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Veröffentlicht am 13.05.2022

Eindrucksvoll und augenöffnend

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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»Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst« ist kein Sachbuch, in dem Fakten aufgelistet werden, sondern ein autobiografischer Erfahrungsbericht. Darin geht es einzig und allein um Alexander Bojcans ...

»Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst« ist kein Sachbuch, in dem Fakten aufgelistet werden, sondern ein autobiografischer Erfahrungsbericht. Darin geht es einzig und allein um Alexander Bojcans Alkoholsucht und Depression und nicht etwa um sein ganzes Leben. Das wollte ich vorweg nur einmal klargestellt haben.

Die Themen lassen bereits vermuten, dass das Buch harte Kost ist. Na klar, denn es geht schließlich um eine Krankheit, und Alexander Bojcan erzählt die erschreckende Wahrheit, die dahinter steckt. Wie sich die Symptome bei ihm geäußert haben, wie er trotz allem nach außen hin sein Leben im Griff zu haben schien. In der Gesellschaft wird Depression oft gleichgesetzt mit einer Phase, in der man einfach nicht glücklich ist. Dabei steckt soviel mehr dahinter, und genau deshalb würde ich auch sagen, dass dieses Buch vor allem für Angehörige und Nicht-Betroffene sehr augenöffnend ist.

Meine Mutter meinte zu mir, dass Kurt Krömer ihr mit einigen seiner Schilderungen quasi aus der Seele gesprochen hat. Und deshalb glaube ich, dass das auch bei vielen anderen Betroffenen der Fall ist: dass sie ähnliches durchgemacht haben wie er und doch möglicherweise auf ganz andere Art und Weise.

Ich habe bisher kein Buch von Kurt Krömer bzw. Alexander Bojcan gelesen und war überrascht, dass er so einen eigensinnigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert hat. In Teilen vergleichbar mit John Green, aber trotzdem ganz anders. Jedenfalls anders, als man es vielleicht von einer Art Autobiografie erwarten würde. Doch genau dieser Schreibstil macht das Geschriebene auch so authentisch, denn genau wie die Erfahrungen, die Alexander Bojcan hier schildert, passt der Schreibstil dazu wie die Faust aufs Auge.

Zugegeben, der Mittelteil, in dem über den Klinikaufenthalt geschrieben wird, hätte gut und gerne in 3-4 einzelne Kapitel aufgegliedert werden können. Ich persönlich bin kein Fan davon, 50 oder mehr Seiten am Stück vor mir zu haben, ohne dass diese in einzelne Kapitel aufgeteilt sind. Außerdem hätte ich mir trotz allem und auch mit dem Wissen im Kopf, dass es kein Fachbuch ist, ein paar mehr allgemeine Fakten zu Depressionen gewünscht. Klar, die kann man vermutlich überall nachlesen, aber es gehört für mich persönlich auch dazu, wenn ich ein Buch lese, in dem es um ein Krankheitsbild geht, da auch ein paar objektivere Infos in die Hand gelegt zu bekommen. Doch trotzdem lässt sich das Buch sehr zügig lesen, und der in vielen Texten mitschwingende Humor macht die Kost ein bisschen leichter.


Fazit

»Du darfst nicht alles glauben, was du denkst« ist eine sehr eindrucksvolle und augenöffnende Autobiografie, deren Inhalte vielen aus der Seele sprechen und gleichzeitig die Augen öffnen dürften.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Eine aufwühlende und schöne Story

A New Chapter. My London Bookshop - My-London-Series, Band 1
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»A new chapter« ist der Debütroman von Marnie Schaefers und ich kann nur sagen, dass es wirklich großartig ist! Was Marius hier für eine emotionale Geschichte geschaffen hat, ist einfach unglaublich.

Wie ...

»A new chapter« ist der Debütroman von Marnie Schaefers und ich kann nur sagen, dass es wirklich großartig ist! Was Marius hier für eine emotionale Geschichte geschaffen hat, ist einfach unglaublich.

