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Veröffentlicht am 02.07.2022

Ein Abschied für immer?

Portugiesisches Gift
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Ich war von den Vorgängerbänden bekanntermaßen sehr begeistert. Auch in diesem Fall war ich insgesamt zufrieden auch wenn ich mir gerade ein etwas anders Ende gewünscht hätte. Das Cover ist erneut, typisierenderweise ...

Ich war von den Vorgängerbänden bekanntermaßen sehr begeistert. Auch in diesem Fall war ich insgesamt zufrieden auch wenn ich mir gerade ein etwas anders Ende gewünscht hätte. Das Cover ist erneut, typisierenderweise der Reihe angepasst, bunt gestaltet. Dem Leser zeigt sich eine Stadtansicht von Lissabon an deren rechten Bandseite sich eine Kirche oder ein Kloster erkennen lässt. Der Klappentext ist sehr knapp gefasst und weiß durch wenige Informationen Spannung für den Leser zu erzeugen. In der Story geht es um den tragischen Tod eines Jungen, welcher aufgrund einer Lebens-mittel Allergie auf tragische Weise ums Leben kommt. Schnell ist sich die Staatsanwaltschaft bewusst, dass dies kein Zufall sein kann. Kriminalkommissarin Helena Gomes ist sich schnell sicher, dass hier kein tragisches Unglück vorliegen kann. Wird sie es schaffen die Täter oder den oder die Täterin dingfest zu machen?

Als einer der beiden Hauptprotagonisten tritt erneut der ehemalige Polizist Henrik Falkner, welcher ein Antiquariat in Lissabon betreibt, in Erscheinung. Er überzeugt durch eine oft sehr ruhige, in sich gekehrte, manchmal leicht melancholische Art. Ihm zur Seite steht die Kriminalkommissarin Helena Gomes eine alleinerziehende Mutter. Sie befindet sich in einer Beziehung mit Henrik und bittet zum ersten Mal diesen um Mithilfe in diesem tragischen vermeintlichen Unglück. In dem Roman treten zahlreiche Nebendarsteller in Erscheinung. Da sind zum einen Henriks „Catia“, welche ihm oft im Antiquariat aushilft und ihn auch dort vertritt, die junge Giesela, welche manchmal kleine Aufträge für Henrick bezüglich seines Antiquariats oder seiner privaten Ermittlungen übernimmt. Des Weiteren sind die Eltern des tragisch verunglückten Jungen Herr und Frau Pedrosa, die Unternehmertochter Raquel Juliano sowie die Staatsanwältin Lucia Lobato zu nennen. Gerade Lucia Lobato hat mir dabei am besten gefallen. Ich konnte diese nicht einordnen auf welcher Seite diese wirklich steht. Gerade ihre selbstbewusste manchmal überhebliche aber dann auch wieder verletzliche Art hat mir sehr gut gefallen.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nur durch Zeitsprünge in das Jahr 1999, die Jungendjahre von Helena unterbrochen. Da dieser Zeitsprung aber für die Entwicklung der Geschichte von Bedeutung ist hat diese keinen negativen Einfluss auf das Leseerlebnis. Die Story spielt ansonsten im Lissabon der heutigen Zeit. Der Schreibstil des Autors ist sehr bildhaft, flüssig, dialogorientiert und lebendig. Im letzten Band hatten mir gerade die vielen Landestypischen Rezepte und Einflüsse sehr gefallen. Dies hatte ich in diesem Fall etwas vermisst. Als Besonderheit ist allerdings eine Karte der wesentlichen Handlungsorte von diesem Fall abgebildet welche für den Leser sehr hilfreich ist. Die Zielgruppen des Romans sind meiner Meinung nach Männer und Frauen aller Altersgruppen, da für beide Geschlechter gut herausgearbeitete Persönlichkeiten in Erscheinung treten. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass dem Autor ein guter Krimi gelungen ist, welcher jedoch nicht an den letzten Band heranreicht. Insgesamt war ich aber mit dem neuen Fall gut unterhalten worden, auch wenn ich mir ein anders Ende gewünscht hätte. Trotz allem hoffe ich noch einen weiteren Lissabon-Fall lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Mord auf Usedom

Der Tote im Netz
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Sehr erfrischend und unterhaltsam kommt dieser Usedom-Krimi daher. Ich bin sehr gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Erkennbar ist ein typisches Strandpanorama mit Möven, welche sofort ...

Sehr erfrischend und unterhaltsam kommt dieser Usedom-Krimi daher. Ich bin sehr gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Erkennbar ist ein typisches Strandpanorama mit Möven, welche sofort Urlaubswünsche in einem gedeihen lassen. Der Klappentext ist sehr ausführlich und bereitet die Leser sehr gut auf das Handlungsgeschehen vor. In der Story geht es um die Radioreporterin Franziska Mai, welche beim Radiosender Usedoms auf der Insel arbeitet. Aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen in der Medienwelt ist Franziska gezwungen an neuen Formaten zur Verbesserung der Reichweite zu arbeiten. Sie wird per Zufall direkt mit einem Mord an einem einheimischen Fischer konfrontiert. Schnell wird ihr journalistischer Jagdinstinkt geweckt. Zusammen mit ihrem Azubi Janis versucht sie auf eigene Faust zu ermitteln. Aber da ist noch der sehr strenge und unsympathische Kommissar Kay Lorentz, welcher alles andere als erfreut über ihre Ermittlungen ist. Wird es dem ungleichen Team gelingen die Täter zu überführen?

