Cover-Bild Verheizte Herzen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 05.05.2022
  • ISBN: 9783462000603
Sarah Crossan

Verheizte Herzen

Roman
Maria Hummitzsch (Übersetzer)

Ein Anruf verändert alles – Sarah Crossan zeigt in diesem atemlosen Roman in Versform, der durch den hämmernden Rhythmus seiner Sprache eine besondere Dringlichkeit erhält, die Fallstricke menschlichen Miteinanders. 

Was passiert, wenn der heimliche Geliebte stirbt und man keinem zeigen darf, wie sehr man trauert? Wenn es keinen Ort gibt und keinen Menschen, der um die Qualen wissen darf?

Sarah Crossan ist mit diesem Roman ein grandioses Kunststück gelungen: Sie zeigt die Leiden einer getriebenen Frau in schnellen Beats. Ana ist Anwältin, Mutter zweier Kinder und Ehefrau von Paul. Offiziell. Insgeheim gibt es da noch Connor, Anas Klienten und heimlichen Geliebten. Doch Ana erhofft sich mehr von der Affäre als verstohlene Treffen im Hotel. Als Connor unerwartet stirbt, erfährt sie das ausgerechnet von der Person, die zwischen ihnen stand – seiner Frau Rebecca. Ana soll das Testament vollstrecken.

Allein gelassen mit ihrer Trauer, sucht sie die Nähe zu Rebecca. Doch während sich der Wunsch nach einer Leidensgenossin schleichend zu einer Besessenheit steigert, vernachlässigt Ana ihre eigene Familie und wandelt dabei ständig am seelischen Abgrund. War Rebecca wirklich so unerträglich, wie Connor immer behauptet hat? Und hatte er überhaupt vor, sie irgendwann zu verlassen? Ana weiß nicht, wie und ob es ihr gelingen kann, Connor und sich selbst zu verzeihen.

»Ein mutiges, modernes, zutiefst unterhaltsames und bisweilen leicht subversives Werk« The Guardian

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2022

Geheime Witwe

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Was könnte hinter der Bezeichnung "Geheime Witwe" stecken: für mich ist es eine Frau, die quasi inoffiziell verwitwet ist, ohne dass dies nach außen bekannt werden darf.

Hier ist es Ana, selbst ...

Was könnte hinter der Bezeichnung "Geheime Witwe" stecken: für mich ist es eine Frau, die quasi inoffiziell verwitwet ist, ohne dass dies nach außen bekannt werden darf.

Hier ist es Ana, selbst Ehefrau und Mutter zweier noch recht kleiner Kinder, die eine heiße Affäre mit einem Klienten - sie ist Steuerberaterin - hat. Für sie ist es viel mehr und sie ist sicher, dass es für ihn ebenso ist.

Da erfährt sie eines Tages von seinem plötzlichen Tod - ausgerechnet durch seine Frau, die natürlich ahnungslos ist, was die Beziehung ihres Mannes mit Ana angeht.

Ana trauert und kann sich mit niemandem so richtig darüber austauschen. Oh doch, einen gibt es, aber der will nicht so richtig, denn verständlicherweise ordnet er - ein Freund des Verstorbenen - das alles ganz anders ein.

Ihr bleibt zum "Dampf ablassen" das geschriebene Wort und das kommt sehr roh und ursprünglich aus ihr heraus. Nicht unglaubwürdig, muss man sagen.

Aber definitiv nicht mein Ding! Ich habe dieses Buch ausgesprochen ungern gelesen und fragte mich letztlich "Wofür das alles?", kam aber für mich selbst zu keinem abschließenden Urteil. Für mich ein überflüssiges Buch, das ich nicht weiter empfehlen kann!

Veröffentlicht am 05.05.2022

Ungewöhnlich, aber leider so gar nicht meins

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Es ist wohl das Worst-Case-Szenario schlechthin, wenn ein Anruf kommt, der einem von jetzt auf gleich den Boden unter den Füßen wegreißt. Und genau das passiert, als Ana per Telefon erfährt, dass ihr heimlicher ...

Es ist wohl das Worst-Case-Szenario schlechthin, wenn ein Anruf kommt, der einem von jetzt auf gleich den Boden unter den Füßen wegreißt. Und genau das passiert, als Ana per Telefon erfährt, dass ihr heimlicher Geliebter verstorben ist. Und als würde das noch nicht reichen, erhält sie diese Hiobsbotschaft ausgerechnet von seiner Frau. Aber das Schicksal ist ein echter Mistkerl und setzt noch einen obendrauf. Ana muss das Testament von Connor vollstrecken und will dabei doch lieber nur in tiefer Trauer versinken. Getrieben von ihrem Verlust, sucht sie die Nähe zu Rebecca und blickt dabei auf das wackelige Gerüst, das einmal ihre Affäre war...

Ich muss gestehen, dass mich der Klappentext in Verbindung mit dem poetisch wirkenden Cover total angefixt hat und ich musste einfach dieses Buch lesen. Die ungewöhnliche Versform weckt in mir die Vorstellung, durch eine Erzählung mit großen Gefühlen, Melancholie und aufwühlenden Zeilen getragen zu werden, die mich tief im Innern berührt.

Aber nichts dergleichen passiert, denn Ana schafft es schon nach wenigen Verszeilen, dass ich mich komplett von ihr abwende und mich ihr versperre. Sie ist ist unglaublich anstrengend.Ihr verzweifelter Versuch, in Rebecca so etwas wie ein Leidensgenossin zu finden, wirkt auf mich übergriffig und ich versuche sie immer wieder von mir abzuschütteln, da ich mit dieser Art der "Belagerung" einfach nicht klar komme.

Vielmehr erfüllt Ana alle Merkmal der klischeehaften Geliebten, die sich an einen Mann heran schmeißen, auf den letzten Schritt warten, dass er endlich die Familie verlässt und mit ihr das große Glück genießt.

Das Konstrukt, auf dem sich die Affäre mehr schlecht als recht bewegt, fällt bei näherem Hinsehen immer mehr in sich zusammen und macht immer mehr deutlich, wie sehr sich Ana emotional abhängig macht und sich dabei ein Stück weit selbst aufgibt. Passt aber nicht ganz in das egoistische Weltbild von ihr, da sie sich alles nimmt, was sie meint, dass es ihr zusteht.

Die ungewöhnliche Versform tut ihr Übriges, um Abstand statt Nähe zu produzieren und ich kann weder die Trauer noch die inneren Qualen nachspüren, die mir der Klappentext vorspiegelt.

Einen Versuch war dieses außergewöhnliche Buch auf jeden Fall wert, aber das Experiment Ana und die Versform sind in meinen Augen grandios gescheitert.

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