Gute Ansätze mit mittelmäßiger Umsetzung
In deinen Augen der TodWorum geht’s?
Als einzige Überlebende eines Geiseldramas muss Olivia sich nicht nur den traumatischen Erinnerungen, sondern auch den Anfeindungen in ihrem Heimatdorf stellen. Als Komplizin des Geiselnehmers ...
Worum geht’s?
Als einzige Überlebende eines Geiseldramas muss Olivia sich nicht nur den traumatischen Erinnerungen, sondern auch den Anfeindungen in ihrem Heimatdorf stellen. Als Komplizin des Geiselnehmers verdächtigt schlägt ihr eine Welle des Hasses entgegen, die sie fast verrückt zu machen scheint. Bald schon ist Olivia sich jedoch sicher, dass sie sich das Gefühl der ständigen Beobachtung nicht nur einbildet – und begibt sich damit auf eine gefährliche Spurensuche in ihrer eigenen Vergangenheit.
Meine Meinung
Die Idee hinter dieser Geschichte fand ich tatsächlich ziemlich ansprechend, da die Ausgangssituation eine Menge Potenzial für Spannung und Nervenkitzel bereitgehalten hat. Der Umsetzung ist es dann aber meiner Meinung nach leider nicht gelungen, eben dieses Potenzial voll auszuschöpfen und mich beim Lesen vollständig zu begeistern.
Gut gefallen hat mir grundsätzlich erst einmal der Spannungsaufbau, der über den Handlungsbogen hinweg eigentlich recht solide gehalten wurde. Die Zeitsprünge haben ein recht komplexes Netz aus Handlungsorten und -zeiten aufgespannt, das leider durch die etwas zu übermäßig eingesetzten Cliffhanger an den Kapitelenden irgendwann deutlich an Charme verloren hat.
Auch die Protagonistin hat mich eigentlich als Figur sehr interessiert, da ihre Vergangenheit nicht nur psychologisch betrachtet eine Menge an spannenden Fragen für die Handlung aufgeworfen hat. Was mich dann leider jedoch nicht nur bei ihr gestört hat, war die sehr konstruiert wirkende Verwendung von Dialogen, die irgendwie so gar nicht nach realen Gesprächen klangen. Wiederholungen und definitiv nicht alltagssprachliche Ausdrücke haben häufig dominiert, und ich habe mich irgendwann gefragt, ob bei einer finalen Korrektur so gar kein Wert auf Lesefluss und Authentizität gelegt wurde.
Fazit
Dieses Buch hatte sicherlich einige gute Ansätze, die allerdings deutlich besser hätten umgesetzt werden können. Da ich von dieser Autorin bereits bessere Bücher kenne, hat mich das schon eher enttäuscht, die gelungenen Teile des Spannungsbogens machen diese Geschichte aber zumindest zeitweise zu einem immerhin vergleichbaren Leseerlebnis.
Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.