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Veröffentlicht am 05.06.2017

Die Knospe reift zur Blüte

Blumentochter
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Aldegiza - von den Leuten Giza genannt- wächst im Hause ihrer beiden Tanten Florinda und Margarida behütet auf. Doch von Liebe und Zärtlichkeit ist dort nicht viel zu sehen. Diese findet Giza nur bei ihrer ...

Aldegiza - von den Leuten Giza genannt- wächst im Hause ihrer beiden Tanten Florinda und Margarida behütet auf. Doch von Liebe und Zärtlichkeit ist dort nicht viel zu sehen. Diese findet Giza nur bei ihrer täglichen Arbeit mit den Blumen, denn ihre Tanten und sie führen ein gut gehendes Blumengeschäft. Jeden Tag aufs neue kümmert sich Giza um die Blumen und fährt diese aus - meist gespickt mit einer geheimen Botschaft für den oder die Liebste.

Auch in ihrer Stadt begegnet man Giza mit Reserviertheit. Die Leute sind nett zu ihr, doch halten sie sich zurück und richtige Freunde hat sie auch keine. Woher das kommt, vermag auch Giza nicht zu sagen.
An ihrem 18. Geburtstag lernt Giza den schönen und intelligenten Tito kennen, der nicht nur von ihr begehrt wird. Doch Giza fühlt sich noch nicht als Frau und wird so schnell verunsichert und nicht zuletzt ihre Tante Florinda trägt dazu bei.

Eines Tages soll sich Giza jedoch etwas umschauen, sie soll aus dem Haus und die Ferne erkunden. Giza zieht es in den verbotenen Stadtteil: Vila Morena. Dort trifft sie auf für sich sonderbare Gestalten: die offenherzige und stets direkte Juliana und die beiden Säufer Salada und Major. Trotz der Vorurteile, die die Stadtbewohner gegen die Vila-Bewohner haben, nehmen diese Giza freudig und unvoreingenommen in ihrer Mitte auf. Sie erzählen ihr von der Königin, die immer zum Vollmondfest erscheint und einen Mann aus Vila auserwählt. Alle Bewohner der Vila scheinen der Königin verfallen zu sein. Giza ist zunächst misstrauisch, dass eine Frau so viel Aufmerksamkeit und so viel Liebe erfahren kann, obwohl sie nur so selten erscheint und so möchte sie diesem Fest beiwohnen, um das Mysterium zu ergründen. Da ihre Tante ebenso wie die anderen Stadtbewohner von Vila nichts halten und Giza strikt verboten haben, dorthin zu fahren, schleicht sie sich nachts unbemerkt aus dem Haus und stiehlt sich zum Fest und dort wird nicht nur die Königin gefeiert. Auch Giza erfährt dort die Wendung vom Mädchen zur Frau.

Von nun an ist Giza ein gern gesehener Gast in Vila. Doch eines Tages wird sie von einer Krankheit heimgesucht, die sie ihre Besuche dort einstellen lässt. Während ihrer Bettlägerigkeit erfährt sie von einem Geheimnis, das nicht nur die Stadt, sondern auch Giza selbst zu umweben scheint. Doch niemand verrät ihr etwas. Es liegt also an ihr, dieses zu ergründen und endlich die Wahrheit über ihr Leben herauszufinden. Vielleicht liegt auch dort die Erkenntnis darüber begraben, weswegen ihr die Stadtbewohner mit so einer Kälte und Reserviertheit begegnen?
Doch mehr verrate ich nicht. Dazu müsst ihr schon das Buch lesen.


