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Veröffentlicht am 01.05.2022

Intelligent gesponnener Thriller

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
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„Der Plan“ von Julie Clark ist ein Thriller, der ohne Tote und Blutvergießen auskommt. Obwohl Protagonistin Meg ja auch irgendwie über Leichen geht. Die Trickbetrügerin bringt skrupellose Männer um ihr ...

„Der Plan“ von Julie Clark ist ein Thriller, der ohne Tote und Blutvergießen auskommt. Obwohl Protagonistin Meg ja auch irgendwie über Leichen geht. Die Trickbetrügerin bringt skrupellose Männer um ihr Vermögen und ihren guten Ruf. Nach zehn Jahren akribischer Vorbereitung steht ihr persönlichster Fall kurz vor dem Abschluss. Allerdings ist ihr die Journalistin Kat auf den Fersen. Und sie will auch Rache.
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Die Story wird im Wechsel aus den Perspektiven von Meg und Kat erzählt. Dazu kommen noch unterschiedliche Zeitebenen in Vergangenheit und Gegenwart. Leserinnen müssen schon alle Sinne beisammenhalten, um alles auf die Reihe zu bekommen. Am besten lässt man seinen Lesefluss kaum stören, damit die Handlung ihre volle Faszination entfalten kann.
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Beide Protagonistinnen waren mir auf ihre Art sympathisch. Ich konnte mich für keine Seite entscheiden. Hier gibt es nicht das typische Schwarz und Weiß, Gut und Böse, sondern ganz viele Facetten und Zwischentöne. Das Ende ist sehr überzeugend und trägt nochmal entscheidend zum Gesamtbild des Buches bei.
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Fazit: Zwei starke Protagonistinnen. Ein gut durchdachter Plot. Ein packender Thriller. Die ruhige Erzählweise wiegt die Leser
innen ein bisschen in trügerischer Sicherheit. Die Gefahr besteht, dass man sich hier etwas einlullen lässt und die Story an einem vorbeirauscht. Dabei muss man hellwach sein, wenn man das perfide Treiben durchschauen will. Julie Clark kann mir „Der Plan“ überzeugen. Eine Leseempfehlung für alle, die intelligente und ausgefeilte Thriller ohne Mord und Totschlag mögen.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Ross' Anleitung zum Glücklichsein

Gute Laune glänzt und glitzert
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Ich freue mich immer besonders, wenn ich hier bei Leserunden auch mal Bücher kennenlerne, die ich mir wahrscheinlich eher nicht selbst kaufen würde. So ein Buch ist "Gute Laune glänzt und glitzert" von ...

Ich freue mich immer besonders, wenn ich hier bei Leserunden auch mal Bücher kennenlerne, die ich mir wahrscheinlich eher nicht selbst kaufen würde. So ein Buch ist "Gute Laune glänzt und glitzert" von Ross Antony. Das Buch hat mich nicht komplett überzeugt - aber insgesamt betrachtet hat es mir doch ganz gut gefallen.

Ross Antony legt hier eine Mischung aus Ratgeber und Biografie vor. Wobei mir der Ratgeber-Anteil weniger gefallen hat. Gerade den Einstieg fand ich mit teilweise wissenschaftlichen Betrachtungen eigentlich recht untypisch für Ross. Da war ich schon etwas gefrustet. Zum Glück hat das Buch dann aber noch eine andere Richtung eingeschlagen.

Im autobiografischen Teil des Buches - der dann Gott sei Dank überwiegt - wird es sehr interessant. Ross erzählt von teilweise schweren Schicksalsschlägen. Bewundernswert, wie er später mit dem eigenen Misshandlungs-Schicksal und seinen Peinigern umgegangen ist. Gefallen haben mir auch die durchaus positiven Momente, die er dem Tod seines Hundes und seines Vaters abgewinnen kann. Da ist man einerseits tief berührt und möchte andererseits lauthals lachen. Herrlich!

Ich habe auch einiges erfahren, was ich nicht über Ross wusste. Das er und sein Mann Paul Kinder haben, ist total an mir vorbeigegangen. Wie beide bei aller Öffentlichkeit für ihr Privatleben einstehen ist schon toll. Überhaupt erscheint mir die Beziehung der beiden trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit doch sehr harmonisch. Ich wünsche ihnen definitiv, dass es so bleibt.

Das Buch endet nochmal mit einem Corona-Kapitel und einer Art Zusammenfassung in Form von 30 Fragen an Ross, deren Antworten man aber im Buch schon erfahren hat.

Fazit: Das Buch gewinnt durch seinen starken Mittelteil. Die autobiografischen Erzählungen sind interessant. Da habe ich zu 100% Ross gespürt. Die Ratgeber-Elemente waren mir dagegen zu unpersönlich, teilweise mit erhobenem Zeigefinger und zu eindimensional geschildert. Also: Ein gutes Buch mit ein paar Schwächen. Insgesamt habe ich es aber lesenswert und habe viele interessante Einblicke in Ross Gedanken- und Gefühlswelt bekommen.


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Veröffentlicht am 23.04.2022

Klassische und unterhaltsame Krimikost

Beanstock - Mord auf Parsley Manor (1. Buch)
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Endlich bin ich dazu gekommen, mal in die Beanstock-Reihe einzusteigen. Da bekomme ich gleich drei Dinge auf einmal: Cosy Crime in Agatha Christie-Manier mit Downton Abbey-Ambiente.
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Hier geht es auf ...

Endlich bin ich dazu gekommen, mal in die Beanstock-Reihe einzusteigen. Da bekomme ich gleich drei Dinge auf einmal: Cosy Crime in Agatha Christie-Manier mit Downton Abbey-Ambiente.
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Hier geht es auf den Stammsitz der Baronets Parsley. Ihnen steht besonderer Besuch ins Haus. Ein Empfang wird vorbereitet. Aber alles läuft anders als erwartet. Letztendlich gibt es eine Leiche.
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Hauptfigur der Reihe ist Butler Arthur Reginald Beanstock. Er ist seines Zeichens Dreh- und Angelpunkt im Haushalt seiner Herrschaft. Außerdem ist Beanstock noch leidenschaftlicher Krimileser. Selbstverständlich ermittelt er auf eigene Faust, als die örtliche Polizei doch etwas überfordert zu sein scheint. Butler Beanstock ist einfach herrlich. Ich mag es ja, wenn das Personal in solchen Geschichten vornehmer ist, als die adeligen Arbeitgeber. Allerdings mochte ich auch den eher lauten, derben und polterigen Baron Parsley besonders gerne.
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Die Stimme von Hörbuch-Sprecher Omid-Paul Eftekhari fand ich angenehm. Unaufgeregt, aber nicht ermüdend. Stilvoll wird hier die angebrachte Noblesse verströmt. Auch wenn ich zwischendurch über ein paar Intonationen gestolpert bin - insgesamt konnte ich hier echt gut zuhören und folgen.
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Fazit: Ein Krimi in historischer Atmosphäre und vornehmem Ambiente. Das Genre wird hier nicht neu erfunden. Die Autorin bedient meiner Meinung nach genau das, was man erwarten darf. Das sorgt zwar nicht für den großen Wow-Effekt, aber für angenehme Unterhaltung. Parsley Manor und seinen Bewohnern statte ich bestimmt mal wieder einen Besuch ab.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Plauderei mit Susan Sideropoulos

Rosarotes Glück
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"Rosarotes Glück: Setz doch mal die rosarote Brille auf!" hat mich optisch magisch angezogen. So schön mädchenhaft rosa und glitzerig. Die Autorin Susan Sideropoulos ist mir namentlich und vom Sehen ein ...

"Rosarotes Glück: Setz doch mal die rosarote Brille auf!" hat mich optisch magisch angezogen. So schön mädchenhaft rosa und glitzerig. Die Autorin Susan Sideropoulos ist mir namentlich und vom Sehen ein Begriff. Als das Buch im März erschienen ist, dachte ich, die Schauspielerin und Moderatorin hätte einen locker-flockigen Roman geschrieben. Dann habe ich festgestellt, dass es sich um ein Buch aus dem Genre Ratgeber/Lebenshilfe handelt. Mit sowas kann ich nix anfangen. Und damit war das Buch sofort uninteressant geworden. Dann ist mir die Tage das Hörbuch über den Weg gelaufen. Da war ich dann doch wieder neugierig …

Kurz gesagt: Ich habe das Hörbuch fast in einem Rutsch durchgehört und fand es zauberhaft. Es steckt auch ganz viel Biografie in diesem Sachbuch drin. Susan Sideropoulos erzählt von ihrer Kindheit und Jugend, Ferien in Griechenland, Kelly Family-Fanliebe, ihrem Ehe- und Familienleben. Neben bunter Leichtigkeit geht es auch um Verluste, zerplatzte Träume und die dunklen Seiten des TV-Geschäfts. Die Mischung hat mich gefesselt und ich habe viel Interessantes über die in der Öffentlichkeit ewig lachende Frau mit der Zahnlücke erfahren.

