Nachdem ich in den sozialen Netzwerken über „Das Ferienhaus “ von C.M. Ewan gestolpert bin, wurde ich so neugierig, dass ich es unbedingt lesen wollte.
In diesem Fall habe ich jedoch das Hörbuch gewählt und nicht das Print.
Dieses Hörbuch ist bei randomhouse audio erschienen und wird von Oliver Brod und Julian Horeyseck gesprochen.
Mir haben die Sprecher unglaublich gut gefallen, gerade weil es von der emotionalen Ebene sehr gut herübergebracht wurde.
Sehr eindringlich und intensiv.
Selbst die bedrohliche Atmosphäre war unglaublich gut zu spüren.
Vor allem konnte ich mir somit ein sehr gutes Bild von Tom machen, dessen Perspektive man fast ausschließlich erfährt. Fand ich sehr gelungen.
Denn Tom ist das Familienoberhaupt und Tom erzählt uns hier seine Geschichte.
Tom hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Seine Stärken und Schwächen.
Seine Verletzlichkeit und sein Mut.
Er erzählt uns nicht nur ein grauenvolles Ereignis, sondern alles was damit zusammenhängt.
Was die unterschiedlichsten Emotionen und Gedankengänge auslöst.
Zu seiner Frau Rachel und auch zu den übrigen Charakteren konnte ich nur bedingt eine Bindung aufbauen, was aber nicht als schlecht zu werten ist, weil man hier konstant hofft und bangt.
Daneben erleben wir noch Rückblenden aus der Vergangenheit, die dem Ganzen ein Hauch Tragik verleihen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd, so das ich dem Geschehen ohne Probleme folgen konnte.
Der Einstieg verlief etwas holprig. Tom erzählt so viel und ich hatte keinen Schimmer, was er eigentlich von mir möchte.
Erst mit dem betreten des Ferienhauses wurde es besser und unglaublich spannend.
Denn ab da, konnte ich das Hörbuch nicht mehr zur Seite legen.
Ich hab wahnsinnig mit Tom mitgefühlt.
Weil man spürt, wie sehr er zerrissen, verängstigt und verzweifelt ist.
Er wird mit einer Bedrohung konfrontiert, die seine Familie betrifft. Da muss er doch der Starke sein, oder?
Nein, muss er nicht.
Er darf Angst haben.
Er darf Zweifel haben.
Er darf alles hinterfragen und abschätzen.
Und das war in meinen Augen, wirklich gut gemacht. Denn Tom zeigt immer und jedem gegenüber Menschlichkeit.
Er weiß, auch wenn er alles tun muss, um seine Familie zu retten, darf er sich nicht selbst verlieren.
Es war ein actionreicher und adrenalingeladener Trip voller Wut,Skrupellosigkeit Geheimnissen.
Gepaart mit sehr viel Angst und Verzweiflung.
C.M. Ewan hat mich emotional wirklich gepackt und für große Spannungsmomente gesorgt. Bis zum Schluss wusste ich nicht, um was es hier geht.
Der Twist der dann kam, hat mich wirklich sprachlos gemacht. Es ist nachvollziehbar und trotzdem hatte ich das Gefühl, es wäre nicht genug. Als hätte ich plötzlich eine völlig andere Sphäre betreten.
Ebenso hat mich der Epilog nicht zur Gänze zufrieden zurückgelassen. Das war für mich leider nicht ganz nachvollziehbar.
Insgesamt ein unglaublich guter Thriller, der mit einer Thematik aufwartet, die mich schon heftig an die Grenzen brachte.
Trotz der Brisanz und Gefahr, vergisst der Autor nicht die menschlichen und psychologischen Aspekte und weitet sie sehr gut aus.
Fazit:
C.M. Ewan gelingt mit „Das Ferienhaus “ ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der nonstop für Spannung sorgt.
Beklemmend und verstörend.
Denn was hier passiert, ist heftig.
Oliver Brod und Julian Horeyseck konnten mich als Sprecher sehr begeistern.
Bis auf kleine Schwächen absolut gelungen.