, Personen etc.). Dies war hier leider auch nur bedingt der Fall. Der Schreibstil des Autors ist gut lesbar und gut in das Deutsche übersetzt worden. Als Zielgruppe des Romans kommen, wenn überhaupt tendenziell nur Fans von Science-Fiction in Frage. Das Fazit ist leider nicht positiv. Verwirrend und sehr verworren in der Handlung kann ich diesem Buch außer dem Grundgedanken der Geschichte sowie dem eigentlich interessanten Erzählstil leider nicht viel abgewinnen. Aber großen Science-Fiktion Fans möchte ich hier gerne die Chance geben, ihre eigene Meinung über dieses Werk zu bilden.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Eroberung ist nie frei von Gewalt

Die Eroberung Amerikas
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Mit viel Vorschusslorbeeren behaftet durch die Vornominierung für den Deutschen Buchpreis war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Das Cover ist in bunt gestaltet. ...

Mit viel Vorschusslorbeeren behaftet durch die Vornominierung für den Deutschen Buchpreis war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Das Cover ist in bunt gestaltet. Man erkennt spanische Konquistadoren auf Pferden, welche durch die amerikanische Prärie marschieren. Der Klappentext ist sehr kurzgefasst und gibt nur einen groben Überblick über die Handlung. In der Geschichte, welche auf zwei Zeitebenen spielt. Es geht um den „Eroberer“ Ferdinand Desoto, welcher bereits für Spanien auf mehreren Feldzügen durch Südamerika mitgewirkt hat. Als neue Aufgaben darf dieser im Jahr 1538 eine große Expedition durch Florida anführen. Auf der anderen Zeitebene klagt ein bisher erfolgsloser New Yorker Anwalt im Namen aller indigenen Stämme auf Rückgabe der gesamten USA an die Ureinwohner. Die wesentlichen Protagonisten der Geschichte sind Ferdinand Desoto, sowie der New Yorker Anwalt Trutz in der heutigen Zeit. Desoto ist ein skrupelloser machtbesessener Anführer einer Truppe, welcher sehr egoistisch nur an seinem Ruhm interessiert ist. Das menschliche sowie die Achtung vor anderen Kulturen oder der Natur sind im dabei völlig fremd. Er kommt dabei sehr ungeniert und unsympathisch herüber und man kann sich als Leser nur schwer mit ihm identifizieren.

Der New Yorker Anwalt Trutz kommt dabei schon viel sympathischer rüber. Mit viel Pech im Leben behaftet versucht er das Unrecht, welches den indigenen Völkern angetan wurde, endlich in die juristische Sprache in Form eines gerechten Urteils zu wandeln. Dabei muss er so einige Hindernisse überwinden. Dabei kommt es zu einer interessanten Wendung innerhalb des Romans. Die interessanteste und lustigste Nebenfigur der Geschichte ist der deutsche Müggenflug (Spitzname Gunkel). Er ist ein typischer Schwabe und ein Luftikus. Mit süffisanten Kommentaren lockert er diesen Roman etwas auf.

Die Spannung der Geschichte ist mit dem Fortschreiten der Expedition erkennbar, obwohl die Erzählung etwas langatmig daherkommt. Der Aufbau der Geschichte ist stringent. Was mir nicht gefallen hat war die Tatsache, dass manchmal die Zeitsprünge zwischen den Ebenen innerhalb eines Abschnittes ohne Ankündigung erfolgt sind. Dies hat meiner Meinung nach den Lesefluss und das Verständnis in meinen Augen sehr gestört. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und mit relativ einfacher Sprache versehen. Gerade die sehr einfache Sprache hat den Roman aber etwas aufgelockert. Als Besonderheit ist eine Karte der Expedition zu erwähnen, welche am Ende des Romans zu finden ist. Der Roman richtet sich an Anhänger der amerikanischen Geschichte. Das Fazit ist leider nicht positiv. Sehr langatmig und mit sehr detaillierten fast schon überzogenen Beschreibungen des brutalen Vorgehens der Konquistadoren ist dieser Roman überhaupt nicht mein Fall gewesen.

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Veröffentlicht am 13.09.2017

Spione und Geheimdienste

Cambridge 5 - Zeit der Verräter
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Seit der Ankündigung zu diesem Roman war ich sehr neugierig und gespannt, wie eine Historikerin dieses Thema verpacken würde. Mal etwas ganz anderes und dennoch jüngst vergangene komplexe Geschichte, wie ...

