Cover-Bild Rottenegg
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.08.2012
  • ISBN: 9783499254475
Markus Kavka

Rottenegg

Heilt Heimat wirklich alle Wunden?Gregor Herzl ist ein zufriedener Mann: Moderatorenjob bei Pop TV, attraktive Freundin, viele Kumpels – das Leben ist eine Party. Doch dann schneit plötzlich die Kündigung ins Haus, Freundin Wilma liegt mit einem anderen im Bett, und auch die Partys verlieren ihren Reiz.Gregor schwant: Es ist an der Zeit, er muss erwachsen werden. Auf der Suche nach seinen Wurzeln verschlägt es ihn in die Heimat. Ein Großstädter im beschaulichen Rottenegg im Herzen Bayerns? Das kann nicht lange gutgehen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2017

Melancholischer Heimatroman

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Wer bin ich, wo gehöre ich eigentlich hin und was ist die richtige Richtung für mein Leben? Das sind die Fragen, um die sich Kavkas Roman „Rottenegg“ dreht. Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ...

Wer bin ich, wo gehöre ich eigentlich hin und was ist die richtige Richtung für mein Leben? Das sind die Fragen, um die sich Kavkas Roman „Rottenegg“ dreht. Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich zunächst ausschließlich an eine humorvolle Satire und/oder eine Abrechnung mit der Medienszene. Kavka schreibt zwar durchaus unterhaltsam, hier und da mit einem sarkastischen Unterton und es gibt auch einige Lacher. An vielen Stellen ist die Geschichte aber auch sehr tiefgründig. Und der Grundton der Geschichte ist fast schon melancholisch und wehmütig. Im Grunde ist „Rottenegg“ ein Sittengemälde einer ewig Party machenden, ewig orientierungslosen, nie erwachsen werden wollenden Generation. Im Roman geht es um Gregor Herzl, 40 Jahre alt und erfolgreicher Moderator beim Musikfernsehen. Nachdem er seinen Job verloren hat, von seiner Freundin verlassen worden ist und nach einigen Partyexzessen abgestürzt ist, flieht er von Berlin in sein oberbayerisches Heimatdorf Rottenegg. In der Heimat will er eine Auszeit nehmen und eine Richtung für sein weiteres Leben finden. Doch diese Auszeit wird anders als Gregor denkt. Denn die Flucht in die Geborgenheit des Elternhauses und somit in die Vergangenheit ist eben nicht die Lösung aller Probleme. Mir hat dieser etwas andere Heimatroman sehr gut gefallen, auch wenn ich das Ende ein wenig überzogen fand. Aber Schreibstil und Plot haben es mir durchaus angetan.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Schwierig...

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Ich bin wirklich hin und her gerissen. Zunächst einmal habe ich tatsächlich Google benutzt um mich zu vergewissern, was jetzt hier autobiografisch ist und was nicht.
Natürlich habe ich die erste Seite ...

Ich bin wirklich hin und her gerissen. Zunächst einmal habe ich tatsächlich Google benutzt um mich zu vergewissern, was jetzt hier autobiografisch ist und was nicht.
Natürlich habe ich die erste Seite mit dem Hinweis gelesen, dass „alle Charaktere...rein fiktiv...sind“ usw. Aber dazu kennt man ja die satirische Art des Autors. Da wollte ich nur auf Nummer sicher gehen

Vorab möchte erwähnt sein, dass ich den Herrn Kavka sehr mag, seine Sendungen geschaut und nach wie vor gern schaue. Allerdings bin ich kein Fan, habe sein Leben nicht verfolgt und konnte deshalb schwer einschätzen inwieweit sich hier Realität und Fiktion vermischen.

Zu Beginn des Buches musste ich noch sehr darüber schmunzeln, wie schön er schreibt. Nämlich genauso, wie er spricht. Das gefällt mir sehr, denn da hört man den Autor quasi reden beim Lesen.

Der Inhalt ging mir allerdings schnell auf die Nerven. Es ist sicher unsagbar schwer, solchem Druck von Seiten des Senders auszuhalten. Betrogen zu werden ist auch nicht schön. Und sich die große Frage nach dem Sinn unseres Daseins zu stellen, macht das alles nicht leichter.
Aber man kann sich auch wirklich unter dem Deckmantel von Naivität, ich möchte schon fast behaupten es teilweise egozentrisches Verhalten nennen zu wollen, noch tiefer in den Dreck ziehen. Mir wurde beim Lesen immer unwohler, weil ich mich wirklich gefragt habe, ob das dein Ernst ist. Den Protagonisten, meine ich. Schwach kam er mir ständig vor. Die Augen geschlossen vor der Realität und das, obwohl er schon seit 40 Jahren darin lebt.
Also ich weiß nicht. Ich hab mich sehr durchgequält. Meine Erwartungen waren irgendwie anders, deshalb die Enttäuschung.
Macht nix. Ich schau die Sendungen trotzdem weiter