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23,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257072006
Joachim B. Schmidt

Tell

Joachim B. Schmidt schreibt Geschichte neu. Seine ›Tell‹-Saga ist ein Pageturner, ein Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen und 20 verschiedene Protagonisten jagen wie auf einer Lunte dem explosiven Showdown entgegen. Schmidt bringt uns die Figuren des Mythos nahe und erzählt eine unerhört spannende Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2022

Mitreißende Neuauflage der Tell-Saga

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Joachim B. Schmidt hat die Sage rund um Wilhelm Tell neu aufgerollt und interpretiert. Der Autor präsentiert uns die alte Geschichte um Wilhelm Tell und den Apfelschuss in neuem Gewand. Dabei hat er ein ...

Joachim B. Schmidt hat die Sage rund um Wilhelm Tell neu aufgerollt und interpretiert. Der Autor präsentiert uns die alte Geschichte um Wilhelm Tell und den Apfelschuss in neuem Gewand. Dabei hat er ein äußerst interessantes Konzept geschaffen. Die Lektüre fand ich nicht nur sehr unterhaltsam und lebendig, sondern auch äußerst rasant und kurzweilig! Trotz der Kürze der Kapitel und auch der Lektüre insgesamt schafft es Joachim B. Schmidt interessante und authentische Charaktere zu kreieren, die sich insgesamt in ein sehr stimmiges Bild zusammenfügen. Gekonnt bringt er historische Zusatzinfos bzw. Hintergründe in die Hauptstory ein (z.B. die Habsburger Herrschaft, Schweizer Bauernaufstand, etc.). Die ständig wechselnden Perspektiven haben mich bei dieser Lektüre keineswegs überfordert, sondern im Gegenteil für einen tollen Lesefluss gesorgt und immer wieder neue Einblicke geschaffen. Auch der Schluss war für mich stimmig und versöhnlich. Der Kreis schließt sich und es werden Bilder vom Anfang wieder aufgegriffen. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher von Joachim B. Schmidt lesen, da mir „Tell“ unglaublich gut gefallen hat. Daher gibt es von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Gänsehaut

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Die Geschichte von Wilhelm Tell ist ein schweizer Nationalmythos um seinen Kampf gegen die Fremdherrschaft der Habsburger. In dieser Version ist Tell jedoch eher ein Antiheld.

Die Geschichte wird in aller ...

Die Geschichte von Wilhelm Tell ist ein schweizer Nationalmythos um seinen Kampf gegen die Fremdherrschaft der Habsburger. In dieser Version ist Tell jedoch eher ein Antiheld.

Die Geschichte wird in aller Tragik und Brutalität der Zeit erzählt, in der sie spielt. Das macht das Geschehen sehr nah. Die Übergriffe und die Angst der Einzelnen werden deutlich. Ohne Erbarmen und in einer sehr sachlichen Erzählung wird ausführlich auf Missbrauch (auch auf Kinder!), Übergriffe und Todesfälle eingegangen. Das ist nicht überraschend bei einem solchen Drama, aber trotzdem Triggerwarnung! Gerade die Gewalt in der Kirche und Entwicklungen zwischen Einzelnen danach haben mich sehr getroffen.
Es ist gut nachvollziehbar, wie das Leben der Dorfbevölkerung und das Leben auf den Höfen funktioniert, obwohl die Erzählung nicht das Räumliche miteinbezieht. Auch die Äußerlichkeiten der Menschen werden kaum beschrieben. Es wäre bei dieser dichten Erzählung bestimmt auch zu viel gewesen. Alles geschieht im Miteinander. Schnell habe ich mich im Geschehen wiedergefunden und mit den Charakteren mitgefiebert. Unerwartet sympathisch wirken einige Figuren, obwohl sie in der Geschichte den Platz auf der dunklen Seite haben. Das ist eine Stärke des Autors, dass er Figuren wachsen lässt oder in ihnen was hervorbringt, was sie von einer anderen Seite zeigt. Dazwischen sind aber auch Charaktere zu finden, die nur gut oder schlecht sind. Das passt gut in diesen Mythos.
Was zwischen Tell und dem Pfarrer beispielsweise geschieht ist tief berührend. Es passieren unerwartete Wendungen. Gerade um den unnahbaren Tell geschehen die größten Gänsehautmomente.

Die Geschichte hat mich in ihrer Nahbarkeit und Unausweichlichkeit sehr angesprochen. Trotzdem hier ein Mythos nacherzählt wird, hat das Geschehen viel Berührung zu aktuellen Themen. Die Brutalität ist extrem und schwer zu ertragen. Aufgewogen wird es durch die einfühlsamen Charakterisierungen. Beeindruckend.

Leseempfehlung! Ein Klassiker frisch aufgemacht. Tragisch, unausweichlich und beeindruckend.

Veröffentlicht am 06.05.2022

Symbolik inklusive

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Wilhelm Tell, Legende und Schweizer Freiheitskämpfer aus dem 14. Jahrhundert, kennt vermutlich jeder, zumindest Teile davon.
Der Autor Joachim B. Schmidt hat mit „Tell“ eine temporeiche Geschichte erschaffen, ...

Wilhelm Tell, Legende und Schweizer Freiheitskämpfer aus dem 14. Jahrhundert, kennt vermutlich jeder, zumindest Teile davon.
Der Autor Joachim B. Schmidt hat mit „Tell“ eine temporeiche Geschichte erschaffen, die zwar die bekannte Legende rund um Tell erzählt und dennoch auch etwas Eigenes mitbringt.

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, man gleitet rasant durch die Seiten. Die Kapitel sind kurz und das Besondere sind stetige Perspektivenwechsel. Es kommen fast alle Figuren zu Wort und es ist raffiniert gewählt worden, dieselben Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen.

Toll fand ich auch, dass Schmidt bei „Tell“ einen anderen Schreibstil genutzt hat, als beispielsweise bei „Kalmann“. Das empfand ich als abwechslungsreich, überraschend und vielseitig!

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, man wird gut unterhalten.

Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefällt, ist der Klappentext. Es heißt: „Keine Nach-, keine Neuerzählung, sondern ein Blockbuster in Buchform: The Revenant in den Alpen, Game of Thrones in Altdorf”auf meinem Buch, in der aktuellen Beschreibung: „[…] Braveheart in Altdorf”. Ersteres stimmt wohl, aber die Vergleiche können schnell falsche Vorstellungen und Erwartungen wecken, was auch zu Enttäuschungen führen könnte. Und dieses Buch ist so gut geschrieben worden, dass es Vergleiche überhaupt nicht nötig hat!

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Wer war Wilhelm Tell?

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>> Hinweis für Betroffene: Die Handlung enthält Szenen mit sexueller Gewalt auch gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Da mir das erste Buch des Autors, "Kalmann", sehr gut gefallen hat, war ich neugierig ...

>> Hinweis für Betroffene: Die Handlung enthält Szenen mit sexueller Gewalt auch gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Da mir das erste Buch des Autors, "Kalmann", sehr gut gefallen hat, war ich neugierig auf sein neues Werk und Joachim B. Schmidt konnte mich wieder begeistern.

Bei "Tell" denken die meisten bestimmt an den berühmten Apfelschuss und mir ging es nicht anders. Ich hatte nur eine grobe Ahnung um was es geht. Herr Schmidt hat sich die Schweizer National-Saga vorgenommen und seine Version konzentriert sich auf die Menschen und ihr Innenleben. In fast 100 Kapiteln, die jeweils die Ereignisse aus Sicht einer der vielzähligen Figuren beschreiben, zeichnet er ein atmosphärisches Bild mit berührenden und bedrückenden Szenen.

Joachim B. Schmidt schafft es, mit wenigen Worten eine Szene lebensecht zu beschreiben und die Figuren greifbar zu machen. Er beschreibt das karge Leben der Schweizer Bevölkerung und die Überheblichkeit der Habsburger Besatzer. Macht, Machtmissbrauch und auch Ohnmacht sind Themen in der Handlung.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde auch den Vergleich mit -The Revenant - auf dem Klappentext durchaus passend.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Packend erzählte Geschichte

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Wilhelm Tell, die Geschichte über einen Apfelschuss vom Kopf des eigenen Kindes. Eine Sagengeschichte, ein Mythos, ein Held. Aber was steckt dahinter? Was geschah, wie könnte es gewesen sein? Wer war Tell? ...

Wilhelm Tell, die Geschichte über einen Apfelschuss vom Kopf des eigenen Kindes. Eine Sagengeschichte, ein Mythos, ein Held. Aber was steckt dahinter? Was geschah, wie könnte es gewesen sein? Wer war Tell? Joachim B. Schmidt, ein Schweizer, der mittlerweile in Reykjavik lebt, hat eine unheimlich fesselnde Art diese alte Geschichte neu zu erzählen. Als erstes muss ich erwähnen, dass mir diese kurzen Kapitel und schnellen Wechsel sehr gut gefallen haben. So bekommt man jede Menge Informationen, Eindrücke und auch ein Gespür für die Zeit und das Geschehen, es ist wirklich ein Pageturner. Nicht nur der schweigsame Wilhelm, sondern auch seine Frau, seine Söhne, seine Mutter und Schwiegermutter, die mit ihm auf dem einsamen Berghof leben, auch verschiedene Soldaten, der Landvogt Gessler, der Pfarrer des Dorfes, ein Nachbar und eine Handvoll andere Menschen erzählen in „ihren Kapiteln“ abwechselnd die Geschichte. Jedes Kapitel ist kurz, nur ein paar Seiten, dennoch sind sie vollgepackt mit Informationen, man spürt, wie die Figuren gestrickt sind, wie sich eine ganz dynamische Story entwickelt, wie alle dazu beitragen, dass es zu den Ereignissen, die wir kennen, kommt. Plausibel macht Schmidt aus Tell nicht den Helden, sondern einfach eine Figur, die schon viel erlebt hat, die ganz bestimmt Prinzipien hat und danach lebt und in die Ereignisse einfach hereingezogen wird.
Als Leser ist man mittendrin, man spürt die Härte der damaligen Zeit, die Lebensumstände, die Gefahren, die lauern. Man fühlt mit den Figuren, man versteht, wie eines zum anderen kommt. Tell, eine „alte Geschichte“, wird hier nicht nur sehr interessant, sondern vor allem sehr spannend erzählt. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen, man spürt, hier wird Geschichte geschrieben, aber nicht verklärt, nicht heroisch, sondern menschlich. Schmidts Interpretation wirken authentisch, glaubhaft, man denkt, so könnte es gewesen sein, auch wie aus den tragischen Ereignissen und der bewegenden Geschichte rund um die Figur Tell ein Nationalheldenepos entstanden ist.
Alles zusammen wurde in eine packende, emotionale, mitreißende und absolut genial erzählten Story gepackt, bei der man mitfühlen und vor allem mitfiebern kann. Ein Jahreshighlight!!

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