Profilbild von nicigirl85

nicigirl85

Lesejury Star
offline

nicigirl85 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nicigirl85 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2022

Amüsante, leichte Unterhaltung für Zwischendurch...

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
0

Diesen Roman wollte ich lesen, um mit leichter Kost in eine andere Zeit abzutauchen und das ist mir auch gelungen.

In der Geschichte geht es um Isabella Woodford. Sie hat leider im letzten Jahr ihre Unschuld ...

Diesen Roman wollte ich lesen, um mit leichter Kost in eine andere Zeit abzutauchen und das ist mir auch gelungen.

In der Geschichte geht es um Isabella Woodford. Sie hat leider im letzten Jahr ihre Unschuld verloren und der damalige Übeltäter will ihr Geheimnis preisgeben, wenn sie ihn nicht für sein Schweigen bezahlt. Um schleunigst einen Ehegatten zu finden, flieht sie heimlich nach Bath, um an der dortigen Ballsaison teilzunehmen. Wird ihr Unterhaben gelingen oder wird alles auffliegen?

Trotz des Skandals gelingt es der Autorin beschwingt in die Geschichte zu starten. Man saugt die Umgebung von Bath regelrecht auf und bekommt Sommergefühle und auch Schmetterlinge im Bauch.

Isabellas Notlage ist verständlich, ihr Weg sich daraus zu befreien eher etwas speziell.

An Isabella mochte ich, dass sie nicht die typischen Interessen ihrer gesellschaftlichen Schicht hat wie Sticken, Musizieren oder ähnliches, sondern dass Medizin ihr Steckenpferd ist und sie sich da vor nichts gruselt und gerne hilft. Nicht so sehr mochte ich an ihr, dass sie sich zu viel einredet, was gar nicht real ist. Dadurch wird vieles unnötig schwierig in der Handlung, was mich als Leser eher genervt hat, als dass das für Spannung gesorgt hat.

Alexander ist in jedem Fall ein Mann, der heraussticht und man versteht warum Frauenherzen bei ihm höher schlagen. Seine Bindungsprobleme sind verständlich und stets nachvollziehbar. Seine leicht abweisende Art mochte ich, hatte fast etwas von Mr. Darcy.

Total amüsant fand ich die Figur des Shakleton, denn bereits bei den ersten Erwähnungen von ihm hat er mich angewidert. Der Autorin gelingt es also sehr gut einen komplett gegenteiligen Mann zu Alexander ins Rennen zu werfen.

Am meisten mochte ich Betty, die ehemalige Bauerntochter, weil aus dem schüchternen Mädchen eine Frau wird, die weiß was sie möchte und was sie braucht. Zudem ist sie herzensgut und hilfsbereit.

Durch die Figur der Rebecca Seagrave wurde gut klar wie die Stellungen von Frauen sind, ob unverheiratet, verheiratet oder verwitwet, da ist das was erlaubt ist doch sehr vielfältig.

Das andauernde Hin und Her zwischen den Liebenden hat mir anfänglich gut gefallen, wirkte mit der Zeit aber zu aufgesetzt.

Auf weiten Teilen hat mich der Roman enorm begeistern können, nur leider verhaspelte sich Emma Hunter dann beim Schluss, denn dieser wirkte so als müsste man unbedingt zum Ende kommen, egal ob nachvollziehbar oder nicht und mir war es persönlich auch zu kitschig. Das hat leider ein wenig den Genuss des gesamten Romans geschmälert.

Fazit: Eine gute Geschichte, die mich lange mitgerissen, deren Schluss mich aber etwas verärgert hat. Ich spreche dennoch eine Leseempfehlung aus, da sich der Großteil der Geschichte angenehm las.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2022

Die Enge in deiner Brust...

An der Grasnarbe
0

Ich wollte diesen Roman so gern lesen, um mehr über Panikattacken zu erfahren und wie man gegen diese und Angst vorgehen kann. Leider bekam ich dazu wenig.

In der Geschichte geht es um Noa, die sich in ...

Ich wollte diesen Roman so gern lesen, um mehr über Panikattacken zu erfahren und wie man gegen diese und Angst vorgehen kann. Leider bekam ich dazu wenig.

In der Geschichte geht es um Noa, die sich in der Großstadt schon lange nicht mehr wohlfühlt. In den südfranzösischen Bergen hofft sie Ruhe und einen Weg raus aus ihren Ängsten zu finden. Wird ihr dies gelingen?

Der Roman kommt mit sehr leisen Tönen daher und ist düster von der Stimmung, da der Großteil der Protagonisten offenbar mit enormen Problemen zu kämpfen hat.

Gut gefallen hat mir wie die Autorin ganz nebenbei aufzeigt wo die Natur angegriffen ist und wie Klimawandel aussehen kann. Dafür findet man viele Beispiele im Buch, die nicht nur Dürre oder Hochwasser heißen.

