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Veröffentlicht am 05.05.2022

Ein wundervolles Debüt!

Du bist das Licht in meiner Welt
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Als ich hörte, dass Emily dieses Frühjahr ihr erstes Buch herausbringen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. Ihrem Instagram-Account „Wörtermädchen“ folge ich nun schon seit ...

Als ich hörte, dass Emily dieses Frühjahr ihr erstes Buch herausbringen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. Ihrem Instagram-Account „Wörtermädchen“ folge ich nun schon seit einigen Jahren und da sie zu meinen Lieblingsbloggerinnen zählt, war ich auf ihr Debüt wahnsinnig gespannt.

Für ihr Studium zieht die 19-jährige Enna nach Starfall, eine idyllische Kleinstadt im US-Bundesstaat Connecticut. Sie freut sich sehr auf ihr neues Studentenleben und fühlt sich in ihrer neuen Heimat von Beginn an richtig wohl. Doch dann trifft sie auf einmal auf Finn. Finn, ihr bester Freund aus Kindheitstagen, mit dem sie alles teilen konnte und der immer für sie da war. Die beiden waren damals unzertrennlich, doch der tragische Unfall, bei dem Enna ihre Mutter verlor, hat alles verändert. Seit diesem schlimmen Ereignis haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Nach fünf Jahren Funkstille stehen sie sich nun wieder gegenüber und sind überwältigt von dem, was das Wiedersehen in ihnen auslöst. Die beiden kommen sich sehr schnell wieder näher und aus Freundschaft wird schließlich Liebe werden. Die Frage, warum Finn damals so plötzlich aus ihrem Leben verschwunden ist, lässt Enna jedoch nicht los. Was verheimlicht Finn ihr nur?

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich tierisch gefreut. Es klang einfach so gut, das Cover sieht traumhaft aus und wie oben bereits erwähnt, folge ich der Autorin schon seit langem auf Instagram. Erwartungsvoll begann ich also mit dem Lesen – und war mir schon nach wenigen Seiten vollkommen sicher, dass ich Emilys Erstlingswerk lieben werde. Und tja, was soll ich sagen, ich habe damit goldrichtig gelegen. In meinen Augen hat Emily mit dem ersten Band ihrer Starfall Love-Reihe einen bezaubernden Dilogie-Auftakt geschrieben, bestückt mit jeder Menge Liebe, Büchern, Musik und vielen weiteren großartigen Dingen.

Ich habe mich von Beginn an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb, er ist locker-leicht, ausdrucksstark und bildhaft, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen. Mich persönlich haben nur die gelegentlichen Wortwiederholungen ein kleines bisschen gestört. Manche Wörter sind mir für meinen Geschmack etwas zu oft gefallen, wobei ich dazu sagen muss, dass ich bei dieser Sache ziemlich anfällig an und immer extrem darauf achte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es anderen Leserinnen gar nicht auffallen wird. Ich habe mich auch dazu entschlossen, keinen Punkt deswegen abzuziehen. Mir hat das Buch so gut gefallen, für mich hat es definitiv die volle Sternenzahl verdient.

Auch die Erzählform hat bei mir punkten können. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Blickwinkeln von Enna und Finn geschildert, jeweils in der Ich-Perspektive, und spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Mir haben die ständigen Sichtwechsel und vielen Rückblicke, die von Ennas und Finns gemeinsamer Kind- und Jugendzeit berichten, total gut gefallen. Zum einen, weil das Leseerlebnis dadurch herrlich abwechslungsreich und spannend gestaltet wird, und zum anderen, weil wir so beide Protagonisten sehr genau kennenlernen dürfen und uns ihnen beim Lesen ungeheuer nahe fühlen. Ich habe sowohl Enna als auch Finn ganz fest in mein Herz geschlossen und mich in beide mühelos hineinversetzen können, allen voran in Enna.

Zu Enna habe ich sofort eine starke Verbundenheit gespürt. Es war ehrlich gesagt fast schon ein wenig gruselig, wie sehr ich mich in ihr wiedergefunden habe und wie gut ich mich in sie hineindenken konnte. Ich gehe jedoch fest davon aus, dass es vielen anderen Leser
innen genauso ergehen wird wie mir. Enna liebt Bücher und das Lesen, sie hegt eine große Leidenschaft für Klassiker, ihr absolutes Lieblingsbuch ist „Mary Poppins“, sie ist ein großer Fan der „Gilmore Girls“, sie ist liebenswert, verträumt, empathisch und schüchtern – man muss Enna einfach gernhaben.

