Was macht Leben aus?
An jenem Tag in ParisUmgeben von Klängen der Melancholie und Träumen rieselt der Roman wie Puderschnee zwischen den Zeilen des Lesers. Immer die Hoffnung nicht aufzugeben, wagen und am Ende doch glücklich oder traurig sein; ...
Umgeben von Klängen der Melancholie und Träumen rieselt der Roman wie Puderschnee zwischen den Zeilen des Lesers. Immer die Hoffnung nicht aufzugeben, wagen und am Ende doch glücklich oder traurig sein; so lässt sich dieser Roman sehr gut zusammenfassen. Das Cover ist bunt gestaltet. Auf grünem Hintergrund erkennt man ein Treppenhaus, in dem eine Person abwärts schreitet. Der Klappentext ist prägnant, ohne ausführlich zu sein und bereitet einen als Leser gut auf das Handlungsgeschehen vor. In der Story geht es in einzelnen Geschichten über vier besondere Protagonisten, welche auf unterschiedliche Weise am Ende der Handlung eine Gemeinsamkeit aufweisen. Da ist zum einen Guillaume, ein Maler welcher unsterblich verliebt ist und immer wieder von der Hoffnung getrieben ist, diese eine wahre Liebe zu der Kunst und zu einem Menschen zu finden. Ein weiterer Hauptprotagonist ist Jean-Paul, ein Journalist, welcher auf der Suche nach den „wahren“ Geschichten des Lebens ist. Auf seiner Suche vergisst Jean-Paul sehr oft das wesentliche was ihm in seinem Leben geblieben ist. Eine weitere wichtige Darstellerin ist die junge Mutter Camille, welche als Haushälterin des berühmten Schriftstellers Marcel Proust ein mysteriöses Geheimnis mit sich trägt. Camille begleitet diesen Roman mit einer besonderen Mischung aus Hartnäckigkeit sowie Demut und versucht anhand der besonderen Begegnung mit Marcel Proust (Autor des Werkes „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“) Kraft für ihr weiteres Leben zu schöpfen. Der letzte wesentliche Darsteller der Geschichte ist der junge „Puppenspieler Souren Balakian“. Dieser wurde zu meiner absoluten Lieblingsfigur in der Handlung. Als Armenier aus seinem Heimatland aufgrund des brutalen Krieges zwischen Armenien und der Türkei geflohen, verarbeitet er sein Trauma in seinen Aufführungen. Er wird ein Teil dieser Puppen und lebt sein Leben, aber auch seine brutale Vergangenheit in ihnen.
Der Aufbau der Geschichte ist stringent und sehr gut verständlich dargestellt. Die Handlung spielt in zwei Zeitsträngen und ist wegen ihrer geradlinigen Erzählung für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, leicht verspielt und mit einer großen Prise Melancholie verbunden. Die Übersetzung der Zeilen ist trefflich mit viel Gefühl und Sinn für Details gelungen. Der Roman richtet sich an alle Leserinnen und Leser, welche an Literatur und am Kunstleben Interesse haben. Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Diese Geschichte ist eine Ode an das Künstlerleben des Paris der 20er Jahre. Die Kunst des Schaffens liegt nicht in seinem „Wirken“, sondern in seiner Wirkung. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde der Kunst und seiner vielen kleinen Besonderheiten sowie den Freunden an die Frage: Was macht Leben aus?