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Veröffentlicht am 21.07.2022

Hocherotischer, sexy Liebesroman mit einer etwas ausgefalleneren Liebespaarkonstellation, der unterhält.

Zwischen uns
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Tesla und ihr Bruder haben bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Zusammen mit ihren Eltern lebten sie in einer Kommune, bis sich die Mutter, wegen eines anderen Liebhabers schließlich vom Vater ...

Tesla und ihr Bruder haben bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Zusammen mit ihren Eltern lebten sie in einer Kommune, bis sich die Mutter, wegen eines anderen Liebhabers schließlich vom Vater trennte und Tesla und ihr Bruder bei einem Ex-Cop unterkamen, mit dem sie vor Jahren eine Affäre hatte. Doch mittlerweile sind ihre Gefühle für diesen Mann rein freundschaftlicher Natur, da dieser zudem glücklich verheiratet und Vater zweier Kinder ist und sogar dessen Frau, Tesla wie ein Familienmitglied betrachtet. Tesla arbeitet mittlerweile in einer Coffeebar, die unter anderem auch regelmäßig von der neugierigen aber etwas undurchsichtigen Meredith besucht wird. Tesla ist heimlich verliebt in Meredith, traut sich jedoch nicht, ihre Gefühle offenzulegen, da sie weiß, dass Meredith mit einem Mann verheiratet ist. Daher wundert es sie sehr, als sie eines Tages von Meredith um ein Date gebeten wird. Tesla lässt sich darauf ein, doch fällt aus allen Wolken, als sie den Grund für Merediths Einladung erfährt. Meredith bietet Tesla nämlich eine Ménage-à-trois an. Doch obwohl sich Tesla in dieser geschlossenen Verbindung zunächst wohl fühlt, da Merediths Ehemann Charlie ein einfühlsamer und sympathischer Mann ist, gibt ihr Merediths widersprüchliches Verhalten immer mehr Rätsel auf…

Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan erotischer Lektüre bin und sehr selten dazu greife, gehört Megan Hart zu meinen Autobuy- Autorinnen, was daran liegt, dass sie ihre Liebesgeschichten nicht nur auf die reine Bettakrobatik beschränkt, sondern auch zumeist unter die Haut gehende Liebesgeschichten erzählt. Selbst die Charakterisierung ihrer Romanakteure ist facettenreich und dazu sind die Liebesszenen zwar prickelnd erotischer Natur, aber doch zu keinem Zeitpunkt vulgär in Ausdruck und Stil.

Tesla ist eine junge und sympathische Frau, die offen ihre Sexualität auslebt und dabei keinerlei Einschränkungen unterworfen werden möchte. Das ist einer der Gründe, wieso Meredith auf Tesla aufmerksam wird. Meredith ist zwar eine äußerst attraktive Frau, die stets im Mittelpunkt stehen will, doch man ahnt als Leser sehr schnell, dass sie ein perfides Spiel mit Teslas Gefühlen spielen möchte. Da Tesla eigentlich als recht clever beschrieben wird, empfand ich es als recht seltsam, dass sie Merediths Charakter erst so spät durchschaut, weil der Leser bereits zu Anfang mit zahlreichen Situationen konfrontiert wird, die klar machen, dass Meredith nicht mit offenen Karten spielt. Abgesehen davon kann man auch zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen, wieso sich Tesla in eine so unsympathische Frau „verliebt“ außer dem rein sexuellen Aspekt einmal abgesehen. Das fand ich eigentlich sehr schade, vor allem, weil auch die andere Person der Ménage-à-trois, Charlie, bis auf seine körperlichen Attribute ein wenig blass beschrieben bleibt, so dass in diesem Roman Tesla die einzige Hauptfigur ist, die einem ans Leserherz wächst. Dennoch, Teslas Vergangenheit und die Art wieso es ihr so schwer fällt sich fest an einen Partner zu binden, hat die Autorin sehr gut und mit viel Tiefgang in Szene gesetzt. Zudem ist Megan Harts Schreibstil unterhaltsam und eingängig, so dass die Lesezeit wie im Flug vergeht.

Kurz gefasst: Hocherotischer, sexy Liebesroman mit einer etwas ausgefalleneren Liebespaarkonstellation, der unterhält.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Constance und Raphael- wenn aus erotischen Fantasien Realität wird. Kurzweiliger, erotisch prickelnder zweiter Teil der Lamberth Familienreihe

Constance und der Schmuggler
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Lady Constance, die Schwester des Duke of Lamberth, hat ein überaus interessantes Hobby. Sie verfasst Gedichtverse und es ist ihr bereits gelungen, diese, unter einem Pseudonym, zu veröffentlichen. Momentan ...