Was Finn angeht, kann ich nur sagen, dass ich Enna ziemlich darum beneide, dass sie so einen verständnisvollen, einfühlsamen und loyalen Freund hat. Ich meine: Er liest ihr aus ihren Lieblingsbüchern vor, wie süß ist das bitte? Finn ist einfach ein wahrer Traumtyp, mein Herz hat er im Sturm erobert. Ich fand es so rührend zu sehen, mit wie viel Liebe er sich um Enna kümmert und auch die Szenen, die von ihrem Kennenlernen und ihrer Freundschaft in der Vergangenheit erzählen, haben mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich habe einfach jeden einzelnen gemeinsamen Augenblick zwischen den beiden zutiefst genossen. Ihre Liebesgeschichte wird wundervoll beschrieben. Sie ist echt, romantisch und zart und überhaupt nicht kitschig, mich hat sie komplett überzeugen können und tief bewegt.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln können und auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten und den Schmerz unserer beiden Hauptprotagonisten nur zu deutlich spüren können. Ich habe mich mit ihnen gefreut und zusammen mit ihnen gelacht und stellenweise hatte ich sogar eine richtige Gänsehaut beim Lesen, weil einfach alles so unglaublich schön, bewegend und magisch beschrieben wird.
Meiner Ansicht nach ist Emily der Mix aus Romantik, Spannung, Drama, Humor, Ernst und Leichtigkeit hervorragend geglückt. „Du bist das Licht in meiner Welt“ erzählt eine herzergreifende Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie und Neuanfänge, über Verlust, Trauerbewältigung und Schuldgefühle. Das Buch steckt voller Tiefgang und wertvoller Messages und führt uns unter anderem vor Augen, wie wichtig es ist sich seinen Ängsten zu stellen und stets ehrlich zueinander zu sein.

Das Setting mit seinen vielen Gilmore Girls Vibes hat mich ebenfalls vollauf begeistern können. Mit der fiktiven Kleinstadt Starfall hat Emily einen echten Wohlfühlort erschaffen. Ich habe mich sofort in dieses idyllische Städtchen verliebt und wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um selbst mal ausgiebig in der kleinen Buchhandlung „Starfall Books“ zu stöbern, im Café „C&C – Coffee & Cakes“ von den berühmten Starfall Pies zu kosten und nachts am Starfall Lake zu sitzen und den Sternenhimmel zu betrachten, in der Hoffnung, eine Sternschnuppe zu entdecken.

Zu den Nebenfiguren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Sie wurden allesamt facettenreich ausgearbeitet und wirken jederzeit völlig real und authentisch. Mira, Jase, Ennas herzensguter Vater, ihre niedliche Katze Beth – ich habe sie alle super liebgewonnen. Vor allem Mira, die eine Doppelgängerin von Taylor Swift ist und mit der sich Enna schnell anfreunden wird, mochte ich unheimlich gerne. Auf den zweiten Band, der ihre Geschichte erzählen wird, freue ich mich daher schon sehr.

Fazit: Herzerwärmend, mitreißend, tiefgründig und berührend. Eine zauberhafte Geschichte voller Emotionen, wunderbarer Botschaften und Gänsehautmomente.
Mit dem Auftaktband der Starfall Love-Reihe ist Emily Stopp ein tolles Debüt gelungen, welches ich jedem, der gerne in gefühlvolle New Adult-Romane eintaucht, nur ans Herz legen kann. Für mich war „Du bist das Licht in meiner Welt“ ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe mich von Beginn an in die Kleinstadt Starfall und die einzigartigen Charaktere verliebt und musste mich von allem leider viel zu schnell wieder verabschieden. Dem Erscheinen von Band 2 fiebere ich nun ganz ungeduldig entgegen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Ein wundervolles Buch!

Randvoll mit Glück
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Da ich die Jugendkrimis von der Monika Feth über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Roman aus dem cbj Verlag hörte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so wirklich ...

Da ich die Jugendkrimis von der Monika Feth über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Roman aus dem cbj Verlag hörte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so wirklich mein Fall, der Klappentext sprach mich dafür aber umso mehr an. Ich ließ „Randvoll mit Glück“ daher sehr gerne bei mir einziehen.

Die 12-jährige Suri und ihr beiden Brüder Bjarne und Erik können es nicht fassen: Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ihre Eltern getrennt voneinander leben und ihr Papa mit seiner Freundin ein Kind erwartet, eröffnet ihre Mutter ihnen nun auch noch, dass sie umziehen werden. Zu ihrem neuen Freund, der Schlossverwalter ist, und dessen Tochter Amy. Dass die beiden in einem echten Schloss leben, ist für die drei Geschwister nur ein schwacher Trost. Sie möchten nicht weg von ihrem Zuhause und ihren Freunden und in einem irgendeinem blöden Schloss wohnen, das mitten auf dem platten Land steht. Und dass Amy ziemlich speziell ist, macht das Ganze definitiv nicht einfacher. Amy aber ist überglücklich. Sie wünscht nichts mehr als Teil einer großen Familie zu sein und endlich eine echte Freundin zu finden. Leider scheint es zunächst aber nicht danach auszusehen, dass sich ihr Wunsch erfüllen wird…