Wie im Klappentext bereits erwähnt, ist die Protagonistin Lia hochsensibel. Sie reagiert also auf viele Reize, die ihre Mitmenschen aussenden, sensibler als andere. Dass das nicht immer einfach ist, das lernen die Leser*innen im Laufe der Geschichte, da diese hauptsächlich aus Lias Sicht erzählt wird. Nur einige wenige Kapitel schildern Drews Sicht der Dinge, was der Geschichte meiner Meinung nach aber keinen Abzug getan hat. Einzig was Lias Hochsensibilität betrifft, hätte ich mir gerade zum Ende hin etwas mehr gewünscht. Es kam mir einfach so vor, als sei die Hochsensibilität am Anfang ein Riesenthema gewesen und am Ende kaum noch vorhanden. Das wirkte auf mich irgendwie nicht ganz authentisch.

Ansonsten fand ich sowohl Lia als auch Drew toll ausgearbeitet. Die beiden sind mir von Anfang an sympathisch gewesen, auch wenn ich bei Drew am Ende leichte Zweifel hatte. Das Drama, das der Geschichte am Ende noch mal Pepp gibt, hätte so einfach vermieden werden können, wenn Drew offen mit Lia kommuniziert hätte. Trotzdem kann ich das nicht wirklich als Kritikpunkt anmerken, denn auch wenn mir selbst eine offene Kommunikation wichtig ist, gibt es viele Menschen, die das erst lernen müssen. Und Drew gehörte eindeutig zu diesen Menschen. Somit war aber auch zum Ende hin eine deutliche Entwicklung bei Drew zu sehen, und auch Lia ist über ihren eigenen Schatten gesprungen und gemerkt, dass das manchmal gar nicht so verkehrt ist.

Auch die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich – trotz der anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund von Drews Absichten – genau im richtigen Tempo. Die beiden verbringen wirklich sehr viel Zeit miteinander, bevor sie sich weiter annähern. Denn obwohl von Anfang an von beiden Seiten aus eine gewisse Anziehung vorhanden war, haben sie sich erst näher kennengelernt, bevor etwas Ernstes daraus entstanden ist.

Natürlich war das Ende dann irgendwie schon wieder vorhersehbar, und auch den Plottwist kurz vorher habe ich schon kommen sehen. Trotzdem fand ich das in diesem Fall merkwürdigerweise gar nicht so schlimm, denn so war von Anfang an die Spannung da, weiterlesen zu wollen – ich ahnte ja schon, dass es bald eine Wendung geben würde, die mir nicht gefallen würde.

Fazit

»A new chapter« ist ein wirklich aufwühlendes und schönes Buch, das London aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zeigt. Lia und Drew sind tolle Figuren, und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe!

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Überaus spannend

Eisige Wellen
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Das Buch startet mit einem Prolog und endet passend dazu mit einem Epilog. Diese sind aus der dritten Person geschildert, während der Rest der Handlung in der Ich-Form aus Alinas Sicht erzählt wird. So ...

Das Buch startet mit einem Prolog und endet passend dazu mit einem Epilog. Diese sind aus der dritten Person geschildert, während der Rest der Handlung in der Ich-Form aus Alinas Sicht erzählt wird. So ist eine klare Abgrenzung zwischen Pro- bzw. Epilog und eigentlicher Storyline möglich.

Anfangs war ich noch etwas verwirrt von den vielen Bezeichnungen der Grisha, Orte, etc. Doch nach den ersten paar Kapiteln war ich dann wieder richtig in der Handlung drin, was wohl auch am Schreibstil gelegen haben könnte. Dieser ist nämlich sehr angenehm zu lesen und nicht zu kompliziert (das Komplizierte kommt automatisch durch die neuen Begrifflichkeiten dazu, an die man sich aber auch schnell gewöhnt). Zudem wurde genau das richtige Maß an Humor, Ernsthaftigkeit, Dialogen und inneren Monologen getroffen.

