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Veröffentlicht am 20.06.2022

Guter Roman, aus dem man noch mehr hätte machen können

Der Fremde
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Zuerst wollte ich "Der Fremde" von Caitlin Wahrer unbedingt lesen. Dann war ich skeptisch, ob ich den Inhalt verkrafte. Letztendlich habe ich einen Roman gelesen, der ein schwieriges Thema in eine angenehm ...

Zuerst wollte ich "Der Fremde" von Caitlin Wahrer unbedingt lesen. Dann war ich skeptisch, ob ich den Inhalt verkrafte. Letztendlich habe ich einen Roman gelesen, der ein schwieriges Thema in eine angenehm lesbare Form bringt - dadurch aber auch Potential verschenkt.
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In "Der Fremde" geht es um sexuellen Missbrauch. Ansich als Thema nichts besonderes. Dass hier ein Mann das Opfer ist, war für mich dann aber doch ein interessanter Aspekt, der mich neugierig gemacht hat. Nick erlebt mit einer Bar-Bekanntschaft eine verhängnisvolle Nacht. Sein Bruder Tony und seine Schwägerin Julia versuchen ihm danach Halt zu geben. Aber die Situation entgleitet ihnen und Ermittler John Rice. Erzählt wird auf unterschiedlichen Zeitebenen. Die Ereignisse im Jahr 2015 sind der Ausgangspunkt. Aus der Retrospektive 2019 betrachtet klärt sich dann einiges.
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Caitlin Wahrer geht die Geschichte sensibel und vorsichtig an. Sie verzichtet auf brutale Darstellungen und Schockmomente, erzählt stattdessen ruhig und beinahe abgeklärt. Vieles bleibt mir dabei zu sehr an der Oberfläche. Ich hatte eine Handlung erwartet, die ans Eingemachte geht, mich physisch und psychisch fordert und mitnimmt. Einerseits war ich froh, dass es nicht so aufwühlend war wie gedacht. Aber etwas mehr hätte es da schon sein dürfen. Der Roman reißt zwar Wunden auf - aber nicht so tief, dass es richtig schmerzt. Es scheint fast so, als sei Caitlin Wahrer in letzter Konsequenz vor ihrem eigenen Plot zurückgeschreckt.
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Fazit: "Der Fremde" ist ein guter Roman. Er hätte aber noch so viel mehr sein können. Ich habe einen krassen und belastenden Plot erwartet - und eine nett erzählte Geschichte bekommen. Wenn man sich auf das Schlimmste gefasst gemacht hat, ist das etwas enttäuschend - wenn man emotionale Belastung gefürchtet hat, dagegen eine Erleichterung. Ihr merkt: Ich bin zwiegespalten. Das Buch ist gut lesbar, liefert aber angesichts der Thematik zu wenig Trigger.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Nicht richtig überzeugend, aber auch nicht schlecht

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Isabella Woodford braucht einen Ehemann. Nach einer verbotenen Liebesnacht, wird sie erpresst und ihr guter Ruf droht flöten zu gehen. Also fährt sie auf eigene Faust zu ihrer Tante nach Bath. Isabella ...

Isabella Woodford braucht einen Ehemann. Nach einer verbotenen Liebesnacht, wird sie erpresst und ihr guter Ruf droht flöten zu gehen. Also fährt sie auf eigene Faust zu ihrer Tante nach Bath. Isabella findet tatsächlich schnell einen potenziellen Heiratskandidaten. Aber da ist auch noch ein Mann, der erneut ihre leidenschaftliche Seite weckt. Isabella muss sich zwischen Vernunft oder Liebe entscheiden…

Das Buch ist der Auftakt einer neuen historischen Reihe um verbotene Liebe, Sehnsucht und Intrigen. Jane Austen-Fans wie ich sollten sich vor dem Lesen von der Vorstellung absoluter Authentizität verabschieden - Bridgerton-Fans wiederum von der Hoffnung auf eine leichte und humorvolle Romanze. Dabei knüpft der Roman anfangs durchaus noch an die Tradition und den Stil an. Emma Hunter macht aber ihr total eigenes Ding daraus.

Charaktere und Atmosphäre haben mir bis zur Mitte des Buches gefallen. Dann macht der Roman eine etwas seltsame Entwicklung. Drehs und Wendungen gut und schön - hier ist es aber zu viel des Guten. Die Story wirkt überfrachtet. Die klare Linie geht verloren. Die Protagonisten werden irgendwie anstrengend - leider sogar unsympathisch. Ihre Handlungsweisen lassen sich teilweise nicht wirklich nachvollziehen. Das geht zu Lasten des Lesevergnügens. Dabei hat das Buch insgesamt Unterhaltungswert und Potenzial. Deshalb würde ich auch gerne die beiden nächsten Teile der Reihe lesen. Von Rebeccas und Bettys Geschichten verspreche ich mir noch viel.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Grundwissen über ein Modeimperium

Little Book of Gucci
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Mit dem "Little Book of Gucci" bekommt man genau das, was der Titel verspricht. Es handelt sich um ein kleines Geschenkbüchlein für Modefans, das einen guten Überblick über die Anfänge und die Entwicklung ...

Mit dem "Little Book of Gucci" bekommt man genau das, was der Titel verspricht. Es handelt sich um ein kleines Geschenkbüchlein für Modefans, das einen guten Überblick über die Anfänge und die Entwicklung des Modeunternehmens liefert.

