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Veröffentlicht am 27.11.2017

Interessante Story, schwache Umsetzung

Herrscherin der tausend Sonnen
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Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie ...

Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie im Kampf besser ausgebildet, als in politischen Belangen. Als sie kurz vor ihrem 16. Geburtstag zurück nach Kalu reisen soll um dort endlich den Thron zu besteigen, wird erneut ein Attentat auf sie verübt - das sie nur knapp überlebt. Ihr vermeintlicher Mörder, Aly, Star einer galaktischer Show, taucht ebenso unter, wie sie selber. Und während Rhee nach Rache sinnt, will Aly nur die Dinge richtigstellen, doch beide müssen einsehen, dass viel mehr hinter allem steckt, als erwartet.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich überzeugt, dass mich das Buch komplett in seinen Bann ziehen kann. Rhee wird als "so stark wie Arya aus GoT" umschrieben und das Genre Sci-Fi/Space Opera ist genau mein Ding. Recht schnell habe ich aber feststellen müssen, dass der Schreibstil so gar nicht mein Ding ist. Dieser ist nämlich extrem unausgearbeitet. Komische Satzkonstellationen, der unnötige und vor allem falsche Gebrauch der Worte "Aber, Doch, Dann, etc." sowie die absolute Unfähigkeit der Autorin, Gefühle herüber zu bringen, haben "Herrscherin der tausend Sonnen" zu einem Kampf für mich werden lassen.

Rhiannon, genannt Rhee, ist die einzige Überlebende des Herrschergeschlechts Ta'an. Bis sie mit 16 Jahren den Thron besteigen soll, wächst sie auf dem Mond Nau Fruma auf. Doch anstatt sich auf den Thron vorzubereiten, schmiedet sie Pläne, wie sie Rache üben kann - an Seotra, dem momentanen Regenten und für sie dem Mörder ihrer Familie. Alyosha ist als Wraetaner kein gerne gesehener Mann, doch er hat es geschafft, sich in einer galaktischen Show einen Namen zu machen. Als ein Attentat auf Rhee verübt wird, glaubt alle Welt, sie sei tot. Und alle denken, dass Aly ihr Mörder ist. Doch Rhee lebt und sinnt noch mehr auf Rache, und Aly will nur endlich wieder normal leben...

So weit so gut. Trotz der etwas unglücklich gewählten Namen für die Planeten und Rassen (ja, das darf in der Sci-Fi schon mal wild zu und her gehen, aber man sollte nicht immer über die Wörter stolpern...) ist man als Leser recht schnell in der Geschichte drin. Abwechslungsweise begleiten die Kapitel Rhee und Aly in ihrem Leben. Jedes Kapitel endet mit einem Mini-Cliffhanger, und da kommt neben dem Schreibstil schon der zweite Kritikpunkt: Die Autorin löst die Cliffhanger nicht wirklich auf, nein, sie überspringt sie einfach. Da stürzen die Protas gerade mit ihrem Raumschiff auf einen Planeten zu - Szenenwechsel zum anderen Prota - und im nächsten Kapitel ist die Gefahr gebannt und es ist schon wieder einiges passiert. Das hat meiner Meinung nach viel vom Lesespass genommen.

Dabei hätte es so gut werden können! Eine Prinzessin, die auf Rache sinnt, ein gejagter Star und eine Menge intergalaktischer Action und Geheimnisse. Bei der Umsetzung ist aber hier definitiv viel daneben gegangen. So ist Rhee keine Arya, sondern ein nerviges, dummes, kleines Kind. Ein Wunder dass sie kämpfen kann, denn sonst kann sie gar nichts. Vor allem nicht denken. Aly seinerseits ist einiges sympathischer, aber er ist gleichzeitig total flach geblieben. Nicht nur Gefühle kann die Autorin nicht rüberbringen, sondern auch Beschreibungen. So wusste ich erst ca. Mitte des Buches, wie ein Wraetaner überhaupt aussieht. Ist ja auch nicht wichtig, ist ja nicht so, dass der männliche Protagonist einer ist...

