Unschlüssig
Jahre aus SeideJahre aus Seide von Ulrike Renk aus dem #aufbauverlag
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Fand ich das Buch gut? Wem würde ich es empfehlen? Kann ich gar nicht so leicht beantworten… aber ich versuche mal, es zu erklären
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Die Geschichte ...
Jahre aus Seide von Ulrike Renk aus dem #aufbauverlag
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Fand ich das Buch gut? Wem würde ich es empfehlen? Kann ich gar nicht so leicht beantworten… aber ich versuche mal, es zu erklären
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Die Geschichte startet im Jahr 1926 und geht bis ins Jahr 1938
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Eine der Hauptprotagonisten ist Ruth. Ruth ist Deutsche und Jüdin. Wir begleiten Ruth und nehmen die Veränderungen dieser Zeiten durch sie und ihre Familie wahr.
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Dieses Buch hat über 500 Seiten und die letzten Seiten (inkl. Nachwort) waren für mich die aufregendsten, berührensten und besten Seiten.
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Der Rest war interessant, aber konnte mich nicht mitnehmen. Mir hat die Zeitreise gefallen, wie lebte man damals, wie wurde gekocht, wie waren die goldenen 20er Jahre in einer gutbürgerlichen Familie?!
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Ruth wächst behütet auf… trotz der Einschränkung, Anfeindungen etc. Sie bekommt viel nur gefiltert mit… und hier liegt mein Problem.
Ihre Mutter hat Nervenzusammenbrüche und bestimmt viele Ängste. Aber diese Gefühle finden in dem Buch nicht eindringlich genug statt. Ruth darf nicht mehr ins Schwimmbad, ins Kino oder Theater. Dann kümmert sich Papa um eine Alternative für sie oder sie schummelt sich rein.
Wie war das? Traurig? Verletzend? Aufregend? Unheimlich? Der Leser erfährt es nicht wirklich.
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Die Autorin ermahnt die Welt, dass soetwas nie wieder passieren darf. Aber ihr Nachwort dazu nimmt mich mehr mit.
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In diesem Buch wird eine liebevolle und kindliche Zeit mit vielen Freunden und Erlebnissen gezeichnet.
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Und da ist mein Problem. Es war eine Zeit der Arbeitslosigkeit und Ängste. Aber dadurch, dass die Geschichte am Beispiel von der kleinen Ruth auf ihrem Weg ins Erwachsen werden gezeichnet wird, kommt der Schrecken und die Sorgen der Eltern nicht ganz rüber oder nur am Rande.
Da hätte ich mir für Ruth natürlich nichts besseres wünschen können. Aber für den Leser, als Mahnmal würde ich mir mehr Einblicke wünschen.
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Der Erzählstil hat mich auch oft an eine Biografie erinnert. Hier ging es um bestimmte Ereignisse, die erwähnt werden mussten. In einem Roman geht es eher um Spannungsbogen und Gefühle.
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Dieses Buch würde ich als Einstiegsbuch in diese Zeit oder für feinfühlige Leser empfehlen.
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