Lady Constance, die Schwester des Duke of Lamberth, hat ein überaus interessantes Hobby. Sie verfasst Gedichtverse und es ist ihr bereits gelungen, diese, unter einem Pseudonym, zu veröffentlichen. Momentan befindet sie sich jedoch in einer schwierigen Phase und es bleiben ihr nur noch wenige Wochen, bis zum nächsten Abgabetermin.
Als Constance sich auf dem Weg an die Küste macht, wo sich das Familienanwesen ihrer Schwägerin befindet, geraten sie und ihr Kutscher in einen schweren Sturm. Beide suchen Zuflucht in einer düsteren Herberge. Nur der Geistesgegenwart eines eingeschleusten Spions der Krone ist es zu verdanken, dass Constance und ihr Bediensteter nicht gleich an Ort und Stelle ermordet werden, denn sie befinden sich, nichtsahnend, inmitten eines Schmugglernestes.

Als Constance einige Stunden später, nachdem sie betäubt wurde, wieder zu sich kommt, glaubt sie zunächst, genau wie auch der Kutscher, an einen Unfall denn die Kutsche liegt umgestürzt am Wegesrand. Nach einigem Nachdenken kehren jedoch einige Erinnerungen zurück. Etwa an einen verwegen aussehenden Schurken mit stahlblauen Augen. Es ist, als wäre sie von der Muse geküsst worden. Doch statt Gedichtversen verfasst Constance nun eine abenteuerliche Piratengeschichte in dessen Fokus der Mann aus ihrer Erinnerung steht.

Constance staunt nicht schlecht, als sie ihm nur wenige Zeit später im realen Leben wieder gegenübersteht. Und der Mann aus ihren Erinnerungen, scheint fest entschlossen zu sein, ihre erotischen Phantasien in die Tat umzusetzen. Schneller als sie glaubt, findet sich Constance in ihrem eigenen Abenteuer wieder…

Nachdem vor einiger Zeit bereits der Duke of Lamberth, Lady Constance Bruder in seiner Elinor die Frau fürs Leben fand, steht nun dessen sympathische Schwester im Fokus des Geschehens. Felicity D’Or, hat ihrer Protagonistin eine spannende, atmosphärische Schmugglergeschichte auf den Leib geschrieben, diese mit reichlich Erotik gewürzt und zu einem prickelnden Lesevergnügen gemacht. Der Romanheld hat eine interessante Hintergrundstory zu bieten und muss nebenbei das Rätsel seiner Herkunft lüften. Man kann gut nachvollziehen, wieso Raphael nicht gut auf die Aristokratie zu sprechen ist, doch genauso fand ich, dass er zu schnell einlenkt, hinsichtlich seiner Ansichten.

Dazu geben sich Constance und Raphael zu schnell einander hin für meinen Geschmack. Liebe auf den ersten Blick, okay, aber immerhin ist sie ja noch unschuldig und hat einiges zu verlieren. Würde sie ihre Tugend tatsächlich opfern für einen Banditen? Immerhin hält sie Raphael ja zunächst für einen solchen.
Abgesehen von diesen zwei kleinen Kritikpunkten, fand ich den zweiten Band um die Lamberth Familie jedoch kurzweilig und prickelnd geschrieben.
Und die Suche nach dem Kopf der Schmugglerbande fand ich spannend umgesetzt. Geschickt führt die Autorin ihre Leser auf einige falsche Fährten, so dass man bis zum Schluss an der Nase herumgeführt wird. Zwar fand ich den ersten Band ein Tickchen besser, doch ist auch die Story um Constance und Raphael lesenswert. Und es kommt auch zu einem kleinen Wiederlesen mit dem Heldenpaar des ersten Teils.

Lamberth Familie:

1. Teil: Elinor und der Duke
2. Teil: Constance und der Schmuggler

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Nachdenklich machender, gut geschriebener zweiter Teil der Fairmile Reihe, der menschliche Werte hochhält

An dunklen Wassern
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London 1670:

Alinor Reekie und ihre Tochter Alys haben es geschafft. Nachdem ihnen einst so viele schlimme Dinge angetan wurden in ihrer Heimat, gelang ihnen mit letzter Kraft, in die Hauptstadt zu gelangen. ...

