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Veröffentlicht am 05.10.2017

Der schwächste Teil bisher

Call it magic 3: Wolfsgeheimnis
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Inhalt
Als Vampir Cary eine neue Barkeeperin sucht, bietet sich Alec an. Die junge Wölfin steckt aber ziemlich in der Bredouille, soll sie doch für den Anführer ihres Packs die Bruderschaft der Vampire ...

Inhalt
Als Vampir Cary eine neue Barkeeperin sucht, bietet sich Alec an. Die junge Wölfin steckt aber ziemlich in der Bredouille, soll sie doch für den Anführer ihres Packs die Bruderschaft der Vampire ausspionieren, und kann nichts dagegen tun, weil dieser ihren Bruder bedroht. Doch nicht nur ihr Verhalten bringt Cary gehörig durcheinander, sondern auch die Gefühle, die sie in ihm weckt. Gefühle, die er seit dem Tod seiner geliebten Vida nicht mehr fühlen konnte...

Meine Meinung
Band 1 ist ein Lieblingsbuch geworden, Band 2 hat auch die volle Punktzahl erreicht, da war nur klar, dass ich auch Wolfsgeheimnis verschlingen werde. Leider ist es anders gekommen, als gedacht, und ich habe Wochen gebraucht, mich durch die Geschichte zu kämpfen. Was aber natürlich nicht am Schreibstil lag. Denn dieser war gewohnt toll, humorvoll, leicht sarkastisch und hat mir wie immer gefallen.

Wölfin Alec kümmert sich seit dem Tod ihrer Eltern um ihren jüngeren Bruder Ley. Nur Packleader Moss steht zwischen ihnen und ihrer Freiheit. Sein neuster Auftrag für die Wölfin: Die Vampire ausspionieren und zum Sturz bringen. So heuert Alec in Cary's Club Violet Pixie an. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Die Vampire sind unglaublich nett und loyal - und insbesondere Cary verdammt attraktiv...

So weit so gut. Ich bin seit Band 2 Fan von Cary und seine Liebe zu der verstorbenen Vida ist wunderschön. Dass ausgerechnet er einen eigenen Band mit Liebesgeschichte bekommt, war mir schon von Beginn an ein Dorn im Auge. Ich habe mich dann aber entschieden, der Autorin zu vertrauen, dass sie das richtige tut mit den geliebten Charakteren. Hier hat sich dann aber leider herausgestellt, dass das ein Fehler war. Denn Cary findet Alec auf Anhieb sexy, heiss, will sie etc. Zwar kommen ein paar Schuldgefühle gegenüber Vida auf, aber das alles ging viel zu schnell. So à la: Oh eine Frau! Ich bin verliebt!

Ein weiteres Manko war Alec. Denn die macht (zu Beginn zumindest) so einen auf Bad-Ass, dass es nur nervt. Denn wenn sie eines nicht ist, dann eine echt harte Rockerbraut. Sie ist Familienmensch, verängstigt, liebesbedürftig, aber nicht Bad-Ass. Ihre vermeintlich laute Klappe und die angeblichen guten Erwiderungen? Zum Augenrollen...

Auch Cary mit seiner viel zu liebestollen Art, die eigentlich so gar nicht er ist, hat mich gestört. Wären zu dem Zeitpunkt nicht Morgan, Eliza, Ash und Co. aufgetaucht, hätte ich hier abgebrochen. Da ich die Reihe bisher aber wirklich geliebt habe und die nächsten Bände auch lesen möchte, hab ich durchgehalten. Es ist dann tatsächlich noch ein wenig besser geworden und auch ziemlich spannend. Und dann kam das Ende. Total übertrieben...

Fazit
Für mich war der 3. Band definitiv der schwächste bisher. Unglaubhafte Charaktere, zu schnell aufkeimende Liebe, viel Hin und Her und ein überrissenes Ende. Schade um die bisher so tolle Reihe...

Veröffentlicht am 01.09.2017

Erst gegen Ende kommt Spannung auf...

