Ein Potpourri an verschrobenen Charakteren und genau mein Humor
Schreib oder stirbKurz nach Erscheinen zog dieses Buch bereits bei mir ein. Da ich allerdings noch mit einem anderen Buch beschäftigt war, kam ich nicht gleich dazu es zu lesen. Es mehrten sich die „Fitzek typischen“ Kritiker ...
Kurz nach Erscheinen zog dieses Buch bereits bei mir ein. Da ich allerdings noch mit einem anderen Buch beschäftigt war, kam ich nicht gleich dazu es zu lesen. Es mehrten sich die „Fitzek typischen“ Kritiker und mir verging die Lust auf dieses Werk.
Vor einigen Tagen gab ich dem Buch eine Chance und las es in zwei Tagen durch. Die Kombination Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz ist genial. Der Schreibstil ist genau mein Humor. Die Handlung, zu der komme ich gleich, ist eingebettet in triefendem Zynismus und bitterbösem schwarzem Humor. Eigentlich müsste man das Buch mit Abstand ein zweites Mal lesen, um alle Witze, Anekdoten und Seitenhiebe überhaupt aufnehmen zu können.
Die Handlung ist dennoch Fitzek typisch. Ein spannendes Buch mit einer Handlung, bei der man sich fragt, wie kommt man da bloß drauf und das Ende…überraschend mit dem für mich manchmal unzufriedenstellendem Ende.
Doch nun zur Handlung: Carl Vorlau sitzt in einer privaten psychiatrischen Klinik ein. Er erpresst den Literaturagenten David Dolla. Womit? Er soll einen Buchdeal über eine Million Euro aushandeln und das Buch selbst schreiben, in dem er der Held sein könnte. Held? Sein könnte? Die kleine Pia wurde entführt und sollte Dolla den Auftrag ablehnen, wird diese sterben. Doch Vorlau hat nicht nur Pia in der Hand, sondern auch Dolla und seine Lieben.
Im flapsigen Plauderton mit Wortwitzen und Seitenhieben kämpft sich fortan David Dolla durch die Handlung. Diesen Humor muss man mögen, ist aber wirklich erfrischend anders.
Doch Dolla ist nicht allein. Ein Potpourri an verschrobenen Charakteren ist auf seiner Seite. Da haben wir Penelope Karlslowski, eigenwillige dominante Sekretärin mit geteerter Lunge, die mit ihren Glimmstengeln alle in die Knie zwingt. Enno Meilchor, Anwalt in der Grauzone mit Rennrad und Geschäftssinn, Tillmann Martin, muskelbepackter Exbulle mit Putzfimmel und Engin, kriminelles Etwas mit sehr guten Informationen und Verbindungen und Autor von Liebesromanen.
Das hier der ein oder andere Tropfen Blut fließt ist klar, doch wie das Buch ausgeht und ob es überhaupt geschrieben wird, müsst ihr selbst lesen. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten und könnte mir eine Kombination dieses Autorenduos oder eine Fortsetzung mit dem Potpourri an verschrobenen Charakteren durchaus vorstellen. Man weiß ja schließlich nie, welche Inspiration so manche Autoren so haben…..