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Veröffentlicht am 01.09.2022

Eiskalte Spannung

Eiskalte Nähe
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Mit diesem Roman - wobei man es ruhig schon als Thriller bzw. Krimi bezeichnen kann - begleiten wird Eve Dallas bereits bei ihrem 43. Fall.

Auf einer Eislaufbahn werden 3 Menschen erschossen. Willkürlich. ...

Mit diesem Roman - wobei man es ruhig schon als Thriller bzw. Krimi bezeichnen kann - begleiten wird Eve Dallas bereits bei ihrem 43. Fall.

Auf einer Eislaufbahn werden 3 Menschen erschossen. Willkürlich. Oder vielleicht doch nicht? Was steckt hinter diesem Angriff, was folgt danach? Wer war das eigentlich Opfer?

Mit viel Spannung dürfen wir die Ermittlungen verfolgen. Der Anfang ist zunächst etwas schleppend & die ersten 100 Seiten ziehen sich sich etwas.
Nach einem zweiten Angriff mit noch mehr Toten & Verletzten, nimmt die Handlung richtig an Fahrt auf & die Ereignisse sind nicht mehr aufzuhalten.

Man steckt mitten in den Ermittlungen, kann jeden Schritt verfolgen & auch logisch nachvollziehen.
Da der Roman schon etwas in der Zukunft spielt (ca. im Jahr 2060), gibt es ein paar technische Möglichkeiten, die für uns noch nicht ganz erschlossen & logisch sind, aber für die Handlung & bestimmt auch für die Zukunft Sinnergeben.
Man erlebt eine energische, verantwortungsvolle & respektiere Eve Dallas, die Ordnung ins Chaos bringen kann. Eine Frau, die sich durchgesetzt hat & die weiß, wie sie vorgehen muss, ohne sich irgendwo vor jemandem beweisen zu müssen. Vielleicht nicht immer der sympathischste Charakter, aber definitiv einer, der Spaß macht, einfach weil sie sich durchsetzen kann.

Das Tempo ist rasant. Auch wenn die Täter recht schnell identifiziert sind, ist die Jagd nach ihnen sehr eindrucksvoll - man verzweifelt schon fast mit.
Auch die anschließenden Verhöre geben kleine psychologische & persönliche interessante Hintergründe.

Mir hat es richtig gut gefallen & ich werde auch in Zukunft Eve Dallas gerne bei ihren Fällen begleiten.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Ein gebrochenes Herz für einen Neuanfang

Gebrochene Herzen schlagen gleich
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Gebrochene Herzen schlagen gleich ist ein wundervoller Roman, der berührt, belehrt, neue Chancen und Perspektiven gibt.

Die 31-jährige Keisha kennt sich als Kardiologin ganz genau mit dem Herz aus. Jedoch ...

Gebrochene Herzen schlagen gleich ist ein wundervoller Roman, der berührt, belehrt, neue Chancen und Perspektiven gibt.

Die 31-jährige Keisha kennt sich als Kardiologin ganz genau mit dem Herz aus. Jedoch weiß sie nicht, wie sie ihr Herz mit jemandem teilen kann.
In Verbindung mit ihrer Studie über das Broken-Heart-Syndrom, trifft sie auf den 79-jährigen Clive, dessen Herz bei dem Verlust seiner großen Liebe gebrochen ist.

Keisha und Clive sind so unterschiedlich, und doch ergänzen sie sich auf eine ganz besondere Art und Weise. Die beiden wurden einem mit der Zeit immer näher gebracht und besonders Clive habe ich in mein Herz geschlossen.
Seine Erlebnisse und Entwicklungen gingen richtig nah und es war teilweise fast zum verzweifeln, wie er an manchen Stellen fast schon abgestempelt wurde.
(Alter Mann, ist nur verwirrt, bildet sich das nur ein)

Die Kapitel werden abwechselnd über Clive und von Keisha erzählt. Keishas Kapitel waren dabei in der Ich-Perspektive verfasst, Clives hingegen eher von einem Allwissenden Erzähler. Manchmal war dieser Perspektivwechsel etwas verwirrend und nicht ganz nachvollziehbar. Aber man konnte beide Charaktere und ihre Gedanken viel besser kennenlernen und nachvollziehen, da jeder seinen persönlichen Raum bekommen hat.

Begleitet wurden die beiden von liebevollen Menschen. Die kleine Gruppe wirkte immer so harmonisch - es war wundervoll, wie Clive in seinem Alter von so lieben jungen Menschen akzeptiert und aufgenommen wurde. Das zeigt wieder einmal, wie wichtig doch der Austausch unter den verschiedenen Generationen ist und wie viel Gewinn jeder daraus ziehen kann.

Das Buch lehrt auf liebevolle und herzliche Weise, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist. Manchmal sollte man nicht alles ewig überdenken, Pro und Contra abwiegen, sondern auf dieses wichtige Organ hören, dass uns am Leben hält - unser Herz.

Clive, Keisha, Nancy, Tess, Lucy, George....sie alle haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mein Herz ein bisschen mehr erwärmt.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Religion, Liebe und Familie

Eine ganze Liebe lang
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Eine ganze Liebe lang ist keine klassische Liebesgeschichte. Sie verlangt dem Leser sehr viel mehr ab, als ein paar schöne Gefühle und Worte.

Der Klappentext mag an dieser Stelle schon etwas irreführend ...

Eine ganze Liebe lang ist keine klassische Liebesgeschichte. Sie verlangt dem Leser sehr viel mehr ab, als ein paar schöne Gefühle und Worte.

Der Klappentext mag an dieser Stelle schon etwas irreführend sein, denn er suggeriert eine kleine rebellische Liebe. Jedoch steckt so viel mehr Geschichte hinter Nick und Anna.

Die Erzählungen und Erfahrungen werden aus Nicks Sicht erzählt. Mit ihm reist man unchronologisch durch verschiedene Jahrzehnte. Dies ist zunächst etwas verwirrend, aber es bringt auch eine gewisse Dramatik mit in die Geschichte.

Man erfährt viel über Nicks Familie, viele innerfamiliäre Konflikte, persönliche Ängste, Zweifel und Tragödien.
Die Kapitel sind teilweise recht knapp gehalten, verlangen ein gutes Maß an Aufmerksamkeit, und lassen einen am Ende teilweise nachdenklich, mitfühlend und berührt zurück.

Ab 2003 erzählt Nick von seiner Erfahrung mit Anna. 2 Menschen aus verschiedenen Welten - jeder hat sein eigenes Päckchen mitgebracht, doch gemeinsam bilden die beiden ein ganz besonderes Zusammenspiel.

Die Autorin verarbeitet in diesem Roman ihre Erfahrungen und ihre Zeit von den Zeugen Jehovas. Anna nimmt hier stellvertretend diese Rolle ein.
Durch tiefsinnige Diskussionen und Gespräche werden einige Einblicke in diese Glaubenswelt, ihre Werte und Vorstellungen gegeben.

Der Roman lebt von seiner Vielschichtigkeit - Freude, Trauer, Wut, Verzweiflung, Sehnsucht, Liebe. Hier werden so viele Gefühlswelten angesprochen.
Eine feinfühlige und tiefsinnige Erzählung, die dem Leser etwas abverlangt, aber die es wert ist, gelesen, gefühlt und durchdacht zu werden.

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Spannender Auftakt

Schwarzlicht
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Ein Kriminalroman, der jede Menge Spannung und Nervenkitzel verspricht.
Und das hat er auch erfüllt - die meiste Zeit zumindest.

Schon das Cover ist sehr ansprechend. Nicht aufdringlich und die quer darüber ...

Ein Kriminalroman, der jede Menge Spannung und Nervenkitzel verspricht.
Und das hat er auch erfüllt - die meiste Zeit zumindest.

Schon das Cover ist sehr ansprechend. Nicht aufdringlich und die quer darüber gesponnenen Fäden, zeigen die verworrene Situation im Inneren des Buches.
Nicht zu vergessen, der Nagel, der so präsent im Mittelpunkt steht und auch im Buch noch eine zentrale Rolle spielen wird.

Wir begleiten Mentalist Vincent und Ermittlerin Mina in einem sehr brutalen Fall.
Die Morde erinnern an Zaubertricks, die aber ihren Zauber verloren haben, dieser ist einer brutalen Realität gewichen.
Wir begleiten die Ermittler über mehrere Monate hinweg, erleben Höhen, aber auch Tiefschläge. Dabei erfährt der Leser viele Details über Obduktionen, ermittlungstechnische Verfahren und den ein oder anderen Trick von Zauberern.

