Sommer auf Sizilien
PiniensommerStella und Nicola sind am selben Tag zur Welt gekommen und seit ihrer Kindheit zog sie etwas zueinander. Nun sind sie schon seit einiger Zeit verlobt, da Nicos Mutter darauf bestanden hat, dass sie nicht ...
Stella und Nicola sind am selben Tag zur Welt gekommen und seit ihrer Kindheit zog sie etwas zueinander. Nun sind sie schon seit einiger Zeit verlobt, da Nicos Mutter darauf bestanden hat, dass sie nicht sofort heiraten.
Sie beginnen beide, Architektur zu studieren, doch Stella ist deutlich mehr bei der Sache als Nico. Er geht lieber tauchen und heimst als Apnoetaucher auch einige Preise und Auszeichnungen ein. Doch dieses Hobby ist gefährlich und so bittet Stella ihn mehr als einmal inständig, nicht zu leichtsinnig zu sein und seine Tauchgänge einzuschränken. Undenkbar für Nico, der sich im Wasser wie zuhause und praktisch unbesiegbar fühlt, auch wenn ihm sein Körper hin und wieder etwas anderes signalisiert. Dann stürzt er sich noch dazu in ein weiteres gefährliches Projekt und gründet einen kleinen Piraten-Radiosender, in dem er die allgegenwärtige Korruption und Verwicklung der Mafia in alle Entscheidungen anprangert – ein mutiges, aber aussichtsloses Unterfangen im Sizilien der 60er Jahre!
Hat das junge Paar unter diesen Voraussetzungen die Chance auf ein friedliches und glückliches Leben?
Die Geschichte von Nico und Stella wurde bereits im Vorgängerband „Das Sternenboot“ begonnen und nun fortgesetzt. Meiner Meinung nach kann man „Piniensommer“ auch allein lesen, man steigt dann eben direkt in die Geschichte der jungen Erwachsenen ein. Es fehlen einem einige Vorkenntnisse über Stellas Familiengeschichte, aber letztlich wird alles erwähnt und so sollte man auch ohne die Vorgeschichte mit der Handlung zurechtkommen. Schöner ist es natürlich immer, wenn man die Figuren bereits kennt und nun wieder zu ihnen zurückkehren darf.
Mir persönlich hat auch dieser zweite Band wieder sehr gut gefallen. Es ist teilweise unvorstellbar, wie rückständig die 60er Jahre waren, was das Denken und Handeln der Menschen anging, insbesondere natürlich im Hinblick auf Frauen und ihre Rechte. Hier muss man sich wirklich in eine ganz andere Zeit denken bzw. von der Autorin dorthin entführen lassen.
Auch sehr deutlich wurden für mich wieder einmal die Unterschiede zwischen deutscher und italienischer Mentalität. Auf Sizilien werden die Gefühle viel intensiver ausgelebt, vor allem Trauer.
Auch sollte man eine gewisse Offenheit für unerklärliche Ereignisse mitbringen. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und glaube beispielsweise nicht an Botschaften aus dem Jenseits – aber hier in der Geschichte wurde es durchaus vorstellbar, da es einfach in den Rahmen passte.
Neben den Protagonisten gibt es auch hier wieder eine ganze Reihe interessanter Nebenfiguren, vom liebenswerten besten Freund bis zu Stellas skurriler Familie – diese geben der Geschichte einen ganz besonderen Reiz und manche von ihnen entwickeln sich auch ganz erstaunlich!
Insgesamt eine wunderschöne Geschichte, sowohl als Fortsetzung des Sternenboots als auch als neues eigenständiges Buch!