3 Herzen in einer Brust
Ich habe bereits Handicap-Liebe von der Autorin gelesen und war da schon sehr begeistert. Doch mit 3 Herzen in einer Brust spricht sie ein sehr tiefgründiges Thema an. Vielleicht auch eine Thematik, wo ...
Ich habe bereits Handicap-Liebe von der Autorin gelesen und war da schon sehr begeistert. Doch mit 3 Herzen in einer Brust spricht sie ein sehr tiefgründiges Thema an. Vielleicht auch eine Thematik, wo einige eine Schwierigkeit haben. Aber definitiv ein Buch, was man für mich gelesen haben muss. Denn eine dissoziative Persönlichkeitsstörung ist nichts erfundenes. Damit leben manche Menschen Tag täglich. Hier wird einem das Ausmaß mal etwas näher gebracht.
Danke Christiane Fischer, für den Mut auch solche Themen beim LeserIn anzubringen.
Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr angenehm und flüssig. Sie geht mit viel Fingerspitzengefühl an die sensiblen Themen heran. Ich mag es sehr, das ich die handelnden Personen so authentisch nah gebracht bekomme. Hier werden Wege aufgezeigt, Vergangenheiten thematisiert und über Emotionen und Widrigkeiten geschrieben.
Durch die ich-Perspektive im Buch konnte ich mich gut in Roxie,Tabata, Katja und Jakob hineinversetzen.
Es handelt sich bei diesem Buch definitiv um einen Liebesroman, jedoch nicht nach dem Schema F. Natürlich spielt die Liebe eine wichtige Rolle, aber es wird auch dramatisch, fesselnd und hat den Touch eines Thrillers. Einfach eine tolle Mischung.
Die Protagonistin ist Tabata. Sie hat eine dissoziative Persönlichkeitsstörung und daher lernen wir die Rebellin Roxie kennen und die kindliche Katja. Direkt am Anfang bemerkt man, wieviel Angst Tabata für allem vor Roxie hat. Alles wurde durch eine Situation/Gegebenheit in der Vergangenheit ausgelöst. Die Tragweite ist einem am Anfang des Buches nicht bekannt, aber je mehr ans Licht kam, um so geschockter war ich.
Tabata versucht ohne viel Stress und Druck durchs Leben zu kommen. Doch es gelingt ihr nicht immer. Mit Roxie hat sie es nicht einfach, denn sie weiß nie, was sie alles in ihrer Phase anrichtet.
Dennoch versucht Tabata ein geregeltes Leben zu führen und Trigger zu vermeiden. Ich persönlich bewundere sie dafür. Dies ist alles andere als einfach und harte Arbeit.
Jakob bringt aber die kleine Welt von Tabata ins Wanken. Denn nicht nur die Gefühle spielen verrückt, nein die verschiedenen Persönlichkeiten sind sich nicht einig. Ob sie das in den Griff bekommen wird? Wie wird Jakob damit umgehen? Wird er Verständnis aufbringen können?
Für mich wirklich eine besondere Handlung, die auch zum nachdenken anregt. Ich hatte so intensiv noch nie mit der Diagnose zu tun und was echt mit einem Menschen macht. Sicher dies ist ein Buch, dennoch frage ich mich, wie das Leben damit ist. Was für ein Kraftakt dies jeden Tag sein muss.
Danke Christiane Fischer für diesen Einblick. Für dieses Fingerspitzengefühl und den Mut.
Für mich ein wahnsinnig tolles Buch.
5 von 5 Sterne