Alina ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sowohl Stärken als auch Schwächen aufweist. Außerdem lernt sie im Laufe der Handlung immer mehr, sich selbst und ihre Taten zu reflektieren und versucht, aus ihren Fehlern zu lernen. Was logischerweise mal mehr und mal weniger gut klappt. Nur an ein paar Stellen konnte ich Alinas Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen, vor allem in Bezug auf ihre Beziehung zu Mal.

Mal selbst fand ich ebenfalls sympathisch. Er ist ein Freigeist und hat ganz andere Ansprüche an das Leben als Alina, was die Beziehung der beiden ziemlich auf die Probe stellt. Es lässt sich wohl sagen, dass weder er noch Alina immer die besten Entscheidungen getroffen haben, doch trotzdem konnte ich Mal in dieser Hinsicht etwas besser verstehen als Alina.

Nun ja, und dann ist da natürlich noch Sturmhond. Da man als Lesende*r erst später erfährt, wer er tatsächlich ist, werde ich seinen eigentlichen Namen nicht nennen. Sturmhond hat sich in diesem Teil doch tatsächlich zu einem Lieblingscharakter und möglicherweise sogar zu einem Bookboyfriend entpuppt. Aber nur möglicherweise, denn auch wenn ich ein gutes Gefühl habe, bin ich mir trotzdem nicht hundertprozentig sicher, was seine wahren Absichten sind.

Die Handlung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Zwar gab es ein-zwei Stellen, die sich ein bisschen gezogen haben, im Großen und Ganzen war es aber sehr spannend. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Buch abbrechen zu wollen oder mich während des Lesens zu quälen, weil es immer so viel Spaß gemacht hat, mit den Figuren zurück nach Ravka zu reisen und neue Dinge zu erleben. Die Wendungen und Plottwists waren größtenteils nicht vorhersehbar, auch wenn manche schon relativ offensichtlich waren. Aber an das Offensichtliche denkt ja niemand bei einer so komplex ausgearbeiteten Welt, oder?


Fazit

Insgesamt fand ich »Eisige Wellen« nicht so nervenaufreibend und fesselnd wie »Goldene Flammen«, aber trotzdem überaus spannend. Ich bin schon sehr gespannt auf den finalen Band der Grisha-Trilogie und hoffe, er wird mich richtig von den Socken hauen!

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Ein spannender Jugendthriller

Shelter
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Wie jedes Jahr habe ich das neue Buch von Ursula Poznanski zum Geburtstag bekommen. Im Februar hatte ich dann angefangen, es zu lesen, bin dann aber in eine grässliche Leseflaute gerutscht, weshalb ich ...

Wie jedes Jahr habe ich das neue Buch von Ursula Poznanski zum Geburtstag bekommen. Im Februar hatte ich dann angefangen, es zu lesen, bin dann aber in eine grässliche Leseflaute gerutscht, weshalb ich das Buch erst mal pausiert hatte. Im April habe ich es mir dann wieder zur Hand genommen und innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Bezogen auf den Inhalt war ich am Anfang eher skeptisch. Aliens sind nicht so das Thema, in dem ich wirklich drinstecke, und mir war auch ziemlich klar, dass mich keine Geschichte á la »Obsidian« erwarten würde. Ich hatte die Befürchtung, das Ganze würde zu sehr ins Unnatürliche abdriften, was dann für mich zwar an sich kein Problem gewesen wäre, aber irgendwie nicht zu Ursula Poznanski gepasst hätte.

Glücklicherweise blieben die Hauptfiguren und der Protagonist Benny alle realistisch. Die Grundidee, eine Verschwörungstheorie in die Welt zu setzen und abzuwarten, was passiert, gefällt mir sehr gut und wurde auch grandios umgesetzt, wie ich finde.

