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Veröffentlicht am 26.05.2022

Fesselnd und schwierig zugleich

Die neue Wildnis
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„Die neue Wildnis“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Diane Cook.

Die Handlung findet in der Zukunft statt. Die Zustände in den Städten sind katastrophal. Die Menschen leiden unter dem Klimawandel ...

„Die neue Wildnis“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Diane Cook.

Die Handlung findet in der Zukunft statt. Die Zustände in den Städten sind katastrophal. Die Menschen leiden unter dem Klimawandel und leben dicht zusammengedrängt auf engstem Raum in sogenannten Megacities. Es gibt geschützte, für Menschen unzugängliche Nationalparks, in denen die Regierung – fern von den überfüllten und versmogten Städten - eine Gruppe von Menschen im Einklang mit der Natur leben lässt. Das Leben dort gestaltet sich aber als schwieriger als gedacht. Neben den Widrigkeiten, die die Wildnis mit sich bringt, muss die Gruppe auch noch einige Auflagen befolgen, sich regelmäßig an bestimmten Kontrollpunkten einfinden und sie dürfen keine Spuren hinterlassen.

Die Gruppe besteht aus sehr unterschiedlichen Charakteren und jeder von ihnen hat einen anderen Grund, um an dem Experiment teilzunehmen. Die daraus resultierende Gruppendynamit ist äußerst spannend und interessant. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, Gruppenmitglieder sterben und es werden neue geboren.

Der Schreibstil ist bildhaft und atmosphärisch und auf mich wirkt alles sehr bedrohlich und dystopisch. Das war nicht immer einfach zu lesen, gleichzeitig habe ich es aber auch als fesselnd und spannend empfunden.

Leider habe ich zu keinem der Charaktere einen richtigen Zugang gefunden und mir war keiner so richtig sympathisch. Das hat mich beim Lesen allerdings nur wenig gestört. Einen Sterne ziehe ich lediglich deshalb ab, da mir das Ende zu viel offen gelassen hat. Aber wer Lust auf eine ungewöhnliche Dystopie hat, liegt mit diesem Buch richtig.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Fall 21 – sozialkritisch & wieder sehr spannend

Was im Verborgenen ruht
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„Was im Verborgenen ruht“ ist der 21. Fall mit den Protagonisten Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers von der US-amerikanischen Autorin Elizabeth George

Nachdem die Polizistin Teo Bontempi ...

„Was im Verborgenen ruht“ ist der 21. Fall mit den Protagonisten Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers von der US-amerikanischen Autorin Elizabeth George

Nachdem die Polizistin Teo Bontempi bewußtlos in ein Krankenhaus eingeliefert wird und dort ihren Verletzungen erliegt, sieht nach der Autopsie alles nach einem Verbrechen aus. Sie hat in einer nigerianischen Gemeinde ermittelt und genau dort nimmt Inspektor Thomas Lynley nun seine Ermittlungen auf.

Da das Privatleben von Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers in jedem der Bücher eine große Rolle gespielt hat, war ich verwundert, wie lange es hier dauert, bis die beiden erstmalig auftauchen. Zunächst werden verschiedene Handlungsstränge mit den dazugehörigen Charakteren begonnen, so dass ich nach einem Viertel des Buches unzählige Fragezeichen im Kopf hatte.

Thematisch geht es dieses Mal um Genitalverstümmlung und Beschneidung. Was die Autorin hier beschreibt ist wirklich grausam. Unter dem Vorwand von kulturellen Hintergründen und Ritualen werden Mädchen und Frauen auf brutalste und grausamste Weise verstümmelt. Die Autorin spart nicht an Details und auch wenn ich es wichtig finde, dass hier nichts beschönigt oder totgeschwiegen wird, diese Einzelheiten und stetigen Wiederholungen hätte ich nicht benötigt.

Erstaunt haben mich Thomas Lynley und Barbara Havers. Ich habe die beiden immer sehr gemocht und fand es schön, dass ihr Privatleben niemals zu kurz gekommen ist, so dass ich im Laufe der Jahre das Gefühl bekommen habe, sie richtig gut zu kennen. Dieses Mal fehlte es ihnen an Profil und insbesondere Barbara Havers kam ungewöhnlich schlecht weg.

Trotz der Kritikpunkte ist es wieder ein spannender Fall, indem sich die Puzzleteile nur nach und nach zusammenfügen, ich durchgehend miträtseln konnte und die Autorin ein wichtiges Thema aufgegriffen hat, das noch viel mehr in die Öffentlichkeit muss.

Auch wer die Reihe der Autorin noch nicht kennt, kann dieses Buch problemlos lesen, da die einzelnen Fälle nicht aufeinander aufbauen. Natürlich ist es dennoch interessant zu erleben, wie sich die Protagonisten im Laufe der Jahre entwickelt haben.

Dies war sicherlich nicht das beste Buch der Autorin, aber dennoch hat es mich gefesselt. Ich habe Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers auch dieses Mal wieder gerne bei ihrem Fall begleitet und hoffe, dass der nächste nicht zu lange auf sich warten lässt.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Ein ruhiger Roman, in dem einiges offen bleibt

An der Grasnarbe
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„An der Grasnarbe“ ist das Romandebüt der Autorin Mirjam Wittig.

Noa leidet unter Panikattacken. Ein normales Leben in der Großstadt ist ihr kaum noch möglich. Deswegen entschließt sie sich für eine Auszeit ...

„An der Grasnarbe“ ist das Romandebüt der Autorin Mirjam Wittig.

Noa leidet unter Panikattacken. Ein normales Leben in der Großstadt ist ihr kaum noch möglich. Deswegen entschließt sie sich für eine Auszeit auf dem Land und geht von Paris nach Südfrankreich. Dort lebt sie bei einer dreiköpfigen Familie auf dem Land und unterstützt diese auf dem Hof bei den landwirtschaftlichen Arbeiten.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig. Die Beschreibungen des Hofes, die Arbeit auf dem Land und das Zusammenleben mit den Tieren werden ausführlich und anschaulich geschildert. Dabei fließt auf der Aspekt der Dürre und die damit zusammenhängenden Probleme in der Landwirtschaft mit ein. Noa, die aus der Großstadt auf das Land geflüchtet ist, öffnet sich ihren Gastgebern Ella und Gregor gegenüber nur langsam. Man merkt, dass es ihr schwer fällt Vertrauen zu schaffen. Leider blieb es für mich bis zum Schluß unklar, woher Noas Ängste und Panikattacken rühren, da keine intensive Auseinandersetzung damit stattfindet.

Auch wenn ich in Bezug auf den Klimawandel mehr erwartet hatte, gefiel es mir sehr gut, wie die Autorin die Problematik in die Handlung eingeflochten hat. Seine Auswirkungen wurden spürbar und sie zerstören die Idylle des Landlebens, die immer wieder greifbar wurde.

Inhaltlich hat sich Mirjam Wittig mit wichtigen Themen - Ängste, Panikattacken, Klimawandel - unserer Zeit gewidmet. Leider bleiben zum Schluß sehr viele Fragen offen, was mich ein wenig enttäuscht hat, dennoch ist das Ende rund.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Schräg, faszinierend und kein Mainstream

RABBITS. Spiel um dein Leben
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„RABBITS. Spiel um dein Leben“ ist ein außergewöhnlicher Thriller des Autors und Filmemachers Terry Miles. Es basiert auf seinem Podcast, den ich allerdings nicht kenne.

K spielt mit seinen Freunden ...

„RABBITS. Spiel um dein Leben“ ist ein außergewöhnlicher Thriller des Autors und Filmemachers Terry Miles. Es basiert auf seinem Podcast, den ich allerdings nicht kenne.

K spielt mit seinen Freunden Chloe und Baron das Spiel „Rabbitts“. Das Spiel ist so geheim, dass sie nie wissen, wann es beginnt und was zum Spiel gehört. Niemand darf darüber sprechen und schon bald spielt K die gefährlichste Runde seines Lebens.

