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Veröffentlicht am 08.05.2022

Hündischer Wohlfühlroman

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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Duke, ein stattlicher Rottweilerrüde, ist traurig. Sein Herrchen holt ihn einfach nicht mehr aus der Hundepension ab. Wie soll er auch verstehen, was es heißt, daß er tödlich verunglückt ist. Plötzlich ...

Duke, ein stattlicher Rottweilerrüde, ist traurig. Sein Herrchen holt ihn einfach nicht mehr aus der Hundepension ab. Wie soll er auch verstehen, was es heißt, daß er tödlich verunglückt ist. Plötzlich gehen zwei völlig fremde Menschen mit ihm spazieren - Henning und Caroline. Zwischen ihnen spürt er eine unangenehme Spannung, die ihn verunsichert. Doch nach und nach gewöhnt er sich an die beiden neuen Gassigeher und sein sehnlichst Wunsch ist, daß sie alle drei zusammen bleiben können!

Petra Schier entführt mit "Nur eine Fellnase vom Glück entfernt" erneut ins wunderschöne Lichterhave. Natürlich spielt auch hier ein Hund die Hauptrolle. Diesmal kein optisch kuscheliger Hund, sondern der ausgewachsene Rottweilerrüde Duke, der hier zeigt, daß auch solche Hunde einen sensiblen Kern haben. Die Passagen, in denen er zu Wort kommt, gehen ans Herz und haben mich berührt. In diesen Hund muß man sich einfach verlieben! Petra Schier läßt hier zwar einen Hund zu Wort kommen, dies wirkt aber niemals kitschig oder albern. Im Gegenteil, es bringt noch mehr Gefühle ins Buch. Denn man kann richtig mitwinseln, wenn Duke traurig ist und lachen, wenn er es faustdick hinter den Ohren hat. Auch in diesem Band trifft man auf bekannte Gesichter aus Lichterhaven. Man erfährt, wie es den Menschen ergangen ist und man fühlt sich in ihrer Mitte wohl. Es ist einfach schön, daß auch ihre Geschichten weiter erzählt werden. Trotzdem kann man dieses Buch aber auch getrennt von den Vorgängern lesen! Der Ort Lichterhaven wird so bildhaft dargestellt, daß er lebendig wird und man ihn genau vor Augen hat. Hier würde wohl jeder gern einmal seinen Urlaub verbringen!
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der einen Wohlfühlroman und/oder einen wunderschönen Hunderoman sucht!

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Der Jubiläumsband gibt alles!

Mord im Nord-Ostsee-Express
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Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und der Bredstedter VHS-Französischkurs machen eine Zugreise ins österliche Paris - und diese Fahrt wird zum Albtraum! Der Nord-Ostsee-Express bleibt im Schneesturm ...

Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und der Bredstedter VHS-Französischkurs machen eine Zugreise ins österliche Paris - und diese Fahrt wird zum Albtraum! Der Nord-Ostsee-Express bleibt im Schneesturm stecken und die Lateinlehrerin Agathe Christiansen wird tot auf der Zugtoilette aufgefunden. Unterstützt von Französischlehrer Picon hat Thies einiges zu ermitteln!

Mit "Mord im Nord-Ostsee-Express" feiert Krischan Koch das 10. Jubiläum mit den Fredenbüllern. Und diese Serie schwächelt einfach in keinster Weise. Auch nach 10 Jahren sprudelt Krischan Koch vor guten Ideen nur so über. Wie gewohnt gibt es auch hier wieder Anlehnungen an berühmte Kinofilme und Charaktere. Agathe Christiansen, Picon, Nord-Ostsee-Express - da weiß jeder Krimifan sofort Bescheid. Dies macht für mich den Reiz dieser Serie aus. Seine Charaktere erhalten bei Krischan Koch stets einen ganz speziellen Charme. Versehen mit Ecken und Kanten ist jeder für sich unverwechselbar und sympathisch. Sie sorgen streckenweise für eine gehörige Portion Humor, der friesisch-herb daher kommt. Zwischen ihnen in der toll beschriebenen Region fühlt man sich einfach wohl. Was auch nicht fehlt ist ein guter Spannungsbogen. Man rätselt hier von Beginn bis Ende mit, läuft in die Irre und muß umdenken. Auch wenn dies bereits der 10. Band rund um Thies ist, kann man ihn, wie jeden Band, einzeln lesen. Was aber sehr schade wäre, außerdem bekommt man garantiert Appetit auf mehr!
Dieser Krimi beinhaltet einfach alles: Spannung, Regionalität, Humor, einen gelungenen Schreibstil und tolle Charaktere. Kurzum: Er ist sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Lesen bildet

Das Land, von dem wir träumen
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Nach dem 1. Weltkrieg ist die südtiroler Familie Bruggmoser tief zerrissen. Mutter Teresa versinkt in Trauer um zwei ihrer vier Söhne, die im Krieg gefallen sind. Der Hoferbe Leopold ertränkt seine Erinnerungen ...

Nach dem 1. Weltkrieg ist die südtiroler Familie Bruggmoser tief zerrissen. Mutter Teresa versinkt in Trauer um zwei ihrer vier Söhne, die im Krieg gefallen sind. Der Hoferbe Leopold ertränkt seine Erinnerungen an den Krieg im Alkohol, den zweiten Sohn Andreas zieht es nach Amerika. Nur die einzige Tochter Franziska hält den Betrieb des Bauernhofes noch aufrecht. Dabei steht ihr der Knecht Wilhelm treu zur Seite. Als sich der Bauer Ludwig Bruggmoser auf die Seite der neuen italienischen Regierung stellt und unterwürfig den Familiennamen in "Ponte" ändert, stellt sich Franziska gegen ihn. Da sie eigentlich Lehrerin ist, ihren Beruf aber nicht ausüben darf, da sie nicht gut genug italienisch spricht, gibt sie heimlich den Kindern im Dorf auf deutsch Unterricht. Damit macht sie sich strafbar, denn die deutsche Sprache haben die neuen Machthaber verboten. Mutig stellt Franziska sich gegen die Gesetze der ungeliebten Regierung. Dabei bekommt sie unerwartet Unterstützung von Wilhelm.

In ihrem Buch "Das Land, von dem wir träumen" erzählt Anna Thaler von einem Teil europäischer Geschichte, das leider in Vergessenheit geraten ist. Wer heute nach Südtirol kommt und dort die freundlichen Menschen sieht, die zum Teil deutsch klingende Namen tragen und sich auf deutsch unterhalten können, der denkt nicht darüber nach, wie es den Vorfahren dieser Menschen ergangen ist. Durch die intensive Erzählung von Anna Thaler bekommt man aber sofort eine Vorstellung davon. Man spürt die Angst vor den Machthabern, aber auch die Wut auf alles, was italienisch ist. Bald ist klar, daß das Mißtrauen gegenüber Freunden und Verwandten immer größer wird. In solch einer Atmosphäre möchte keiner leben. Trotzdem schaffen die Leute es immer wieder, etwas Gutes aus ihrer Situation zu machen. Dafür kann man sie nur bewundern.
Anna Thaler hat mit ihrem Buch den alten Satz bestätigt: Lesen bildet! Denn ohne dieses Buch hätte ich von der Geschichte Südtirols und seiner Bewohner wenig gewußt und mir demzufolge niemals Gedanken darüber gemacht. So aber habe ich gebannt die Geschichte der Familie Bruggmoser gelesen und werde sie auch im zweiten Teil auf jeden Fall weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Auch Teil 3 hat mich überzeugt

Nordwestnacht
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Die Einwohner von St. Peter-Ording sind begeistert - wurde ihr Ort doch von einem Filmteam als Drehort auserwählt. Polizeiobermeister Nils Scheffler wurde sogar als Polizeiberater auserwählt. Als einer ...

Die Einwohner von St. Peter-Ording sind begeistert - wurde ihr Ort doch von einem Filmteam als Drehort auserwählt. Polizeiobermeister Nils Scheffler wurde sogar als Polizeiberater auserwählt. Als einer der Aufnahmeleiter an den Stelzen eines Pfahlbaus angekettet tot aufgefunden wird und eine Hauptdarstellerin verschwindet, ermittelt Nils zusammen mit den Kommissaren Hendrik Norberg und Anna Wagner.

"Nordwestnacht" ist der dritte Band rund um die Soko St. Peter-Ording von Svea Jensen. Da die Fälle alle in sich abgeschlossen sind, kann man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Natürlich entwickeln sich die Charaktere, die diese Serie prägen, immer weiter. Doch Svea Jensen vermittelt gekonnt alles Wissenswerte so ganz nebenbei. Dadurch entstehen keinerlei Verständnisprobleme. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr lebensnah, so daß man ihre Handlungen versteht und nachvollziehen kann. Sie sind menschlich, haben ihre speziellen Eigenarten und sind durchweg sympathisch. Ebenso wunderbar beschrieben wird die herrliche Landschaft rund um diesen schönen Ort. Hier fühlt man sich direkt mit an der Nordsee und riecht förmlich das Wattenmeer und die frische Brise. Und - das Buch ist spannend. Da man immer wieder das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel sieht, bekommt man einen viel besseren Einblick in das Geschehen und möchte einfach immer nur weiterlesen, um mehr zu erfahren. Dieser Lesespaß wird natürlich noch immens durch den fesselnden Schreibstil von Svea Jensen gefördert, der es schafft, daß man durch die Seiten fliegt und tief in die Handlung eintaucht.
Mich hat auch dieser Fall sehr begeistert und ich hoffe sehr, daß noch viele Fälle folgen werden!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Krindelsdorfer Geheimnisse

Edelweiß und Heckenschere
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Bei der Eröffnung des Krindelsdorfer Brauhauses geraten Felix Feuchthuber und sein Freund Franz in Streit. Am nächsten Morgen wird Felix tot auf dem Friedhof gefunden - erstochen mit seiner Heckenschere. ...

Bei der Eröffnung des Krindelsdorfer Brauhauses geraten Felix Feuchthuber und sein Freund Franz in Streit. Am nächsten Morgen wird Felix tot auf dem Friedhof gefunden - erstochen mit seiner Heckenschere. Hauptkommissar Hirschberg hat alle Hände voll zu tun, denn der Tote hatte nicht nur genug Feinde, auch dessen Familie verbirgt etwas vor ihm. Zu allem Überfluss nervt ihn auch noch Tante Isobel mit ihrer Hochzeit - gilt es doch, die perfekte Garderobe auszuwählen.

Jessica Müller macht es Hauptkommissar Hirschberg in seinem neuesten Fall "Edelweiß und Heckenschere" wieder einmal nicht leicht. Diesmal bekommt er es natürlich wieder mit einem spannenden Fall zu tun, der den Leser von Beginn an fesselt. Hier ist man sofort mitten im Geschehen und versucht, dem Mörder selbst auf die Schliche zu kommen. Was sich jedoch als schwierig gestaltet, denn man bekommt immer neue Spuren präsentiert und es kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht. Dieser Krimi punktet bei mir mit Spannung, die ohne Action und brutale Szenen auskommt. Ganz so, wie ich es von einem guten Regionalkrimi erwarte. Dazu kommt noch eine kleine (manchmal auch größere) Prise Humor, die jedoch nie in Albernheit endet. Extrem dafür sorgt Isobel, die Hirschberg in so manch peinliche Situation bringt, aus der er sich stets nur knapp retten kann. Trotz dieser kleinen Querelen mögen sich die Charaktere und ich glaube, ohne einander wären sie nicht glücklich. Sie gehören zusammen. Auch als Leser möchte ich auf keinen dieser sympathischen Charaktere verzichten. Klar haben sie alle ihre Ecken und Kanten, aber genau diese machen sie so liebenswert und authentisch. Jessica Müller schreibt hier auf angenehm lockere Art, läßt ab und zu Dialekt reden, der aber verständlich ist und das gewisse Bayern-Flair aufkommen läßt. Ich mag diese Serie sehr, bei der übrigens jeder Band selbstständig gelesen werden kann. Natürlich entwickeln sich die Charaktere familiär weiter, jedoch wird dies für Neulinge keine Schwierigkeit darstellen.
Auch dieser Band bekommt von mir eine absolute Empfehlung!

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