Mystic Highlands 1: Druidenblut
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Inhalt
Als Rona von ihrem Grosscousin eine Einladung und Flugtickets nach Schottland, dem Land ihrer Vorfahren, findet, ist für sie klar: Sie muss da hin! Dass ihre Eltern den Brief vor ihr versteckt haben ...

Inhalt
Als Rona von ihrem Grosscousin eine Einladung und Flugtickets nach Schottland, dem Land ihrer Vorfahren, findet, ist für sie klar: Sie muss da hin! Dass ihre Eltern den Brief vor ihr versteckt haben und sie mit allen Mitteln vor der Reise abhalten wollen, ignoriert sie dabei. Als sie in Schottland landet, erwartet sie nicht nur atemberaubende Natur, sondern auch ein nicht minder atemberaubender Grosscousin Sean. Bei ihrer gemeinsamen Reise durch das Land kommen sich die beiden immer näher und Rona kann dabei fast vergessen, dass sie dauernd komische Dinge sieht. Doch Schottland birgt mehr Gefahren als nur ein paar Halluzinationen...

Meine Meinung
Das wunderschöne Cover und der spannend klingende Klappentext haben mich regelrecht gelockt. Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin, auch wenn ich vom Schreibstil nicht unbedingt angetan war; er wirkt leider sehr anfängerhaft und ist nichts besonderes.

Die Geschichte beleuchtet das Leben von Rona, die in ihrer Kindheit ihre Heimat Schottland verlassen musste und seither immer Sehnsucht danach hat. Die Flugtickets, die sie von ihrem Verwandten erhält, kommen da gerade recht. In Schottland lernt sie Sean kennen, ihren attraktiven Grosscousin, mit dem sie ihre frühe Kindheit verbracht hat - nur dass sie sich komischerweise nicht daran erinnern kann. Auf der gemeinsamen Reise fängt sie plötzlich an, Geister, falsche Spiegelbilder und gruselige Erscheinungen zu sehen und auch ihre Erinnerung kommt langsam zurück, Erinnerungen über ihre wahre Herkunft.

An und für sich spricht mich der Inhalt sehr an. Leider konnte mich das Buch lange nicht überzeugen resp. nur mässig unterhalten. Denn ein Grossteil des Buches besteht aus immer demselben Ablauf: Aufstehen, Frühstücken, Sightseeing, Abendessen, Schlafen. Dazwischen immer Gekribbel im Bauch und das sehnsüchtige Ziehen von Ronas Unterleib, gemischt mit der einen oder anderen Halluzination und ewigem Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten. So plätschert das Buch lange vor sich hin und meine Begeisterung verabschiedete sich langsam.

Auch mit der Protagonistin wurde ich nicht warm. 21 Jahre alt und behauptet, sie sei erwachsen, benimmt sich dabei aber quengelig und kindisch, womit ich sie teilweise wirklich fast als Kind wahrgenommen habe. Zudem lässt sich sich von A bis Z bedienen und krümmt nicht ein einziges Mal einen Finger. Ihre bevorzugte Fortbewegungsmethode: Sich von Sean tragen lassen.

Erst gegen Ende des Buches kommt Spannung auf und da macht die Geschichte eine krasse Wandlung: Plötzlich ist das Buch spannend, rasant, mystisch, interessant, die Protagonistin verhält sich nachvollziehbar und sogar der Schreibstil ist auf einmal viel besser. Das Ende war super (wenn auch seeehr vorhersehbar - so wie leider das meiste der Geschichte) und ich werde Band 2 sicher noch eine Chance geben.

Setting
Das Buch startet in einer Wohnung in New York. Der Hauptaugenmerk fällt dann aber schnell auf Schottland und schon bald befindet sich der Leser mitten in diesem sagenumwobenen land. Die Autorin verbringt viel Zeit mit Landschaftsbeschrieben und dennoch habe ich dieses "vor Ort sein"-Gefühl nur selten gehabt. Die ein oder andere Location werde ich aber noch nachschlagen müssen, den interessant klangen die Castles und Lochs und Sehenswürdigkeiten allemal.