Mich hat das Buch fasziniert, verwirrt und gefesselt zugleich. Der Plot ist einfach ungewöhnlich. Es fängt schon damit an, dass K selbst nicht weiß, wann das Spiel beginnt. Manchmal sind es einfach Kleinigkeiten, die den Beginn setzen und schon ist er mitten im Spiel. Das mag verwirrend klingen und das ist es stellenweise auch. Ich muss leider gestehen, dass ich bis jetzt nicht so ganz verstanden habe, wie Rabbits gespielt wird. K und Chloe jagen immer wieder irgendwelchen Hinweisen hinterher. Das ist durchaus spannend und anfangs habe ich noch mitgerätselt, musste aber erkennen, dass ich keine wirkliche Chance hatte zu irgendwelchen Erkenntnissen zu kommen.

Der Schreibstil ist sehr dynamisch und lebendig. Durch die kurzen Kapitel hatte ich fast das Gefühl durch das Buch gejagt zu werden, genau wie K Und Chloe durchgehend durch die Stadt hetzen. Für mich war es nur schwer ersichtlich, ob sie sich dabei einer Lösung nähern oder nicht.

Das klingt zwar alles sehr undurchsichtig und verworren – was es für mich auch war - so hatte ich trotzdem Spaß an dem Buch, da mich die originellen Überschriften immer wieder neugierig gemacht haben, was sich dahinter verbirgt.

Wer Lust auf ein außergewöhnliches Leseerlebnis hat, liegt mit diesem Buch richtig. Ich fand es schräg und faszinierend zugleich. Es ist alles andere als Mainstream und ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, sich darauf einzulassen.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Nichts für schwache Nerven

Stille Befreiung
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Mit „Stille Befreiung“ ist der Autorin Petra Hammesfahr wieder ein Spannungsroman gelungen, der definitiv nichts für schwache Nerven ist.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sandra ...

Mit „Stille Befreiung“ ist der Autorin Petra Hammesfahr wieder ein Spannungsroman gelungen, der definitiv nichts für schwache Nerven ist.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sandra erzählt, wodurch ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Sie ist noch sehr jung, gerade mal 18 Jahre und gut behütet aufgewachsen. Dennoch hat es mich einige Male erstaunt, wie naiv sie sich verhält. Gegen den Rat ihrer Familie heiratet sie sehr schnell und früh Ronnie, mit dem sie eine Tochter - Josie – bekommt.

Ronnie ist ein äußerst unsympathischer Charakter. Sein Lebensumfeld möchte man niemandem zumuten - erst recht nicht einer jungen Mutter mit Kind. Gleichzeitig lebt dort noch die psychisch erkrankte Schwiegermutter, der gegenüber Sandra sich behaupten muss.
Nachdem Sandra die wahren Wesenszüge von ihrem Mann zu spüren bekommt, gelingt ihr zwei Jahre nach der Geburt von Josie der Absprung. Sie zieht als Pflegerin zu der schwerstbehinderten Rebekka. Aber damit ist sie dem Alptraum noch lange nicht entkommen.
Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil von Petra Hammesfahr lässt sich gut lesen. Zunächst baut sich die Spannung nur langsam auf und steigert sich dann durchgehend.

Der Roman teilt sich in zwei Hälften: „Ronny“ und „Rebekka“ - die Personen, die das Leben von Sandra bestimmen. Zwischendurch wird die Handlung immer wieder durch Einschübe aus dem „Sommernachtsalbtraum August 2018“ unterbrochen. Dadurch ließt sich das Buch abwechslungsreich und die unheilvolle Stimmung steigert sich von Seite zu Seite.

Die häuslichen Übergriffe und die Gewalt, die in diesem Buch zum Tragen kommen, konnte ich teilweise nur schwer ertragen, da sie von der Autorin sehr realistisch und erschreckend authentisch dargestellt werden.

Es ist ein schockierender und aufwühlender Roman, der nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser ist. Auch wenn dies für mich nicht das beste Buch der Autorin war, gefesselt hat es mich durchaus.

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