London 1670:

Alinor Reekie und ihre Tochter Alys haben es geschafft. Nachdem ihnen einst so viele schlimme Dinge angetan wurden in ihrer Heimat, gelang ihnen mit letzter Kraft, in die Hauptstadt zu gelangen. Und obwohl sich Alys, hingebungsvoll um ihre schwer kranke Mutter kümmerte und diese wieder auf die Beine kam, verblieb eine Restschwäche in Alinors geschundenem Körper, die ihr, nun, im fortgeschrittenen Alter, das Leben sehr schwer macht. Dennoch, beiden Frauen ist es gelungen, die beiden Kinder großzuziehen und sich einen guten Namen zu machen im Handel von Warengütern. Beide betreiben ein kleines Lagerhaus an der Themse und wenn sie auch keinen großen Reichtum besitzen, sind sie froh darüber, nicht mehr in völliger Armut leben zu müssen.

Eines Tages bekommen sie ungebetenen Besuch und erhalten bestürzende Nachrichten. Alinors Sohn, Rob, soll im fernen Venedig ertrunken sein. Seine Witwe, die schöne Aristokratin Livia, ist nun ganz allein mit ihrem Kind. Sie erhofft sich, im fernen England, familiäre Unterstützung, was geschäftliche Angelegenheiten einschließt. Livia ist nämlich im Besitz von Antiquitäten und möchte sie gerne nach London verschiffen lassen, um sie dort zu verkaufen.
Während Alinor skeptisch bleibt, was den möglichen Wahrheitsgehalt von Livias Behauptungen angeht und geheime Pläne schmiedet, schließt Alys ihre neue Schwägerin sogleich ins Herz. Will Livia auch Alinors Vertrauen gewinnen, muss sie zunächst beweisen, dass sie es ehrlich meint. Da hilft es nicht gerade, dass Livia, zusammen mit Alinors großer Liebe von einst, Sir James Avery, gemeinsame Sache macht.

Zur gleichen Zeit in Neuengland, gerät Alinors Bruder Ned, wieder einmal zwischen die Fronten. Zwar geht er auch dort dem Beruf eines Fährmannes nach, doch wird er misstrauisch beäugt von den britischen Siedlern, da er gute Kontakte zu den indigenen Völkern hegt und sich mit einigen von ihnen angefreundet hat. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, denn die charakterlichen Schwächen der Menschen, wie Neid, Habsucht und Missgünstigkeit, finden sich auch hier. Ned fühlt sich gefangen zwischen dem Wunsch nach Freiheit und der Hoffnung auf eine mögliche Ehe. Doch für letzteres müsste er wohl seine Prinzipien begraben. Wie wird er handeln?

Zugegeben, die Fairmile Reihe von Philippa Gregory, ist nicht gerade leichte Kost für Historienromanfans. Die Autorin mutete ihren Romanfiguren, schon im ersten Band ihrer neuen Reihe, „Gezeitenland“ einiges zu und obwohl ich den Schreibstil der Autorin sehr mag, haderte ich doch ein wenig mit den vielen Katastrophen und privaten Tragödien, die auf Alinor, Alys und die Familie so geballt einprasselten. Es liegt der Familiensaga eine gewisse Schwermütigkeit zugrunde. Das sollte man im Vorfeld wissen, wenn man zu dieser Reihe greift. Kann man sich damit arrangieren, wird man mit einer, wie ich finde, interessanten, ansprechenden, aber vor allem nachdenklich machenden historischen Familiensaga belohnt, die reichlich historisches Flair zu bieten hat.