Wie oben bereits erwähnt, bin ich ein großer Fan von den Jugendthrillern von Monika Feth. Bis auf diese war mir nur noch ein anderes Werk aus ihrer Feder bekannt – ihr Weihnachtsbuch „Weihnachten steht vor der Tür“. Ich war daher nun äußerst gespannt, wie mir wohl ihr neuer Titel gefallen wird, welcher aus einem ganz anderen Genre stammt. Erwartungsvoll begann ich mit dem Lesen – und verliebte mich bereits nach wenigen Seiten in die Geschichte.
Schon im ersten Kapitel war mir klar, dass mich Monika Feth auch dieses Mal absolut begeistern wird und wisst ihr was? Ich habe damit goldrichtig gelegen, für mich hat sich „Randvoll mit Glück“ als ein echtes Highlight entpuppt. Bei diesem Buch hoffe ich sehr, dass es die Beachtung erhalten wird, die es verdient. Irgendwie ist nur leider mein Eindruck, dass es bisher ziemlich unbekannt ist. Hoffentlich wird meine Rezension nun ein bisschen dazu beitragen, dass mehr Menschen auf dieses Schätzchen aufmerksam werden und beschließen, Amy, Suri und die weiteren wunderbaren Charaktere kennenzulernen.

Mit „Randvoll mit Glück“ hat Monika einen ganz zauberhaften Roman für Leserinnen ab 10 Jahren geschrieben, in welchem sie uns auf eine warmherzige und genau richtig humorvolle Art und Weise viele wichtige und tiefgründige Themen näherbringt wie das Anderssein, Freundschaft, (Patchwork-) Familie, Scheidung, Eifersucht, Zusammenhalt und das Hinauswachsen über sich selbst.
Die Geschichte ist berührend, mitreißend, witzig, lehrreich und klug – alles zugleich, und definitiv nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene vollkommen lesens- und empfehlenswert.

Ich habe viel aus der Geschichte mitnehmen können und eine Menge Neues dazugelernt, insbesondere über das Downsyndrom. Da ich mich bisher noch nicht allzu groß mit diesem Thema beschäftigt habe und auch noch nie Kontakt zu jemanden hatte, der an Trisomie 21 leidet, hat mir dieses Buch wirklich viel mitgeben können. Wobei ich nun natürlich nicht sicher sagen kann, ob alles realistisch beschrieben wird. Ich gehe aber fest davon aus, dass dem so ist und die Autorin alles mit viel Authentizität behandelt. Auf mich jedenfalls hat die Darstellungsweise von Amys Charakter völlig glaubhaft gewirkt. Ich habe mich dank der feinfühligen Veranschaulichung von Amys Empfindungen, Gedanken und Problemen jederzeit in sie hineinversetzen können und fand es unheimlich interessant und spannend die Welt aus ihren Augen zu erleben.

Mich hat Amys Schicksal tief bewegt und teilweise auch ziemlich traurig gemacht. Aufgrund ihrer genetischen Besonderheit hat es Amy oft nicht leicht im Leben und wird in ihrem Alltag ständig mit Erschwernissen und unschönen Situationen konfrontiert. Ein Beispiel wären die verletzenden Bemerkungen von denjenigen, die keine Ahnung vom Downsyndrom haben und viel zu wenig Verständnis dafür aufbringen. Amy aber ist ein starkes Mädchen und lässt sich nicht unterkriegen. Ich habe sie sehr für ihre Stärke bewundert und ganz fest in mein Herz geschlossen, mit all ihren liebenswerten Einzigartigkeiten. Mit ihr hat die Autorin eine echte Figur zum Gernhaben erschaffen. Amy ist der reinste Sonnenschein, ich fand sie einfach nur bezaubernd.

Auch Suri, unsere zweite Hauptprotagonistin, mochte ich auf Anhieb und auch in sie habe ich mich mühelos hineindenken können. Die Geschichte wird abwechselnd von Amy und Suri erzählt, jeweils in der dritten Person, was mir total gut gefallen hat. Dank der Perspektivwechsel dürfen wir beide Mädchen sehr genau kennenlernen und da die zwei grundverschieden sind, ist das Leseerlebnis ein überaus abwechslungsreiches und unterhaltsames.

Auch Suris Kapitel haben mich stellenweise richtig mitfühlen lassen. Sie leidet sehr darunter, dass ihre Eltern getrennt voneinander leben und ihr Papa eine Freundin hat, die ein Kind von ihm erwartet. Als es dann auch noch heißt, dass sie umziehen werden, zu dem neuen Freund der Mutter, sinkt Suris Stimmung nur noch weiter. Mir tat Suri echt leid, genauso wie ihre beiden Brüder, denen es genauso ergeht wie ihrer Schwester.
Insgesamt kann man die Geschichte schon als sehr ernst und emotional bezeichnen, aber da es der Autorin perfekt gelungen ist, die schwierigen Themen leicht und sensibel zu verpacken, wird das Buch niemals zu drückend oder schwermütig. Die vier Kinder machen zudem alle großartige Entwicklungen durch, die einem das Herz erwärmen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung von Anfang bis Ende in ihren Bann ziehen können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Monika Feth versteht sich einfach bestens darin, uns Leser
innen mit ihrem packenden Schreibstil durchweg an die Seiten zu fesseln. Und da sie auch ein großes Talent dafür besitzt, Orte anschaulich und stimmungsvoll zu beschreiben, bescheren einem ihre Bücher stets ein wahres Kopfkino. So auch hier. Vor allem von dem Schloss, in welchem Amy und ihr Vater leben, hat man beim Lesen tolle Bilder im Kopf.

Fazit: Spannend, lustig, einfühlsam und authentisch. Eine herzerwärmende und wertvolle Geschichte, die mitreißt, berührt, sensibilisiert und glücklich macht.
„Randvoll mit Glück“ von Monika Feth ist so ein Buch, bei welchem ich mir sehr wünsche, dass es eine große Leserschaft erhalten wird. Es stecken einfach so viele bereichernde und schöne Dinge zwischen diesen Seiten. Ich kann das Buch jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen, mir hat es wundervolle Lesestunden bescheren können. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Herzerwärmend, tiefgründig, unterhaltsam, wunderschön.

Café Meerblick
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Da mir „Pension Herzschmerz“ so gut gefallen hat, war meine Freude als ich hörte, dass dieses Jahr ein neuer Roman von Christin-Marie Below erscheinen wird, in welchem sie uns erneut auf die ostfriesische ...

Da mir „Pension Herzschmerz“ so gut gefallen hat, war meine Freude als ich hörte, dass dieses Jahr ein neuer Roman von Christin-Marie Below erscheinen wird, in welchem sie uns erneut auf die ostfriesische Insel Norderney mitnimmt. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich ihn unbedingt lesen.

Es ist nun ein Jahr her, dass ihre beste Freundin Sophie verstarb und Mona ist es bisher noch nicht gelungen, diesen schweren Verlust zu verarbeiten. Erst als sie am ersten Todestag ihrer Freundin ein Päckchen von Sophies kleiner Schwester Franzi überreicht bekommt, beginnt sich ihr Leben zu ändern. Das Paket stammt von Sophie und enthält unter anderem einen Brief, in welchem sie Mona darum bittet nach Norderney zu fahren, wo die beiden viele schöne gemeinsame Sommer verbracht haben. Mona kommt den Wunsch ihrer Freundin nach und reist, begleitet von Sophies Tagebuch, an deren Lieblingsort. Kurz nach ihrer Ankunft wird sie Caro kennenlernen und sich sehr schnell mit ihr anfreunden. Von ihr erfährt sie von einem Café, dessen Besitzer nach einem Nachfolger sucht. Mona, die eine gelernte Konditorin ist, bewirbt sich kurzerhand darum, sie möchte einen Neuanfang wagen. Doch dann lernt sie den jungen Koch Tjark kennen, der ihr Herz höherschlagen lässt, und sie gerät ins zögern. Ist sie wirklich bereit für so viel Veränderung?

Findet ihr nicht auch, dass das Cover etwas wunderbar Unbeschwertes ausstrahlt und total Lust auf Sommer, Strand und Meer macht? Und auf Kuchen? Also in mir hat es irgendwie sofort eine große Sehnsucht nach dem Meer ausgelöst. Und nach einem leckeren Stück Torte. Anstatt aber meine Koffer zu packen oder zum nächsten Bäcker zu düsen, habe ich es mir mit dem Buch gemütlich gemacht und das Meer und den Kuchen zu mir nach Hause geholt. Schon nach wenigen Seiten ist mir klar geworden, dass das Cover nicht zu viel verspricht. Auch die Geschichte verströmt, trotz der traurigen Themen, eine leichtherzige, sommerliche Wohlfühlatmosphäre und lässt die reinste Urlaubsstimmung aufkommen. Wie schon bei „Pension Herzschmerz“, so wäre ich auch dieses Mal nur zu gerne in das Buch hineingekrochen und nach Norderney gereist. Christin-Marie Below ist es einfach mal wieder hervorragend gelungen, den besonderen Charme der Insel einzufangen und uns diesen beliebten Ferienort mit ihren bildlichen Beschreibungen so richtig schmackhaft zu machen. Man meint beim Lesen das Rauschen der Wellen regelrecht hören und die warme Meeresbrise förmlich auf der Haut spüren zu können.

Was die Kulisse angeht, hat das neue Werk von Christin-Marie Below also schon mal bei mir punkten können. Wie aber schaut es mit dem Rest aus?
Um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten vollends erfüllt werden. Ich habe zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Ich hatte einen prima Einstieg in die Geschichte. Der angenehme, flüssige Schreibstil von Christin-Marie Below gefiel mir erneut auf Anhieb und auch unsere Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Mona mochte ich vom ersten Moment an. Ihre herzliche Art und liebenswerten kleinen Macken machen sie zu einem unheimlich sympathischen Menschen und da ihre Empfindungen und Gedanken empathisch und authentisch dargestellt werden, gelingt es einem als Leser*in mühelos, sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war es so. Ich habe mich jederzeit in Mona hineindenken können und mit ihr mitgefühlt, mitgelitten und mich gemeinsam mit ihr gefreut.