Seit der Ankündigung zu diesem Roman war ich sehr neugierig und gespannt, wie eine Historikerin dieses Thema verpacken würde. Mal etwas ganz anderes und dennoch jüngst vergangene komplexe Geschichte, wie ich sie mir immer wünsche.
Das Cover ist düster und passt perfekt zu einem Spionageroman, gleichzeitig versprüht das Cover aber auch die Eleganz, die zur elitären Schicht Cambridges passt. Alles in allem sehr gelungen.
Doch so vielversprechend wie die Verpackung und so gut die Voraussetzungen waren, der Inhalt hat mich leider enttäuscht. Das Buch hat mich zu keiner Zeit gepackt, meiner Meinung nach ist es eher ein Sachbuch und kein Roman, dies hat vielerlei Gründe.
Die Konzeption des Buches ist sehr detailliert aufgebaut, nichts wird dem Zufall überlassen, am deutlichsten hat dies Einfluss auf die Figuren. Mag man am Anfang noch über den derben britischen Humor schmunzeln, da er so richtig fies ist, steigt man sehr schnell dahinter, dass dies nur Fassade ist. Sämtliche Protagonisten und Nebenfiguren wirken kalt, langweilig, steril und absolut unüberzeugend. Sie spielen alle eine Rolle, aber sind keine lebensechten und authentischen Figuren.
Der Roman ist meiner Meinung nach überzeichnet, die Autorin versucht eine ungeheure Fülle von Informationen um ihre Expertise an den Leser zu bringen. Durch die Einschübe der Doktorarbeit einer Cambridge-Studentin gelingt ihr dies auf engstem Raum auch sehr gut. Am Anfang konnte ich ihr noch einigermaßen folgen, doch am Ende waren es für mich einfach zu viele Informationen, die ich zum einen nicht mehr verarbeiten konnte und zum anderen fehlte mir bei einigen Verstrickungen das Vorwissen, um der Autorin zu folgen.
Der Schreibstil erinnert ebenfalls an ein Sachbuch und nicht an einen Roman, da man als Leser immer eine gewisse Distanz spürt, auch versucht die Autorin kaum Gefühle und Emotionen bei ihren Lesern zu erzeugen. Viele Dialoge verlaufen im Sand, viele Beschreibungen sind nicht zielführend, so entsteht der Eindruck vieler Belanglosigkeiten, die dazu führen, dass man den Roman anfängt „quer“ zu lesen.
Dies ist meine persönliche Meinung zu diesem Buch. Anderen Lesern mag dieses Buch besser gefallen, mir hat es leider gar nicht gefallen und es gehört zu den schlechtesten die ich in diesem Jahre gelesen habe und somit kann ich leider auch keine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Leider nicht mein Buch

Die Postmeisterin
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Leider bin ich mit diesem historischen Roman von Helga Glaesener nicht zurechtgekommen. Im Folgenden möchte ich erklären warum dies so war.
Das Cover gefiel mir zunächst sehr gut, es passt meiner Meinung ...

Leider bin ich mit diesem historischen Roman von Helga Glaesener nicht zurechtgekommen. Im Folgenden möchte ich erklären warum dies so war.
Das Cover gefiel mir zunächst sehr gut, es passt meiner Meinung nach gut zu einem historischen Roman, da der Wiedererkennungswert direkt gegeben ist. Auch die Buchbeschreibung las sich sehr gut, sodass ich dieses Buch auf meinen Wunschzettel setzte. Als ich dann über NetGalley die Möglichkeit bekam, dieses Buch zu lesen, forderte ich es als Rezensionsexemplar an.
Dieses Buch habe ich wohl nur zu Ende gelesen, weil es ein Leseexemplar war und ich eine eigene Meinung zu dem Buch verfassen muss, sonst hätte ich es wohl abgebrochen. Denn irgendwie hat mich dieses Buch zu keiner Zeit gepackt, ich hatte mich auf einen spannenden Roman gefreut, doch leider kam für mich diese Spannung nicht so richtig auf. Schwierig finde ich auch die Buchbeschreibung. Zwar geht es in Teilen um die Postzustellung, aber die familiären Schwierigkeiten nehmen den Hauptanteil der Handlung ein. Es geht nicht nur um die „Herkunft“ von Moritz sondern auch von Tile, dem zweiten Jungen, um den Aliz sich kümmert.
Beim Lesen schweiften meine Gedanken immer wieder ab, ich hatte stellenweise Mühe mich auf den Roman zu konzentrieren. Ich weiß nicht, ob dies an mir lag und es einfach nicht mein Buch war, oder ob es wirklich auf den Plot zurückzuführen ist. Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich keine Probleme, sie schreibt verständlich und gut. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, leider finden sich über den Kapitelangaben keine Orts- und Zeitangaben, die dem Leser die Orientierung erleichtern.
Schwierig fand ich die politischen Verstrickungen, diese fordern meiner Meinung nach eine sehr hohe Aufmerksamkeit vom Leser. Mir ist es leider bis zum Schluss nicht geglückt, dieses Geflecht bis in den letzten Winkel zu durchschauen.
Von daher kann ich leider für diesen Roman keine Leseempfehlung aussprechen. Das Publikum dieses Buches sind mit Sicherheit die Leser von historischen Romanen. Helga Glaesener und ich haben diesmal nicht zueinander gefunden, ob es einen erneuten Versuch meinerseits geben wird, kann ich noch nicht sagen.