Das Buch mit seiner Aufmachung ist ein Kleinod. Es ist vom Coverdesign her schlicht und edel, dabei aber gleichzeitig auch auffällig in Gold-Schwarz gehalten. So gebührt es einer echten Trendmarke.

Das Innenleben des Büchleins ist noch schöner. Viele Fotos führen einem Personen und Mode so richtig schön plakativ vor Augen.

Das "Little Book of Gucci" ist ein richtig schöner Einstieg in die Hintergründe des Modeimperiums. Von den simplen Anfängen mit Markengründer Guccio Gucci über Familien- und Erbstreitigkeiten bis hin zu ständigen Neuaufstellungen der Marke.

Das Buch macht Appetit auf mehr. Ich habe einen Überblick und Grundwissen vermittelt bekommen und bin neugierig auf mehr geworden. Über die Familiengeschichte zum Beispiel würde ich jetzt gerne irgendwann mal eine ausführliche Biografie lesen.

Fazit: Das "Little Book of Gucci" ist ein schönes Mitbringsel für Fans der Marke Gucci, allgemein Modebegeisterte oder solche, die gerne mal mehr über das Unternehmen erfahren möchten.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Was auf Mallorca passiert, bleibt nicht auf Mallorca

Endlich ist wieder Mallorca!
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Autor Jürgen Mayer packt aus! Die Geschichten in diesem Buch erzählen von vielen verschiedenen unglaublichen Erlebnissen auf Mallorca. Das reicht von der typischen Suff-Story am Ballermann über Yoga-Retreat ...

Autor Jürgen Mayer packt aus! Die Geschichten in diesem Buch erzählen von vielen verschiedenen unglaublichen Erlebnissen auf Mallorca. Das reicht von der typischen Suff-Story am Ballermann über Yoga-Retreat bis zum Spielerschicksal. Titel und Klappentext des Buches führen etwas in die Irre. Ich habe sommerlich-leichte und witzige Kurzgeschichten erwartet. Lustig waren die Geschichten aber weniger. Einige waren doch eher ernst. Am Anfang habe ich noch mit Lust drauflos gelesen. Das hat aber von Story zu Story abgenommen. Die Geschichten fand ich größtenteils fade geschrieben und eher belanglos. Die meisten haben mich mit einem Fragezeichen zurückgelassen. Der Autor kommt nich wirklich knackig auf den Punkt und bringt nicht schlüssig rüber, was er ausdrücken will. So bleiben die Geschichten leider recht farblos und hinterlassen wenig Wirkung. Das ist schade, denn die Grundidee des Buches hat mir eigentlich gefallen. Man hätte aber mehr daraus machen können. Ein Sternchen lege ich mit viel gutem Willen aber noch für die Infokästchen am Ende jedes Kapitels oben drauf. Hier bekommt der Leser durchaus interessante Zusatzwissen über die Insel, Land, Leute und Gepflogenheiten.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Cosy Crime für Zwischendurch

Herr Heiland - Folge 01
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"Herr Heiland und der tote Pilger" von Johann Simons ist der Auftakt einer neuen Cosy Crime-Reihe. Das Taschenbuch ist im be.ebooks Verlag erschienen. Das Hörbuch ist von Luebbe Audio. Gelesen von Reinhard ...

"Herr Heiland und der tote Pilger" von Johann Simons ist der Auftakt einer neuen Cosy Crime-Reihe. Das Taschenbuch ist im be.ebooks Verlag erschienen. Das Hörbuch ist von Luebbe Audio. Gelesen von Reinhard Kuhnert.

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Darum geht's: Klaas Heiland ist Pastor und verschlingt in seiner Freizeit Krimis. Vom hohen Norden verschlägt es ihn in das bayerische Touristendorf Sonntal am See. Gerade erst hat er sein Amt in St. Hilarius angetreten, gibt's schon den ersten Toten. Ein Pilger liegt ermordet in seinem Hotelbett. Der lethargische Dorfpolizist Tobias Kern kommt mit den Ermittlungen nicht so recht in die Puschen. Also eifert Heiland seinem Lieblings-Krimihelden "Chiefinspektor Timothy Smart" nach und nimmt bei dem Fall selbst das Heft in die Hand.

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Heiland ist ein moderner "Pater Brown". Im ersten Fall trifft der neue Bayern-Pastor auf viele skurrile Charaktere. Sprecher Reinhard Kuhnert gestaltet jeden einzelnen stimmlich liebevoll und individuell. Da sind ganz unterschiedliche Stimmfarben vertreten. Und auch Dialekte mischen mit. Das macht die Hörbuch-Inszenierung insgesamt lebhaft, abwechslungsreich und kurzweilig. Das Zuhören macht Spaß. Das Gesamtpaket von Handlung und Spreche hat mir automatisch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

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Es handelt sich hier um typischen Cosy-Crime. Der Provinz-Krimi ist ruhig und beschaulich. Humorvoll mit Schmunzelfaktor. Der Story kann man leicht folgen. Und auch die Länge des Krimis ist relativ überschaubar. Das ist von Vorteil, wenn man - so wie ich - das Hörbuch-Hören gerade wieder neu trainiert. Bei der Reihe bleibe ich am Ball und freue mich schon auf den nächsten Fall.

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