Anfangs war ich nicht so begeistert von dem Buch. Der Schreibstil ist zwar flott, aber war auch für ich etwas verwirrend, da nicht nur die Farben, sondern auch die Gerüche und die Umgebung so genau beschrieben wurden, dass es schon fast zu viel des Guten war. Dann werden noch die Geschichten einzelner Stadtbewohner erzählt, die man nicht direkt einsortieren kann - zunächst also zu viel Information. Doch dann gewinnt die Geschichte an Lauf. Giza wird mehr zum Mittelpunkt und man erlebt ihre Wendung vom Mädchen zur Frau - nicht nur in der Geschichte, auch im Erzählstil der Autorin. Irgendwann ist man jedoch so mit Giza und ihrer Geschichte verbunden, dass man gar nicht mehr aufhören kann. Man kann den Lesefluss einfach nicht unterbrechen, auch wenn man möchte, denn man ist selbst so erpicht darauf, das Geheimnis zu lüften, das über den Dächern der Stadt liegt, dass man sich zusammenreißt und einfach weiter liest. Für mich war es schon schwer zu den einzelnen Leseabschnitten zu stoppen!

Alles in einem kann ich dieses Buch weiter empfehlen! Nicht nur die Geschichte hat es in sich, auch der Schreibstil und nicht zuletzt die Aufmachung des Buches runden alles ab.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Liebe auf Italienisch

Aber so was von Amore
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In dieser Geschichte trifft man auf Polly, eine junge, moderne, dynamische Frau, die wieder einmal von der Liebe und den Männern gebeutelt wurde und sich à la Bridget Jones ein neues Leben wünscht - und ...

In dieser Geschichte trifft man auf Polly, eine junge, moderne, dynamische Frau, die wieder einmal von der Liebe und den Männern gebeutelt wurde und sich à la Bridget Jones ein neues Leben wünscht - und Polly wird schneller als ihr lieb ist erhört! Ihre Chefin schickt sie anstelle des verunfallten Kollegen Max zu einer Reportage nach Italien - genauer: in die sonnige Toskana! Polly soll dort auf die Künstlerin Liv Andersen treffen und sie begleiten. Kaum in der Toskana angekommen fällt auch schon der marode und verregnete Kölner Alltag von ihr ab und sie taucht in die - wie sie es so schön ausdrückt - "Postkartenlandschaft" der Toskana ein. Ein Ort zum Träumen und Verweilen. Doch was wird die kölnische "Bridget Jones" nun hier erwarten? Natürlich nicht nur eine Reportage und etwas Sonne, auch den jungen und modernen "Marc Darcy" hat es wohl in die Toskana verschlagen und so erwartet sie neben mehreren Fettnäpfchen und Peinlichkeiten, auch etwas Amore und vielleicht noch viel mehr! Aber mehr wird nicht verraten, der Leser soll es selbst erfahren!

Die Figur der Polly Sommer ist ebenfalls frisch als auch wunderbar beschrieben und geschrieben. Für mich ist sie tatsächlich eine "Bridget Jones" - ich hoffe, dass dieser Vergleich die Autorin nicht abschreckt, denn ich liebe Bridget :) Ebenso wie mit ihr fühle ich mich mit Polly verbunden, ich kann mit der jungen Frau mitfühlen, weiß was es heißt verlassen zu werden - und zwar ebenfalls auf so schmähliche Art und Weise wie bei ihrem Flo (nur Gott sei Dank nicht vor der Hochzeit!) - und kann voll und ganz nachvollziehen, wie sich die Zeit "danach" anfühlt und was Frau dort alles bestehen muss. Ja, es ist nicht leicht heutzutage, doch Polly meistert es. Sie ist eine wirklich sympathische Romanfigur und ich würde sie liebend gerne auf einen Kaffee oder ein Glas Wein einladen, denn ich denke, dass wir beide sehr gute Freundinnen werden könnten.

Die Autorin verwendet eine fließende und bildhafte Sprache, sodass sich der Leser tatsächlich in die Toskana versetzt fühlt - ich persönlich konnte die warmen Sonnenstrahlen der Sonne spüren und während dem Lesen genießen! Der Roman lädt zum Lesen, Träumen, Schmunzeln und besonders die Frauen zum Wiederfinden ein. Und ich kann ihn nur wärmstens empfehlen, denn mit diesem Buch beginnt das Urlaubsfeeling - egal welches Wetter draußen auch sein mag.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Ein Plan zum Glücklichsein

Wie lebe ich ein gutes Leben?
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Normalerweise bin ich eine Schnellleserin. Wenn mich ein Buch interessiert, mir der Schreibstil gefällt und mir auch noch der Titel sowie das Cover zusagt, dann bin ich nicht mehr aufzuhalten. Bei diesem ...

Normalerweise bin ich eine Schnellleserin. Wenn mich ein Buch interessiert, mir der Schreibstil gefällt und mir auch noch der Titel sowie das Cover zusagt, dann bin ich nicht mehr aufzuhalten. Bei diesem Buch war es jedoch anders. Nicht, weil mich eines von den oben genannten nicht angesprochen hat. Nein, ich habe bewusst das Tempo verlangsamt, weil ich das darin Geschriebene verinnerlichen wollte und auch bewusst darüber nachdenken wollte.

Wie lebe ich mein Leben? Lebe ich es bewusst und achtsam? Achte ich auf die Kleinigkeiten und erfreuen mich diese oder schaue ich weg, gehe an ihnen vorbei oder nehme sie erst gar nicht mehr wahr?

Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, welche immer wieder verschiedene Themen behandeln. Sehr gut finde ich auch, dass am Ende eines jeden Kapitels ein kleines Fazit, eine Art "Merksatz" angebracht ist, mit welchem man das zuvor Gelesene rekapitulieren kann. Ich persönlich habe mir diese Sätze sehr zu Herzen genommen und sie mir auch in einem Buch notiert.
Ich möchte bewusster und achtsamer leben, denn es kann einfach viel zu schnell vorbei sein. Gerade in der heutigen Zeit sind wir von Geschwindigkeit umgeben. Niemand hat Zeit, alles ist schnelllebig geworden und keiner genießt den Augenblick. Doch genau darauf kommt es an.

Es gibt keine hundertprozentige Anleitung, wie man zu leben hat und wie man leben kann, damit man immer glücklich und zufrieden mit der Umwelt, der Gesellschaft und mit sich selbst ist. Doch dieses Buch gibt ein paar Anregungen, die man nutzen kann und ich werde es tun.

Alles in einem ist dies kein Buch, dass man "mal eben" verschlingen sollte. Man sollte es bewusst und mit viel Zeit lesen, damit man die Worte und den Sinn dahinter auch verstehen kann, denn nur so ist es auch möglich das Gelesene für sich zu entdecken und auch umzusetzen.

Ich kann das Buch sehr empfehlen und werde es mit Freuden in mein Regal stellen, damit ich es immer Griffbereit habe, wenn ich wieder einmal hadern sollte und einen Anstoß in die richtige Richtung brauche, denn auch hier ist der Weg das Ziel :)

Ich möchte mich auch nochmal bei dem Autor bedanken, dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde und auch für seine Geduld.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Chic(k)en-Lit! Definitiv!

Hochzeit mit Huhn
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In dieser Geschichte trifft man auf die chaotische, aber liebenswürdige und vielleicht auch etwas durchgeknallte Lisa, die am Traualtar steht und deren Hochzeit von ihrem Ex Simon in Zusammenarbeit mit ...

