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Veröffentlicht am 08.05.2022

Eine Familie im Widerstand

Das letzte Licht des Tages
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[TW: Gewalt, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Sexualisierte Gewalt]

"Wenn jeder nur an sein eigenes Schicksal denkt, wer wird uns dann retten? Wer wird Frankreich retten?" Kapitel 25 s. 251

Nachdem ...

[TW: Gewalt, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Sexualisierte Gewalt]

"Wenn jeder nur an sein eigenes Schicksal denkt, wer wird uns dann retten? Wer wird Frankreich retten?" Kapitel 25 s. 251

Nachdem ich "Das Buch der verschollenen Namen" der Autorin gelesen und geliebt habe musste ich nun auch diesen Roman unbedingt lesen.

Kristin Harmel erzählt hier eine Resistance Geschichte auf zwei Zeitebenen.

Liv und ihre Großmutter kommen aus Amerika um das Weingut Chauveau in Frankreich zu besuchen. Dort begibt Liv sich mit Hilfe des jungen Anwalts Julien Cohn auf eine Reise in die Vergangenheit. Worauf sie sich mit dieser Reise eingelassen hat und das sie ihr ganzes Leben und ihre Sicht auf vieles für immer verändern wird weiß sie anfangs nicht. Und nicht nur die Reise in die Vergangenheit ändert so einiges. Liv beginnt nach ihrer Scheidung durch die bekanntschaft mit Julien wieder an die Zukunft zu denken. Doch auch Julien hat an seiner Vergangenheit schwer zu tragen. Können sie sich zusammen ihren Wunden und Narben stellen und eine gemeinsame Zukunft aufbauen?

Im zweiten Erzahlstrang wird die Geschichte von Inés erzählt die sich im Jahre 1940 aufgrund der Aktivitäten ihres Ehemannes in der Resistance gezwungen sieht eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an und hilft ihrem Mann, seinem Freund und dessen Frau dabei Waffen und Flüchtlinge zu verstecken. Als sie jedoch von ihrem Mann betrogen und verraten wird begeht sie einen tragischen und schwerwiegenden Fehler.

Der Roman springt von der Geschichte zwischen den Jahren ab 1940 und dem Jahr 2019. Es entrollt sich eine Geschichte von Liebe, Zusammenhalt, Leidenschaft, Verrat und Widerstand die einen nicht kaltlässt und sofort in seinen Bann zieht.

Interessant war auch das, da Liv ja eine Touristin ist und die ein oder andere Stadtführung bekommt auch ein bisschen mehr über die Geschichte der Region erfährt. So entsteht ein toller, spannender Mitreißender Roman mit einer unglaublichen Geschichte und tollen atmosphäre.

Vielen Dank an den droemerknaur Verlag für das tolle Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein tolles Buch

Die Geschichte einer afrikanischen Farm
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"Könnte ich doch nur in der Zukunft noch einmal auf die Welt kommen! Dann ist man als Frau vielleicht nicht mehr von Geburt an gebrandmarkt." Kapitel 3 "" Gregory Rose findet seine Seelenverwandte" S. ...

"Könnte ich doch nur in der Zukunft noch einmal auf die Welt kommen! Dann ist man als Frau vielleicht nicht mehr von Geburt an gebrandmarkt." Kapitel 3 "" Gregory Rose findet seine Seelenverwandte" S. 310

Diese Zitat von Lyndall einer der Protagonisten des 1883 erstmals erschienenen Romans finde ich sehr bezeichnend für den ganzen Roman. Lyndall, eine junge Frau die als Waise bei ihrer Tante lebt will sich nicht zufriedengeben mit der Rolle die ihr als Junge Frau von der Gesellschaft Aufgebürdet wird. Sie will einen a Beruf erlernen und so viel Wissen erlangen wie möglich ist da sie dieses mit Freiheit gleichsetzt.

Durch sie entlarft Olive Schreiner nach und nach sehr gelungen immer mehr Gesellschaftliche Probleme ihrer Zeit, voreheliche Schwangerschaft, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Rolle des Christentums die die Überwindung von Geschlechterschranken verhindert und vieles mehr. Auf der anderen Seite steht Waldo, der Mann ihrer Schwester der aus seiner Patriachal bevorzugten Stellung heraus nicht gelernt hat das Unrecht zu sehen, wozu auch, es ist doch alles gut und bequem so wie die Dinge sind. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten kommen sich näher, Waldo verliebt sich in Lyndall, diese Leidenschaftliche Frau die flammende Reden über Freiheit, Gleichstellung und Selbstbestimmung hält, umfassende Bildung für Frauen fordert

Der Roman wurde 1883 veröffentlicht. Als Verfasser desselben wurde Mr. Ralph Iron genannt von dem man bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Der Roman wurde von mehreren Verlagen abgelehnt, nach dem Erscheinen und nachdem bekannt wurde das es sich bei der Verfasserin um eine noch nicht einmal dreißig Jahre alte Frau handelte war es nahezu ein Skandal.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen auch wenn ich anfangs ein bisschen brauchte um in die Geschichte hineinzufinden.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein wichtiges Buch

Sag immer Deine Wahrheit
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Benjamin Ferencz ist eine sehr faszinierende Persönlichkeit.
In diesem Buch blickt er mit viel Scharfsinn, Witz und Selbstironie auf ein bewegtes Leben zurück.

Als Sohn armer Emigranten machte er seinen ...

Benjamin Ferencz ist eine sehr faszinierende Persönlichkeit.
In diesem Buch blickt er mit viel Scharfsinn, Witz und Selbstironie auf ein bewegtes Leben zurück.

Als Sohn armer Emigranten machte er seinen Weg, auch wenn dieser steinig war. Dieser führte ihn als Ermittler für Kriegsverbrechen ins besiegte Nazideutschland und schließlich vor Gericht. Als Chefankläger der Nürnberger Prozesse trug er dazu bei den Nazigrößen ihrer Strafen zuzuführen.

Ben Ferencz wurde 1920 in Transsilvanien geboren, studierte Jura in Harvard und ermittelte in befreiten Konzentrationslagern wegen Kriegsverbrechen. 1946 war er Chefankläger der Nürnberger Prozesse, bemühte sich um die Rückgabe von gestohlenem Eigentum und war maßgeblich an der Etablierung des Internationalen strafgerichtshofes beteiligt.

Was Benjamin Ferencz zu erzählen hat ist unglaublich. Mit "Sag immer deine Wahrheit" hat er ein Buch geschrieben das unglaublich faszinierend und spannend sowie überaus wichtig ist. Ich bin niemand der sagt das ein Buch von allen Menschen gelesen werden sollte da Geschmäcker unterschiedlich sind. Aber... Ben Ferencz muss man zuhören.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Ein toller Roman

Die wundersame Reise der Bienen
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Katja Keweritsch hat mit "Die wundersame Reise der Bienen" einen Roman geschrieben der mich durchgehend berühren und überzeugen konnte.

Die Protagonisten Anna und Harm die sich begegnen nachdem Anna im ...

Katja Keweritsch hat mit "Die wundersame Reise der Bienen" einen Roman geschrieben der mich durchgehend berühren und überzeugen konnte.

Die Protagonisten Anna und Harm die sich begegnen nachdem Anna im Flugzeug eine Panikattacke hatte und jetzt ihrem Freund hinterherreisen will kennen. Harm bietet an sie nach Kiel mitzunehmen. Anna ist allerdings nicht der einzige Fahrgast, Harm hat nämlich auch eine ganze Ladung Bienen Königinnen dabei.

Anfangs sind sich die beiden Protagonisten nicht besonders sympathisch und scheitern an den ersten Eindrücken die sie voneinander haben. Allerdings kommen sie sich auf der gemeinsam Reise immer näher und lernen sich besser kennen. So ändert sich zwischen den beiden so einiges. Aber wie soll es weitergehen nachdem Anna wieder zuhause ist. Wie sollen die beiden sich wiedersehen wenn sie sich nur mit Vornamen kennen und hat das alles einen Sinn wenn sie beide in ihren Gefühlen, sie in der Angst und Panik und er in der Trauer gefangen zu sein scheinen?

Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich hatte zeitweise das Gefühl mit den beiden zusammen im Auto zu sitzen. Ich fand es spannend zu sehen wie die beiden sich entwickeln, habe es genossen die Stimmung aufzusaugen und konnte einiges über Bienen und die Imkerei erfahren.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Als wäre man dabei

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Lena Wendt hat hier einen sehr besonderen Reisebericht geschrieben. Sie beschönigt nichts, berichtet ehrlich von Schwierigkeiten, Perspektivlosigkeit und Armut der Menschen die sie trifft, den ...

Lena Wendt hat hier einen sehr besonderen Reisebericht geschrieben. Sie beschönigt nichts, berichtet ehrlich von Schwierigkeiten, Perspektivlosigkeit und Armut der Menschen die sie trifft, den Schwierigkeiten durch Corona aber ebenso von all den Bereicherungen ihrer Reise. Sie besucht eine Zauberschule, lernt unglaublich viele interessante Menschen und deren Geschichten kennen, taucht mit Haien und vieles mehr. Neben ihren persönlichen Eindrücken erfährt man auch immer etwas über die Geschichte, Bevölkerung und Kultur der jeweiligen Gegend. Ausgeschmückt werden ihre Erzählungen mit wunderschönen Fotos was einem das Gefühl gibt mittendrin zu sein.

Ich habe schon anhand der ersten Sätze der Leseprobe gewusst das ich dieses Buch unbedingt lesen muss und hatte dementsprechend hohe Erwartungen.

Diese wurden noch bei weitem übertroffen. Es war ein unglaublich interessantes und bereicherndes Leseerlebnis das meine Sicht auf den Afrikanischen Kontinent sehr verändert hat. Interessant fand ich auch wie Lena über ihre eigenen Veränderungen, ihr verändertes Bewusstsein ihrer Privilegien und auch dem gesteigerten Bewusstsein für andere Kulturen berichtet. Von meiner Seite gibt es daher eine eindeutige Leseempfehlung und ich kann sagen das dieses Buch das Zeug zum Jahreshighlight hat.

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