Es gibt keinen einheitlichen Erzähler. Die Kapitel springen zwischen den einzelnen Ermittlern und Opfern hin und her, es gibt auch Zeitsprünge in die Vergangenheit, die dem Leser das ein oder andere Rätsel im Kopf zurück lassen.

Zwischen all den erschreckenden Morden werden viele persönliche Probleme und Themen der einzelnen Protagonisten besprochen. Manchmal zu viel. Das hat leider des Öfteren den Spannungsbogen aus der eigentlichen Handlung genommen.
Besonders Mina und Vincent stehen oft im Mittelpunkt.
Vincent - ein Mentalist mit der ein oder anderen Zwangsstörung. Immer wieder muss er zwanghaft Muster und Zahlen erkennen und sie zu einem stimmigen Bild zusammenbringen.
Mina - Ermittlerin, mit einer Phobie vor Schmutz, Bakterien - Desinfektionsmittel ist ihr ständiger Begleiter.

Zwangsstörungen sollten thematisiert werden. Es ist wichtig, dass auch auf sowas hingewiesen wird. Für Betroffene ist es Dauerzustand, für uns ist es eine Thematik, über die wir mal 600 Seiten lang etwas lesen und danach wieder ignorieren. Trotzdem hat es den Lesefluss und das Leseerlebnis manchmal etwas gedämpft.

Ein grundsätzlich sehr spannender Kriminalroman mit einigen Gänsehautmomenten, der jedoch durch zu viel persönliches und familiäres Drama der Protagonisten, seinen Spannungsbogen manchmal verloren hat.

Dennoch möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen und freu mich schon auf den nächsten Band der Krimi-Reihe »Die Dabiri-Walder-Trilogie« und weitere spannende Fälle.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Ungewöhnlich, rasant - Wohin mit der Trauer?

Verheizte Herzen
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Eindrucksvoll, ungewöhnlich und ein ganz besonderer Schreibstil, der Gefühle auf eine ganz neue Weise transportiert.

Ana und Connor haben eine Affäre. Jahrelang, bis zu dem Tag, an dem Connor stirbt. ...

Eindrucksvoll, ungewöhnlich und ein ganz besonderer Schreibstil, der Gefühle auf eine ganz neue Weise transportiert.

Ana und Connor haben eine Affäre. Jahrelang, bis zu dem Tag, an dem Connor stirbt. Ana wird von Rebecca - Connors Ehefrau - kontaktiert, um das Testament zu vollstrecken. Ana trauert, darf dies aber niht zeigen.
Dieser Roman zeigt die innere Zerrissenheit, den Konflikt von Ana - zwischen Affäre und der eigenen Ehe. Wie und mit wem trauert man, wenn keiner von dir weiß?

Schon das Cover ist knallig, bunt, ein Blickfang. Der Kontrast zwischen gelb und grau spiegelt die verschiedenen Gefühlsebenen in dem Roman wider. Gelb für die schönen und sonnigen Momente, grau für die Trauer, die Verzweiflung und die zwischenmenschlichen Konflikte.

Der Schreibstil in Versform macht den Roman zu etwas besonderem. Er lässt sich super schnell lesen und versprüht seine eigene Poesie.
Man erfährt in den Worten selbst nicht allzu viel über die einzelnen Charaktere, aber der Schreibstil vermittelt so eine Dringlichkeit, Verzweiflung und Gefühlstiefe, dass man die Gefühle doch sehr gut nachvollziehen kann.

Die sehr kurzen Kapitel machen viele Zeitsprünge, die zu Beginn etwas verwirrend sind. Sie führen von der Kennenlernzeit von Ana und Conor bis hin zum aktuellen Tag. Man durchlebt in hintzigem Schreibstil ihre Geschichte und den Kampf mit und um ihre eigenen Familien. Gefangen zwischen Liebe und Verpflichtung.

Ana ist teilweise ein eher unsympathischer Charakter, trifft Entscheidungen die als Außenstehender nicht immer nachvollziehbar sind. Dennoch leidet man irgendwie mit ihr. Wie würde man sich selber fühlen, wenn man innerlich doch so zerrissen ist, die Trauer und Gefühle aber niemanden zeigen darf?

Ein ganze anderes Leseerlebnis, eine interessante Geschichte, die durch ihren hämmernden Rhythmus eine unerwartete Betroffenheit auslöst.

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