Der lange Weg zur Einsicht
Kein Sommer ohne dichKein Sommer für dich war für mich tatsächlich der nette Sommerroman, den das Buch auch verspricht. Ich habe anfangs etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mit den Charakteren warm zu werden, ...
Kein Sommer für dich war für mich tatsächlich der nette Sommerroman, den das Buch auch verspricht. Ich habe anfangs etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mit den Charakteren warm zu werden, weil vor allem Poppy schon sehr speziell war und anfangs total aufgesetzt fröhlich wirkte. Lustig fand ich, dass genau das Alex irgendwann im Buch zu ihr sagte und dass er selbst als er sie kennen lernte, eine Weile brauchte um zu verstehen, dass sie wirklich so ist. Ihre Charaktere kann die Autorin also schonmal perfekt so wirken lassen, wie sie wirken sollen. Poppy und Alex mochte ich mit der Zeit beide ganz gerne, auch wenn sie mir jetzt nicht so richtig ans Herz gewachsen sind. Insgesamt ging mir die Geschichte nicht wirklich nahe, aber das muss auch nicht bei jedem Roman sein.
Den Aufbau der Handlung fand ich interessant, es wechselten sich die Gegenwart und die Vergangenheit ab, angefangen beim Kennenlernen von Alex und Poppy an der Uni, über die erste gemeinsame Reise einige Jahre später und dann immer in jährlichen Sprüngen von Sommerreise zu Sommerreise. Man könnte fast sagen, die beiden haben nur für diese Reisen gelebt und es gab gar kein dazwischen.
Das Buch lies sich gut lesen, wa war kurzweilig und unterhaltsam, aber leider auch immer etwas frustrierend. 12 Jahre Freundschaft mit beidseitig unterdrückter Liebe zu verfolgen ist nicht gerade die romantische Schnulze, die ich erwartet hatte und ich finde hier kann man dann auch nicht mehr von "Aus Freundschaft wird Liebe" sprechen. Gleichzeitig war die Story auch ein bisschen unrealistisch, es ist schwer vorstellbar, dass die beiden ihre Gefühle so gut verstecken können und 12 Jahre lang nicht riskieren wollen, diese Freundschaft zu etwas größerem werden zu lassen. Und wenn nicht unrealistisch, dann ist es auf jeden Fall ganz schon traurig, das Ganze mitzuverfolgen. Da man während dem Lesen ja eigentlich schon weiß, auf welches Ende das Buch hinsteuert und es hier auch keine großen Überraschungen gab, war ich dann auch einfach ganz froh, am Ende angelangt zu sein.
Unterm Strich muss ich sagen, dass das Buch zwar nett zu lesen ist und für den Strandurlaub sicherlich ganz gut geeignet ist, aber für mich nicht wirklich positiv herausgestochen ist und schon auch seine Längen hatte.