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Veröffentlicht am 05.06.2017

Leider nicht meins

Etta und Otto und Russell und James
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Das Buch erzählt die Geschichte über Etta, über Otto, über Russel und über James.


Etta ist eine rüstige 83jährige alte Dame. Eines Tages setzt sie sich in den Kopf ans Meer zu reisen. Doch nicht auf ...

Das Buch erzählt die Geschichte über Etta, über Otto, über Russel und über James.


Etta ist eine rüstige 83jährige alte Dame. Eines Tages setzt sie sich in den Kopf ans Meer zu reisen. Doch nicht auf die Art und Weise, die man denken würde - einem Auto, einem Bus, einem Zug oder gar einem Flugzeug. Nein, Etta wandert zu Fuß zum Meer und muss dabei etliche Kilometer hinter sich bringen.

Unterdessen ist ihr Mann Otto Zuhause und hütet das Haus. Er vertraut seiner Frau und reist ihr nicht hinterher, denn er möchte, dass sie sich ihren Wunsch erfüllt.

Etta trifft auf ihrer Reise auf einige Leute und auf James. James ist jedoch kein Mensch. James ist ein Kojote und reist mit Etta. Er kümmert sich um sie und schützt sie.

Und zu guter Letzt gibt es noch Russel, ein alter Schulfreund von Otto und Freund von Etta und deren unmittelbarer Nachbar. Als Russel merkt, dass Etta nicht mehr Zuhause ist, begibt er sich sofort auf die Suche nach ihr.

In der Geschichte geht es jedoch nicht nur um Ettas Reise ans Meer, sondern auch um ihre Reise in die Vergangenheit. So lernt der Leser die drei Protagonisten in jungen Jahren kennen. Sieht Etta, wie sie als Lehrerin an die Schule von Otto und Russel kommt, wie Russel dem lernschwachen Otto beim Schreiben hilft und wie Otto von seiner Großfamilie, einer Farmersfamilie, weg in den Krieg zieht und von dort aus Briefe an seine zurück gebliebenen Lieben schreibt.

Die Geschichte hat Tiefgang, definitiv. Es steckt auch viel Potential dahinter. Doch leider ist es der Autorin Emma Hooper nicht gelungen, mich vollends zu erfassen und in die Geschichte mit hinein zu ziehen. Der ständige Zeitenwechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit ist für den Leser schwer zu begreifen. Erst nach ein paar Absätzen oder aber Seiten wird ihm bewusst, wo er sich jetzt wieder befindet. Die fehlende Kennzeichnung der wörtlichen Rede macht es auch schwer zu unterscheiden, wer jetzt gerade spricht und wer erzählt.

Dass das Buch auf Englisch geschrieben ist, stellt kein Problem dar, da die Sprache flüssig ist und nicht mit schweren Begriffen gespickt ist.

Vielleicht war es auch ihre Absicht und vielleicht wollte sie wirklich den Leser nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Mitdenken und Miterleben anregen. Bei mir hat es leider nicht funktioniert.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Interessante Geschichte mit viel Potential, aber nicht vollkommen ausgeschöpft

Der Tag, an dem ich Papa im Auto vergaß
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Schon in jungen Jahren planen wir, was geschehen soll, wenn wir einmal nicht mehr sind. Wir setzen fest, wer unser Hab und Gut erhält, wer uns beerbt.

Einige wenige aber planen auch, wie sie zur letzten ...

Schon in jungen Jahren planen wir, was geschehen soll, wenn wir einmal nicht mehr sind. Wir setzen fest, wer unser Hab und Gut erhält, wer uns beerbt.

Einige wenige aber planen auch, wie sie zur letzten Ruhe gebettet werden möchten. Zu eben diesen Menschen gehört ... nein ... gehörte Sandras Vater. Oskar hat seine letzte Ruhe genauestens geplant und auch seine letzte Reise.

Sandra fährt mit einem Leihwagen nach Holland, um dort die Überreste ihres Vaters aus dem Krematorium abzuholen, doch Oskar kennt seine Tochter und er wäre nicht er, wenn nicht auch seine letzte Reise nach seiner Weise laufen sollte. Und so kommt es, wie es kommen muss: Sandra vergisst die Urne ihres Vaters im Leihwagen und dieser ist - wie zu erwarten war - auch schon auf dem Weg nach Berlin mit einem neuen Mieter. Der junge Student Tom hält Sandra zunächst für verrückt: wer fährt schon die Überreste seines Vaters in einem Wagen spazieren und vergisst die dann auch noch? Doch ein Blick in den Kofferraum bestätigt Sandras Aussage.

Und so beginnt für Oskar seine letzte, aber dennoch spannende Reise: nach Berlin über Birkenfeld bis hin in die Toskana ... zurück in die Vergangenheit hin zu Geheimnissen, die tief vergraben waren.

Doch Sandra kommt diesem Geheimnis auf die Schliche und erfährt mehr über ihren Vater, ihre Familie und ihre eigene Zukunft.

Antonia Jacob beschreibt eine Geschichte, die jedem passieren könnte. In jeder Familie gibt es Reibereien, Streitigkeiten, Diskussionen und auch Geheimnisse. Doch, dass auch die Verstorbenen die Geschicke der Lebenden in den Händen halten und auch noch von der "anderen Seite" aus die Fäden ziehen, das hätte wohl niemand vermutet. Doch woher wollen wir das wissen?

Der flüssige und amüsante Schreibstil von Antonia Jacob fesselt den Leser bis zur letzten Seite, auch wenn das Ende für mich etwas zu abrupt kommt und die mühselig aufgebaute Geschichte damit im Nachhinein dämpft.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Der kleine Prinz wird in die Moderne gekehrt

Bäume reisen nachts
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In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein ...

In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein paar Monate zuvor ohne ein Wort der Erklärung verlassen. Seitdem siecht ihr Vater vor sich hin, sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher, vernachlässigt die Arbeit, die Hygiene und auch sein einziges Kind. Manon flüchtet sich in die Welt der Bücher und der Fantasie, wo noch alles in Ordnung scheint und findet in den Büchern ihre neuen Freunde. Sie kapselt sich von der Außenwelt ab, wird zu schnell erwachsen und schaut nach ihrem Vater, der sich regelrecht im Sessel festgesessen hat. Einzig und allein die Birke im Garten bietet ihr Trost und Schutz und Verbundenheit. Ihre Tante beobachtet sie, kommt jedoch nicht an sie heran. Erst der alte, kauzige, ehemalige Französischlehrer Anatol wagt einen Vorstoß zu dem kleinen, mysteriösen Mädchen, dass tagein tagaus unter dem Baum im Garten sitzt und liest. Er zeigt ihr eine Welt der Literatur und beginnt mit ihr das Werk von Antoine de Saint Exupery "Der kleine Prinz" zu lesen und es ihr zu erklären. Je mehr sie in dem Buch vordringen, desto mehr Parallelen finden sie zu ihren eigenen Leben und können sich so nicht nur mit dem kleinen Prinzen, sondern auch dem Piloten identifizieren.

Als eines Tages ein Brief ins Haus flattert, der den Aufenthaltsort von Manons verschollener Mutter preis gibt, sind Vater und Tochter Feuer und Flamme. Zügig wird gepackt mit dem Plan, ihr entgegen zu reisen und sie zurück zu holen. Tante Sophie und der alte Anatol begleiten die beiden auf der Reise, die einige Aufs und Abs für die Truppe bereit hält.

Doch wird am Ende alles gut? Wird die Familie wieder vereint und finden alle erneut zusammen? Oder soll doch die Einsamkeit triumphieren?

Das alles müsst ihr selbst lesen!

Die drei Sterne gab es von mir, da mich das Ende etwas erschüttert hat und in meinen Augen nicht ganz zu dem ansonsten wundervoll gestalteten Buch passt. Aber mehr will ich dazu nicht verraten.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Nichts ist so wie es scheint!

Der Mörder und das Mädchen
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Zum Inhalt:

Noch einen Tag noch – dann, glaubt Cornelia, hat ihr Martyrium ein Ende, dann zieht sie mit Astrid, ihrer sechsjährigen Tochter, aus ihrem Haus aus und kann Hans, ihren gewalttätigen Mann, ...

Zum Inhalt:

Noch einen Tag noch – dann, glaubt Cornelia, hat ihr Martyrium ein Ende, dann zieht sie mit Astrid, ihrer sechsjährigen Tochter, aus ihrem Haus aus und kann Hans, ihren gewalttätigen Mann, endlich verlassen. Doch am Morgen findet sie Hans tot im Gästezimmer. Emma Sköld, hochschwanger und sehr ehrgeizig, übernimmt den Fall: Für sie ist Cornelia die erste Verdächtige, doch es gibt auch eine andere Spur: Die kleine Astrid will in der Nacht einen Mann neben ihrem Bett gesehen haben, der sie gestreichelt hat.



Über die Autorin:

Sofie Sarenbrant, Jahrgang 1978, hat als Journalistin gearbeitet und gilt als der neue Star der Krimiszene in Schweden. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bromma, einem Stadtteil von Stockholm. Mehr Informationen zur Autorin unter www.sofiesarenbrant.se



Mein Fazit und meine Rezension:

Ja, ich wollte mal wieder einen Thriller lesen, der mich fesselt und unterhält wie schon seit langem nicht mehr. Doch das ist hier nicht ganz gelungen.

Sofie Sarenbrant erzählt die Geschichte rund um Cornelia. Diese wohnt mit ihrer kleinen Tochter Astrid und ihrem Mann Hans in einer wunderschönen Villa, doch die idyllische Atmosphäre trügt, denn Cornelia wird von Hans misshandelt und hat die Scheidung eingereicht. Tagtäglich und auch nachts über, lebt sie mit der Angst, dass er ihr wieder etwas antun könnte. Eines morgens ist es dann soweit: Cornelia soll endlich den Schlüssel für ihre eigene Wohnung erhalten, dort wird sie mit Astrid wohnen, bis sie ihr Geld für den Verkauf es Hauses erhält. Doch noch ehe Cornelia und Astrid sich aus dem Haus schleichen können, wird die Stille von dem ohrenbetäubenden Lärm des Weckers zerrissen ... kurz darauf findet Astrid ihren Vater tot im Gästezimmer vor. Er wurde eindeutig ermordet. Für Emma Sköld, Kriminalkommissarin, fällt der Verdacht ziemlich schnell auf die scheinbar misshandelte Ehefrau des Toten, immerhin hat niemand ihre Misshandlungen gesehen, zu einem Arzt war sie nie und Anzeige hat sie auch nicht erstattet. Dass der jetzt gewaltsame Ehemann tot ist und ihr mit seinem Tod nicht nur das gesamte Geld für die Villa, sondern auch noch eine hohe Summe von dessen Lebensversicherung hinterlässt, spielt Cornelia gut in die Karten. Oder etwa nicht? Was verbirgt sie hinter der scheinbar verhuschten Fassade? Was genau weiß Astrid? Was hat sie von all dem mitbekommen? Und wer ist dieser Mann, der Astrids Wange in der Nacht gestreichelt hat und dann wieder auf leisen Sohlen aus dem Zimmer geschlichen ist? Fragen über Fragen, die das Ermittlungsteam lösen muss!

Als Leser kommt man recht schnell in die Geschichte rein. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, die Kapitel kurz gehalten. Zunächst wird man aber eher überfordert, denn binnen kürzester Zeit werden viele Charaktere vorgestellt, allen voran natürlich die Hauptverdächtige Cornelia.

Cornelia wird seit mehreren Jahren von ihrem Mann misshandelt. Ihr einstiges Heim zeugt von diesen grausamen Momenten, deswegen muss es weg und auch, weil endlich die erlösende Scheidung ansteht. Doch dass ihr Ehemann Hans das so einfach hinnehmen wird, damit kann auch der Leser nicht wirklich rechnen. Allerdings bekommt der keine Chance mehr, sich in irgendeiner Art und Weise zu äußern, denn im nächsten Moment ist er schon tot, ein Opfer eines blutrünstigen Mordes aus Rache - so scheinbar das Motiv.

Doch das Ermittlungsteam rund um Emma Sköld tappt stets im Dunklen. Zu allem Übel hat Emma selbst auch eigene Probleme, die ihr immer wieder dazwischen kommen, denn Emma ist schwanger, hat jetzt einen wunderbaren Partner, allerdings auch einen sehr anhängigen Expartner, dem das Wort "Stalker" eindeutig auf die Stirn tätowiert wurde. Auch hier finden wir ein Drama in der Beziehung, ein Kind, das sehnsüchtig erwartet wird und doch immer wieder der Beruf, der beiden dazwischen fährt .

Weiter mit involviert ist Josefin, Emmas Schwester, verheiratet, mit drei Kindern. Sie ist Cornelias beste Freundin und auch einzige Freundin, den Cornelia ist eine Einzelgängerin. Sie springt öfter mal in die Presche, wenn es darum geht, auf Astrid aufzupassen oder sie abzufangen, wenn Cornelia bei Verhören ist. Dabei hat auch sie einiges zu tun, einen untreuen Ehemann und ein Familienleben, das ihr über den Kopf wächst.

Dann ist da noch Kristoffer, der smarte Makler und Freund von Emma sowie werdender Vater. Nur benimmt er sich weder wie das eine, noch wie das andere. Kristoffer ist ziemlich undurchsichtig, in meinen Augen erst mal ein Frauenheld und auch er verbirgt was, nur was?

Der Leser wird also binnen kürzester Zeit mit sämtlichen Personen konfrontiert und auch mit deren Problemen. Dass dabei die Spannung etwas abhanden kommt, ist klar, doch trotz allem muss man einfach weiter lesen. Auch mich hat interessiert, wer der wahre Täter oder die wahre Täterin ist, die Auflösung kam wirklich überraschend und ganz zum Schluss, doch trotz allem viel zu schnell! Dafür, dass zuerst ein Spannungsbogen versucht wurde aufzubauen und Cornelia immer wieder mit Astrid ins Visier rückte, läuft diese Episode gegen Ende ins Leere! Nicht sehr glücklich gewählt.

Auch der "Thrill" an dem Thriller hat mir gefehlt. Es war schon fesselnd, aber nicht so spannend, dass es mir eiskalt den Rücken runter läuft und ich mich gar nicht mehr loseisen kann, an nichts anderes mehr danken kann, außer daran, einfach weiter zu lesen. Für mich ist es eher ein Krimi, nur das mir dieser abrupte Schluss es etwas verhagelt hat (ganz zu schweige von dem roten Faden, der sämtliche Fragen von Beginn auch noch am Ende offen gelassen hat!).

Veröffentlicht am 11.05.2017

Eine leichte Geschichte über das Kochen und die Liebe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Zum Inhalt:

Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat LiebeAndrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine ...

Zum Inhalt:

Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat LiebeAndrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich da bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem bisher erfolglosen Geheimtipp eine In-Location, und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?



Über die Autorin:

Poppy J. Andersons Kindheitstraum war es, Autorin zu werden und all die Geschichten zu erzählen, die ihr durch den Kopf spukten. Wie das Leben jedoch so spielt, machte sie erst das Abitur, studierte dann Germanistik und Geschichte, fand sich im Ausland wieder und begann anschließend eine Doktorarbeit über internationale Sicherheitspolitik. Das Schreiben blieb ihr ständiger Begleiter, bis sie Ende 2012 ihren ersten Roman veröffentlichte. Von da an gab es kein Halten mehr. Ungefähr zwei Jahre und einige Bücher später wurde sie zur ersten deutschen Selfpublisherin, die über eine Million Bücher verkauft hatte. All ihre Romane kamen auf Platz 1 des Kindle-Rankings.
Mittlerweile veröffentlicht sie ihre Romane auch über Verlage (Rowohlt und Lübbe), bleibt dem Selfpublishing jedoch weiterhin treu.



Mein Fazit und meine Rezension:

Ich liebe es zu kochen - ja, wirklich! Auch, wenn ich nicht immer die Zeit dazu habe, mir neue Rezepte auszudenken und an ihnen herum zu feilen, wie beispielsweise die Protagonisten des Romans von Poppy J. Anderson! Leider bin ich keine gelernte Köchin - vielleicht ist es auch besser so? g

In dieser Geschichte geht es wirklich um das, was der Titel verspricht: die Lust am Kochen und die eine Zutat für die wahre Liebe! Andrew Knight ist ein berühmter Koch. Er hat ein sehr gut laufendes Restaurant in der Haute Cuisine aufgebaut und ist glücklich - oder doch nicht? Etwas fehlt ihm. Seine Tante (und Managerin) ist der Meinung, dass ihm das Interesse der Öffentlichkeit fehlt und möchte ihren Neffen zu einer TV-Kochshow überreden, doch eines weiß Drew ganz sicher: die Aufmerksamkeit fehlt ihm nicht! Im Gegenteil. Sein Restaurant ist sehr gut besucht, immer einige Wochen im Voraus ausgebucht und erhält eine exquisite Kritik nach der anderen. Doch ist es das, was seine Leidenschaft ausmacht? Drew hat sich gegen seine Familie gestellt: eine Familie voller Juristen, auch er sollte einer werden, doch stattdessen hat er sein Jurastudium abgebrochen und sich seiner Leidenschaft, dem Kochen, gewidmet. Seine Wahl kann niemand aus seiner Familie nachvollziehen und somit ist es für Drew noch schwieriger, glücklich und endlich zufrieden mit sich selbst zu sein. Sein einziger Ausweg ist die Flucht nach vorn: er packt seine Tasche und macht kurzerhand Urlaub ... und landet aufgrund eines Unfalls in einer kleinen Stadt in Maine, ausgeliefert der resoluten Brooke, die versucht das kleine Restaurant "Crab Inn" vor dem Ruin zu bewahren. Dabei ist Brooke noch nicht einmal Gastronomin oder ausgebildete Köchin, sondern eine Journalistin, die ihren Eltern unter die Arme greift. Drew entdeckt seine Chance und versucht im entfernten Maine seine Leidenschaft fürs kreative Kochen wieder zu erlangen, natürlich ohne Brooke von seiner Kochkarriere zu berichten... doch ob das lange gut geht?

Für mich war es die erste Geschichte, die ich von Poppy J. Anderson gelesen habe, allerdings habe ich schon zuvor viel von ihr gehört und meist war das nur Gutes! Mit dieser Geschichte hier hat sie auch bewiesen, dass sie ihre Leser unterhalten kann.

Mit Brooke Day hat sie einen starken, aber auch sehr aufbrausenden Charakter erschaffen, der mit einer Leidenschaft fürs Kochen geboren wurde, es aber dann vorgezogen hat, ein Journalismusstudium abzuschließen. In meinen Augen eine sehr schöne Wende, doch scheint ihr ihr Journalistenberuf nicht sonderlich viel bedeutet zu haben, wenn sie diesen so einfach an den Nagel hängen kann. Natürlich steckt auch dahinter keine einfache Entscheidung: Brooke hilft ihren Eltern, die das "Crab Inn" eigentlich führen, da ihre Mutter erkrankt ist und dreimal wöchentlich zur Dialyse muss.

Als dann auch noch Drew in ihr Leben tritt, der sich auch auf einer Art "Selbstfindungstrip" befindet, ist das Chaos perfekt! Zwei starke Charaktere treffen aufeinander, die innerlich zerrüttet sind und nichts Richtiges mit sich anfangen können, doch fangen sich beide gegenseitig auf. Natürlich ohne es zu merken ;)

Poppy J. Anderson hat mit diesem Roman eine Geschichte geschaffen, die mitreißend und auch komisch ist, mir zeitweilig aber zu langatmig war. Die Protagonisten sind sehr gut ausgebildete Charaktere, doch hat mich Brooke mit ihrer Art und Weise (allein beim Lesen!) am Rande des Wahnsinns getrieben! Wäre ich nicht erpicht darauf gewesen zu wissen, wie die Geschichte weiter geht, hätte ich den Reader wohl zur Seite gelegt. Was mir auch aufgefallen ist: gegen Mitte der Geschichte wird auf ein großes Ereignis hingefiebert - und auf einmal ist es rum und keiner weiß, was damit war? Was zu Beginn also zu langatmig war, wird gegen Ende zu kurz. Das müsste man meiner Meinung nach noch etwas besser ausbalancieren.

Sehr angesprochen hat mich allerdings das Thema des Buches! Kochen und Liebe! Liebe geht durch den Magen, das sagt man nicht einfach so ;) Und man merkt auch, dass es zwischen den Beiden einfach brodeln muss! Die Leidenschaft zum Kochen, zum Experimentieren in der Küche und zum Ausdenken neuer Gerichte, hat die Autorin wirklich sehr gut beschreiben können und die Liebe ist dabei auch nicht zu kurz gekommen. Einzig und allein die weiteren Charaktere, die Eltern von Brooke, die Bürgermeisterin der Kleinstadt, ihre beste Freundin und sogar der Mechaniker - die waren doch sehr oberflächlich und nur darauf aus, dass Brooke so schnell wie nur möglich unter die Haube kommt und am besten direkt noch ein Kind in die Welt setzt. Ich denke ja mal nicht, dass diese Auffassung in jeder Kleinstadt vertreten wird. Mich hat es doch etwas genervt und in eben solchen Passagen konnte ich dann auch verstehen, wenn Brooke aus der Haut gefahren ist und unwirsch wurde. Da musste ich ihr einfach Recht geben.

Letzten Endes handelt es sich hierbei um eine Geschichte, die man wirklich gut zum Zeitvertreib und als Unterhaltung lesen kann. Meines Erachtens könnte noch etwas daran gefeilt werden, weil es schon eine zu typische Geschichte dieser Art war, aber trotz allem war sie gut und flüssig zu lesen.