Neben Monas Kapiteln bekommen wir auch immer wieder einige Seiten aus dem Tagebuch ihrer verstorbenen Freundin Sophie zu lesen, die von der gemeinsamen Zeit der beiden Freundinnen berichten. Mir haben diese Auszüge überaus gut gefallen, sie sind berührend und wunderschön geschrieben und machen das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem.

Was die Handlung angeht, verrät ja bereits der Klappentext, dass sie sich mit den schweren Themen Verlust, Trauerbewältigung und dem Loslassen auseinandersetzt. Da es der Autorin aber hervorragend geglückt ist, diese Thematik leicht und einfühlsam zu verpacken, wird die Story, trotz Monas großer Traurigkeit, an keiner Stelle zu ernst oder drückend.
Der Schmerz unserer Protagonistin steht zudem auch gar nicht im Fokus der Erzählung, es geht vielmehr um ihren Neuanfang auf der Insel, mit allem, was dazu gehört, sowie ihre positive und Mut machende Entwicklung. Das Buch handelt also auch noch von anderen, deutlich fröhlicheren Dingen wie Veränderungen, Liebe, Zusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft. Vor allem letzteres nimmt viel Raum ein, die Geschichte steckt voller toller Freundschaftsmomente, die einem so richtig das Herz erwärmen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Romantik kommt dabei etwas zu kurz, ich jedenfalls hatte mit mehr gerechnet. Dass der romantische Anteil geringer ausfiel als erwartet, hat mich jedoch nicht gestört und auch dass die Handlung teilweise recht vorhersehbar für mich war, fand ich überhaupt nicht schlimm. Mich haben die Geschehnisse dennoch durchweg mitreißen und fesseln können. Vor allem den Wettbewerb habe ich als aufregend empfunden. Da bin ich ordentlich ins Mitfiebern geraten und die Kuchen, die Mona backt, habe ich mir verdammt lecker vorgestellt. Diesbezüglich sollte ich vielleicht besser mal vorwarnen: Nicht nur die Kulisse, auch Monas Backkünste werden sehr anschaulich beschrieben. Man hat beim Lesen also nicht nur die salzige Meeresluft in der Nase – man meint auch ständig den Duft von frischen Gebäck riechen zu können. Zum Glück gibt es hinten im Buch ein paar der erwähnten Backrezepte – wenn man mag, kann man die Kuchen also nachbacken.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Nebenfiguren. Auch mit diesen hat mich die Autorin überzeugen können. Sie wurden allesamt facettenreich und glaubhaft ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man eine tolle Zeit mit dem Buch verbringt. Besonders liebgewonnen habe ich Franzi, die kleine Schwester von Sophie, und Caro, die Mona auf der Insel kennenlernen wird. Die Freundschaft der drei Frauen wird einfach großartig beschrieben, bewegend und lustig zugleich, sodass es die reinste Freude ist, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Sehr gefreut hat mich, dass auch Lou und Anna aus „Pension Herzschmerz“ ihren Auftritt haben. Die beiden Romane hängen also ein kleines bisschen zusammen, sie erzählen aber dennoch komplett eigenständige Geschichten. Also falls ihr euch gefragt habt, ob man den Vorgänger kennen muss, um der Handlung in „Café Meerblick“ folgen zu können: Nein, muss man nicht, man kann die Bücher wirklich völlig problemlos unabhängig voneinander lesen.

Fazit: Herzerwärmend, tiefgründig, unterhaltsam. Eine wundervolle Sommerlektüre mit traumhaftem Setting, jeder Menge Urlaubsfeeling und ganz viel herrlichem Inselflair.
Nach „Pension Herzschmerz“ hat mich die deutsche Autorin Christin-Marie Below nun auch mit ihrem zweiten Liebesroman absolut begeistern können. Für mich war „Café Meerblick“ so ein richtiges Wohlfühlbuch. Die Geschichte enthält einfach die perfekte Mischung aus Gefühl, Ernst, Leichtigkeit und Tiefgang und weckt ein großes Fernweh nach der Nordsee. Ich habe Mona nur zu gerne nach Norderney begleitet und kann jedem nur empfehlen, es mir gleichzutun. Von mit gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Turbulent, warmherzig, tiefgründig, superwitzig! Ein herrlicher Lesespaß!

Lottie Brooks und das verflixte Gefühlswirrwarr
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Da mir der erste Band der Lottie Brooks-Reihe total gut gefallen hat, habe ich mich auf den zweiten Teil tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Lottie und Co. weitergehen wird.

Im Leben ...

Da mir der erste Band der Lottie Brooks-Reihe total gut gefallen hat, habe ich mich auf den zweiten Teil tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Lottie und Co. weitergehen wird.

Im Leben der 12-jährigen Lottie Brooks geht es gerade drunter und drüber. Zu Hause hält ihre kleine Babyschwester alle auf Trab und in der Schule läuft sie jedes Mal knallrot an und bringt nur noch ein peinliches Gestammel heraus, wenn sie ihrem Schwarm Daniel über den Weg läuft. Dann wäre da noch das Schulmusical, das demnächst ansteht und obwohl ihr beim Gedanken an das Vorsingen ganz flatterig wird, hofft Lottie sehr eine gute Rolle zu bekommen. Was für ein Glück, dass sie diese gefühlschaotische und turbulente Zeit nicht alleine durchstehen muss, sondern zwei tolle beste Freundinnen an ihrer Seite hat. Doch dann beginnt sich die fiese Amber auf einmal zwischen sie und Molly zu drängen und das Trio droht auseinanderzubrechen.

Kurze Info an alle, die noch nicht die Bekanntschaft mit der einmaligen Lottie Brooks gemacht haben: Lest besser zuerst den ersten Band, ehe ihr zum zweiten greift. Zwingend erforderlich ist es meiner Ansicht nach zwar nicht – ich denke, dass man der Handlung in der Fortsetzung auch ohne Vorwissen sehr gut folgen kann – aber da die Bände aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude zweifellos um einiges höher, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bücher einhält.

Mir waren die Geschehnisse aus dem Vorgänger zum Glück noch sehr präsent. Ich habe daher mühelos in die Welt der Lottie Brooks zurückgefunden und einmal wieder in ihr abgetaucht, wollte ich sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Ich habe auch diesen Band quasi in einem Rutsch durchgelesen und erneut eine großartige Zeit mit Lottie und den weiteren Charakteren verbracht. Also meine Erwartungen konnten definitiv komplett erfüllt werden, mir hat der zweite Teil genauso gut gefallen wie der erste. Solltet ihr, wie ich, gerne Comic-Romane und Geschichten im Tagebuchstil lesen, die auf eine originelle und urkomische Art und Weise von den chaotischen Erlebnissen eines Teenagers erzählen, kann ich euch echt nur ans Herz legen, die Tagebücher von Lottie Brooks kennenzulernen.

Die Fortsetzung setzt ziemlich direkt da an, wo der erste Band geendet hat. Lottie hat sich endlich ein neues Tagebuch zulegt (ihr altes hat sie vollgeschrieben) und beginnt zunächst erst einmal damit, uns auf den neuesten Stand zu bringen. Seit ihrem letzten Eintrag ist zwar erst eine gute Woche vergangen, aber in dieser ist wahrlich eine Menge passiert. Ich saß bereits nach der erste Seite mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht da und diesem sollten noch viele weitere folgen. Lottie besitzt einfach so eine wunderbar amüsante und herzallerliebste Art uns von ihren Abenteuern zu erzählen. Ich habe auch diesen Band quasi mit einem Dauergrinsen auf den Lippen gelesen, da ich ihn so unglaublich lustig fand.

Neben dem Humor kommen allerdings auch der Ernst und Tiefgang nicht zu kurz. Mit diesem Punkt hat mich Katie Kirby bereits im vorherigen Band begeistern können. Die Lottie-Brooks-Reihe ist nicht nur der reinste Gute-Laune-Macher – sie regt auch zum Nachdenken an und lässt einen mitfühlen, da sie viele aktuelle und für die Zielgruppe relevante Dingen anspricht wie das erste Mal verliebt sein, das Auseinanderentwickeln von Freundschaften, Eifersucht, Mobbing, Familie und Pubertät. Ich habe auch dieses Mal öfters sehr mit Lottie mitgelitten. Vor allem die Szenen, die davon berichten wie sich die gemeine Amber zwischen Lottie und ihre beste Freundin Molly drängt, haben mich mitleiden lassen. Da ich als Jugendliche leider selbst so etwas erleben musste, habe ich unsere Protagonistin nur zu gut verstehen können, dass sie das alles ziemlich mitnimmt und traurig macht.

In Lottie habe ich mich erneut prima hineinversetzen können, trotz des Altersunterschieds. Lottie ist einfach so sympathisch und echt und da sie ihre Gedanken ehrlich und authentisch in ihrem Tagebuch niederschreibt, gelingt es einem als Leserin wirklich spielend leicht, sich in sie hineindenken. Vieles wird zwar recht überspitzt dargestellt – so habe ich das Verhalten der Eltern manchmal als etwas unglaubwürdig empfunden – aber irgendwie wirkt dennoch alles wie aus dem Leben gegriffen. Ich zumindest empfinde es stets so und ich bin mir sicher, dass es der Zielgruppe (Leserinnen ab 10 Jahren) genauso ergehen und sie sich hervorragend mit Lottie identifizieren wird.

Was die Charaktere angeht, kann ich mich ebenfalls erneut nur positiv äußern. Lottie fand ich einfach nur wieder zauberhaft, mit ihr hat die Autorin eine Buchheldin erschaffen, die man als Leser*in sofort ins Herz schließen muss.
Die zahlreichen Nebencharaktere sind allerdings auch richtige Figuren zum Liebhaben. Na ja okay, Amber natürlich nicht, die ist wirklich eine richtig blöde Kuh, aber bis auf sie bekommen wir es eigentlich nur mit lauter liebenswerten und wundervollen Personen zu tun, die uns mit ihren verschiedenen und teils äußerst schrägen Eigenschaften verzaubern.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die besondere Innenaufmachung des Buches. Die Geschichte wird von jeder Menge ulkiger Strichmännchen begleitet, die, obwohl sie so simpel und einfach gezeichnet sind, die Situationskomik der Handlung perfekt unterstreichen. Ich habe mich über Lotties Comicfiguren und die vielen Sprechblasen abermals prächtig amüsiert und auch die WhatsApp-Nachrichten, in deren Genuss wir zu meiner Freude ebenfalls wieder kommen, haben mich bestens unterhalten. Das Buch ist echt klasse aufgemacht, bei mir hat die Gestaltung erneut auf ganzer Linie punkten können. Sie macht das Leseerlebnis so schön abwechslungsreich, mitreißend und spaßig, sodass es nie langweilig wird und man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag.

Das Ende hat mir ganz besonders gut gefallen. Es ist herzerwärmend und total süß und lässt uns mit vielen wertvollen Weisheiten zurück. Es macht zudem Hoffnung ein weiteres Wiedersehen mit Lottie und Co. Das Buch endet zwar recht abgeschlossen, aber Potenzial für einen dritten Band ist auf jeden Fall vorhanden. Also ich würde mich sehr über ein weiteres Tagebuch von Lottie Brooks freuen.

Fazit: Turbulent, warmherzig, unheimlich witzig. Ein herrliches Lesevergnügen mit Lachgarantie!
Katie Kirby ist mit „Lottie Brooks und das verflixte Gefühlswirrwarr“ ein rundum gelungener Folgeband geglückt, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Auch Lotties zweites Tagebuch sprüht nur so vor Witz, Charme und Kreativität und vermittelt viele wichtige Themen und Botschaften. Es ist superunterhaltsam und liebevoll geschrieben, richtig cool aufgemacht und steckt voller Gefühlschaos, hinreißender Übertreibungen und Peinlichkeiten und toller Freundschaftsmomente. Ich kann die Lottie-Brooks-Serie nur empfehlen, in meinen Augen hat diese Reihe viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Der zweite Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein großartiger Abschlussband!

Vielleicht irgendwann (Vielleicht-Trilogie, Band 3)
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Da ich die ersten beiden Bände der Vielleicht-Trilogie so geliebt habe, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf die Geschichte von Karla und Henning war ich wahnsinnig ...

Da ich die ersten beiden Bände der Vielleicht-Trilogie so geliebt habe, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf die Geschichte von Karla und Henning war ich wahnsinnig gespannt.

Karla hegt eine große Leidenschaft für den Motorsport und ist früher selbst liebend gerne Kart gefahren. Leider konnten ihr ihre Eltern dieses kostspielige Vergnügen nur irgendwann nicht mehr finanzieren, sodass sie es aufgeben musste. Sie selbst könnte sich dieses Hobby niemals leisten. Karla ist eigentlich immer chronisch pleite. Um ihre Geldprobleme etwas in den Griff zu bekommen, lässt sie sich bei der Cateringsfirma, für die sie neben ihrem Jura-Studium arbeitet, für jeden freien Job eintragen. Als sie während einer Feier, bei der sie als Servicekraft aushilft, ein unerwartetes Angebot erhält, zögert sie nicht lange und nimmt es an. Sie soll die Freundin des attraktiven Formel-2-Rennfahrers Henning Kiefer spielen. Was jedoch eine reine Fake-Beziehung sein sollte, wird sehr schnell mehr werden.

Endlich habe ich mich auf den finalen Teil der Vielleicht-Trilogie stürzen können und tja, was soll ich sagen, ich habe mich eindeutig zurecht so sehr darauf gefreut, ich habe genau das bekommen, was ich mir erhofft habe: Einen perfekten Reihenabschluss voller emotionaler und wunderschöner Momente. Ich habe mich auch dieses Mal von den ersten Zeilen an in die Geschichte verliebt und wollte am liebsten gar nicht mehr aus ihr auftauchen. Von Carolin Wahls tollem Schreibstil war ich mal wieder sofort ganz angetan, für mich hat er sich wie gewohnt angenehm flüssig lesen lassen; in der Münchner WG fühle ich mich inzwischen wie zu Hause und unsere Dreier-Mädels-Clique habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen.

Nach Brie und Joana ist es nun also an Karla, der dritten und letzten WG-Mitbewohnerin, uns ihre Story zu erzählen. Sie habe ich in den beiden vorherigen Bänden ganz besonders liebgewonnen, ich mag ihre ehrliche, authentische und schlagfertige Art und ihren großen Sturkopf einfach total gerne. Auch dieses Mal war sie mir wieder auf Anhieb sympathisch und dank der gewählten Erzählform habe ich mich ihr vom ersten Augenblick an ungeheuer nahe gefühlt. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und da wir als Leser*in somit ganz dicht dran sind an ihren Empfindungen und Gedanken und diese vollkommen glaubhaft dargestellt werden, gelingt es einem spielend leicht, sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war es so. Ich habe mit Karla mitgefühlt, mitgelitten und mitgefiebert und fand es überaus spannend endlich zu erfahren, wie es wirklich in ihr aussieht.
In den beiden Vorgängern haben wir Karla als einen sehr fröhlichen und selbstsicheren Menschen kennengelernt, allerdings zeigt sich in diesem Band gleich zu Beginn, dass auch sie Selbstzweifel in sich trägt und mit Problemen zu kämpfen hat. Vor allem ihre großen Geldsorgen machen ihr gerade schwer zu schaffen. Karla ist aber eine starke Persönlichkeit, sie steckt den Kopf nicht einfach in den Sand, sondern setzt stets alles daran, um ihre Ziele zu verwirklichen. Ich habe sie sehr für ihre Entschlossenheit bewundert und sie nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet.

Auch Henning mochte ich unheimlich gerne. Er hat den Ruf ein ziemlicher Aufreißer zu sein, allerdings stellt sich recht schnell heraus, dass sich hinter seinem Bad-Boy-Image in Wahrheit ein superlieber, einfühlsamer und humorvoller junger Mann verbirgt. Obwohl ich Henning zunächst nicht so wirklich einschätzen konnte, war ich seinem Charme im Nu hoffnungsvoll verfallen. Auch Karla ist vom ihm ganz fasziniert, hält ihn aber dennoch eine längere Zeit auf Abstand. Henning wiederum lässt nicht locker, respektiert aber stets ihre Grenzen. Mitzuerleben, wie Henning allmählich zu Karla durchdringt, wie ihre Mauer langsam zu bröckeln beginnt und sich die zwei immer näherkommen, hat mich sehr bewegt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach, das spürt man nur zu deutlich. Ich habe jeden einzelnen gemeinsamen Moment der beiden zutiefst genossen, vor allem ihre Schlagabtäusche habe ich geliebt, und ihre Lovestory, die sich so herrlich real anfühlt, mich hat völlig verzaubern können.

Zu den weiteren Charakteren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Ob alte Bekannte oder neue Figuren – allesamt wurden sie facettenreich ausgearbeitet und wirken jederzeit vollkommen echt und lebensnah. Mich hat es riesig gefreut, dass viele vertraute Gesichter erneut mit von der Partie sind wie Brie, Joana, Killian und Anton, und ich endlich mal wieder Zeit mit dieser liebenswerten Truppe verbringen durfte.

Bezüglich des Settings fand ich total cool, dass der Motorsport eine große Rolle einnimmt und wir oft auf die Rennstrecke mitgenommen werden. Mittlerweile interessiere ich mich zwar nicht mehr so sehr für diese Sportart wie früher, aber in meiner Kind- und Jugendzeit war ich ein großer Formel 1-Fan und habe mir die Rennen immer zusammen mit meinem Papa angeguckt. Da ich mit diesem gemeinsamen Schauen wundervolle Erinnerungen verbinde, haben mich die Rennsport-Szenen irgendwie leicht nostalgisch werden lassen.

Was die Handlung angeht, möchte ich dann auch gar nicht mehr groß ins Detail gehen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch kaum mehr aus der Hand legen könnt, da es euch so sehr packt und mitreißt, und euch die Story auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnehmen wird. Die Mischung aus Romantik, Spannung, Ernst, Humor, Leichtigkeit und Tiefgang ist der Carolin Wahl in meinen Augen einfach nur mal wieder hervorragend gelungen.

Das Ende hat mich glücklich und traurig zugleich gemacht. Glücklich, weil alles so schön und zufriedenstellend endet, und traurig, weil es nun hieß Abschied zu nehmen von lauter liebgewonnenen Gesichtern. Ich werde die Dreier-Mädels-WG und all die anderen Charaktere sehr vermissen.

Fazit: Gefühlvoll, tiefgründig, unterhaltsam und romantisch. Ein perfekter Abschlussband einer ganz besonderen und perfekten Reihe!
Carolin Wahl hat es mal wieder geschafft und mir ein weiteres absolutes Highlight und Wohlfühlbuch bescheren können. Ich bin vollkommen begeistert von dem dritten Band der Vielleicht-Trilogie, ich habe die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seiten geliebt und eine unvergessliche Zeit in ihr verbracht. „Vielleicht irgendwann“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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