Apropos Schreibstil. Ich liebe das historische Romangenre. Doch im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich der Schreibstil einschlägiger Autorinnen und Autoren immer mehr. Historische Hintergründe wirkten schlecht recherchiert, waren oftmals nicht mehr als schmückendes Beiwerk und was mir noch saurer aufstieß, war die Tatsache, dass sich viele Schriftsteller nicht mehr viel Mühe dabei gaben, ihren Romanfiguren zeittypisches Verhalten auf den Leib zu schreiben. Selbst Dialoge waren mit modernen Ausdrücken gespickt und Romanakteure verhielten sich leider mehr so, wie Menschen der heutigen Zeit.
Freilich soll das kein Rundumschlag sein, der alle Autoren und Autorinnen dieses Genres betrifft! Aber man findet leider nicht mehr so häufig historische Romane/Schmöker, die sich noch so anfühlen, wie die ersten Bücher dieses Genres, die ich als Teenager oder Twen las.
Und ich finde das so schade!
Philippa Gregorys Romane sind allerdings so, wie man es sich nur wünschen kann. Sie gehört noch zur „alten Garde“, so dass man bereits beim Lesen der ersten Seiten, direkt hineinkatapultiert wird in die Story und mit der jeweiligen Zeitepoche verwoben wird. Ich liebe das historische Flair von Gregorys Büchern sehr und weil mir dieser Punkt so wichtig ist, wollte ich ihn unbedingt ansprechen.

In Sachen Charakterentwicklung war ich allerdings etwas enttäuscht, denn Alinors Tochter Alys, hat scheinbar nicht viel dazu gelernt im Laufe der Zeit und verhält sich noch genauso töricht, wie als junge Frau. Gleiches gilt für Alinors einstige große Liebe. Sicherlich, James mag zwar einen schwachen Charakter besitzen, doch zumindest in seinem Falle hätte ich mir gewünscht, dass er doch noch lernfähig ist. Vielschichtigkeit sucht man bei angesprochenen Akteuren leider vergebens und wären nicht die gewitzten Kinder gewesen, die mittlerweile zu Erwachsenen herangewachsen sind und durch ihre Handlungen bzw. Abenteuerlust, Abwechslung und Spannung in die Story brachten, hätte der Handlungsverlauf des Romans mit Sicherheit eintöniger und zäher gewirkt.
Und es gibt da auch noch die umtriebige, geheimnisvolle und sehr manipulative Witwe von Rob, die in diesem Teil ihr Unwesen treibt- eine furchtbare Frau; aber ihre Schachzüge lesen sich unglaublich unterhaltsam.

Ich mochte aber auch den Handlungsstrang um Ned sehr. Man kann sich sehr gut in ihn hineindenken und fühlen. Kann nachvollziehen, wieso er von den Menschen enttäuscht ist und warum er sich nicht mehr in diverse Streitigkeiten hineinziehen lassen will. Immer noch ist er gottesfürchtig, doch hat er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und entwickelt sich zu einem echten Sympathieträger. Einmal mehr zeigt es sich aber auch, dass sich Historie ständig wiederholt und sich rassistisches Gedankengut aus den Köpfen der Menschheit leider schwer ausradieren lässt. Es ist ein Roman, der zum Nachdenken anregt und einen nach dem Lesen noch beschäftigt. Erwähnenswert ist diesbezüglich das Nachwort der Autorin- besonders ein Satz, gegen Ende, den ich an dieser Stelle gerne zitieren möchte:

Zitat Anfang, Seite 495- „Es ist eine bewegende Erfahrung gewesen, diesen Roman in einer Zeit zu schreiben, in der unser modernes Leben manchmal genauso beklommen und unsicher wirkt, wie die Leben, die ich beschreibe. Die Gegenwart scheint ein Echo der Vergangenheit zu sein, das uns sagen will, das wir nur überleben werden, wenn wir tolerant und großmütig miteinander leben, die Natur respektvoll behandeln und Fremde willkommen heißen, wie es die Pokanoket taten …“ Zitat Ende, Seite 495.

Kurz gefasst: Nachdenklich machender, gut geschriebener zweiter Teil der Fairmile Reihe, der menschliche Werte hochhält.

Fairmile Reihe:

1. Teil: Gezeitenland
2. Teil: An dunklen Wassern
3. Teil: Dawnlands (noch nicht übersetzt)


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Veröffentlicht am 01.05.2022

die allerdings ein wenig umfangreicher hätte sein dürfen

Das Glück kommt in Wellen
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Lina fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass nicht nur ihr neuer Freund Jonas, sondern auch ihre geliebte Großmutter Geheimnisse vor ihr haben. Sie nimmt sich vor, Nägel mit Köpfen zu machen und ...

Lina fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass nicht nur ihr neuer Freund Jonas, sondern auch ihre geliebte Großmutter Geheimnisse vor ihr haben. Sie nimmt sich vor, Nägel mit Köpfen zu machen und beide, nacheinander zur Rede zu stellen. Doch die Aussprache mit ihrer Großmutter muss zunächst warten, denn ein guter Bekannter und Bewohner von Lütteby ist plötzlich verstorben und da Hendrikje mit seiner Frau befreundet ist, eilt diese zunächst dorthin um der Witwe Trost und Beistand zu geben.