Setting
Ich würde das Worldbuilding gerne loben, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin in ihrem Welten ein wenig verrannt hat. Es wird so schnell hin und her gewechselt, und es kommen so viele Rassen und Worte und Sprachen und Rituen vor, dass das alles nur knapp angesprochen wird und irgendwie oberflächlich bleibt. Es kommt zwar alles vor, was es braucht, aber es ist eben schlecht ausgearbeitet und zu wenig thematisiert.

Der Leser lernt einige Planeten und Monde kennen, die alle eigentlich interessant wären, aber man kann sich gar nicht darauf einlassen, denn schwupps ist man schon wieder an einem anderen Ort. Das fand ich sehr schade. Ausserdem waren die Beschreibungen der Autorin eher knapp und vieles konnte ich mir gar nicht recht vorstellen.

Charaktere
Rhee hätte wohl eine kleine Kämpferin werden sollen, die die Sympathie der Leser bekommen soll. Da ist aber ordentlich was schiefgelaufen. Denn sie ist nicht sympathisch und auch nicht wirklich kämpferisch. Ihre Rachepläne sind nur wilde Fantasien und wenn es drauf ankommt muss sie sich immer von jemandem den Allerwertesten retten lassen. Ganz ehrlich, irgendwie wäre die Geschichte auch ohne sie ausgekommen.

Aly ist Wraetaner, eine Rasse, die von den Kaluanern (?) nicht gerade hoch geschätzt wird. Dennoch kämpft er sich durch, ist nett und freundlich und schafft es zum Star von DroneVision, einer intergalaktischen Show. Er ist ziemlich sympathisch, aber bleibt irgendwie blass.

Neben den beiden Protagonisten tauchen noch andere Charaktere und natürlich Antagonisten auf. Von den Charakteren konnte mich eigentlich niemand wirklich überzeugen, weder der "Mönch" Dahlen, noch der Regent und vermeintliche Mörder Seotra, und schon gar nicht Nero, der allgegenwärtige Kommentator von einfach allem. Wer mir fast am meisten gefallen hat waren Pavel - ein Droide, der ziemlich witzig war - und Kara. Allein wegen ihr werde ich vielleicht weiterlesen.

Fazit
Es hätte so gut werden können. Doch der Schreibstil war zu trivial, die Protagonisten entweder unsympathisch oder flach und alles wurde nur mässig und oberflächlich beschrieben, so dass nichts wirklich hängen geblieben ist. Die Story an sich konnte mich packen, dennoch war ich oft kurz davor, das Buch wegzulegen. Von mir gibt es ganz knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück - aber spannend war's!

The New Dark - Dunkle Welt
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Inhalt
In einer Welt, die nach einer globalen Katastrophe fast zerstört wurde, lebt die junge Amat mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf voll Sammler und Jäger. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. ...

Inhalt
In einer Welt, die nach einer globalen Katastrophe fast zerstört wurde, lebt die junge Amat mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf voll Sammler und Jäger. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Als das Dorf eines Tages von Mutanten überrannt wird und fast alle Einwohner umgebracht werden, gelingt Sorrel nur knapp die Flucht, während ihr kleiner Bruder Eli und ihre grosse Liebe David verschleppt werden. Für Sorrel ist klar, sie muss die beiden retten. Doch die Reise, die sie antritt, steckt voller Schrecken und bald ist Sorrel selber in grösster Gefahr...

Meine Meinung
Der Klappentext hatte mich direkt angesprochen und ich habe mich mit viel Vorfreude in das Abenteuer gestürzt. Der Schreibstil ist im Grossen und Ganzen angenehm gehalten, auch wenn ich mir manchmal mehr Personalpronomen gewünscht hätte und es von Vorteil wäre, wenn die Grammatik nochmals geprüft würde (vor allem Fallfehler sind mir des Öfteren aufgefallen - nicht übermässig, aber mich haben sie dennoch gestört).