Charaktere
Rona ist eine junge Studentin, die ihren Platz im Leben noch sucht. Sie ist wohlbehütet als Einzelkind aufgewachsen und hat wohl immer bekommen, was sie wollte. Das erklärt auch, warum sie sich so rücksichtslos verhält: Sie hilft weder beim Kochen, noch beim Tragen geschweige denn beim Zeltaufbau. Und als wäre das nicht genug, lässt sie sich auch immer noch von Sean auf Händen tragen. Wie bereits erwähnt wurde ich nicht wirklich warm mit ihr und habe sie als sehr kindisch und unreif empfunden.

Sean ist ein paar Jahre älter als seine Grosscousine und auf seinen Schultern lastet gefühlt die ganze Welt. Er ist sich seiner Verantwortung mehr als bewusst, was ihm öfters mal im Weg steht. Dennoch ist er offensichtlich ein wenig Typ Player/Badboy (was denn auch sonst...) und natürlich waaahnsinnig heiss und voll tätowiert. Obschon mir Sean einiges sympathischer als Rona war, wurde ich auch mit ihm nicht vollkommen warm.

Alles in allem fand ich, dass die Charaktere etwas blass blieben und alles, was sie wohl hätte sympathisch wirken lassen sollen, hat eher zum Gegenteil davon geführt. Die einzig wirklich sympathische und unterhaltsame Figur in "Druidenblut" war Logan, ein guter Freund von Sean, doch der kam nur am Rande mal vor.

Fazit
"Druidenblut" kann leider erst gegen Ende mit Spannung, Mystik und Action trumpfen, vorher plätschert es langsam vor sich hin und kann nicht wirklich überzeugen. Auch das wahnsinnig tolle Ende kann die Geschichte nicht mehr vollkommen retten und so bleibt das Ende das einzige an diesem ersten Band, das zu befriedigen vermag.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Hat die typische Band-2-Schwäche...

Die Dämonenakademie - Die Inquisition
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Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde ...

Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde wartet eine unglaublich gefährliche Mission. Sie sollen tief in das Reich der Orks eindringen, die Gegner schwächen und die Gefangenen befreien. Dies alles unter Beobachtung des gesamten Königreichs. Fletcher wittert seine Chance, den Menschen endlich zu zeigen, dass Mensch, Zwerg und Elfe zusammenarbeiten und zusammenleben können, doch in seiner Gruppe gibt es einen Verräter...

Meine Meinung
Nachdem ich von Band 1 regelrecht überwältigt war, habe ich mich natürlich wahnsinnig auf diesen zweiten Band gefreut. Wie schon im ersten Teil steckt hinten im Buch ein kleiner Auszug aus dem "Dämonologie"-Buch von Fletcher mit unglaublich wunderbaren Zeichnungen und Beschrieben von Dämonen, was mein Herz sofort wieder höher schlagen liess.

Leider kam recht schnell die Ernüchterung. "Die Inquisition" war für mich nämlich einer dieser typischen zweiten Bände; langweilig, langatmig und schwach. Schon der Anfang zieht sich enorm in die Länge: Fletcher ist zurück in Pelz, wo er seit einem Jahr in einem Verlies auf seinen Prozess wartet. Besagter Prozess zieht sich dann locker über 150 Seiten, was man meiner Meinung nach enorm hätte abkürzen können. Natürlich erfährt man in dem Teil unglaublich viel, über Fletcher, aber auch über seine Freunde und seine Feinde, das hätte man aber auch in die Hälfte der Seiten packen können. Als Fletcher dann endlich gerettet ist (und natürlich fliegt ihm da alles vor die Füsse, ohne dass er etwas dafür tut), keimt zum ersten Mal Hoffnung auf Spannung auf. Aber Pustekuchen! Wir reisen zurück in die Akademie und das unnötige langgezogene Geplänkel zieht sich zäh wie Kaugummi über weitere 150 Seiten dahin. Erst von da an, als die im Klappentext beschriebene Mission beginnt, wird es spannend. Und auf den letzten 50 Seiten wird es dann richtig richtig rasant und toll, sodass das Durchhalten definitiv gelohnt hat. Das Ende bringt viel Herzklopfen und einen fiesen Cliffhanger mit sich.