Die Figuren, allen voran Noa, blieben mir leider enorm fremd. Man lernt sie nur an der Oberfläche kennen, richtig eintauchen kann man leider nicht. Die Einzige, deren Emotionen ich verstehen und mit der ich mitfühlen konnte war Jade. Trotz der kargen Umgebung ist sie ein typischer Teenager mit allen Problemen, die das mit sich bringt.

Während mich der Roman bis zur Mitte noch fesseln konnte, nimmt das im Verlauf immer mehr ab. Ich hatte das Gefühl, dass Frau Wittig sich mit der Zeit an der Vielzahl der Themen, die angeschnitten, aber nicht vollendet werden, verloren hat.

Generell bleibe ich nach der Lektüre eher ratlos zurück, da ich so viele Fragen im Kopf habe und nicht eine davon beantwortet worden ist. Einzig klar macht der Roman, das Weglaufen und Flüchten eben keine Lösungen sind und schon gar nicht für psychische Probleme.

Fazit: Spannende Grundidee, die sich auf den wenigen Seiten nicht richtig entfalten konnte. Von mir gibt es daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2022

Unterschätze niemals ein Zimmermädchen!

The Maid
0

Einen Cosy Crime hatte ich bisher noch nie gelesen und so war ich doch mächtig gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext ist etwas irreführend in meinen Augen, denn so richtig selbstständig und andauernd ...

Einen Cosy Crime hatte ich bisher noch nie gelesen und so war ich doch mächtig gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext ist etwas irreführend in meinen Augen, denn so richtig selbstständig und andauernd ermittelt Molly nicht im Buch.

In der Geschichte geht es um Molly Maid, die ihren Beruf als Zimmermädchen ungemein gern macht, weil sie Ordnung und Sauberkeit liebt. Als sie bei ihrem Job im Regency Grand Hotel jedoch einen Toten findet, bringt sie das in enorme Schwierigkeiten, denn sie gerät unter Verdacht. Wie kann sie ihre Unschuld beweisen?

Molly macht es einem als Figur nicht leicht sie zu mögen, denn sie verhält sich enorm speziell und als Leser braucht man doch einige Zeit, um zu merken, dass sie vom Verstand her etwas eingeschränkt ist. Ich hätte sie gern in die richtige Richtung geleitet, denn sie versteht vieles falsch und stürzt sich dadurch immer mehr ins Unglück.

Die eigentlichen Ermittlungen und die Spannung starten in meinen Augen erst so richtig ab Mitte des Romans. Da sieht man auch eine enorme Entwicklung bei Molly und es hat auch Spaß gemacht zu lesen. Man muss aber schon sehr lange am Ball bleiben, um belohnt zu werden.

Die Schilderungen im Hotel habe ich als sehr authentisch empfunden, man hatte die ganze Zeit ein prunkvolles Hotel vor Augen, in dem eben doch nicht alles glänzt.

Der Fall, der eher am Rande behandelt wird, ist durchaus spannend. Etwas störend fand ich, dass Mollys Beobachtungen diverse Male wiederholt werden. Natürlich weiß ich, dass das mit Mollys Verhalten zu tun hat und nicht mit Nita Prose, die sich dauernd wiederholen möchte, aber zwei bis drei Wiederholungen hätten auch gereicht, um das zu verdeutlichen oder so etwas wie: und wieder schilderte sie ihre Beobachtungen als alles nochmal genau im Detail aufzuzeigen.

Die Auflösung zum Schluss hat sogar eine überraschende Wende parat, mit der ich so gar nicht gerechnet habe und die mich positiv überrascht hat.

Das etwas ins Kitschige rutschende Ende hatte ich erwartet und mochte es auch gern, da es zum gesamten Wohlfühlkonzept passt.

Fazit: In meinen Augen als Urlaubslektüre oder leichte Kost für Zwischendurch geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Märchen meets Zombieapokalypse

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
0

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich erwartete eine Märchenadaption, bekam aber etwas gänzlich anderes, was bei mir für Gänsehautmomente sorgte.

Zunächst einmal muss ich die unglaublich gelungene ...

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich erwartete eine Märchenadaption, bekam aber etwas gänzlich anderes, was bei mir für Gänsehautmomente sorgte.

Zunächst einmal muss ich die unglaublich gelungene Optik des Buches loben. Das Cover ist sehr auffällig und gefiel mir richtig gut mit dem heulenden Wolf im Hintergrund, der hochglänzend sich vom Rest des matten Covers abhebt. Der Buchschnitt ist farbig mit vermeintlichen Blutspuren versehen.

In der Geschichte geht es um Red, die vor der Bedrohung eines Virus zu ihrer Großmutter flieht. Doch im Wald lauert Schlimmeres als nur der Wolf. Wird sie es schaffen oder wie viele andere sterben müssen?

Der Roman ist in "Davor" und "Danach" unterteilt. Im "Davor" ist Red noch mit ihrer Familie unterwegs. Diesen Part habe ich als deutlich spannender empfunden, da schlichtweg mehr passiert. Im "Danach" ist sie nahezu auf sich allein gestellt und den Gefahren des Waldes ausgeliefert.