Benny, Liv, Nando, Till und Darya sind die Hauptverantwortlichen für die Verschwörungstheorie, denn es war ihre Idee. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass man ihnen die Geschichte wirklich abkaufen und dass diese sich daraufhin unkontrolliert wie ein Lauffeuer auf der ganzen Welt verbreiten würde. Was passiert, wenn Verschwörungstheorien ihren Umlauf nehmen, dürfte den meisten Menschen klar sein: Leute verletzen sich selbst oder andere aus irgendeiner Überzeugung heraus, die man als Außenstehender möglicherweise nicht nachvollziehen kann. Somit verlieren auch Benny und seine Clique schon nach kurzer Zeit die Kontrolle über die Geschehnisse.

In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch einen Punkt kritisieren, der mir sehr wichtig ist. Denn als Benny und seine Freund
innen sich die Verschwörungstheorie ausdenken, ist ihnen sofort klar, dass sie damit vor allem Querdenker ansprechen wollen. Hier hat Ursula Poznanski meiner Meinung nach viel zu stark von anderen Gruppierungen auf Querdenker geschlossen. So waren Esoteriker*innen und Impfgegner sofort auch Querdenker. Diesen Stempel loszuwerden, ist dann gar nicht mehr so leicht, und das vermittelt meines Erachtens ein falsches Bild der Gesellschaft, denn niemand lässt sich einfach so in Schubladen packen.

Ansonsten habe ich das Lesen jedoch sehr genossen. Leider blieben mir die Charaktere etwas zu flach und ich hätte gern eine richtige Entwicklung bei Benny gesehen, da er ja der Protagonist ist. Dennoch war die Handlung sehr spannend und vor allem auch flüssig zu lesen, sodass es mir nicht schwergefallen ist, mehrere Kapitel am Stück zu lesen, ohne dies überhaupt richtig wahrzunehmen.


Fazit

»Shelter« hat mir wieder einmal richtig gut gefallen, jedoch fand ich es ein klein wenig enttäuschend, wie verallgemeinernd Ursula Poznanski bezüglich Querdenkern geschrieben hat. Nichtsdestotrotz ist »Shelter« ein spannender Jugendthriller, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Nicht nur für Fans der Zamonien-Romane

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Auch der zweite Teil der Zamonien-Graphic-Novels hat mir wieder sehr gut gefallen. Zwar gab es auch hier wieder das Problem, dass einige Stellen rausgekürzt wurden, die meines Erachtens wichtig für die ...

Auch der zweite Teil der Zamonien-Graphic-Novels hat mir wieder sehr gut gefallen. Zwar gab es auch hier wieder das Problem, dass einige Stellen rausgekürzt wurden, die meines Erachtens wichtig für die Handlung sind oder diese zumindest etwas auffrischen, aber das ist bei Graphic Novels ja schließlich auch keine Seltenheit.

Des Weiteren mag ich den Zeichenstil immer noch sehr, und die farbigen Illustrationen werten das gesamte Buch auf. Zusammen mit den dicken Seiten hat das Graphic Novel etwas von einem Kinderbuch, was irgendwie super gut passt – auch wenn die Handlung selbst nichts für Kinder ist.

Ein bisschen ging wieder der typische Schreibstil von Walter Moers verloren, aber dennoch gab es einige Seiten mit mehr Text, was das Ganze zumindest ein bisschen wiedergutgemacht hat. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen. Trotzdem möchte ich noch loswerden, dass ich mir besonders den Schattenkönig und die Bücherjäger ganz anders vorgestellt habe als sie in diesem Buch dargestellt wurden. Das hat mich ziemlich irritiert, ist aber denke ich auch normal, wenn ein Roman plötzlich in einen Comic transformiert wird.


Fazit

Auch hier kann ich nur noch mal wiederholen, dass ich die Graphic Novels auf jeden Fall weiterempfehle. Nicht nur Fans der Zamonien-Romane, sondern auch denjenigen, die vielleicht nicht die Ausdauer haben, die langatmigen Texte von Walter Moers zu lesen. Durch die Graphic Novels bekommt man trotzdem einen sehr guten Eindruck von der zamonischen Welt. Ich hoffe sehr, auch der zweite Teil der Trilogie wird noch als Graphic Novel erscheinen.

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