In dieser Geschichte trifft man auf die chaotische, aber liebenswürdige und vielleicht auch etwas durchgeknallte Lisa, die am Traualtar steht und deren Hochzeit von ihrem Ex Simon in Zusammenarbeit mit dem gechicknappeden Huhn Antje gestört wird. Lisa lebt auf dem Lanf mit ihren Tieren: einem Hund namens Pitti, der Kuh-Namens-Wanda und dem Samstagshuhn namens Antje, um nur ein Paar zu benennen. Sie ist glücklich mit ihrem Freund David, der ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen scheint und ihr bereits nach kurzer Beziehung einen Antrag macht. Trotz erster Bedenken - da sie sehr an ihren Ex Simon denken muss, der sie eines Tages ohne ein Wort zu sagen verlassen hat und seitdem verschwunden war - nimmt sie den Antrag an und stürzt sich mit ihrer besten Freundin Saskia in die Hochzeitsvorbereitungen. Das erste Trreffen mit den Schwiegereltern in spe verläuft nicht ganz nach ihrem Geschmack, da dort etwas essentielles fehlt: trotz einer Villa auf einem wunderschönen Grundstück, scheinen Davids Eltern nicht viel von Stoffen zu halten: als bekennende Nudisten wird die neue Schwiegertochter geradezu aus dem Haus gejagt. Doch auch dies kann sie nicht von der Hochzeit mit David abhalten und so findet sie sich in den Flitterwochen in Venedig wieder, die alles andere als romantisch sind. Aber was dort passiert, müsst ihr selber lesen ;) Hierbei handelt es sich um eine spritzige und spannende Geschichte mit viel Humor und Gefühl, die so gut geschrieben ist, dass man sich als Leser neben Lisa am Altar stehen sieht und ebenso sprachlos auf das Huhn herunterblickt. Eine Geschichte, die zum Schmunzeln und zu Lachanfällen einlädt!

Veröffentlicht am 05.06.2017

Schnell zur Beichte!

Purgatorium
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Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre ...

Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre Sünden? Ja? Das ist ein guter Anfang. Büßen Sie auch dafür? Nein? Nicht wirklich? Dann passen Sie lieber auf, dass Ihnen hierbei niemand auf die Sprünge hilft. Es könnte sein, dass die Buße sonst heftiger ausfällt, als Sie es sich vorstellen können. Um einiges heftiger. So, dass es wehtut. Ziemlich lange sogar. Und zwar Ihnen. So, dass Sie sich wünschen, nicht gesündigt zu haben. So, dass Sie ganz sicher nie mehr sündigen würden. Weil Sie es nicht mehr könnten."

Allein diese Worte hatten mich direkt in ihren Bann gezogen, sodass ich bereits jetzt gefesselt war. Und ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Mit einer Leichtigkeit im Schreibstil werden dem Leser verschiedene Protagonisten nacheinander vorgestellt: Ewald Linnemann, den alten, kurz vor der Pension stehende Ermittler der Mordkommission, der schon viele Gräueltaten der Menschen gesehen hat, aber noch nie auf jemanden schießen musste; Martin Bender, der junge und dynamische Gegenpart, der mit vielen Frauengeschichten eher wie ein Aufreißer als ein Ermittler anmutet und dessen Leben ebenfalls vom Fußball und Hooligandasein geprägt wird sowie die hübsche, aber auch eiskalte Gerichtsmedizinerin Hintzen, die den beiden nicht nur mit ihrem Beruf und ihrer Art den Kopf verdreht. Alles beginnt mit einer übel zugerichteten Leiche auf einem Bauernhof. Zunächst wird von einem alltäglichen Mord ausgegangen, doch allein die dortige Symbolik weist Linnemann darauf hin, dass es mehr zu bedeuten hat. Mit dem Fund der zweiten Leiche verdichten sich seine Vermutungen: es handelt sich um Ritualmorde. Doch warum werden sie begangen und warum sind gerade diesen Menschen dem Mörder zum Opfer gefallen? Fragen, die im Laufe der Ermittlungen geklärt werden müssen und es auch werden. Bis hin zu einem spektakulären Showdown, bei welchem sich Linnemann selbst dazu entscheiden muss, ob er letzten Endes auch zum Sünder werden soll, um das Leben eines anderen zu retten.



Dieses Buch ist fesselnd, nicht zu langatmig geschrieben und bestückt mit Protagonisten, in die man sich als Leser sehr gut einfinden kann. Der Wechsel zwischen der Sichtweise des Mörders und der Ermittler gibt einen weiteren Kick, da der Leser in diesem Szenario allwissend ist und am liebsten selbst eingreifen und die Ermittler auf die richtige Spur bringen würde. Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur weiter empfehlen. Mein Dank an den Autor für dieses - in meinen Augen - gelungene Werk und auch dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.