Die Geschichte las sich auf weiter Strecke eher wie eine Zombieapokalypse und nicht wie ein Märchen, da einfach enorm viele schreckliche Dinge passieren, Menschen kaum noch etwas Humanes haben, an jeder Ecke Gefahren drohen und viel Blut fließt. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, da ich so etwas schon lange nicht mehr gelesen habe mit diesem Gruselfaktor.

Ansonsten hat Red recht wenig mit der historischen Vorlage gemein, was ich im Nachhinein nicht schlimm finde. Sie trägt immer einen roten Hoodie, ist körperlich eingeschränkt, weil sie eine Prothese trägt, ist bi und hat dunkle Haut. Mehr Diversität in einer Person geht denke ich nicht und das finde ich wichtig in heutigen Geschichten. Als Figur empfand ich sie als recht anstrengend, da sie alles überdenkt, ständig abwägt und gern andere belehrt. In ihrer Situation hilft ihr das jedoch. Ihr Bruder Adam ist da das komplette Gegenteil. Ihn hätte ich gern öfter mal geschüttelt, dass er einfach mehr aufpassen soll.

Das Virus und die Umstände drum herum haben mich stark an aktuelle Ereignisse im echten Leben erinnert, denn auch in der Handlung gibt es Maskenverweigerer, Menschen die die Erkrankung unterschätzen und dann elendig daran sterben.

Gestört haben mich die Äußerungen, die in Klammern geschrieben waren, da sie bei mir den Lesefluss gestört haben. Oft hätten entweder die Klammern wegbleiben können, da die Infos darin gut gepasst haben oder aber der Inhalt in Klammern war nicht wirklich nötig, da sie die Handlung nicht vorangebracht haben.

Nach Beendigung der Lektüre war ich etwas enttäuscht, da ich mir mehr Auflösungen gewünscht hätte was die Menschen da sterben lässt. Das Ende ist sehr offen gehalten und sagt nicht wirklich aus, ob Red es nun geschafft hat oder nicht und ob die Zukunft rosiger aussehen wird.

Fazit: Wer es gern gruselig und blutig mag, der wird diese Geschichte lieben. Ich habe mich etwas schwer getan und kann daher nur bedingt eine Empfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Mit dem Drachenmädchen fing alles an...

Das Mädchen mit dem Drachen
0

Da mir die ersten beiden Romane der Autorin so gut gefielen, kam ich nicht umhin auch diesen zu lesen. Optisch passt er schon mal perfekt zu den vorherigen. Er hat direkt einen Wiedererkennungswert.

In ...

Da mir die ersten beiden Romane der Autorin so gut gefielen, kam ich nicht umhin auch diesen zu lesen. Optisch passt er schon mal perfekt zu den vorherigen. Er hat direkt einen Wiedererkennungswert.

In der Geschichte geht es um Léna, die nach einem tragischen Schicksalsschlag Ablenkung in Indien sucht. Das Elend der armen Bevölkerung, allen voran den weiblichen Dalits, den Unberührbaren, nimmt sie sehr mit. Es kann doch nicht sein, dass man kein Recht auf eine Zukunft hat nur weil man als Mädchen geboren wird. Wird ihre Idee Früchte tragen oder wird man ihr zu viele Steine in den Weg legen?

Anders als bei ihren anderen Büchern benötigte ich hier etwas länger Zeit zum Reinlesen, da es sich zu Beginn eher sachbuchartig für mich anfühlte.

Die Szene als Lalita und Léna sich das erste Mal so richtig nah begegnen, da war ich dann voll drin und gefesselt.

Die Autorin gibt wieder tiefe Einblicke in das Leben indischer Frauen und bei deren Rechtslosigkeit wird man als Westeuropäer einfach nur wütend über diese Ungerechtigkeit in deren Kultur, aber gleichzeitig weiß man auch all das was man selbst als Privilegien genießt noch viel mehr zu schätzen.

Das Geheimnis um Léna, was mit ihr eigentlich nicht stimmt, bleibt sehr lange verborgen und die Offenbarung hat mich überrascht, denn ich habe mit etwas anderem gerechnet.

Ganz toll fand ich, wie die jungen Menschen immer mehr Vertrauen zu Léna fassen und dass es eben nicht unbedingt immer eine gemeinsame Sprache braucht, um sich zu verstehen.

Die Entwicklung von Preeti als Figur hat mir gefallen. Hatte ich anfangs noch enorm Angst vor ihr und dass durch ihre Gewalt was richtig Schlimmes passiert, so wird sie durch Lénas Hilfe doch deutlich zahmer.

Fremde Begrifflichkeiten werden im Text mittels Fußnoten direkt erklärt, so dass man nicht zu einem Glossar blättern muss, was ich gut fand.

Fazit: Berührend, unterhaltsam, mal etwas anderes. Nicht ganz so fesselnd wie ihre ersten Werke und dennoch lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere