Profilbild von esb07

esb07

Lesejury Star
offline

esb07 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit esb07 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2019

Geschmackssache!

Nachtjasmin
0

Eve Armanton ist achtundvierzig, arbeitet gelegentlich als Gartendesignerin und lebt in einer gutsituierten, aber unglücklichen Ehe. Als sie in einem Trödelladen in Manhattan eine alte Viola findet, ahnt ...

Eve Armanton ist achtundvierzig, arbeitet gelegentlich als Gartendesignerin und lebt in einer gutsituierten, aber unglücklichen Ehe. Als sie in einem Trödelladen in Manhattan eine alte Viola findet, ahnt sie noch nicht, dass dieses Instrument ihr leben verändern wird. Am selben Tag begegnet sie auch Micajah, dem Sohn eines alten Schulfreundes. Micajah ist fast so alt wie ihr Sohn und ein erfolgreicher Musiker, zeigt nicht nur Interesse an Viola, er flirtet unverhohlen mit Eve. Von einem Mittagessen wird mehrere treffen und der beginn einer leidenschaftlichen Affäre, in der Eve nicht nur ihre Sinnlichkeit neu entdeckt, sondern auch sie selbst...

Als ich auf dem Einband den Bemerkung „Ein erotische Abenteuer“ gelesen habe, bin total auf das Buch neugierig geworden. Leider ist meine Begeisterung schnell ins Boden gestürzt. Ich hatte ziemlich Schwierigkeiten in die Geschichte überhaupt reinzukommen. Für mich war der Erzählstil sehr distanziert und gefühlskalt. Auch mit dem Protagonisten bin ich nicht warm geworden. Von einem achtundvierzig jährigen habe ich mehr Erfahrung und Selbstachtung erwartet und leider wurde ich enttäuscht. Sogar Micajah, halb so alt wie Eve ist, hat mehr Anstalten und mehr Persönlichkeit, was dass Grund war, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe. Von Anfang an war die Geschichte für mich sehr chaotisch, nur gab es in der Mitte und am Ende einige kleine Nebengeschichten über die Violine, was mir an das Buch einzig gefallen hat. Hier geht es nicht um Sex und um eine erotische Abenteuer, hier geht es um eine erwachsener Frau, die immer noch das Sinn des Lebens sucht, was ich als erwachsene Frau und Mutter nicht nachvollziehen konnte. Ich habe wohl eine etwas andere Geschichte erwartet aber leider war das überhaupt nicht mein Buch.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Unnötig detailliert, oberflächlich und langweilig

Der Papierpalast
0

Elle... 50 Jahre alt, glücklich verheiratet, dreifache Mutter. Jedes Jahr verbringt sie ihren Urlaub mit der gesamten Familie in dem Sommerhaus von ihrer Mutter. Der Papierpalast, heißt das Feriendomizil, ...

Elle... 50 Jahre alt, glücklich verheiratet, dreifache Mutter. Jedes Jahr verbringt sie ihren Urlaub mit der gesamten Familie in dem Sommerhaus von ihrer Mutter. Der Papierpalast, heißt das Feriendomizil, in dem sie als Kind und Jugendliche all die Sommerferien verbracht und ihren besten Freund Jonas kennen und lieben gelernt hat. Sie und Jonas verbindet nicht nur die rosa-roten Kindheitserinnerungen. Ein Geheimnis teilen die beiden, welches sie auch auseinander gerissen hat. Nun nach jahrelanger Funkstille trifft Elle Jonas wieder und nach einem Tag stellt sie nicht nur ihre Gefühle, sondern auch ihr Leben infrage. Soll sie den Rest ihres Lebens mit ihrem Mann und ihre Kinder oder doch mit ihrem besten Freund, in dem sie lebenslang verliebt ist, verbringen?

TW: Kindesmissbrauch, Sexualgewalt

„Ein starkes Debüt“ kündigt The Times. „Ergreifender Roman“ schreibt Daily Mirror. Als „Lesehighlight“ beurteilen die Rezenten und Dank viele positiven Lesestimmen ist dieses Buch seit zehn Wochen auf die Bestsellerliste des Spiegels. Ich dagegen hab fast einen Monat gebraucht um es zu Ende zu lesen und lande ich hinterher in einer tiefen Leseflaute.

Klar, die Geschmäcker sind verschieden und es ist auch gut so, sonst wäre ja die Welt langweilig, aber ehrlich gesagt was andere Leserinnen hier empfunden haben, ist mir ein Rätsel. Was ich beim Lesen gespürt hab, ist: neben Langeweile auch tiefe Wut.
Langeweile weil: die Autorin erzählt eine Geschichte wie ein Erklärungsfilm. Ich habe über 400 Seiten lang ihre Protagonistin überall und bei jeder Kleinigkeiten begleitet. Wenn ich jetzt ein Röntgenbild von Elle zusehen bekommen würde, würde ich sie sofort erkennen, so kleinkariert ist der Schreibstil. Für einige heißt es bildgewaltig, für mich ist es ein unnötig detaillierter Erzählstil. Wut weil: angefangen von Elles Großmutter, gefolgt von ihrer Mutter und von ihr, Frauen, Müttern, die selbstsüchtig sind und obwohl die als Kinder selber unter Verachtung gelitten haben, aber den gleichen Fehlern, bewusst oder nicht, bei deren Kinder weitermachen, verursachen bei mir extreme Gänsehaut! Wie kann eine Mutter selbst unter Kindesmissbrauch gelitten hat, nichts merkt, dass ihr Kind missbraucht wird??? Ich, als Frau, Mutter, Tante und Tochter konnte und wollte diese Thematik nicht akzeptieren, geschweige denn mit Elle und all die anderen oberflächlichen Charaktere mitfühlen.

Grunde genommen, es geht eigentlich um ein einziges Tag, indem Elle eine Entscheidung treffen muss. Ein Tag, was wie ein Jahrhundert wirkt, denn hoppelt man hier wie ein Hase zwischen die Zeiten. Mal habe ich über Elles Kindheit und Jugend erfahren, mal über ihre Oma, ihr Mutter und ihren Vater gelesen. Kaum konnte ich in die Geschehenen eintauchen, zack war ich wieder in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Vielleicht wollte die Autorin so die Spannung aufrecht halten, auf jedenfalls waren die Zeitsprünge für mich sehr ermüdend, sodass ich oft das Interesse an dieses Buch verloren und nach paar gelesen Seiten wieder weggepackt hab. Dazu kommt eine Sprache mit vielen derben Ausdrücken, welche, meiner Meinung nach, in einem Erotik-Roman perfekt passend waren, aber hier nichts zu suchend sind.

„Der Papierpalast“ hat schon viele Liebhaber
innen gewonnen, indem ich nicht mitzähle. Deswegen kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen. Was ich hier geschrieben habe, ist meine ehrliche Meinung und mein Empfinden beim Lesen, daher bitte nicht persönlich nehmen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2022

Es ist nicht, was der Klappentext verspricht.

Der Ausflug
0

Amalia, ihr Bruder Bodo, Gero und Josef kennen sie sich schon seit der 8. Klasse. Damit die vier, trotz alltäglichen Pflichten, deren Freundschaft behalten zu können, unternehmen die junge Erwachsene jährlich ...

Amalia, ihr Bruder Bodo, Gero und Josef kennen sie sich schon seit der 8. Klasse. Damit die vier, trotz alltäglichen Pflichten, deren Freundschaft behalten zu können, unternehmen die junge Erwachsene jährlich Ausflüge. Diesmalige Ziel ist eine sommerliche Kanutour auf einem Flussdelta irgendwo und nirgendwo in Deutschland. Doch schon bei der Ankunft erleben die Freunde wegen Josefs dunkle Hautfarbe nicht nur Ablehnung, sondern werden diskriminiert, sogar öffentlich bedroht. Die vier lassen sich keinesfalls einschüchtern, wozu auch, in einem Land Regel und Gesetze herrscht und setzen deren Ausflug wie geplant vor. Bis es alles eskaliert...

Von vornweg: wer inhaltlich anspruchsvolle Romane oder aber auch ganz „normale“ Krimis mag, sollte hier Finger weglassen. Denn es ist weder eins noch der andere. Der Klappentext verspricht eine spannungsvolle Story und die Geschichte fängt daher vielversprechend an, doch nach paar gelesenen Seiten wird einem sofort klar: es ist nicht, was man erwartet hat. Die Handlungen sind unglaubwürdig, die Thriller-Szenen, die eigentlich Spannung bringen sollte, sind langweilig und unlogisch. Dazu kommen langatmige Gedanken von der unsympathischen Protagonistin und sinnlose Dialoge zwischen die Freunde. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass dieses Buch nur 190 Seiten hatte, wenn es länger wäre, hatte ich es höchstwahrscheinlich abgebrochen. Es tut mir leid, aber ich kann in dem Sinne dieses Buch nicht weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2022

Unlogisch, unauthentisch, nervig.

Ende in Sicht
0

Die 69-Jährige, ehemalige Schlagersternchen Hella ist mit ihrem alten, klapprigen Passat auf dem Weg Richtung Schweiz, um dort die Sterbehilfe zu beanspruchen. Leider kommt sie nicht weit, denn auf der ...

Die 69-Jährige, ehemalige Schlagersternchen Hella ist mit ihrem alten, klapprigen Passat auf dem Weg Richtung Schweiz, um dort die Sterbehilfe zu beanspruchen. Leider kommt sie nicht weit, denn auf der Autobahn von östlichen Nordrhein-Westfalen fällt plötzlich aus dem Himmel ein Körper vor ihr auf die Fahrbahn. Wohl gezwungen hält Hella an und stellt fest, dass es sich um ein junges Mädchen handelt. Juli, 15, die ihr Leben durch einen Sturz von einer Grünbrücke auf der Autobahn beenden wollte, landet zwar hart auf dem Asphalt, doch kaum verletzt lässt sie sich von Hella ins nächste Krankenhaus fahren. Aus dem Krankenhaus raus, stellt sich fest, dass Juli nicht bereit ist nach Hause zufahren, und Hella nimmt die völlig stille Juli ein Stückchen mit...