Immerhin kann Jonas einige ihrer Bedenken ausräumen. Doch ein kleiner Zweifel bleibt. Und den Liebenden bleibt nicht viel Zeit zur Aussöhnung denn nur wenig später ist der aufbrausende Thorsten wieder im Büro, der Jonas wegen angeblicher Spionage, für den Bürgermeister, feuert.

Aber auch Linas Freundinnen, die Pfarrerin Sinje und die Cafebetreiberin Amelie haben große Sorgen. Während Amelie sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft macht, hat Sinje immer noch Bedenken, wegen ihrer baldigen Eheschließung. Ein anderer Mann spukt ihr im Kopf herum. Nicht nur die Frauen von Lüttetby werden von Sorgen heimgesucht, auch die übrigen Bewohner und so müssen alle an einem Strang ziehen, wollen sie die Idylle ihres Dörfchens am Meer retten…

Nun geht es endlich weiter, mit dem zweiten, von mir heiß ersehnten Teil der aktuellen Trilogie von Gabriella Engelmann, auf die sich bereits gespannt wie der sprichwörtliche Flitzebogen war, da ich den ersten Teil zum einen unglaublich unterhaltsam fand und zum anderen Cliffhanger hasse. Denn „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“, ließ die Leserschaft mit einem gewaltigen Cliffhanger zurück!
Erneut konnte ich mich, dank des eingängigen und bildhaften Schreibstils der Autorin, schnell in die Handlung vertiefen und endlich erfuhr ich zudem, welche Geheimnisse Hendrikje und so manch anderer Dorfbewohner von Lina verborgen gehalten hatten, in all den Jahren, so dass meine Neugierde etwas gestillt wurde.

Nebenher erzählt Gabriella Engelmann auch den Werdegang eines kleinen Mädchens. Man ahnt allerdings schnell, um wen es sich dabei handelt, was jedoch der Spannung nicht abträglich ist - vielmehr kann man sich so besser in die Gefühlswelt besagter Figur hineindenken und ihr Handeln nachvollziehen.
Obwohl ich wieder einmal bezaubert war, von der tollen Atmosphäre in Lütteby, den Bewohnern und ihren Sorgen gefangen, fehlte mir, für eine Bestbewertung meinerseits, noch ein wenig mehr Romantik. Ich hätte mir einfach mehr gemeinsame Momente zwischen Lina und Jonas gewünscht, wobei ich die Ausflüge zur Höhle und den Leuchtturm schon toll beschrieben fand. Zudem wird leider diesmal einiges, was für Linas Freunde sehr wichtig ist, zu kurz und knapp, sozusagen aus dem Off heraus, eingeworfen, obwohl doch eigentlich ausreichend Platz dafür gewesen wäre, denn der zweite Teil der Trilogie umfasst gerade einmal geschriebene 270 Seiten. Ich finde einfach, dass Sinje und Amelie noch ein wenig mehr in den Fokus rücken müssten, als es bislang der Fall ist und dass ihr Werdegang nicht nur nebenher Erwähnung findet. Aber vielleicht wird das ja dann im Abschlussband „Das Wunder küsst uns bei Nacht“, der Fall sein, der dann im September 2022 erscheinen wird.
Hervorheben möchte ich allerdings die wieder einmal wunderbaren Weisheiten, die in dieser Geschichte eingeflochten wurden und dem Roman viel Wohlfühlatmosphäre und Lebensklugheit verleihen- neben der gewissen Prise Mystik.

Kurz gefasst: Erste Geheimnisse werden gelüftet in Lütteby- Unterhaltsame, lebenskluge Fortsetzung der Trilogie, die allerdings ein wenig umfangreicher hätte sein dürfen.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Schwarzhumorige Cosy-Crime, für alle Leser, die Spaß verstehen. Gelungenes Gemeinschaftsprojekt, mit kleinen Schwächen

Schreib oder stirb
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Der Literaturagent David Dolla, glaubt sich beinahe im falschen Film, bzw. Buch, als er erfährt, dass ein Psychiatriepatient, unbedingt mit ihm sprechen will. Nur David will er schließlich verraten, wo ...

Der Literaturagent David Dolla, glaubt sich beinahe im falschen Film, bzw. Buch, als er erfährt, dass ein Psychiatriepatient, unbedingt mit ihm sprechen will. Nur David will er schließlich verraten, wo sich die kleine Pia aufhält, die der Patient angeblich zuvor entführt hat und an einem geheimen Ort festhält. Obwohl es David besser wissen müsste, siegt seine Neugierde und schon bald sitzt er Carl Vorlau gegenüber, der David engagieren will. David soll ihm einen lukrativen Vertrag für ein Buch aushandeln und der Clou des Psychopathen lässt nicht lange auf sich warten- David selbst soll der Held des Vorlauschen Bestsellers sein. Carl sagt David voraus, dass seine nächsten Tage und Wochen geprägt sein werden, von Schmerzen und Sorgen, sollte er Vorlaus Bitte ablehnen.

Natürlich ist David entrüstet und lehnt rigoros ab. Stattdessen versammelt er seine „Band“ um sich. Freunde, mit Hobbies oder Jobs, die ihm jetzt sehr hilfreich sein können. Und gemeinsam tüfteln sie einen Plan aus, um Vorlau zur Strecke zu bringen. Doch dann wird Davids Freundin brutal überfallen und schwebt im Krankenhaus in Lebensgefahr. Und plötzlich befindet sich David in einer äußerst nervenzerfetzenden Situation wieder …

Um es vorweg zu erwähnen- es ist der erste Roman aus Sebastian Fitzeks Feder, den ich las. Obwohl die Romane des Autors von vielen gelobt und geliebt werden, tue ich mich ein wenig schwer mit allzu blutigen Schlachtplatten a la Karin Slaughter & Co. und bin den Thrillern des Autors daher bislang aus dem Wege gegangen. Ich bin allerdings ein großer Fan von skurrilen, kruden Geschichten, mit reichlich Humor gewürzt und als ich erfuhr, dass der neue Fitzek ein Gemeinschaftsprojekt mit Micky Beisenherz sei, dessen Humor ich sehr mag, wollte ich dem neuen Buch „Schreib oder stirb“, dann doch eine Chance geben.

Zugegeben, das Buch ist nichts für jeden. Es hängt vor allem davon ab, ob man etwas mit dem Humor von Micky Beisenherz anfangen kann oder nicht. Denn der Humor steht hier an erster Stelle und obwohl ich die Geschichte mit einem breiten Grinsen verfolgt habe, komme ich doch nicht umhin, anzumerken, dass das Gagfeuerwerk, das vor allem in der ersten Hälfte des Romans abgefeuert wird, schon sehr geballt auf die geneigte oder weniger geneigte Leserschaft herabprasselt, was meinen Lesefluss zunächst ab und an zum Stocken brachte. Und ebenfalls zugeben muss ich, dass dafür die Spannung fast völlig auf der Strecke bleibt. Sicherlich, die Story hat einige Wendungen zu bieten, die überraschen und die Neugierde schüren, doch richtiggehende Spannung kommt hier leider zu keinem Zeitpunkt auf, weil der Humor alles überlagert.

Wenn man das im Vorfeld weiß und damit keine Probleme hat, wird man sicherlich ebenso schmunzelnd die Geschichte lesen, wie ich es tat. Ein anderer Rezensent fand sämtliche Freunde von David unsympathisch beschrieben- wobei ich die heftigst überzeichneten Akteure eigentlich unglaublich lustig fand. Insbesondere den Gangster-Autoren und seinen Kompagnon fürs Grobe.

Schließlich handelt es sich hier letztendlich lediglich um (gottlob!) fiktive, humorige Krimilektüre, die den Leser unterhalten soll- nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin ein großer Fan von Hans Raths „Paul“ Reihe; nicht nur weil mich Pauls Abenteuer und seine schräge Clique so prächtig amüsieren konnten, sondern weil Hans Rath einen ähnlich gelagerten trockenen, schwarzen Humor besitzt, den er in seine Bücher einfließen lässt. Wer Hans Raths Bücher mag, sollte diesem Gemeinschaftsprojekt, meiner Meinung nach, übrigens ebenfalls unbedingt eine Chance geben. Und ich würde mich freuen, wenn weitere Bände des Autorenduos folgen würden.

Kurz gefasst: Schwarzhumorige Cosy-Crime, für alle Leser, die Spaß verstehen. Gelungenes Gemeinschaftsprojekt, mit kleinen Schwächen.


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