Sorrel lebt mit ihrer Familie in Amat, einem kleinen Dorf, ein einfaches aber gutes Leben. Bis die Mutanten kommen, das Dorf plündern, die Erwachsenen ermorden und die jungen, gesunden Einwohner verschleppen. Sorrel, der die Flucht gelungen ist, will sich nun auf die Suche nach ihrem Bruder und ihrer grossen Liebe machen, doch sie gerät selber in Gefangenschaft und muss feststellen, dass die Welt da draussen noch viel schlimmer ist als erwartet - und dass neue Freunde manchmal an den unerwartetsten Stellen auftauchen.

"Dunkle Welt" begleitet abwechslungsweise Sorrel und David, was mir gut gefallen hat, vorallem weil fast nach jedem Abschnitt die Spannung noch grösser war und das den Lesefluss positiv beeinflusst hat. Die Geschichte ist in zwei Teile unterteilt, wobei ich bis jetzt noch nicht weiss, welchem Zweck der erste Teil dient, während der zweite Teil einfach so spannend und packend und dramatisch war, dass ich am liebsten direkt mit Band 2 weitergefahren hätte.

Ich muss zugeben, das Buch und ich haben eine Hassliebe entwickelt. Einerseits haben mich viele Szenen verstört - klar gehört das Häuten von Tieren zum Überleben, aber war der detaillierte Beschrieb wirklich nötig? Die Szenen, die Sorrel's Gefangenschaft behandeln gehören ebenfalls der verstörenden Sorte an, denn sie wird begrapscht und betatscht, was das Zeug hält. Zeitweise hatte ich mich gefragt, welchem Zweck diese Szenen dienen, und ich habe bis zum Schluss keine andere Antwort gefunden, als diese: Die Autorin mag es, ihre Protagonisten zu quälen.

Die Geschichte hat mich auch etwas ratlos zurück gelassen. Viele Handlungsstränge bleiben noch offen, ebenso sind viele Fragen nicht beantwortet. Oft konnte ich auch die Handlungen der Protas nicht nachvollziehen und ich weiss jetzt noch nicht, warum Sorrel sich nicht mehr für ihr Muttermal interessiert, das doch eine beachtliche Rolle spielt.

Andererseits war es wirklich spannend. Herzklopfenmässig spannend. Immer wieder habe ich mitgefiebert und mitgelitten und obschon ich zwei, drei Mal versucht war, abzubrechen, hat es mich dann doch packen können und meine Neugier geweckt.

Setting
"Dunkle Welt" spielt in einer zukünftigen Version unserer Welt - nach einem totalen Kollaps der Gesellschaft. Die Menschen sprechen zwar noch von "Davor", aber niemand hat es noch selber erlebt und niemand weiss, ob es nicht doch Märchen sind. Das Worldbuilding fand ich sehr gelungen. Die Welt, in der Sorrel lebt, ist fast ein wenig zu den Ursprüngen zurückgekehrt: Jagen, Sammeln, Kämpfen, keine Technik, nacktes Überleben. In manchen Gemeinschaften ist auch die Unterdrückung der Frau wieder zurückgekehrt und in anderen werden Sklaven verschachert. Und natürlich gibt es die eine oder andere religiös gesinnte Gruppierung.

Ein Nebeneffekt des Kollapses sind die Mutanten, oder wie die Menschen aus Amat sie nennen: "Nicht Lebensfähigen". In Amat werden diese schon kurz nach der Geburt erstickt, in anderen Orten dürfen sie Leben, werden aber mit Abscheu und Missgunst behandelt.

Sowohl das Worldbuilding als auch das Setting konnten mich überzeugen und ebenso die einzelnen Gruppierungen, die wirklich authentisch herübergekommen sind.

Charaktere
Sorrel ist ein junges Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sie widersetzt sich ihrer Mutter, hat aber trotzdem eine sehr enge Bindung zur Familie, sie ist verliebt und sie will die Welt sehen. Natürlich ist sie als Teenager etwas zickig, stur und oft gar naiv. Und auch wenn ich Mitleid mit ihr hatte, habe ich sie oft nicht verstehen können. Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass sie ihr Denken über die Mutanten nach und nach hinterfragt und ändert, ihre Vorurteile versucht über Bord zu werfen. Und ganz am Schluss hat sie doch eine beachtliche Wandlung vollzogen.

David ist in Sorrel's Alter und ebenfalls aus Amat. Er ist stur und starrköpfig, aber auch ein Kämpfer. Dennoch bleibt er sehr flach und vor allem seine Gefühle kommen viel zu wenig zum Ausdruck. Das einzige Gefühl, das er offenbar immer wieder hat, ist Hass. Was ihn nicht gerade sympathisch macht.

Die Charaktere des Buches sind teilweise gut gelungen, teilweise etwas überzeichnet und fad, zum Teil aber auch erschreckend realistisch, wie der Fanatiker Martin. Mein liebster Charakter ist aber Einstein. Er ist einfach ein wunderbarer Protagonist und Freund. Trotz allen Widrigkeiten, trotz allen Vorurteilen ist er loyal und stets freundlich.

Fazit
"Dunkle Welt" lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits ist der Stil etwas speziell, die Szenen etwas gar eklig, vieles macht (noch?) nicht Sinn und die Charaktere sind teils etwas flach. Andererseits überzeugt es mit einem grossartigen Worldbuilding, viel Spannung und viel Dramatik.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Der schwächste Teil bisher

Call it magic 3: Wolfsgeheimnis
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Inhalt
Als Vampir Cary eine neue Barkeeperin sucht, bietet sich Alec an. Die junge Wölfin steckt aber ziemlich in der Bredouille, soll sie doch für den Anführer ihres Packs die Bruderschaft der Vampire ...

Inhalt
Als Vampir Cary eine neue Barkeeperin sucht, bietet sich Alec an. Die junge Wölfin steckt aber ziemlich in der Bredouille, soll sie doch für den Anführer ihres Packs die Bruderschaft der Vampire ausspionieren, und kann nichts dagegen tun, weil dieser ihren Bruder bedroht. Doch nicht nur ihr Verhalten bringt Cary gehörig durcheinander, sondern auch die Gefühle, die sie in ihm weckt. Gefühle, die er seit dem Tod seiner geliebten Vida nicht mehr fühlen konnte...

Meine Meinung
Band 1 ist ein Lieblingsbuch geworden, Band 2 hat auch die volle Punktzahl erreicht, da war nur klar, dass ich auch Wolfsgeheimnis verschlingen werde. Leider ist es anders gekommen, als gedacht, und ich habe Wochen gebraucht, mich durch die Geschichte zu kämpfen. Was aber natürlich nicht am Schreibstil lag. Denn dieser war gewohnt toll, humorvoll, leicht sarkastisch und hat mir wie immer gefallen.

Wölfin Alec kümmert sich seit dem Tod ihrer Eltern um ihren jüngeren Bruder Ley. Nur Packleader Moss steht zwischen ihnen und ihrer Freiheit. Sein neuster Auftrag für die Wölfin: Die Vampire ausspionieren und zum Sturz bringen. So heuert Alec in Cary's Club Violet Pixie an. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Die Vampire sind unglaublich nett und loyal - und insbesondere Cary verdammt attraktiv...

So weit so gut. Ich bin seit Band 2 Fan von Cary und seine Liebe zu der verstorbenen Vida ist wunderschön. Dass ausgerechnet er einen eigenen Band mit Liebesgeschichte bekommt, war mir schon von Beginn an ein Dorn im Auge. Ich habe mich dann aber entschieden, der Autorin zu vertrauen, dass sie das richtige tut mit den geliebten Charakteren. Hier hat sich dann aber leider herausgestellt, dass das ein Fehler war. Denn Cary findet Alec auf Anhieb sexy, heiss, will sie etc. Zwar kommen ein paar Schuldgefühle gegenüber Vida auf, aber das alles ging viel zu schnell. So à la: Oh eine Frau! Ich bin verliebt!

Ein weiteres Manko war Alec. Denn die macht (zu Beginn zumindest) so einen auf Bad-Ass, dass es nur nervt. Denn wenn sie eines nicht ist, dann eine echt harte Rockerbraut. Sie ist Familienmensch, verängstigt, liebesbedürftig, aber nicht Bad-Ass. Ihre vermeintlich laute Klappe und die angeblichen guten Erwiderungen? Zum Augenrollen...

Auch Cary mit seiner viel zu liebestollen Art, die eigentlich so gar nicht er ist, hat mich gestört. Wären zu dem Zeitpunkt nicht Morgan, Eliza, Ash und Co. aufgetaucht, hätte ich hier abgebrochen. Da ich die Reihe bisher aber wirklich geliebt habe und die nächsten Bände auch lesen möchte, hab ich durchgehalten. Es ist dann tatsächlich noch ein wenig besser geworden und auch ziemlich spannend. Und dann kam das Ende. Total übertrieben...

Fazit
Für mich war der 3. Band definitiv der schwächste bisher. Unglaubhafte Charaktere, zu schnell aufkeimende Liebe, viel Hin und Her und ein überrissenes Ende. Schade um die bisher so tolle Reihe...

Veröffentlicht am 01.09.2017

Erst gegen Ende kommt Spannung auf...

Mystic Highlands 1: Druidenblut
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Inhalt
Als Rona von ihrem Grosscousin eine Einladung und Flugtickets nach Schottland, dem Land ihrer Vorfahren, findet, ist für sie klar: Sie muss da hin! Dass ihre Eltern den Brief vor ihr versteckt haben ...

Inhalt
Als Rona von ihrem Grosscousin eine Einladung und Flugtickets nach Schottland, dem Land ihrer Vorfahren, findet, ist für sie klar: Sie muss da hin! Dass ihre Eltern den Brief vor ihr versteckt haben und sie mit allen Mitteln vor der Reise abhalten wollen, ignoriert sie dabei. Als sie in Schottland landet, erwartet sie nicht nur atemberaubende Natur, sondern auch ein nicht minder atemberaubender Grosscousin Sean. Bei ihrer gemeinsamen Reise durch das Land kommen sich die beiden immer näher und Rona kann dabei fast vergessen, dass sie dauernd komische Dinge sieht. Doch Schottland birgt mehr Gefahren als nur ein paar Halluzinationen...

Meine Meinung
Das wunderschöne Cover und der spannend klingende Klappentext haben mich regelrecht gelockt. Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin, auch wenn ich vom Schreibstil nicht unbedingt angetan war; er wirkt leider sehr anfängerhaft und ist nichts besonderes.

Die Geschichte beleuchtet das Leben von Rona, die in ihrer Kindheit ihre Heimat Schottland verlassen musste und seither immer Sehnsucht danach hat. Die Flugtickets, die sie von ihrem Verwandten erhält, kommen da gerade recht. In Schottland lernt sie Sean kennen, ihren attraktiven Grosscousin, mit dem sie ihre frühe Kindheit verbracht hat - nur dass sie sich komischerweise nicht daran erinnern kann. Auf der gemeinsamen Reise fängt sie plötzlich an, Geister, falsche Spiegelbilder und gruselige Erscheinungen zu sehen und auch ihre Erinnerung kommt langsam zurück, Erinnerungen über ihre wahre Herkunft.

An und für sich spricht mich der Inhalt sehr an. Leider konnte mich das Buch lange nicht überzeugen resp. nur mässig unterhalten. Denn ein Grossteil des Buches besteht aus immer demselben Ablauf: Aufstehen, Frühstücken, Sightseeing, Abendessen, Schlafen. Dazwischen immer Gekribbel im Bauch und das sehnsüchtige Ziehen von Ronas Unterleib, gemischt mit der einen oder anderen Halluzination und ewigem Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten. So plätschert das Buch lange vor sich hin und meine Begeisterung verabschiedete sich langsam.

Auch mit der Protagonistin wurde ich nicht warm. 21 Jahre alt und behauptet, sie sei erwachsen, benimmt sich dabei aber quengelig und kindisch, womit ich sie teilweise wirklich fast als Kind wahrgenommen habe. Zudem lässt sich sich von A bis Z bedienen und krümmt nicht ein einziges Mal einen Finger. Ihre bevorzugte Fortbewegungsmethode: Sich von Sean tragen lassen.

Erst gegen Ende des Buches kommt Spannung auf und da macht die Geschichte eine krasse Wandlung: Plötzlich ist das Buch spannend, rasant, mystisch, interessant, die Protagonistin verhält sich nachvollziehbar und sogar der Schreibstil ist auf einmal viel besser. Das Ende war super (wenn auch seeehr vorhersehbar - so wie leider das meiste der Geschichte) und ich werde Band 2 sicher noch eine Chance geben.

Setting
Das Buch startet in einer Wohnung in New York. Der Hauptaugenmerk fällt dann aber schnell auf Schottland und schon bald befindet sich der Leser mitten in diesem sagenumwobenen land. Die Autorin verbringt viel Zeit mit Landschaftsbeschrieben und dennoch habe ich dieses "vor Ort sein"-Gefühl nur selten gehabt. Die ein oder andere Location werde ich aber noch nachschlagen müssen, den interessant klangen die Castles und Lochs und Sehenswürdigkeiten allemal.

Charaktere
Rona ist eine junge Studentin, die ihren Platz im Leben noch sucht. Sie ist wohlbehütet als Einzelkind aufgewachsen und hat wohl immer bekommen, was sie wollte. Das erklärt auch, warum sie sich so rücksichtslos verhält: Sie hilft weder beim Kochen, noch beim Tragen geschweige denn beim Zeltaufbau. Und als wäre das nicht genug, lässt sie sich auch immer noch von Sean auf Händen tragen. Wie bereits erwähnt wurde ich nicht wirklich warm mit ihr und habe sie als sehr kindisch und unreif empfunden.

Sean ist ein paar Jahre älter als seine Grosscousine und auf seinen Schultern lastet gefühlt die ganze Welt. Er ist sich seiner Verantwortung mehr als bewusst, was ihm öfters mal im Weg steht. Dennoch ist er offensichtlich ein wenig Typ Player/Badboy (was denn auch sonst...) und natürlich waaahnsinnig heiss und voll tätowiert. Obschon mir Sean einiges sympathischer als Rona war, wurde ich auch mit ihm nicht vollkommen warm.

Alles in allem fand ich, dass die Charaktere etwas blass blieben und alles, was sie wohl hätte sympathisch wirken lassen sollen, hat eher zum Gegenteil davon geführt. Die einzig wirklich sympathische und unterhaltsame Figur in "Druidenblut" war Logan, ein guter Freund von Sean, doch der kam nur am Rande mal vor.

Fazit
"Druidenblut" kann leider erst gegen Ende mit Spannung, Mystik und Action trumpfen, vorher plätschert es langsam vor sich hin und kann nicht wirklich überzeugen. Auch das wahnsinnig tolle Ende kann die Geschichte nicht mehr vollkommen retten und so bleibt das Ende das einzige an diesem ersten Band, das zu befriedigen vermag.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Hat die typische Band-2-Schwäche...

Die Dämonenakademie - Die Inquisition
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Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde ...

Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde wartet eine unglaublich gefährliche Mission. Sie sollen tief in das Reich der Orks eindringen, die Gegner schwächen und die Gefangenen befreien. Dies alles unter Beobachtung des gesamten Königreichs. Fletcher wittert seine Chance, den Menschen endlich zu zeigen, dass Mensch, Zwerg und Elfe zusammenarbeiten und zusammenleben können, doch in seiner Gruppe gibt es einen Verräter...

Meine Meinung
Nachdem ich von Band 1 regelrecht überwältigt war, habe ich mich natürlich wahnsinnig auf diesen zweiten Band gefreut. Wie schon im ersten Teil steckt hinten im Buch ein kleiner Auszug aus dem "Dämonologie"-Buch von Fletcher mit unglaublich wunderbaren Zeichnungen und Beschrieben von Dämonen, was mein Herz sofort wieder höher schlagen liess.

Leider kam recht schnell die Ernüchterung. "Die Inquisition" war für mich nämlich einer dieser typischen zweiten Bände; langweilig, langatmig und schwach. Schon der Anfang zieht sich enorm in die Länge: Fletcher ist zurück in Pelz, wo er seit einem Jahr in einem Verlies auf seinen Prozess wartet. Besagter Prozess zieht sich dann locker über 150 Seiten, was man meiner Meinung nach enorm hätte abkürzen können. Natürlich erfährt man in dem Teil unglaublich viel, über Fletcher, aber auch über seine Freunde und seine Feinde, das hätte man aber auch in die Hälfte der Seiten packen können. Als Fletcher dann endlich gerettet ist (und natürlich fliegt ihm da alles vor die Füsse, ohne dass er etwas dafür tut), keimt zum ersten Mal Hoffnung auf Spannung auf. Aber Pustekuchen! Wir reisen zurück in die Akademie und das unnötige langgezogene Geplänkel zieht sich zäh wie Kaugummi über weitere 150 Seiten dahin. Erst von da an, als die im Klappentext beschriebene Mission beginnt, wird es spannend. Und auf den letzten 50 Seiten wird es dann richtig richtig rasant und toll, sodass das Durchhalten definitiv gelohnt hat. Das Ende bringt viel Herzklopfen und einen fiesen Cliffhanger mit sich.

In "Die Inquisition" hat mich auch der Schreibstil plötzlich gestört. Keine Ahnung, ob das an der Übersetzung gescheitert ist, oder wo das Problem liegt, aber ich fand ihn sehr plump. Nicht nur die Dialoge, sondern auch sonst, alles war irgendwie total unausgearbeitet. So begleitet der Leser die Protagonisten ja und dann plötzlich kommt einer und fasst das Geschehene von den letzten paar Seiten nochmal zusammen. Oder gibt Offensichtliches wieder. Teilweise habe ich mich da enorm geärgert. Wo ich Band 1 als All-Age-Werk bezeichnen würde, grenzt der zweite Teil zumindest bis zum zweiten Drittel an ein Kinderbuch.

Auch wenn es sich hier um einen High Fantasy-Roman handelt, muss ich die Unlogik bemängeln. Auf eine Mission in den gefährlichsten Ort der Welt wird wer geschickt? Natürlich: Schüler der Dämonenakademie. Und damit das auch richtig logisch ist, gleich vier Gruppen an je vier Jugendlichen, die einen Tutor zur Seite bekommen, der aber in den meisten Fällen auch ein Jugendlicher ist. Und die Welt schaut mithilfe von Hellsehsteinen zu. Denn Ziel ist es nicht nur den Feind zu schwächen, sondern auch dem Volk zu zeigen, dass Menschen, Zwergen und Elfen sehr wohl miteinander zurechtkommen können. Für mich war das alles ein wenig too much, als hätte man eine Trash-MTV-Sendung mit Harry Potter und Takeshi's Castle (einer japanischen Spielshow) gekreuzt. Mein fantasyliebendes Herz hat ziemlich geblutet.

Last but not least gibt es zu bemängeln, dass der Hauptprotagonist Fletcher irgendwie nachgelassen hat. Er wirkt kindlicher, weniger sympathisch als in Band 1 und hat nicht mehr dieses Kämpferische an sich, was mir so gut gefallen hat. Ein Protagonist soll sich entwickeln und nicht zurückentwickeln! Apropos entwickeln: Immer wieder wird eine unterschwellige Verbindung zur Elfin Sylva angedeutet. Aber eben nur angedeutet. Warum? Warum ist da nicht mehr draus gemacht worden?

Überzeugen konnte mich dafür wiederum das Setting und die Charaktere (mal abgesehen von Fletchy). Vor allem ab der eigentlichen Mission in den Orkdschungel war es richtig spannend und es hat so Spass gemacht, das alles zu entdecken!

Setting
Der zweite Teil der Trilogie handelt viel von Politik und korrupten Machenschaften. Leider wurden beide Aspekte nicht richtig gut behandelt und konnten mich nicht überzeugen. Da habe ich schon bessere Werke gelesen - Politik, Korruption, drohender Krieg; all das gehört zu diesem Genre, aber hier wurde es nicht authentisch herübergebracht.

Auch in "Die Inquisition" wird nicht zu viel Zeit auf die Welt an sich verschwendet, jedoch mehr, als noch in Band 1. Vor allem der Orkdschungel und die Pyramide, die das Ziel der Gruppen darstellt, waren unglaublich toll beschrieben.

Natürlich bilden die Dämonen wieder wichtige Aspekte des Buches, auch diesmal hat es wieder Zeichnungen im hinteren Teil des Buches. Die Vielfalt der Dämonen macht richtig Freude und wenn es dann noch Bilder dazu gibt, umso mehr. Es war sehr interessant, mehr über die Wesen und die Menge an verschiedenen Dämonen zu erfahren.

Besonders berührt hat mich die Geschichte der Kobolde, die neben den Orks und den Gnomen in diesem Band eine nicht unbeachtliche Rolle spielen. Die Wesen waren alle wirklich gut beschrieben, ich konnte sie mir direkt vorstellen.

Charaktere
Fletcher hat sich, nachdem er ein Jahr lang weggesperrt war, stark verändert. Leider nicht wirklich zum Guten, denn er war mir nicht mehr so sympathisch, wie noch im ersten Teil. Anstatt dass ihn seine Haft und die Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren ist, in seinem Charakter gestärkt hat, habe ich ihn als sehr kindlich empfunden. Er muss zwar einige wichtige Entscheidungen treffen, tut dies aber eher widerwillig und aus dem Bauch heraus. Seine Beziehung zu seinem süssen Dämon Ignatius ist zwar zu Beginn genauso stark wie früher, entwickelt sich aber im Verlaufe der Geschichte in eine eher spezielle Richtung. Als würde Fletcher langsam aber sicher die Kontrolle über sein Leben verlieren...

Auch der Zwerg Othello und die Elfin Sylva spielen wieder mit. Beide haben in dem Jahr seit "Der Erwählte" einiges durchgemacht. Othello wurde ebenfalls angeklagt und auf's brutalste misshandelt, während Sylva zurück in die Heimat der Elfen beordert wurde, wo sie einen wichtigen Platz in der Gesellschaft eingenommen hat. Die beiden haben die Entwicklung durchgemacht, die mir bei Fletcher gefehlt hat.

Natürlich sind auch altbekannte Charaktere wieder mit von der Partie; allen voran Ekelpaket Didric und sein Gefolge. Didric ist DER Widersacher schlechthin, phasenweise fand ich es aber etwas übertrieben. Auch Freunde von Fletcher tauchen wieder auf; Arcturus, Hauptfrau Lovett und eine Menge anderer Schüler aus der Akademie. Neue Gesichter sind auch dabei, wobei mir hier vor allem die Zwergin Kress gefallen hat, die sich den Traditionen ihres Volkes nicht beugen will und ein richtiger Freigeist ist. Alles in Allem waren die Charaktere sehr gelungen.

Fazit
Gelungene Charaktere und ein wunderbares Setting können nicht über die anfängliche Zähheit und die typische Band-2-Schwäche hinwegtäuschen. Trotz wahnsinnig spannendem Ende und fiesem Cliffhanger bin ich etwas enttäuscht von diesem zweiten Band und hoffe, dass mich der dritte Teil wieder so richtig packen kann!