Susan Sideropoulos plaudert zauberhaft frei von der Leber weg. Schnell hatte ich das Gefühl, ich würde mit einer guten Freundin zusammensitzen und stundenlang über Gott und die Welt quatschen. Die Unterhaltung war zwar etwas einseitig - aber ich bin auch ein guter Zuhörer, wenn jemand mal seinen Seelenmüll abladen will. Und so habe ich mit Susan Sideropoulos Glück und Trauer geteilt, lichte und schwere Momente erlebt. Letztendlich war es, als hätten wir einen schönen, durchaus weinseligen Mädelstag miteinander verbracht und alles mögliche von A bis Z durchdiskutiert.

Fazit: Schön war's mit dir, Susan. Ich habe dir gerne zugehört - und habe das Gefühl, dich ein Stück weit kennengelernt zu haben. Du hast mir durchaus motivierend und inspirierend dargelegt, wie positiv denken und leben funktioniert. Ob ichdamit deinen Tipps was anfangen kann, steht auf einem anderen Blatt Papier - wie bei jedem Buch dieser Art. Im gedruckten Buch würde mir glaube ich, der Plauderei-Charakter fehlen. Dafür ist das Printexemplar natürlich wiederum ein optisches Kleinod. In meinem Fall, war die Entscheidung fürs Hörbuch aber goldrichtig.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Showdown in der Weihnachtszeit

Eiskalte Provence
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Kurz vor Weihnachten erschüttert ein grausiger Mord den malerischen Ort Carpentras in der Provence. Eine Wandergruppe findet in einer kleinen Hütte die Leiche einer jungen Frau – drapiert in einem Brautkleid. ...

Kurz vor Weihnachten erschüttert ein grausiger Mord den malerischen Ort Carpentras in der Provence. Eine Wandergruppe findet in einer kleinen Hütte die Leiche einer jungen Frau – drapiert in einem Brautkleid. Ex-Commissaire Albin Leclerc meldet sich aus dem Ruhestand zurück. Er schaltet sich als Berater der Polizei in den Fall ein und findet heraus, dass es hier um viel, viel Größeres geht…

„Eiskalte Provence“ ist der 6. Fall für Albin Leclerc. Bisher kannte ich die Roman-Reihe nicht. Aber sie ist es wert, entdeckt zu werden.

Albin als Hauptfigur hat es mir vom Fleck weg angetan. Der Ruhestand ist nichts für den ex-Commisaire. Natürlich muss er seine Nase in die Ermittlungen stecken. Er kann gar nicht anders. Leclerc ist ein echter Weihnachts-Grinch. Eine ärztliche Untersuchung bereitet ihm Sorgen. Und mit seinem Mops Tyson führt er herrlich-kauzige Gespräche.

Der ganze Krimi ist einfach toll. Flüssig schreibt sich Autor Pierre Lagrange durch die Story. Der Mord wird aufgeklärt. Die Polizei will den Fall eigentlich zu den Akten legen. Aber Albin Leclerc wittert mehr dahinter. Er kommt einer Sekte auf die Spur, lässt nicht locker, schleicht sich Undercover in die Höhle des Löwen und wird im Alleingang zum Retter beim großen Showdown, der wirklich filmreif ist.

Fazit: Krimis, die in Frankreich spielen, kommen für meinen Geschmack oft etwas trocken, spröde und steif daher. Das ist hier anders. Dafür sorgt die Ermittlerfigur des Albin Leclerc – ein charmanter, eigensinniger Grantler, den man einfach lieb haben muss. Zum Schluss taut der Grinch natürlich auch noch auf und es gibt ein richtig schönes Weihnachts-Happyend. Vielleicht etwas over the top, aber trotzdem schön - gerade in der Vorweihnachtszeit. Insgesamt eine Leseempfehlung.

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