Die Hauptprotagonistin Franziska May ist eine sympathische rheinländische Frohnatur, welche sich sehr mit ihrem Beruf als Journalistin identifiziert. Sie ist an der Wahrheit und an Menschen und ihren Schicksalen interessiert. Als Gegenpart zu ihr ist Kommissar Kay Lorentz zu nennen. Er ist ein in sich gekehrter Mensch, welcher vieles sehr negativ und sachlich sieht. Im Laufe der Geschichte macht dieser aber eine interessante Entwicklung durch und die Leser erfahren so einiges über sein Privatleben. Als wesentliche Nebenfiguren sind neben Franziskas Azubis Janis, der Umweltaktivist Schollmeyer, die Aktivistinnen Helena und Imke sowie der Kellner Alessio Ölschläger zu nennen. Dabei hat mir Janis mit Abstand am besten gefallen. Er ist ein typischer junger Mann, welcher charakterlich noch nicht so ausgereift ist. Er lässt sich aber von seiner Chefin immer wieder überreden und ist ihr trotz seiner manchmal tollpatschigen Art in den entscheidenden Momenten eine echte Hilfe.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und mit keinerlei Zeitsprüngen versehen. Die Handlung ist in der heutigen Zeit angesiedelt und damit gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte wird immer mal wieder unterbrochen und entwickelt sich so stetig weiter. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, dialogorientiert und humorvoll. Als Besonderheit kann eine ausführliche Karte der Handlungsorte, sowie ein kurzer Steckbrief über die beiden Hauptdarsteller aufgeführt werden.

Zielgruppe sind Krimifans in allen Altersklassen. Humorvoll und äußerst leicht kommt dieser Kriminalroman daher. Ich bedanke mich bei der Autorin für die spannenden und fröhlichen Lesestunden und bin sehr gespannt auf den nächsten Fall um die quirlige Reporterin Franziska Mai.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Dolce Vita

Flüssiges Gold
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Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung ...

Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung mit Pinien und einem schönen Landhaus. Der Klappentext ist kurz und prägnant und fasst das wesentliche Handlungsgeschehen sehr gut zusammen. In der Geschichte geht es um Commissario Luca, welcher zusammen mit seiner Tochter Emma und ein paar Eseln auf einem abseits gelegenen Hof in der Nähe des kleinen Städtchens Montegiardino lebt. Aufgrund der ländlichen Idylle rechnet er nicht mit Gewalttaten, wie er es aus dem Großstadtleben aus Venedig kennt. Plötzlich wird inmitten der Piazza von Montegiardino eine Olivenbäuerin angeschossen. Kurze Zeit später ereignet sich ein erneuter Überfall mit Schusswaffengebrauch. Es scheint als hätte die Mafia den kleinen Ort für sich entdeckt. Oder stecken doch lokale Persönlichkeiten hinter den Taten?

Commissario Luca ist ein liebevoller, alleinerziehender Vater. Für ihn sind seine Tochter und seine Esel auf seinem Hof alles im Leben. Nebenher führt er ein beschauliches berufliches Leben im Idyll der Toskana. Er ist sehr mit dem Kleinstadtbürgertum in Montegiardino verwoben und kennt dort sehr viele Einwohner persönlich. Als es jedoch aufgrund der Anschlagsserie ernst wird, zeigt er seine mutige Seite und beweist auch der Polizei von Florenz, dass viel mehr als ein Dorfpolizist in ihm steckt.

Als bedeutsame Nebendarsteller sind Lucas Tochter Emma, die Florentiner Kommissarin Aurora, sowie die Ärztin Dottoressa zu nennen. Dabei hat mir Aurora am besten gefallen, zeigt sie im Laufe der Erzählung eine deutliche Charakterwandlung, welche man ihr am Anfang gar nicht zugetraut hätte.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge zu erkennen. Die Handlung spielt im heutigen Zeitalter und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte ist gut und wird durch geschickte Verschnaufpausen bis zum Ende hochgehalten. Der Schreibstil ist sehr dialogorientiert, flüssig und sehr gut lesbar. Das Fazit ist positiv. Locker leicht mit Anspielungen auf die Landschaft und die Kulinarik Italiens kommt dieser Krimi daher. Ich kann diesen leichten Krimi jedem nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Magie in Buchform

Die magischen Buchhändler von London
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Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein ...

Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein aufgeschlagenes Buch erkennbar. Unterhalb dieses Buches ist der Titel ebenfalls in lila aufgezeichnet. Der Klappentext ist sehr mysteriös gehalten und weiß so Spannung beim Leser zu erzeugen. In der Story geht es um die junge Susan Arkshaw, welche sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater begibt. Dabei besucht sie ihren sonderbaren Onkel. Plötzlich wird sie angegriffen und von einem jungen Buchhändler namens Merlin gerettet. Sie wird mit einer Welt konfrontiert, welche sie bisher nur aus Büchern oder Fantasyfilmen kannte. Es existiert eine Parallelwelt (Alte Welt genannt) in der heutigen Zeit. Sie wird Zeugin von der Existenz von Dämonen und anderen mysteriösen Wesen. Wird es Susan gelingen ihren Vater zu finden?

Die Protagonistin ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit, welche aufgrund der frühen Trennung ihrer Eltern früh auf sich allein gestellt ist. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, welche ein typisches Hippie-Leben führt. Aufgrund ihrer mystischen Ader fällt es ihr aber leicht sich schnell in dieser „neuen Welt“ zurechtzufinden. Auch Merlin überzeugt als Hauptdarsteller wobei mir dieser etwas zu überzeichnet wirkte. Als wesentlicher Nebendarsteller kann Merlins Schwester Vivien genannt werden, welche öfters versucht ihrem Bruder eine freundschaftliche Stütze zu sein.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und ist keinen Zeitsprüngen unterworfen. Der Schreibstil des Autors ist sehr detailreich und dialogorientiert. Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen und in einen sehr gut lesbaren Schreibstil umgesetzt worden.

Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Fantasy-Literatur in Frage. Das Fazit dieses Fantasy-Romans ist positiv. Mit einer ungeheuren Spannung, den jungen Protagonisten, sowie ohne viel Vorgeplänkel ist dieser Roman gerade etwas für jüngere Leser. Aber auch ältere Leserinnen und Leser können getrost zu diesem Buch greifen.

Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich auf eine weitere Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Die Leidenschaft der Malerei

Ursula und die Farben der Hoffnung
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Nach dem ersten Teil um die Familie Dehmel war mir klar, dass ich diese Reihe von Ulrike Renk weiterverfolgen wollte. Dieser zweite Teil hat mir besser gefallen als der erste Teil, dies hatte unterschiedliche ...

Nach dem ersten Teil um die Familie Dehmel war mir klar, dass ich diese Reihe von Ulrike Renk weiterverfolgen wollte. Dieser zweite Teil hat mir besser gefallen als der erste Teil, dies hatte unterschiedliche Gründe.

Das Cover ist wieder sehr gut gestaltet, unten ist eine Stadtansicht von Berlin abgedruckt, dann die Überschrift und oben sehen wir Ursula, welche mit einem mondänen Hut zur Seite blickt. Der Klappentext ist ein klein wenig irritierend. Insgesamt steht Ursulas Entwicklung unbestreitbar im Mittelpunkt, dennoch nimmt nicht ihre Familie den Hauptteil der Handlung ein, sondern die Familie Dehmel, die für sie zu einer zweiten Familie wird. Eine besondere Beziehung pflegt Ursula zu Vera, der Tochter von Paula und Richard Dehmel. Denn die beiden sind nicht nur beste Freundinnen, sondern auch Seelengefährtinnen. Vera ist diejenige die Ursula in die Kunstszene einführt und so Ursula eine ganz neue Welt eröffnet.

Der Roman beginnt 1911 und endet im Frühjahr 1918, somit sind Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln eine logische Konsequenz, diese werden aber zu Beginn des Kapitels angezeigt. Es geht neben der Kunst und dem Krieg, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft, um ihre Berufsausbildung.

Besonders genossen habe ich die Ausflüge an die Ostsee, hier versprühte die Geschichte eine wunderbare Leichtigkeit, die es dem Leser sehr leicht machte, vollends in die Geschichte einzutauchen.

Bemerkenswert ist die Entwicklung der Figuren, besonders der Personen, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen um Ursula. Diese habe ich sehr ins Herz geschlossen, sie wird im Laufe der Geschichte zu einer mutigen und selbstbewussten Frau. Aber auch Richard und Paula Dehmel haben sich verändert und mir ist gerade Richard hier im zweiten Band wesentlich sympathischer gewesen als noch in Teil eins.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Einzige was mir ein wenig beim Weiterlesen im Weg war, waren die doch recht langen Kapitel, die gerade unterwegs nicht zur Produktivität einladen, wenn man die Angewohnheit hat unter gar keinen Umständen mitten, im Kapitel aufzuhören. Die Gedichte von Paula haben den Roman wieder sehr bereichert. Ebenso Ursulas Gabe die Welt in Farben zu sehen, ein ganz spannender Einblick.

Ein Muss für alle Fans von Ulrike Renk und historischen Familien-Sagas. Berührend, ergreifend und intensiv, die Geschichte einer ganz besonderen Familie in der Zeit der Umbrüche vor und während dem ersten Weltkrieg.

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