Ein Wohlfühl-Roman
Das Bild der ErinnerungEin berühmtes Bild und eine traurige Liebesgeschichte: Anna Falkenberg arbeitet als Kunsthistorikerin in einem Münchner Auktionshaus. Eines Tages wird ein berühmtes Bild, das seit 70 Jahren als verschollen ...
Ein berühmtes Bild und eine traurige Liebesgeschichte: Anna Falkenberg arbeitet als Kunsthistorikerin in einem Münchner Auktionshaus. Eines Tages wird ein berühmtes Bild, das seit 70 Jahren als verschollen galt, im Auktionshaus eingeliefert und Anna soll eine Expertise erstellen. Nach und nach beginnt sie an der Echtheit des Bildes zu zweifeln. Ihre Nachforschungen führen sie zu einer Galerie in London, in der das Bild angeblich zuletzt verkauft wurde. Ihre Zweifel erhärten sich. Geleichzeitig erfährt Anna von einer traurigen Liebegeschichte in der Vergangenheit, die eng mit dem Bild verbunden scheint. Jary lässt ihre Geschichte in zwei Zeitebenen spielen. Die eine spielt in der Gegenwart und der Leser begleitet Anna bei ihren Recherchen über das Bild. Die andere entführt den Leser nach Berlin im Jahr 1946. Mir haben vor allem diese Szenen gut gefallen, weil man viel über Berlin in der Nachkriegszeit erfährt: über das Leben der Trümmerfrauen, die Besatzungspolitik, die Rundfunkpolitik, die Kunstszene und wie junge Menschen – noch traumatisiert vom Krieg – wieder angefangen haben zu leben. Jary erzählt sehr bildhaft, fast schon filmreif und ihr gelingt es einfach wahnsinnig gut, das Gefühl, das zu jener Zeit geherrscht haben muss, zu transportieren. Auch die Geschichte um Anna Falkenberg und das Bild hat mir ganz gut gefallen, nur die Verknüpfung der beiden Geschichten ist etwas holprig geraten. Auch das Ende war mir etwas zu hoppla hopp – da passiert dann alles etwas zu schnell und zu viel auf einmal. Im Großen und Ganzen hat mich „Das Bild der Erinnerung“ aber gut unterhalten. Es ist keine besonders aufregende Geschichte, aber irgendwie ein richtiger Wohlfühl-Roman.