Mit Dolores habe ich mich in guter Gesellschaft gefühlt!
DoloresDolores arbeitet seit Jahrzehnten für Vera Donovan, seit einigen Jahren wohnt sie auch bei ihr und pflegt die bettlägerige alte Frau. Als Vera nach einem Treppensturz stirbt und sich herausstellt, dass ...
Dolores arbeitet seit Jahrzehnten für Vera Donovan, seit einigen Jahren wohnt sie auch bei ihr und pflegt die bettlägerige alte Frau. Als Vera nach einem Treppensturz stirbt und sich herausstellt, dass sie Dolores ein Millionenerbe hinterlassen hat, gerät diese unter Mordverdacht. In einer langen Nacht erzählt sie auf dem Polizeirevier ihr Leben und gesteht dabei auch den Mord an ihrem Ehemann.
Ekelige Horrorszenen, spritzendes Blut, Gehirnmasse – wer das mit Stephen King verbindet, wird von „Dolores“ nicht enttäuscht sein. Die Szenen um den Mord an Joe (vor allem, als er aus dem Brunnen steigt und ihren Knöchel umklammert) sind ziemlich blutig. Aber der Roman ist viel mehr als das – Familiendrama, die Geschichte einer komplizierten Freundschaft (denn Freunde sind Dolores und Vera), Psychothriller. Wirkliche Hochspannung entsteht bei dem Verhör durch den Pathologen – ich habe erst gemerkt, dass ich beim Lesen die Luft angehalten hatte, als sich der alte Dorfpolizist einmischt und ich endlich tief durchatmen konnte… Und was für ein genialer Schachzug, fast das ganze Buch in einem langen Monolog der Protagonistin erzählen zu lassen!
Mein Fazit: Mit Dolores habe ich mich in guter Gesellschaft und gut unterhalten gefühlt – was will man mehr…!