Vornweg: ich kenne weder den Blog oder die Fernsehsendung von der Autorin, noch habe ich ihre Kolumnen oder ihre vorherigen Bücher gelesen. Mir war sie völlig unbekannt, bis ich dieses Buch gelesen hab! Mich hat der Klappentext total angesprochen, denn ich habe einen gleichaltrigen Teenager zu Hause und dachte ich mir, es wird interessant und berührend, aber wegen des Roadtrips nicht so beklemmend. Doch bin ich sehr enttäuscht und verstehe den Hype um dieses Buch nicht.

Die Geschichte fängt, für mich jedenfalls, sehr unlogisch an. Denn in Deutschland sind die Brücken auf die Autobahnen min. 4,50 m hoch und ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Mensch von der Höhe auf dem harten Asphalt gestürzt ist, ohne einen einzigen Knochenfraktur davon kommen kann. Und genauso absurd geht es das ganze Buch entlang. Dazu kommt es, für mich, sehr unnatürliche, irgendwie gewollt aufgesetzte Humor, die mir nicht mal ein Lächeln zaubern konnte, dafür aber jede Menge Kopfschütteln verursacht hat. Der Schreib/Erzählstil die Autorin ist Gefühlslos, genauso wie ihre Charaktere emotionslos sind und ich fühlte mich ganze 250 Seiten lang irgendwie betäubt.

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch seine Leserschaft finden wird, allerdings ohne mich! Denn ich habe hier eine gefühlsvolle, berührende, lustige Geschichte über die Thematik Depressionen, worunter die Autorin selbst gelitten hat, erwartet und was ich dagegen bekommen hab, ist eine völlig komische, unrealistische Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2021

Frustrierend, platt, langweilig

Alles wird gut
0

Die Mitte 50-jährige Elin ist seit zwanzig Jahren Allgemeinärztin und genauso lange verheiratet mit Orthopäde Aksel. Seitdem ihre Kinder aus dem Haus sind, führen die beiden eher eine WG als eine Ehe. ...

Die Mitte 50-jährige Elin ist seit zwanzig Jahren Allgemeinärztin und genauso lange verheiratet mit Orthopäde Aksel. Seitdem ihre Kinder aus dem Haus sind, führen die beiden eher eine WG als eine Ehe. Wo Aksel jede seine freie Minute mit seinem Skisport und Sportgeräte verbringt, sitzt Elin Abend zu Abend mit ihrem Goldfisch-Weinglas vor dem Fernseher und betrinkt sie sich. Eines Abends, schon leicht betrunken, schickt sie aus Versehen an ihrer Jugendliebe Bjørn eine Freundschaftsanfrage auf Facebook, der auch prompt antwortet. Die treffen sich erst auf eine Tasse Kaffee, doch bald wird es mehr und obwohl Elin nicht so richtig wollte, taucht sie trotzdem kopfüber in die Affäre mit Bjørn.

Die Geschichte fängt mit einer unappetitlichen Szene über Hämorrhoiden und Selbstgespräche mit einem menschlichen Praxis Skelett-Modell an, wo ich am Anfang dachte: Hey, es ist alles Menschlich! Schließlich ist sie auch ein Mensch, eine Ärztin, die eigene Probleme hat. Doch je ich weiter gelesen hab, desto mehr hat Elin mich von sich weggestoßen. Sie ist Alkoholikerin, welche, wie viele, ihr Alkoholproblem nicht akzeptieren möchte. Wie sie mit zitternden Händen und mit halbem Ohr ihre Patienten behandelt und dabei mit ihrem Skelett redet, mag für ein oder andere unterhaltsam sein, für mich waren es aber alles als andere lustig. Dazu kommt es ein Erzähl/Schreibstil, wo ich mich immer wieder gefragt habe, ob es hier um über 50-Jährigen geht, denn die Wortwahl die Autorin und wie sie die Sätze gebaut hat, passt eher für Teenagers. Wie Bjørn sie in die alte Wohnung lockt, wie Elin darauf reagiert und überhaupt deren Taten und Gespräche fand ich unpassend und unrealistisch für deren Alter.

Dieses Buch wurde fürs norwegische Buch-Preis ausgezeichnet und stand monatelang auf der Bestsellerliste in Norwegen. Genau deswegen wollte ich es unbedingt lesen. Doch jetzt verstehe ich leider nicht wie die Geschichte so weit geschafft hat. Naja.. Andere Länder, andere Geschmäcker würde ich sagen, denn es war überhaupt nicht mein Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere