Die Geschichte eines etwas sonderbaren, aber sehr lieben Jungen namens Wilbur
Die gigantischen Dinge des LebensIch finde das Cover und den Titel nicht unbedingt gut gewählt. Auf den ersten Blick hätte ich ein Buch über Dinosaurier oder große Tiere erwartet. Zwar haben letztlich das Dinoskelett, die Baskenmütze ...
Ich finde das Cover und den Titel nicht unbedingt gut gewählt. Auf den ersten Blick hätte ich ein Buch über Dinosaurier oder große Tiere erwartet. Zwar haben letztlich das Dinoskelett, die Baskenmütze und die Triangel einen Bezug zum Text, doch optisch ist das Buch irgendwie nicht dem richtigen Genre zuordenbar.
Aber die schöne Geschichte konnte mich überzeugen: Wilbur ist ein Außenseiter. Optisch keine Schönheit und charakterlich etwas verweichtlicht. Er wird in der Schule gehänselt und hat nur sehr wenige Freunde. Für ihn ist jeder Tag, den er unauffällig übersteht, ein guter Tag. Ihm stehen nur ein paar wenige Menschen zur Seite, die ihn mögen und akzeptieren: seine beiden Mütter, sein 85-jähriger Nachbar/ bester Freund und ein paar Mitschüler. Während eines Schüleraustausches soll der Schüler Charlie aus Paris bei ihm wohnen. Doch wie sich herausstellt, ist Charlie ein Mädchen namens Charlotte. Wilbur mag sie auf Anhieb sehr, doch hegt Charlotte die gleichen Gefühle für ihn? Gemeinsam verbringen sie eine schöne Zeit....
Den Schreibstil finde ich echt klasse, er ist sehr flüssig und spannend. Die Geschichte wird aus Sicht von Wilbur in der Ich-Form erzählt und mir gefällt dabei die selbstironische Erzählweise. Viele peinliche Situationen werden witzig verpackt. Als Jugendlicher hat man es auch wirklich nicht leicht und Wilbur hofft sicher, dass in ein paar Jahren alles verwachsen und vergessen ist. Hier wird auf schöne Art von aufkeimenden Gefühlen und erster Liebe erzählt. Im Text wird auch das Thema Mobbing an Schulen behandelt, welches zum Nachdenken anregt. Und dann kommen noch die pubertären Probleme samt Pickel und Schwabbelbauch hinzu. Ziemlich viele Sorgen eines Teenagers, die in dem Buch behandelt werden.
"Wenn du nicht für dich einstehst, wird es niemand tun. Du selbst bist dein wichtigster Fürsprecher." (Sal, Seite 155)
Der Inhalt hat mir sehr gut gefallen. Es gab viele schräge Szenen. Die Geschichte brachte mich zum Schmunzeln und stellenweise war sie so traurig, dass ich glasige Augen bekam. Sie erzählt sehr gefühlvoll, wie Wilbur es mit Hilfe seiner Freunde schafft, selbstbewusster zu werden und auch mal für sich selber einzustehen. Ausserdem ist Wilbur ein Dichter, und die Auszüge aus seinen Gedichten haben mir ebenfalls sehr gefallen.
Fazit: Witzige und selbstironisch erzählte Geschichte eines Teenagers, die auch zum Nachdenken anregt. Die Altersempfehlung von 12-17 Jahre (laut Amazon sogar erst ab 14 Jahre) würde ich eher auf 12-15 einschätzen. Aufgrund des unpassenden Covers/Titel gibt es leider einen Stern Abzug.