In "Die Inquisition" hat mich auch der Schreibstil plötzlich gestört. Keine Ahnung, ob das an der Übersetzung gescheitert ist, oder wo das Problem liegt, aber ich fand ihn sehr plump. Nicht nur die Dialoge, sondern auch sonst, alles war irgendwie total unausgearbeitet. So begleitet der Leser die Protagonisten ja und dann plötzlich kommt einer und fasst das Geschehene von den letzten paar Seiten nochmal zusammen. Oder gibt Offensichtliches wieder. Teilweise habe ich mich da enorm geärgert. Wo ich Band 1 als All-Age-Werk bezeichnen würde, grenzt der zweite Teil zumindest bis zum zweiten Drittel an ein Kinderbuch.

Auch wenn es sich hier um einen High Fantasy-Roman handelt, muss ich die Unlogik bemängeln. Auf eine Mission in den gefährlichsten Ort der Welt wird wer geschickt? Natürlich: Schüler der Dämonenakademie. Und damit das auch richtig logisch ist, gleich vier Gruppen an je vier Jugendlichen, die einen Tutor zur Seite bekommen, der aber in den meisten Fällen auch ein Jugendlicher ist. Und die Welt schaut mithilfe von Hellsehsteinen zu. Denn Ziel ist es nicht nur den Feind zu schwächen, sondern auch dem Volk zu zeigen, dass Menschen, Zwergen und Elfen sehr wohl miteinander zurechtkommen können. Für mich war das alles ein wenig too much, als hätte man eine Trash-MTV-Sendung mit Harry Potter und Takeshi's Castle (einer japanischen Spielshow) gekreuzt. Mein fantasyliebendes Herz hat ziemlich geblutet.

Last but not least gibt es zu bemängeln, dass der Hauptprotagonist Fletcher irgendwie nachgelassen hat. Er wirkt kindlicher, weniger sympathisch als in Band 1 und hat nicht mehr dieses Kämpferische an sich, was mir so gut gefallen hat. Ein Protagonist soll sich entwickeln und nicht zurückentwickeln! Apropos entwickeln: Immer wieder wird eine unterschwellige Verbindung zur Elfin Sylva angedeutet. Aber eben nur angedeutet. Warum? Warum ist da nicht mehr draus gemacht worden?

Überzeugen konnte mich dafür wiederum das Setting und die Charaktere (mal abgesehen von Fletchy). Vor allem ab der eigentlichen Mission in den Orkdschungel war es richtig spannend und es hat so Spass gemacht, das alles zu entdecken!

Setting
Der zweite Teil der Trilogie handelt viel von Politik und korrupten Machenschaften. Leider wurden beide Aspekte nicht richtig gut behandelt und konnten mich nicht überzeugen. Da habe ich schon bessere Werke gelesen - Politik, Korruption, drohender Krieg; all das gehört zu diesem Genre, aber hier wurde es nicht authentisch herübergebracht.

Auch in "Die Inquisition" wird nicht zu viel Zeit auf die Welt an sich verschwendet, jedoch mehr, als noch in Band 1. Vor allem der Orkdschungel und die Pyramide, die das Ziel der Gruppen darstellt, waren unglaublich toll beschrieben.

Natürlich bilden die Dämonen wieder wichtige Aspekte des Buches, auch diesmal hat es wieder Zeichnungen im hinteren Teil des Buches. Die Vielfalt der Dämonen macht richtig Freude und wenn es dann noch Bilder dazu gibt, umso mehr. Es war sehr interessant, mehr über die Wesen und die Menge an verschiedenen Dämonen zu erfahren.

Besonders berührt hat mich die Geschichte der Kobolde, die neben den Orks und den Gnomen in diesem Band eine nicht unbeachtliche Rolle spielen. Die Wesen waren alle wirklich gut beschrieben, ich konnte sie mir direkt vorstellen.

Charaktere
Fletcher hat sich, nachdem er ein Jahr lang weggesperrt war, stark verändert. Leider nicht wirklich zum Guten, denn er war mir nicht mehr so sympathisch, wie noch im ersten Teil. Anstatt dass ihn seine Haft und die Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren ist, in seinem Charakter gestärkt hat, habe ich ihn als sehr kindlich empfunden. Er muss zwar einige wichtige Entscheidungen treffen, tut dies aber eher widerwillig und aus dem Bauch heraus. Seine Beziehung zu seinem süssen Dämon Ignatius ist zwar zu Beginn genauso stark wie früher, entwickelt sich aber im Verlaufe der Geschichte in eine eher spezielle Richtung. Als würde Fletcher langsam aber sicher die Kontrolle über sein Leben verlieren...

Auch der Zwerg Othello und die Elfin Sylva spielen wieder mit. Beide haben in dem Jahr seit "Der Erwählte" einiges durchgemacht. Othello wurde ebenfalls angeklagt und auf's brutalste misshandelt, während Sylva zurück in die Heimat der Elfen beordert wurde, wo sie einen wichtigen Platz in der Gesellschaft eingenommen hat. Die beiden haben die Entwicklung durchgemacht, die mir bei Fletcher gefehlt hat.

Natürlich sind auch altbekannte Charaktere wieder mit von der Partie; allen voran Ekelpaket Didric und sein Gefolge. Didric ist DER Widersacher schlechthin, phasenweise fand ich es aber etwas übertrieben. Auch Freunde von Fletcher tauchen wieder auf; Arcturus, Hauptfrau Lovett und eine Menge anderer Schüler aus der Akademie. Neue Gesichter sind auch dabei, wobei mir hier vor allem die Zwergin Kress gefallen hat, die sich den Traditionen ihres Volkes nicht beugen will und ein richtiger Freigeist ist. Alles in Allem waren die Charaktere sehr gelungen.

Fazit
Gelungene Charaktere und ein wunderbares Setting können nicht über die anfängliche Zähheit und die typische Band-2-Schwäche hinwegtäuschen. Trotz wahnsinnig spannendem Ende und fiesem Cliffhanger bin ich etwas enttäuscht von diesem zweiten Band und hoffe, dass mich der dritte Teil wieder so richtig packen kann!

Veröffentlicht am 23.05.2017

Die Tochter des Teufels

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt
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Inhalt
Seit sie klein ist, wird Lucile von Visionen heimgesucht: Wann immer sie einen Engel anblickt, egal ob eine Statue oder eine Abbildung, verwandelt sich dieser vor ihren Augen in ein grausames Monster. ...

Inhalt
Seit sie klein ist, wird Lucile von Visionen heimgesucht: Wann immer sie einen Engel anblickt, egal ob eine Statue oder eine Abbildung, verwandelt sich dieser vor ihren Augen in ein grausames Monster. Ausgerechnet in Felix, einem Theologiestudenten, findet sie jemanden, der ihr glaubt und vor allem; der ähnliches erlebt. Und während die beiden Nachforschungen anstellen, kommen sie nicht nur der Wahrheit näher...

Meine Meinung
Das hübsche Cover und die interessante Inhaltsangabe haben mein Interesse schnell geweckt. Ich lese gerne mal etwas neues, und ein Buch über das "Königreich der Unterwelt" habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich war recht schnell in der Geschichte drin, der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, auch wenn ich ihn jetzt nicht als etwas besonderes umschreiben würde. Halt eben angenehm, manchmal mit Humor, manchmal mit Gefühl. Was mir weniger gefallen hat, war, dass es öfters mal bestimmte Wiederholungen gab - so habe ich Wörter wie "Gedankenkarussell" und "Berufsgeheimnis" sowie die Phrase "Immer ruhig mit den jungen Pferden" einmal zu oft lesen müssen für meinen Geschmack. Auch gegrummelt und geschlurft wird etwas sehr oft.

Das Buch beginnt mit abwechslungsweisen Kapiteln - einmal spielt die Geschichte im Jahr 2018 und begleitet Lucile, die Szenen sind in der Ich-Perspektive beschrieben. Dann wechselt die Perspektive und beleuchtet das Leben von Lucia, die in einer mittelalterlich anmutenden aber undatierten Zeit lebt. Diese Wechsel fand ich wirklich gelungen, ich bin rasch vorwärts gekommen in der Geschichte und hatte auch nie Angst, den Faden zu verlieren. Natürlich verrät der Titel des Buches schon viel und auch der Leser begreift schnell, was es mit Lucile und Lucia auf sich hat.

Hauptaugenmerk liegt auf Lucile, die im Jahr 2018 Kunst studiert und vor deren Augen sich Engel in grausige Monster verwandeln. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Marie - die sie zum Glück nicht als verrückt abstempelt - lebt sie in einer WG und versucht, sich irgendwie durchs Leben zu schlagen. Dann trifft sie auf den Theologiestudenten Felix, der ähnliche Dinge sieht wie sie, und sie versuchen, dem auf den Grund zu gehen. Während Felix die Sache eher theoretisch angeht und Bücher durchsucht, versucht sich Marie lieber an einer Rückführung und anderen Experimenten, was für den einen oder anderen Lacher sorgt. Worauf das hinausläuft, lässt sich leicht erahnen, wie gesagt verrät ja der Titel schon alles.

Während Luci sich mit ihren Freunden um ihr Problem kümmern muss, wird sie gleichzeitig dauernd von ihrem Professor belästigt. Dass sie dies einfach geschehen lässt und sich weder zur Wehr setzt, noch Anzeige erstattet, fand ich etwas seltsam. Hinter Lucile's und Felix' Geschichte, aber auch hinter derjenigen ihres Professors steckt sehr viel mehr und es gibt einiges zu entdecken, egal ob im Jahr 2018 oder in der alten Welt.

Alles in allem hat mich "Devil's Daughter" gut unterhalten, aber der Funken ist nicht vollständig übergesprungen, das gewisse Etwas hat gefehlt. So habe ich nicht recht mitgefiebert und habe eine Nähe zu den Protas und dem Geschehen vermisst. Ausserdem hat mich gestört, dass Lucile eine typische Mary Sue ist. Sie ist hübsch, schlank und kann alles ohne zu üben. Und das Böse, verkörpert durch die zwei Engel Uriel und Gabriel, steht total auf sie - obschon diese als "geschlechtsneutral" beschrieben werden. Und ganz praktisch; wendet sich für sie fast alles zum Guten - alle Freunde sind grossartige Kämpfer, niemand stempelt sie als irre ab, alle unterstützen sie. Was mich zum nächsten Punkt führt: Die unerwartete Wendung, auch Plot Twist genannt. Die habe ich hier leider vergebens gesucht. Oft habe ich gedacht: Kommt da noch etwas? Der ist doch bestimmt böse? Da passiert doch sicher noch etwas? Aber nein. Alles Friede, Freude, Eierkuchen. Naja, bis auf die bösen Engel.

Setting
Zum einen spielt das Buch in Saarbrücken im Jahr 2018, zum anderen in einer undatierten Zeit auf der Erde. Während im Jahr 2018 nicht viel Zeit auf das Setting verschwendet wird, haben mir die Darstellungen und Beschreibungen der alten Welt sehr gut gefallen.

Die Welt von Lucile wird durch Engel bedroht, die in diesem Buch eben Monster sind, während die Teufel eine eigene Rasse von mehrheitlich Kriegern ist. Während die Engel auf die Weltherrschaft hin arbeiten und normale Menschen durch Überzeugung in ihresgleichen verwandeln können, sind die Teufel hier die Guten. Sie leben friedlich zusammen, kämpfen aber gerne mal gegen die schwarz geflügelten Monster. Mitglieder der teuflischen Königsfamilie beherrschen zudem das Teufelsfeuer und können sich mittels Feuerflügeln fortbewegen. Die Idee hat mir gut gefallen, ich könnte aber verstehen, wenn sich jemand religiöses daran stört. Wer also am klassischen von der Religion beschriebenen Weltbild festhalten will, soll besser die Finger von diesem Buch lassen, Mich hat es nicht gestört und ich fand die Idee und vor allem die Interpretation der Geschichte des Teufels sehr interessant.

Charaktere
Lucile ist eine 19-jährige Kunststudentin, die sich durch ihre Visionen und Tagträume etwas verloren vorkommt. Schliesslich schauen sie alle schräg an, wenn sie mal wieder zu zittern beginnt, nachdem sie ein Engelsbild gesehen hat. Ihre Eltern hält es nicht davon ab, sie einmal im Monat in die Kirche zu zerren, wo sie natürlich fast immer unter einem Fenster mit Engelsbildnis sitzen muss. Lucile war mir doch sehr sympathisch, auch wenn sie eben eine typische Mary Sue darstellt.

Felix, Theologiestudent, sieht in seinen Träumen ebenfalls diese monsterähnlichen Wesen und so beschliesst er, Nachforschungen anzustellen. Er ist ein verträumter und gleichzeitig wachsamer Mensch und ich mochte ihn ganz gerne.

Die Charaktere waren sehr interessant und die Idee der Inkarnation natürlich auch. Die Umsetzung hat stellenweise etwas gestockt, war aber alles in allem doch sehr gelungen.

Fazit
Die Neuinterpretation der Geschichte des Teufels hat mich gut unterhalten. Dennoch hat etwas gefehlt, ich konnte keine Nähe aufbauen und mir hat eine unerwartete Wendung gefehlt. Alles in Allem gute Unterhaltung für zwischendurch, bei der aber noch einiges an Luft nach oben besteht.

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein netter Auftakt um einen Fluch, die Liebe und die Vergangenheit

Die Verfluchte
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Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: ...

Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: Ein gutaussehender, keltisch anmutender Mann besucht sie in der Nacht, die beiden verzehren sich nach einander, doch jedesmal bringt er ihr den Tod. Rose versucht sich vor den seltsamen Träumen abzulenken, doch dann begegnet sie beim spazieren dem Mann aus dem Traum...

Meine Meinung
Auf die Geschichte bin ich schon vor Jahren gestossen, hauptsächlich wegen des hübschen Covers hat sie mich schon damals angesprochen. Als ich ihr letztens in den Tiefen des Internets wieder begegnet bin, habe ich mich kurzerhand entschieden, die Geschichte zu lesen. Die Wild Roses-Staffel 1 ist unterteilt in fünf Kurzgeschichten. Diese sind auch als Sammelband "Die Tränen der Rose" erhältlich.

Ich habe recht schnell in die Story rein gefunden. Der Schreibstil ist durchschnittlich und noch nicht sehr ausgereift, dennoch lässt er sich leicht lesen. Man merkt aber, dass "Claire Gavilan", ein Autorenduo, in den Anfängen steckt. Die Geschichte wirkt manchmal etwas plump, manchmal etwas übereilt, die Details fehlen. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

Rose, die mit ihrer besten Freundin vor einer gescheiterten Beziehung flieht, wird von düster-erotischen Träumen heimgesucht. Als sie dem Typen aus ihren Träumen begegnet, zweifelt sie an ihrem Verstand. Und dass sie seinen Namen urplötzlich weiss und sich zu ihm hingezogen fühlt, als würden sie sich schon ewig kennen, treibt sie wirklich fast in den Wahnsinn. Das Geheimnis um Rose lüftet sich nach und nach, und obschon der Klappentext etwas vorgreift, macht es Spass, mit Rose mehr zu erfahren. Auch wenn sie sich etwas dümmlich stellt. Denn ihre beste Freundin verhält sich gar seltsam, das alte Weib, bei der sie per Zufall reinplatzt, ist ein offensichtlicher Wink mit dem Zaunpfahl, und trotzdem kommt die liebe Rose nicht auf den zündenden Gedanken. Und bevor sie überhaupt etwas begriffen hat, steckt sie in grosser Gefahr.

Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch schafft nicht nur eine hübsche keltisch angehauchte Atmosphäre und spielt mit der Mythologie, sondern es baut auch eine Bindung zum Lied "Where the wild Roses grow" auf, und ich bin gespannt, was da noch kommt. Besonders das Ende hat mich recht überrascht und ich werde definitiv weiter lesen.

Fazit
Eine kurzweilige Geschichte über einen Fluch, die Liebe, die Vergangenheit. Die Protagonistin kann noch nicht vollständig überzeugen und es besteht noch Luft nach oben, aber ich wurde sehr gut unterhalten.

3.5 Sterne